Die App "WDR AR 1933-1945" holt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs und ihre Geschichten ins Klassenzimmer - per Smartphone oder Tablet.
Dazu verwendet die App Augmented-Reality-Technik, durch die die Erzählungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in die Umgebung der Nutzenden integriert werden. Die Kamera des Smartphones oder Tablets nimmt dabei die Umgebung der App-Nutzenden auf, also zum Beispiel den Klassenraum. In diese Umgebung projiziert die App dann ein Interview mit einer Zeitzeugin oder einem Zeitzeugen. Auf dem Bildschirm des Smartphones oder Tablets wirkt es dann so, als befände sich die oder der Interviewte im gleichen Raum. Auch bildliche Simulationen, die zur Erzählung passen, werden eingeblendet, und Geräusche ergänzen die Erfahrung.
Bisher umfasst die App drei Kapitel: Das Kapitel "Kriegskinder" enthält drei Erzählungen von Zeitzeuginnen aus London, Köln und Leningrad. Im Kapitel "Meine Freundin Anne Frank" berichten zwei enge Freundinnen von ihrer Kindheit mit Anne. Das Kapitel "Mit 18 an die Front" dreht sich um die Erfahrungen jugendlicher Wehrmachtssoldaten, die in den letzten Kriegsjahren noch an die Front geschickt wurden.
Zu allen drei Kapiteln der App stellen wir Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Die Arbeitsblätter und Unterrichtsvorschläge eignen sich zum Einsatz im Geschichtsunterricht etwa ab Klasse 8.
Welche technischen Voraussetzungen sind nötig?
Voraussetzung für die Nutzung der App ist, dass die Tablets bzw. Smartphones Augmented Reality verarbeiten können. Dies ist aber bei den allermeisten Geräten, die aktuell genutzt werden, der Fall – bei Apple-Geräten beispielsweise bereits ab dem Betriebssystem iOS 12.0 und bei Geräten ab dem iPad der 5. Generation, dem iPad Air der 3. Generation sowie ab dem iPhone 6s. Hier finden Sie allgemeine Informationen, welche Android- und iOS-Betriebssysteme Augmented Reality unterstützen. Und hier gibt es unter dem Stichwort "arkit" Hinweise zur AR-Tauglichkeit speziell von Apple-Geräten.
Die kostenlose App benötigt knapp 2 GB Speicherplatz. Ist die App einmal heruntergeladen, funktioniert sie auch ohne Internetzugang. Wenn in der Schule keine verlässliche Internetverbindung besteht, sollten die Schülerinnen und Schüler sich die Daten als Vorbereitung auf den Unterricht bereits zu Hause herunterladen. Die Verwendung von Kopfhörern kann das Erleben für den Zuschauer noch intensiver machen.
Hinweis: Die App beinhaltet Simulationen, die sich thematisch an das Kriegsgeschehen anlehnen. Es gibt keine expliziten Gewaltdarstellungen, dennoch können die Bilder und Geräusche beispielsweise für Schülerinnen und Schüler mit eigener Kriegs- und Fluchterfahrung herausfordernd sein. Helfen kann in diesem Fall, keine Kopfhörer zu nutzen und die Interviews mit etwas mehr räumlichem Abstand zu betrachten (zum Beispiel über die Schulter eines Mitschülers, der das Tablet hält). Dadurch entsteht mehr Distanz zu den Erzählungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie zu den Simulationen.
Wie bedient man die App?
Nach dem die App auf Smartphone oder Tablet installiert wurde, kann es losgehen:
- Um an einer Erzählung teilzuhaben, muss zunächst die entsprechende Datei in die App geladen werden. Das geht bei einem stabilen WLAN Zugang relativ schnell. Ist der Download abgeschlossen, lässt sich die Erzählung öffnen.
- Die Kamera des Smartphones oder Tablets filmt nun den Boden des Raumes, in dem sich die Nutzenden befinden. Es erscheint ein weißer Kreis auf dem Bildschirm, der anzeigt, welchen Bereich die Kamera gerade fokussiert. Das Programm scannt so den Raum und sucht nach einem geeigneten Punkt für die Projektion der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
- Sobald eine passende Stelle gefunden ist, füllt sich der Kreis weiß. Wenn er jetzt angetippt wird, wird die Zeitzeugin oder der Zeitzeuge platziert, und die Erzählung beginnt.
- Das Smartphone kann während der Erzählung durch den Raum bewegt werden. Dadurch lassen sich die zusätzlich eingeblendeten Animationen besonders gut entdecken.