Sommer 1918. Seit vier Jahren tobt der Erste Weltkrieg. Lange waren die Fronten festgefahren, Hunderttausende sind in dem brutalen Stellungskrieg gefallen. Doch seit dem Kriegseintritt der Amerikaner 1917 haben sich die Alliierten Vorteile erkämpft. Im Herbst 1918 ist eine deutsche Niederlage nicht mehr abzuwenden: Deutschland muss kapitulieren. Am 11. November tritt der Waffenstillstand in Kraft.
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Überleben
Sommer 1918. Seit vier Jahren tobt der Erste Weltkrieg. Lange waren die Fronten festgefahren, Hunderttausende sind in dem brutalen Stellungskrieg gefallen. Doch seit dem Kriegseintritt der Amerikaner 1917 haben sich die Alliierten Vorteile erkämpft. Im Herbst 1918 ist eine deutsche Niederlage nicht mehr abzuwenden: Deutschland muss kapitulieren. Am 11. November tritt der Waffenstillstand in Kraft.
Frieden
Paris 1919: Politiker aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Italien und anderen Staaten verhandeln auf der Friedenskonferenz über die Zukunft Europas: Die Großmächte dominieren die Verhandlungen mit dem Ziel, die eigene Vormachtstellung in der Welt zu sichern. Die deutsche Delegation hat keine Wahl, sie muss den Versailler Vertrag unterschreiben, der das Land zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und hohen Reparationszahlungen verpflichtet.
Entscheidungen
Die wirtschaftliche Lage in Europa ist prekär: Inflation und Arbeitslosigkeit steigen. Breite Teile der Bevölkerung leiden Hunger. In Italien kommt es zu schweren Unruhen, in Deutschland besetzen kommunistische Kämpfer Fabriken, um gegen die Arbeitsbedingungen zu protestieren. Rechte Freikorps und die Reichswehr gehen brutal gegen Arbeiter vor. Während die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, boomt in Berlin die Unterhaltungsindustrie.
Revolution
Moskau ist ein Sehnsuchtsort für alle, die von einer kommunistischen Gesellschaft träumen. Intellektuelle und Freiheitskämpfer aus ganz Europa pilgern hierher. Doch wird das Gesellschaftsexperiment vor allem mit Gewalt vorangetrieben. Deutschlands Wirtschaft liegt am Boden, der Staat ist pleite. Frankreich besetzt 1923 wegen ausbleibender Reparationszahlungen das Ruhrgebiet. Um den Verpflichtungen nachzukommen, wirft Deutschland die Notenpressen an: Eine Hyperinflation ist die Folge.
Crash
Während eine kleine Oberschicht die „Goldenen Zwanziger“ genießt, leben in den Armenvierteln Millionen Menschen im Elend. Ende 1927 kommt ein neues Finanzprodukt aus Amerika nach Europa: der Konsumentenkredit. Die Menschen kaufen massenhaft auf Pump und spekulieren mit Aktien. Mit dem Schwarzen Freitag 1929 zerplatzt der Traum vom Aufschwung für alle. Die US-Banken ziehen ihr Geld ab und verlangen die Kredite zurück. Banken brechen zusammen, es folgen Warenhäuser und Betriebe.
Versprechen
Die Massenarbeitslosigkeit infolge der Weltwirtschaftskrise erreicht 1932 ihren Höhepunkt. In Deutschland kämpft die Weimarer Republik ums Überleben. Ständig wechselnde Regierungen werden zwischen Extremisten von Links und Rechts zerrieben. Kommunisten und Nationalsozialisten liefern sich blutige Straßenschlachten. Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der Reichstagsbrand Ende Februar 1933 dient dem Regime als Vorwand für die Zerschlagung der KPD und die Verfolgung ihrer Mitglieder. Jüdische Bürger sehen sich massiven Repressalien ausgesetzt.
Verrat
In Deutschland herrscht Vollbeschäftigung. 1935 verabschiedet die NSRegierung die Nürnberger Gesetze, die jüdische Bürger diskriminieren. Frankreich wählt eine sozialistische Regierung, worauf eine Kapitalflucht einsetzt, die die wirtschaftlichen Probleme verschärft. In Spanien putschen rechte Generäle unter Francisco Franco gegen die linke Regierung. 1936 bricht der Bürgerkrieg aus. Hitler und Mussolini unterstützen Franco, während junge Freiwillige aus ganz Europa für die Republik kämpfen. In der Sowjetunion lässt Josef Stalin Konkurrenten als „Volksfeinde“ brutal verfolgen und ermorden.
Krieg
Im März 1938 marschieren deutsche Truppen in Österreich ein. Am 9. November zerstören Nazis in der Pogromnacht jüdische Geschäfte, stecken Synagogen in Brand und ermorden hunderte Menschen. Im März 1939 besetzen deutsche Truppen die Tschechoslowakei. Der britische Premierminister Neville Chamberlain verkündet das Ende der Appeasement-Politik. Während sich Polen die Unterstützung Englands und Frankreichs sichert, schließt Deutschland einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion. Der deutsche Überfall auf Polen erfolgt am 1. September 1939. Der Zweite Weltkrieg beginnt.
Das Making-of
Wie macht man vergangene Zeiten erlebbar und bleibt dabei so nahe wie möglich an den historischen Quellen? Dieser Aufgabe hat sich die dokumentarische Dramaserie „Krieg der Träume“ gestellt: Sie zeichnet das Leben realer Personen nach und verwebt Spielszenen eng mit historischem Bildmaterial. Die unterschiedlichen Lebenssituationen der Menschen in Europa, ihre Perspektiven und politischen Utopien werden genauestens rekonstruiert. Welche Recherchearbeit darin steckt und wie Kamera und Musik eingesetzt werden, zeigt dieses Making-of.