Schwarz-weiß Bild von Menschen während des Ersten Weltkriegs. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Tagebücher des Ersten Weltkriegs

Das Ende des Krieges | Unterricht

Stand
Autor/in
Nadine Albach
Christina Lüdeke
Fachberatung
Dr. Anja Wieber

Themen:

• Kindersterblichkeit, Kinderarbeit, Unterrichtsausfall
• Ursachen für das Ende des Krieges
• Russische Revolution

Unterrichtsansatz für die Mittelstufe

Der Film "Das Ende des Krieges" macht deutlich, wie vor allem in den letzten Kriegsjahren bei der Bevölkerung Hunger und Elend immer mehr zunahmen. Leidtragende waren vor allem die Kinder. In einem Partnerpuzzle setzen sich die Schülerinnen und Schüler unter zwei Gesichtspunkten mit den Auswirkungen des Krieges für die Kinder auseinander. Die eine Hälfte der Klasse befasst sich mit Kindersterblichkeit und Mangelernährung, die andere mit Kinderarbeit, Schulausfall und Vernachlässigung. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zunächst den Beobachtungsauftrag, beim Ansehen des Films auf "ihren" Themenschwerpunkt zu achten und sich dazu Notizen zu machen. Ergänzend können sie im Anschluss eventuell noch geleitete Internetrecherchen anstellen. Jeder Schüler tauscht sich dann mit einem anderen aus, der dasselbe Thema bearbeitet hat, und ergänzt seine Notizen. Anschließend setzen sich die Arbeitspaare neu zusammen: Jetzt tauschen sich zwei Schüler miteinander aus, die unterschiedliche Schwerpunkte bearbeitet haben.

Ein vielschichtiges Geflecht von Ereignissen, Entwicklungen und Entscheidungen führte dazu, dass Deutschland den Krieg verlor. Im Film werden einige wesentliche Ursachen angesprochen. Die Zusammenhänge nachzuvollziehen, ist für Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe sehr anspruchsvoll. Die Struktur-Lege-Technik kann den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, die unterschiedlichen Ursachen miteinander in Beziehung zu setzen. Dabei werden Begriffe, die eng miteinander zu tun haben, nah zusammengelegt, andere weiter entfernt. Mit Pfeilen und Symbolen kann verdeutlicht werden, wie die Begriffe zusammenhängen. Auf dem Methodenblatt "Beispiel Struktur-Lege-Technik" verdeutlicht exemplarisch ein Begriffsnetz zum Thema Schule diesen Ansatz.

Um die Begriffe sinnvoll miteinander in Beziehung setzen zu können, müssen die Schülerinnen und Schüler sie zunächst vollständig verstanden haben. Sie erhalten dafür zunächst eine Tabelle, in der die Begriffe aufgelistet sind. Dann sehen sie den Film an, wenn möglich im individuellen Tempo (beispielsweise im PC-Raum). In die Tabelle tragen sie anhand des Films ein, was der Begriff mit dem Ende des Kriegs zu tun hat. Schwächeren Schülerinnen und Schülern können hierfür zur Unterstützung Hilfekärtchen ausgegeben werden.

Danach erhalten die Schülerinnen und Schüler zwölf Begriffskärtchen zum Ausschneiden. Es ist möglich, nun noch eine Sortierphase einzufügen: Dabei arbeiten die Schülerinnen und Schüler paarweise zusammen. Zunächst sortiert jeder Schüler für sich die Begriffskärtchen auf zwei Stapel: Auf den einen kommen alle Karten mit Begriffen, die der Schüler verstanden hat. Auf den zweiten kommen die Begriffskarten, bei denen er sich noch unsicher fühlt. Zu den "unsicheren" Begriffen tauscht er sich danach mit seinem Arbeitspartner aus.

Sind alle Begriffe für jeden klar, soll jeder die Begriffskärtchen auf einem großen Blatt Papier in eine sinnvolle Ordnung bringen. Dafür sollte die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern zunächst kurz ein Beispiel für die Struktur-Lege-Technik geben, etwa das Begriffsnetz zum Thema Schule.

Beim Ordnen und Strukturieren der Begriffe gibt es ganz unterschiedliche denkbare Möglichkeiten, also mehr als nur eine "richtige" Lösung. Dies sollte die Lehrkraft vorab deutlich machen. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Anordnung anschließend im Gespräch mit ihrem Arbeitspartner erklären und begründen können.

Unterrichtsansatz für die Oberstufe

Die Methode der Struktur-Lege-Technik (siehe Unterrichtsansatz für die Mittelstufe) bietet sich auch in der Oberstufe an, um die vielschichtigen Ursachen des Kriegs miteinander in Beziehung zu setzen. Hier sind allerdings im Arbeitsablauf deutlich weniger Zwischenschritte notwendig. Außerdem sollten auch Ursachen einbezogen werden, die über die Erklärungsansätze im Film hinausgehen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten außerdem die Möglichkeit, ihr Begriffsnetz um zusätzliche selbst gewählte Schlagworte zu ergänzen.

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Begriffe auf den Karten selbstständig mithilfe des Films und eigener Recherchen. Ergänzend kann den Schülerinnen und Schülern unter anderem das Glossar "Wichtige Begriffe" im Hintergrund dieses Wissenspools als Ansatzpunkt für die Recherchen genannt werden: Hintergrund - wichtige Begriffe

Über die reine Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg hinaus bietet sich der Film "Das Ende des Krieges" an, um das Thema "Russische Revolution" einzuführen und eine Verbindung der Oktoberrevolution zum Ersten Weltkrieg herzustellen. Der Film zeigt die Kindersoldatin Marina Yurlowa, die als zarentreue Kosakin in Lebensgefahr gerät. Ihr Beispiel macht deutlich, wie unmittelbar die Kämpfe des Ersten Weltkriegs und des Bürgerkriegs ineinander übergingen. Der Film kann für den Unterricht als Impuls für anschließende eigene Recherchen der Schülerinnen und Schüler zum Thema genutzt werden.

Unterrichtsmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Alle Themen zum Schwerpunkt Tagebücher des Ersten Weltkriegs

Kleine Schritte im großen Krieg (Multimediaspiel)

Im interaktiven Spiel erleben Schüler historische Ereignisse und schlüpfen in verschiedene Rollen zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Ab Klasse 8.

Stand
Autor/in
Nadine Albach
Christina Lüdeke
Fachberatung
Dr. Anja Wieber