Dauer gesamt: 2-3 Unterrichtsstunden
Material: Film, Internet, 4 Arbeitsblätter, 1 Infoblatt (Biographie), Tafel
Einstieg:
Problemorientiertes Unterrichtsgespräch zum bekannten Sprichwort „Wer den Frieden wünscht, bereite den Krieg vor“. Das Thema wird anhand der Paradoxie erschlossen, wonach Gewalt oder die Androhung von Gewalt Frieden schaffen könne. Dabei tauschen sich die Schülerinnen und Schüler intuitiv darüber aus, ob und unter welchen militärisch-politisch Umständen die Aussage zutrifft. Tipp: Sammlung von Reaktionen auf das Zitat als vorbereitende Hausaufgabe geben und in das Unterrichtsgespräch mit einbeziehen. (Arbeitsblatt 1: Können Waffen Frieden schaffen?)
Material: Arbeitsblatt 1
Sozialform: Einzelarbeit, vorbereitende Hausaufgabe, Plenum
Erarbeitungsphase 1:
Die Schülerinnen und Schüler lernen sowohl Joan Hintons Motivation für ihr Physik-Studium kennen als auch ihre Zurückhaltung gegenüber einer US-Intervention in den europäischen Krieg. Im weiteren Verlauf können sie Hintons Beteiligung an der Nuklearwaffenforschung mit Blick auf ihre Erwartung erklären, die erfolgreichen Atomtests würden beim Gegner für ein Einlenken sorgen. Tipp: Hintons Standpunkt in einem Spannungsfeld zwischen Pazifismus/Friedfertigkeit und Bellizismus/Gewaltbereitschaft grafisch verorten (Arbeitsblatt 2: Die USA und der Krieg in Europa).
Material: Film, Arbeitsblatt 2, Tafel
Sozialform: Plenum, Kleingruppen
Erarbeitungsphase 2:
Danach erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Folgen der Nuklearwaffentechnologie, vornehmlich am Beispiel der Abwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Auf dieser Grundlage vollziehen die Schülerinnen und Schüler Joan Hintons individuelle Entscheidung nach, nicht weiter an der Kernforschung in den USA mitzuwirken, stattdessen nach China auszuwandern und dort als Bäuerin zu leben.
Tipp: Das in Erarbeitungsphase 1 entwickelte Spannungsfeld kann hier weiter entwickelt und dann als Basis für die abschließende Vertiefung genutzt werden (Arbeitsblatt 3: Hiroshima – eine Zäsur).
Material: Film, Arbeitsblatt 3
Sozialform: Plenum, Kleingruppen
Vertiefung:
Abschließend wird das eingangs vorgestellte Sprichwort noch einmal aufgegriffen und anhand des erlernten Inhalts kritisch reflektiert: Vor allem sollte die Qualität des durch Abschreckung hergestellten Friedens als die eines „negativen Friedens“ erkannt und diskutiert werden. Außerdem bietet es sich an, auf das Wettrüsten im Kalten Krieg und die aktuelle militärpolitische Abschreckungsdebatte einzugehen.
Tabellarischer Unterrichtsverlauf - Joan Hinton: Eine Kernphysikerin gegen die Atombombe (PDF)