Bannerbild Eichhörnchen (Foto: Colourbox)

Lebensräume · Im Wald

Stand
Autor/in
Susanne Decker

Erholung, jede Menge spannender Naturentdeckungen und Sportmöglichkeiten, viel frische Luft! Der Wald hat seinen Besuchern so einiges zu bieten. Meist entpuppt sich in Deutschland die vermeintlich wilde Natur allerdings als vom Menschen angelegter Wirtschaftswald. Ein populäres Beispiel ist der Schwarzwald. Kaum zu glauben, dass er Mitte des 19. Jahrhunderts so gut wie kahlgeholzt war. Wiederaufgeforstet wurde nicht mit eigentlich schwarzwaldtypischem Mischwald, sondern aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils mit Fichten.

Aber es gibt auch noch den „echten“ Urwald. Wenn auch nur auf weniger als einem Prozent der Gesamtwaldfläche. In so genannten Bannwäldern wird die Natur ganz sich selbst überlassen – menschlicher Eingriff ist nicht erlaubt. In solchen Bannwäldern kann man erleben, wie perfekt die unterschiedlichsten Lebensgemeinschaften aufeinander eingespielt sind. Alles wird verwertet. Aus Totholz, Laub und verendeten Tieren wird wieder neuer nährstoffreicher Waldboden.

Auf den folgenden Seiten werden die unterschiedlichsten Einblicke in das Thema „Wald“ gewährt. In Filmen mit spektakulären Naturaufnahmen wird die facettenreiche Tier- und Pflanzenwelt eindrucksvoll vorgestellt. Aber auch eher abstraktere Themen wie Nahrungsketten, Fotosynthese, Zellatmung und Energiekreislauf werden im „Hintergrund“ und in interaktiven Multimediaelementen verständlich und unterhaltsam präsentiert.

Nahaufnahme einer Biene auf einer Blüte. (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Insekten sind als "Bestäuber" wichtig für viele Planzen im Wald Bild in Detailansicht öffnen
Hirsche sind typische Waldbewohner Bild in Detailansicht öffnen

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Im Wald

Das geheimnisvolle Leben der Waldpflanzen

Ohne sie gäbe es kein tierisches oder menschliches Leben auf unserem Planeten – Pflanzen! Im Wald treffen wir auf die verschiedensten Arten der kleinen, grünen Sauerstoffproduzenten. Jede Pflanze hat eine bestimmte Nische erobert und viele von ihnen verfügen über verblüffende Taktiken, um sich fortzupflanzen. Relativ wenig Aufwand treiben die Windbestäuber, wie Hasel oder Fichte. Der Lerchensporn investiert in Nektar, um bestäubende Insekten anzulocken. Der Aronstab nimmt seine Bestäuber gar vorübergehend gefangen. Auch die Verbreitungswege der Samen sind vielfältig: Lassen sich manche einfach vom Winde verwehen, so haben es andere darauf abgesehen, sich fressen zu lassen. Erdbeere und Moschuskraut rekrutieren Schnecken für den Samentransport. Das Springkraut erschließt mit einem raffinierten Schleudermechanismus neue Lebensräume für seine Nachkommen. Vom Lebenszyklus der Pflanzen und ihren Anpassungen an die Umwelt erzählt dieser Film.

Natur nah: Das geheimnisvolle Leben der Waldpflanzen SWR Fernsehen

Pflanzen und Tiere im Schwarzwald

Der Schwarzwald – ein sagenumwobenes Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands und Heimat für eine Vielzahl bemerkenswerter Bewohner: Der Luchs war im Schwarzwald komplett ausgerottet. Seit ein paar Jahren werden die Raubkatzen hin und wieder gesichtet. In Hochmoorregionen kämpfen Auerhähne um die Gunst der Weibchen. Das Landschaftsbild des Schwarzwalds wurde vom Menschen nachhaltig geprägt. Schon seit dem 15. Jahrhundert ist das Holz des Schwarzwalds ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Heute dominieren Fichten die Wälder, da sie in der Holzproduktion als besonders profitabel gelten. Tannen sind inzwischen weitaus seltener. Sechzig Jahre dauert es, bis aus einem winzigen Samen ein stattlicher Baum geworden ist. Und da die Samen bei Mäusen, Eichhörnchen und anderen Tieren als Nahrung sehr begehrt sind, wird längst nicht jeder Samen zum Baum.

Der Schwarzwald SWR Fernsehen

Lebensraum Pfälzerwald

Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Hier finden mitten in Rheinland-Pfalz viele Tierarten einen geeigneten Lebensraum, die anderswo schon ausgestorben sind. Zu ihnen gehört die Wildkatze. Sie sucht den Schutz der Buchenwälder, genauso wie der Feuersalamander. Im offenen Gelände, an sonnigen Hängen, gedeihen nicht nur Weinreben. Wärmeliebende Arten wie die Smaragdeidechse und die Gottesanbeterin sind hier zu Hause. In den Terrassen der Weinberge legen die farbenprächtigen Bienenfresser ihre Nester an. Sie ziehen im Frühsommer aus Afrika hierher.

Lebensraum Pfälzerwald SWR Fernsehen

Lernmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Lernspiel Photosynthese

Die interaktive Animation erklärt, wie Pflanzen aus Licht und Wasser organisches Material herstellen. Die Spielfigur - ein Chloroplast - zeigt schrittweise, was im Blatt passiert.

Lernspiel Nahrungskette

Die interaktive Animation zeigt die Glieder einer Nahrungskette im Wald und erklärt die Unterschiede zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten.

Lernspiel Zellatmung

Die interaktive Animation stellt dar, wie die Energie, die wir zum Leben brauchen, durch die Zellatmung bereitgestellt wird und wie dieser komplexe Prozess funktioniert.

Lebensräume · Im Wald | Unterricht

Auf den folgenden Seiten sind zahlreiche Tipps und Anregungen zu finden, die zeigen, wie die Filme „Das geheimnisvolle Leben der Waldpflanzen“, „Der Schwarzwald – Pflanzen und Tiere“ und „Lebensraum Bannwald“ im Unterricht effektiv, fächerverbindend und lernzielgerecht eingesetzt werden können. Beispielsweise zeigen zahlreiche ästhetisch inszenierte Szenen und faszinierende Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen im Film „Das geheimnisvolle Leben der Waldpflanzen“ Prozesse die man unter normalen Umständen gar nicht wahrnehmen würde. So kann das Thema auch in den Fokus des Interesses vieler Schüler geraten, die sonst die Thematik „Pflanzen“ vielleicht gar nicht so interessant finden. Weiterhin werden methodische Erläuterungen und Hinweise auf den Bezug zum Bildungsplan gegeben und Aufgabenstellungen und Unterrichtsabläufe vorgeschlagen. Dazu werden Arbeitsblätter zum Download angeboten.

Lebensräume · Im Wald | Ergänzender Hintergrund

Ein ausgedehnter Spaziergang im Wald ist gut für die Fitness und Balsam für die Seele. Außerdem lässt sich jede Menge Spannendes entdecken. Vor allem, wenn man den Blick auch mal ganz gezielt nach oben oder unten schweifen lässt, denn in den einzelnen „Stockwerken“ des Waldes finden sich die unterschiedlichsten Lebenswelten. Im „obersten Stockwerk“ in den Baumwipfeln ist es windig und hell. Wer das mag - ob Tier oder Pflanze – lebt vorzugsweise dort. Schattiger und windstiller ist es dagegen in den „unteren Etagen“. Ideal für Bewohner, die licht- und windempfindlicher sind. Sogar im „Kellergeschoss“ ist jede Menge los. Wer hätte gedacht, dass in einer Handvoll Waldbodenerde mehr Lebewesen existieren als es Menschen auf der Erde gibt? Auf den folgenden Seiten werden die einzelnen Stockwerke des Waldes und ihre Bewohner vorgestellt. Weiterhin wird erklärt, welche Bedeutung das Gleichgewicht in einer Räuber-Beute-Beziehung für das Ökosystem Wald hat, wie Nahrungsketten, Nahrungsnetze, Stoff- und Energiekreisläufe funktionieren und warum die Fähigkeit der Pflanzen, durch Fotosynthese Sonnenenergie in chemische Energie umzuwandeln für jedes weitere Leben im Wald überlebensnotwendig ist.

Lebensräume · Im Wald | Hintergrund: Waldarten

Du machst Urlaub im Naturpark Odenwald, deine beste Freundin im Hochschwarzwald. Auf euren Streifzügen sammelt ihr beide Blätter, Samen und Früchte. Als ihr nach dem Urlaub eure „Schätze" vergleicht, stellt ihr fest, dass deine Freundin jede Menge Fichtenzapfen gesammelt hat, während du vor allem Eicheln und Bucheckern vorzuweisen hast. Offensichtlich herrschen in den zwei Gegenden also unterschiedliche Baumarten vor.

Lebensräume · Im Wald | Hintergrund: Stockwerkbau

Der Wald hat Stockwerke wie ein Haus. Oben ist es hell und warm, unten dunkler und kühler. In jeder Etage wohnen andere Tiere und Pflanzen.

Lebensräume · Im Wald | Hintergrund: Energiekreislauf

So idyllisch und romantisch das Leben im Wald auf den ersten Blick scheinen mag - auch hier gilt das ewige Gesetz: Fressen und gefressen Werden. Die komplexen Räuber-Beute Beziehungen werden mit Modellen wie „Nahrungskette“, „Nahrungsnetz“ und „Nahrungspyramide“ überschaubar und greifbar dargestellt und geben eine gute Grundlage für das Verständnis von Energie- und Stoffkreisläufen. Vor allem interessant ist die Frage: Was kommt vor dem Anfang und nach dem Ende einer Nahrungskette? Eine zentrale Rolle bei der Beantwortung spielt die Fotosynthese. Pflanzen sind als einzige Lebewesen dazu in der Lage, die Energie des Sonnenlichtes zu nutzen, um aus Wasser und Co2 Zucker herzustellen. Sie werden deshalb als Primärproduzenten bezeichnet und stehen ganz am Anfang der Nahrungskette. Tiere am Ende der Nahrungskette („Endverbraucher“) werden zwar nicht gefressen, müssen aber dennoch sterben. So genannte „Destruenten“ sorgen dann dafür, dass der tote Körper eines Endverbrauchers zersetzt wird und damit dem Nahrungskreislauf im Wald wieder zur Verfügung steht. Auf den folgenden Seiten werden die Themen Energie- und Stoffkreislauf detailliert behandelt. Weiterhin wird am Beispiel „DDT und dessen Auswirkungen auf den Sperberbestand“ gezeigt was passiert, wenn ein Giftstoff in die Nahrungskette gelangt und warum dieser sich in deren Endgliedern besonders stark anreichert.

Lebensräume · Im Wald | Hintergrund: Fotosynthese und Zellatmung

Eine Band spielt seit zwei Stunden in einem Proberaum. Die Musiker sind so vertieft in ihr Spiel, dass keiner daran denkt, zwischendurch mal kräftig durchzulüften. Nach zwei Stunden steht die nächste Band vor der Tür und will jetzt hier proben. Als sie den Raum betritt, haben die Mitglieder das Gefühl, gegen eine stickige "Wand" zu laufen. Die Luft im Raum ist "zum Schneiden". Jedenfalls hat keiner Lust, unter diesen Umständen zu proben. Da hilft nur: Fenster auf und mindestens zwanzig Minuten gut durchlüften. Die Musiker gehen solange erstmal einen Kaffee trinken. Als sie nach zwanzig Minuten zurück kommen, ist der Raum wieder mit genügend Frischluft angereichert. Es kann also losgehen mit der nächsten Probe!

Lebensräume · Im Wald | Hintergrund: Wälder im Sturm

Am 26. Dezember 1999 suchte Orkan „Lothar“ Frankreich, Süddeutschland und die Schweiz heim. Er verwüstete in nur zwei Stunden in Baden-Württemberg viermal soviel Wald wie zehn Jahre zuvor die Stürme Vivian und Wiebke innerhalb von vier Tagen. Die Wucht der Windwalze traf, aus Frankreich kommend, mittags den Schwarzwald. Als die Windgeschwindigkeit auf dem Feldberg 212 Stundenkilometer überschritt, fiel das Windmessgerät aus. „Lothar“ zog nach Osten und riss Wälder um Stuttgart und Tübingen und auf der Schwäbischen Alb nieder. Seit über 200 Jahren hatte es eine solche Katastrophe in Baden-Württemberg nicht gegeben.

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Susanne Decker