Soldaten im ersten Weltkrieg (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Tagebücher des Ersten Weltkriegs | Unterricht

Stand
Autor/in
Nadine Albach
Christina Lüdeke
Fachberatung
Dr. Anja Wieber

Die Reihe "Tagebücher des Ersten Weltkriegs" stellt die Schicksale Einzelner in den Mittelpunkt und erläutert anhand dieser individuellen Erlebnisse die geschichtlichen Zusammenhänge. Dieser Ansatz erleichtert den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu der komplexen Thematik. Die Reihe bietet ganz unterschiedliche Möglichkeiten, den Ersten Weltkrieg im Unterricht zu thematisieren. So erkennen die Schülerinnen und Schüler, welche Rolle der Krieg für Kinder und Jugendliche spielte, oder sie setzen sich mit der Technisierung des Krieges auseinander. Durch die Vielfalt an genutzten Quellen und filmischen Mitteln lässt sich die Reihe darüber hinaus unter mediendidaktischen Aspekten im Unterricht einsetzen. Das Unterrichtsmaterial ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut und bietet sowohl Ansätze für den Einsatz in der Mittelstufe als auch in der Kursstufe.

Bildungsplanbezug

Das Thema "Erster Weltkrieg" ist im Bildungsplan 2004 für Baden-Württemberg im Fach Geschichte für die Mittelstufe und für die Kursstufe vorgesehen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung von Ursachen und Auswirkungen des Krieges für Soldaten und Zivilbevölkerung. In der Kursstufe stehen Nationalismus, Militarismus und die Dolchstoßlegende im Mittelpunkt.
Im Einzelnen finden sich im Bildungsplan in den unterschiedlichen Schulformen folgende Inhalte:
Die Schülerinnen und Schüler
- kennen Ursachen und Auswirkungen von Kriegen;
- begreifen die Sicherung des Friedens als wichtige Aufgabe internationaler Politik. (Hauptschule, Klasse 9)
Sie können
- beide Weltkriege nach Ursachen und Anlass unterscheiden und belegen, dass Deutschland jeweils der Aggressor war;
- darlegen, welche Pläne und Ziele der jeweiligen Kriegsführung zugrunde lagen;
- erläutern, dass im Ersten Weltkrieg propagandistisch vorbereitete und im Zweiten Weltkrieg auch ideologisch untermauerte Kriegsverbrechen in Kauf genommen und durchgeführt wurden;
- begründen, dass letztlich beide Kriege total geführt wurden bei bewusster Einbeziehung der Zivilbevölkerung als Helfer und Opfer;
- die Frage nach Gewinnern und Verlierern der jeweiligen Kriege in materieller Hinsicht eindeutig klären, nicht aber im Hinblick auf die durch die Kriegshandlungen verursachten menschlichen Tragödien beantworten. (Realschule, Klasse 10)
Sie können
- Ursachen für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nennen;
- die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Soldaten und den Alltag der Zivilbevölkerung nennen und diese auf die Technisierung des Krieges zurückführen. (Gymnasium, Klasse 8)

Unterrichtsmaterial zu einzelnen Themen

Der Ausbruch des Krieges | Unterricht

• Kindheit und Jugend im Ersten Weltkrieg
• Kriegsbegeisterung und ihre Ursachen
• Krieg im Schulunterricht
• Haltung der SPD zum Kriegsausbruch

Das Sterben an der Front | Unterricht

• Schützengräben
• Technisierung des Kriegs und Materialschlacht
• Kriegsverbrechen an den Armeniern

Der Krieg in der Heimat | Unterricht

• Bombenkrieg
• Entwurzelung durch Krieg und Gefangenschaft
• Filmanalyse: Einsatz von Quellen und filmischen Mitteln

Das Ende des Krieges | Unterricht

• Kindersterblichkeit, Kinderarbeit, Unterrichtsausfall
• Ursachen für das Ende des Krieges
• Russische Revolution

Multimediaspiel - Kleine Schritte im großen Krieg | Unterricht

Der interaktive Comic „In kleinen Schritten zum großen Krieg“ ist ein 2-D-Spiel in Trickfilm-Optik. Es ist im Stil von Graphic Novels gestaltet und besteht aus vier Missionen, die unabhängig voneinander gespielt werden können. Diese vier Missionen beschäftigen sich mit historischen Ereignissen wie etwa dem Attentat von Sarajevo 1914. Im Vordergrund stehen dabei Gewissenskonflikte einzelner Akteure (und nicht etwa das unreflektierte Schießen und Töten wie in vielen kommerziellen Kriegsspielen). Die Machart des animierten Comics erleichtert die Einführung des Themas „1. Weltkrieg“ besonders bei bildungsfernen Jugendlichen. Der Spieler schlüpft in verschiedene Rollen, muss Aufgaben lösen oder auch Entscheidungen treffen. So werden die Schülerinnen und Schüler motiviert, sich in der Nachbereitung des Spiels intensiver mit dem historischen Kontext zu beschäftigen. Die Schüler nähern sich den historischen Ereignissen durch jugendgerechte Bilder und über eine emotionale Ebene.

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Autor/in
Nadine Albach
Christina Lüdeke
Fachberatung
Dr. Anja Wieber