Eine Forscherin hält eine Petrischale in die Höhe und zeigt sie einer Frau rechts. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

total phänomenal · Genetik

Gen-Ethik | Unterricht

Stand
Autor/in
Mareike Vollmer


Themen
• Gentechnik
• Genetik
• Genmanipulation
• CRIPR/Cas
• Vererbung
• Tierzucht
• Pflanzenzucht
• Erbgut
• Krankheiten

Fächer
• Biologie

Klassenstufen
• ab Klasse 11

Zwei Frauen in Labor. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier (links) war entscheidend an der Entwicklung der Genschere CRISPR/Cas beteiligt (Quelle: SWR - Screenshot aus der Sendung) Bild in Detailansicht öffnen
Durch den Eingriff ins Erbgut könnten sich Krankheiten heilen lassen Bild in Detailansicht öffnen

Der Bildungsplan 2016 sieht vor, dass Schüler*innen der Kursstufe Werkzeuge und Methoden der Molekulargenetik erläutern können. Auf dieser Grundlage soll sich die Kompetenz entwickeln, Chancen und Risiken der verschiedenen Anwendungsbereiche der Gentechnik bewerten zu können. Die Bewertungskompetenz zu schulen, ist im Rahmen einer Gen-Ethik-Einheit möglich und sinnvoll. Die Schüler*innen können zu brandaktuellen und modernen Themen ihr Wissen anwenden und unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten die Anwendungsbereiche diskutieren.

Die gesellschaftliche Bedeutung der Gentechnik und deren Anwendung liegt auf der Hand: In den Medien und im Alltag nehmen Berichterstattung und Hinweise auf gentechnisch veränderte Organismen und Produkte einen immer größeren Platz ein. Gentechnische Anwendungen ethisch zu bewerten, einen Perspektivwechsel einzunehmen und Aspekte der Verantwortung für die Natur beurteilen zu können, gehören zu den Leitperspektiven des Bildungsplans und können im Rahmen dieser Unterrichtseinheit umgesetzt werden. Um sich mit wissenschaftsethischen Problemstellungen auseinanderzusetzen, bietet sich vor allem der Wissenschaftsbereich der Medizin an. Hier gibt es viele Fortschritte und große Hoffnungen, die in die Heilung und Therapie von Krankheiten gesetzt werden. Mögliche Nebenwirkungen und eine Grenze, wie weit der Mensch gehen darf, bleiben zu oft ungeklärt. Hier ergibt sich ein Spannungsfeld, in dem ethische Fragen an konkreten Beispielen beleuchtet werden können. Der Film „Gen-Ethik“ liefert hierzu viele Anknüpfungspunkte, die im Unterricht aufgegriffen werden können.

Animation: Baby und Schere. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Kritiker warnen vor dem Wunsch nach „Designer-Babys“ Bild in Detailansicht öffnen
Eine Frage der Ethik: Wie weit darf der Eingriff ins Erbgut gehen? Bild in Detailansicht öffnen

Einsatz im Unterricht

Der Film „Gen-Ethik“ stellt zum einen die technischen Möglichkeiten der Gentechnik mittels der neu entdeckten Genschere CRISPR/Cas vor: Passgenau und sehr gezielt werden Fehler (Mutationen) in der DNA, die zu Krankheiten führen können, entfernt und ersetzt. Die Schere funktioniert bei allen lebenden Organismen: bei Pflanzen, Tieren und beim Menschen. Dadurch kommt ihr ein großes Potential zu, woraus aber auch eine große Verantwortung in ihrem Einsatz folgt. Der Film zeigt in diesem Spannungsfeld Einsatzbereiche der Genschere in der Landwirtschaft, in der Grundlagenforschung und in der Medizin, wo ethische Fragestellungen aufkommen, die es vor einem moralischen Hintergrund zu bewerten gilt. Darf der Mensch in den Bauplan von Lebewesen eingreifen? Ab wann wird eine ethische Grenze überschritten? Wird der Mensch zum Schöpfer neuer Arten? Spielt der Mensch Gott und erschafft sich sogenannte Designerbabys nach Wunsch?

Mit solch provokanten Fragestellungen können die Schüler*innen für die Thematik und einen ethischen Diskurs gewonnen werden. Die Chancen und Hoffnungen der Techniken, beispielsweise in Bezug auf die Herstellung von Impfstoffen, sind aktuell so groß wie noch nie. Die Rechtfertigung des Einsatzes von Gentechnik scheint hier selbstverständlich und aus Zeitgründen sogar gewünscht. Trotzdem bestehen in der Gesellschaft Befürchtungen und Ängste in Bezug auf gentechnisch veränderte Organismen, vor allem wenn es um die Gentechnik am Menschen geht. Hier ist eine auf Fakten basierte Aufklärung unserer Gesellschaft unerlässlich und wichtig. Was ist überhaupt möglich und welche Dinge sind lediglich Zukunftsmusik oder sogar unrealistisch? Die Schüler*innen sollen zu diesem Thema auf wissenschaftlicher Ebene sensibilisiert und zur eigenen Meinungsbildung angeregt werden.

Unterrichtsverlauf

Der Film „Gen-Ethik“ eignet sich am besten für eine Doppelstunde oder zwei aufeinanderfolgende Stunden. Auch eine ganze Einheit über mehrere Stunden ist denkbar. Die Arbeitsblätter können variabel eingesetzt werden, je nachdem welcher Anwendungsbereich der Gentechnik in der Stunde genauer in den Blick genommen werden soll. Da der Film verschiedene Diskussionsfelder aufwirft, könnte auch eine arbeitsteilige Gruppen- oder Stationsarbeit in Frage kommen. Nachdem der Film mit der gesamten Klasse geschaut wurde, können sich einzelne Gruppen zusammenfinden. Jede Gruppe nimmt jeweils eine im Film vorgestellte Thematik näher unter die Lupe, untersucht sie unter den technischen und ethischen Gesichtspunkten und stellt sie der gesamten Klasse in Form einer Präsentation mit anschließendem angeleiteten Diskurs vor. Hierzu eignen sich die vorbereiteten Arbeitsblätter.

Alle Themen zum Schwerpunkt total phänomenal · Genetik

Die Spur der DNA

Haaren, Hautschuppen oder Blutflecken - all das führt zum unverwechselbaren Markenzeichen jedes Menschen: dem genetischen Fingerabdruck. Hier wird gezeigt, wie man DNA ermittelt.

total phänomenal SWR Fernsehen

Gen-Ethik

Die Gentechnik erlebt eine Revolution. Neue Genscheren wie Crispr machen die Genmanipulation so einfach und schnell wie nie zuvor. In der Tier- und Pflanzenzucht beschleunigt der direkte Eingriff ins Erbgut nicht nur das Erschaffen neuer Merkmale – es geht auch präziser als jemals zuvor.
Die Methoden funktionieren auch beim Menschen. In der Medizin sind die Hoffnungen riesig, mithilfe der Gentechnik große Fortschritte im Kampf gegen Erbleiden, Krebs, HIV und viele andere Krankheiten machen zu können. Doch kennen wir alle Nebenwirkungen?
Aber es geht nicht allein um die Abwägung von Chancen und Risiken. Es geht auch um ethische Fragen: Darf der Mensch längst ausgestorbene Arten wieder zum Leben erwecken? Wird auch der Mensch zum Objekt der Manipulation? Wird er sich in Zukunft selbst nach Wunsch designen? Und wer entscheidet darüber?
Die neue Dokumentation "Gen-Ethik" aus der Reihe "total phänomenal" beleuchtet die ethischen Aspekte, die sich aus dem rasanten Fortschritt der Gentechnik ergeben.

total phänomenal SWR Fernsehen

Gentechnik

Die Gentechnik erlebt eine Revolution. Neue Genscheren wie CRISPR/Cas9 machen die Manipulation der Gene so leicht und präzise wie nie zuvor. In der Landwirtschaft versprechen genmanipulierte Pflanzen höhere Erträge und bessere Widerstandskraft gegen Schädlinge – ein Milliardengeschäft für Saatgutkonzerne. Auch die Grundlagenforschung profitiert von den neuen Techniken. CRISPR macht die Untersuchung des Erbguts viel einfacher und effizienter, als es bis vor kurzem möglich war. DNA lässt sich so einfach modifizieren. Doch welche Risiken bergen die neuen Möglichkeiten? Wird das Genom zum Spielball der Forschung?
Die neue Dokumentation „Gentechnik“ aus der Reihe „total phänomenal“ stellt wichtige Aspekte dieser neuen Techniken vor und besucht große Saatgutkonzerne in den USA sowie Forschungslabore in Deutschland. Aufwendige Animationen veranschaulichen die Vorgänge im Genom und die Funktion der Genschere CRISPR/Cas9. Experteninterviews beleuchten negative und positive Aspekte der Gentechnik.

total phänomenal SWR Fernsehen

The Trail of DNA

Für Einbrecher wird das Leben immer schwerer; denn selbst wenn sie Fingerabdrücke vermeiden, hinterlassen sie Spuren, die zu ihrer Überführung beitragen können. Die Ermittler fahnden am Tatort nach Haaren, Hautschuppen, winzigen Blutflecken, in denen das unverwechselbare Markenzeichen jedes Menschen steckt: der genetische Fingerabdruck.
Mit aufwändigen Verfahren werden individuelle Abschnitte im Erbgut, in der DNA, sichtbar gemacht. Mit ihrer Hilfe können Täter belastet und Unschuldige entlastet werden. Der genetische Fingerabdruck gibt aber auch Aufschluss über verwandtschaftliche Verhältnisse, zum Beispiel über die Möglichkeit einer Vaterschaft.

Totally Phenomenal SWR Fernsehen

Stand
Autor/in
Mareike Vollmer