Bannerbild (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Ich und die Anderen

Der Kampf mit den Buchstaben · Analphabetismus | Unterricht

Stand
Autor/in
Lena Kubin


Themen
• Lesen
• Schreiben
• Textverständnis
• Alphabetisierung

Fächer
• Gemeinschaftskunde
• Sozialkunde
• Religion
• Ethik
• Deutsch

Klassenstufen
• ab Klasse 8, alle Schularten

Grafik: Mann liest Buch. (Foto: VHS Karlsruhe, Angelo Stitz)
Werbeplakat für Lese- und Schreibkurse der Volkshochschule Karlsruhe

Der Film in der Schule

Weltweit sind etwa 750 Millionen Menschen vom Analphabetismus betroffen (UNESCO-Kommission, Stand 2018). Auch in einer Industrienation wie Deutschland ist der Analphabetismus ein Problem. Knapp ein Zehntel der Bevölkerung ist davon betroffen. Der Analphabetismus ist, trotz Schulpflicht, kein Randphänomen in unserer Gesellschaft. Bund und Länder widmen sich dieser Problematik verstärkt mit Fördermaßnahmen.
Zum Großteil handelt es sich bei den Betroffenen um funktionale Analphabeten. Ihnen bereitet es Schwierigkeiten, längere zusammenhängende Sätze und Texte zu verstehen.

Einleitung

Im Film stehen drei Personen unterschiedlichen Alters im Fokus. Sie berichten von ihren alltäglichen Herausforderungen und auch darüber, wie sie es einerseits geschafft haben, sich gegenüber ihrem Umfeld zu öffnen und in welchen Bereichen sie die nötige Unterstützung erhalten haben, um sich in der Schule oder dem Beruf zurechtzufinden und sich weiterzuentwickeln. Da es sich bei den drei Protagonisten des Filmes um funktionale Analphabeten handelt, dient das Materialblatt 1 zunächst erst der Klärung der Begrifflichkeiten.

Bezug zum Bildungsplan

Der Einsatz des Filmes ist in den Fächern Gemeinschaftskunde beziehungsweise Sozialkunde möglich. Im Bereich „Jugendliche in der Gesellschaft“ schreibt der Bildungsplan vor, Lebensformen in unserer Gesellschaft zu beschreiben und zu vergleichen sowie das Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen aufzeigen zu können.
Ein weiterer Einsatz des Filmes ist im Fach Ethik oder Religion möglich. Hier sehen die Bildungspläne vor, den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen im Bereich eines respektvollen und unvoreingenommenen Umgangs mit Menschen unterschiedlicher Lebensgestaltung zu vermitteln. Es gilt hierbei im Besonderen die Bedeutung der Toleranz im gesellschaftlichen Miteinander zu erkennen. Zudem fordert der Bildungsplan, Kompetenzen zur Bewältigung bestimmter Krisensituationen wie beispielsweise Leistungsdruck oder Versagensangst zu erlangen.

Tabellarischer Unterrichtsverlauf
PhaseAktionenSozialformMedien
EinstiegBetrachtung des BildesPlenumMaterialblatt 2
Hinführung / VorentlastungAbfrage von Vorwissen / Unterrichtsgespräch über AnalphabetismusPlenum
ErarbeitungÜberleitung zum Film, Austeilen des Arbeitsblattes 1a, kurzes Einlesen, Ansehen des Films, Bearbeitung der FragenPlenum, Einzelarbeit, arbeitsteiligArbeitsblatt 1a Fragen zum Film

Alternativ: leichteres Niveau Arbeitsblatt 1b, Ankreuzaufgabe, Einzelarbeit
SicherungS. tauschen sich in Dreiergruppen über ihre zu beobachtende Person aus

Kurze Reflexionsphase im Plenum
Gruppenarbeit


Plenum
Arbeitsblatt 1a
ErarbeitungInformationstext über funktionalen Analphabetismus in Deutschland, Bearbeitung der FragenEinzelarbeitArbeitsblatt 2
SicherungBesprechungs- bzw. Korrekturphase, ggf. Klärung der FragenPlenum
ErarbeitungAufgabe ‚Was könntest du tun?‘, Bearbeitung der FragenPartnerarbeitArbeitsblatt 3a

Alternativ: leichteres Niveau Arbeitsblatt 3b Alternativ: Gruppenarbeit Arbeitsblatt 6
SicherungBesprechungs- bzw. Korrekturphase, ggf. Klärung der FragenPlenum
HausaufgabeVorstellen der Hausaufgabe
Möglichkeit 1: Internetrecherche
Möglichkeit 2: Stellungnahme
Einzel- oder Partnerarbeit
Arbeitsblatt 4 Arbeitsblatt 5

Unterrichtsverlauf

Die folgende Unterrichtsstunde soll Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Thema „Analphabetismus“ geben. Der knapp 30-minütige Film eignet sich besonders für eine Doppelstunde oder zwei aufeinanderfolgende Stunden.

Einstieg

Die Lehrkraft beginnt die Unterrichtsstunde mit einer Abbildung (Materialblatt 2), auf der lediglich der Ausschnitt einer Hand und eines Stiftes sowie leichtere Schreibaufgaben zu erkennen sind. Die Schüler sollen das Bild kurz beschreiben und anschließend in einem kurzen Austausch mit dem Sitznachbarn – danach im Plenum – abschätzen, um was für eine Person es sich hierbei handeln könnte.

Jugendlicher liest in Themenheft "Die Erde" (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Lesen war für Luc unangenehm – stattdessen lernte er viel auswendig Bild in Detailansicht öffnen
Torsten schaffte den Realschulabschluss, obwohl er nicht richtig lesen und schreiben konnte Bild in Detailansicht öffnen

Die Lehrkraft kann mithilfe der Fragen „Wie alt könnte die Person sein?“ oder aber „In welcher Klasse / Schule könnte sich die Person befinden?“ Denkanstöße unterstützen. Nach ersten Überlegungen kann der Lehrer transparent machen, dass es sich um den 31-jährigen Marcel handelt. In einem anschließenden kurzen Unterrichtsgespräch soll geklärt werden, ob den Schülern bekannt ist, dass man auch im Erwachsenenalter massive Defizite im Lesen und Schreiben haben kann. Falls die Schüler den Begriff des Analphabetismus nicht kennen, sollte der Lehrer ihn an dieser Stelle näher beleuchten. Weiterhin gilt es das Vorwissen der Schüler über dieses Phänomen kurz abzufragen.

Überleitung zum Film

Nun leitet die Lehrkraft zum Film über. Der Beobachtungsauftrag zum Film kann arbeitsteilig erfolgen (Arbeitsblatt 1a). Die Schülerinnen und Schüler erhalten alle Leitfragen zu den Protagonisten, ihnen wird jedoch jeweils nur eine zu beobachtende Person aufgetragen. Die Antworten der weiteren zwei Protagonisten des Filmes werden ihnen nach dem Film in einer Gruppenphase von ihren Gruppenmitgliedern (Dreiergruppen) vorgestellt.

Alternativ kann die Beobachtungsphase in einer Einzelarbeit und auf einem leichteren Niveau erfolgen (Arbeitsblatt 1b). Dadurch, dass die Schüler nur Kreuze setzen müssen, ist es ihnen möglich, alle drei Protagonisten im Blick zu haben. Durch die Ankreuzaufgabe, die in Einzelarbeit durchgeführt wird, ist die Sicherungsphase bei dieser Variante entsprechend kürzer.

Marcel mit Lehrerin in einem Klassenzimmer. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Marcel will den Hauptschulabschluss nachholen und Altenpfleger werden

Erarbeitungsphase

Die darauffolgende Erarbeitungsphase bietet, unterstützt durch einen Informationstext (Arbeitsblatt 2), die Möglichkeit, sich vertiefend in die Thematik einzuarbeiten. Hierbei soll eine genaue Begriffsdefinition erarbeitet und ein Blick auf Ursachen und Folgen des funktionalen Analphabetismus geworfen werden. Ziel dabei ist es, dass die Schülerinnen und Schüler hier weitere Hintergrundinformationen über die Thematik erhalten.

Nach der Sicherung der Ergebnisse der vorherigen Erarbeitungsphase sollen sie sich nun in Partnerarbeit überlegen, wie sie einer betroffenen Person konkret helfen und diese unterstützen könnten (Arbeitsblatt 3a, mittleres Niveau). Ferner sollen die Schüler hierbei Gründe benennen, warum Lesen und Schreiben von immenser Bedeutung sind. Eine leichtere Variante bietet alternativ Arbeitsblatt 3b. Hier sollen die Schüler in Hinblick auf bestimmte vorgegebene Bereiche des alltäglichen Lebens (‚Im Restaurant‘, ‚Im Straßenverkehr‘) abschätzen, welche Probleme bei Menschen auftreten können, die Defizite im Lesen und Schreiben haben. In der anschließenden Phase werden die Ergebnisse der Schüler besprochen und gesichert. Für schnellere Gruppen steht außerdem Arbeitsblatt 6 zur Verfügung, mit dem Möglichkeiten gesucht werden, Analphabeten zu finden und zu erreichen.

Hausaufgaben

Hausaufgabe 1 (Arbeitsblatt 4) bietet die Möglichkeit, sich mit dem Analphabetismus weltweit auseinanderzusetzen. Die Schüler sollen hierbei im Internet recherchieren und unterschiedliche Fragen beantworten. Alternativ kann auch die Hausaufgabe 2 (Arbeitsblatt 5) genutzt werden. Die Schüler sollen Stellung zu unterschiedlichen Aussagen über den Analphabetismus nehmen und diese Position begründen.

Methodische Überlegungen

Ein sensibler Umgang mit der Thematik im Unterricht ist erforderlich. Eventuell sind in der Klasse einige Schüler, die selbst Defizite im Lesen und Schreiben haben. Nicht selten kommt es vor, dass Schüler an Legasthenie oder einer Lese-Rechtschreibschwäche leiden.
Materialblatt 1 bietet eine Übersicht über die unterschiedlichen Ausprägungsformen des Analphabetismus. Noch vor der Sichtung des Films sollte in der Anfangsphase des Unterrichts eine genaue Begriffsklärung erfolgen. Verstärkt sollte hier vor allem auf den Begriff ‚Funktionaler Analphabetismus‘ eingegangen werden, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

Die Arbeitsblätter zur inhaltlichen Erarbeitung des Filmes sind so konzipiert, dass sie durch das stichwortartige und arbeitsteilige Notieren der Informationen beziehungsweise Ankreuzen während des Filmes bearbeitet werden können. So ist es den Schülern möglich, dem filmischen Geschehen ohne Probleme zu folgen. Um diesbezüglich ganz sicherzugehen, sollte vorher Zeit zum Durchlesen des Arbeitsblatts gegeben werden, damit im Vorfeld klar wird, worauf während des Betrachtens des Filmes zu achten ist.
Vor allem die Hausaufgabe 2 sollte im Rahmen des Klassenverbandes besprochen werden, da die Schüler unterschiedliche Lösungsansätze haben werden.

Alle Themen zum Schwerpunkt Ich und die Anderen

Lesbisch. Schwul. Jung

„Ich bin lesbisch! Ich hab mich wirklich vor den Spiegel gestellt und das zwanzigmal gesagt.“ Ingelis musste sich eine Weile an den Gedanken gewöhnen, dass sie auf Frauen steht. Mittlerweile findet sie ihre Homosexualität gut, aber noch immer sind Fragen offen. Wie reagieren andere darauf, was verändert sich dadurch in ihrem Leben und wo gibt es Informationen, wie lesbisch sein eigentlich funktioniert?
Julius ist schwul. Die Freunde und Mitschüler wissen das, aber das entscheidende Gespräch mit seinem Vater schiebt er immer wieder auf. Er fühlt sich zerrissen, will sich nicht rechtfertigen müssen, leidet aber auch unter dem Schweigen. Seine Schwester will ihm helfen.
Florian ist überzeugt: Wenn du nicht darüber sprichst, machen das andere für dich. Er ist Fußballer, arbeitet als Schiedsrichter und er ist schwul. Er hatte große Angst vor dem Outing, denn im Fußball ist Homophobie weit verbreitet. Heute ist er froh über sein Outing. Die Erlebnisse, die er dabei gemacht hat, haben ihn geprägt.
Der Film begleitet drei junge Leute bei ihrem alltäglichen Umgang mit ihrer Homosexualität.

Ich und die Anderen SWR Fernsehen

Sophie und das Down-Syndrom

Die 20-jährige Sophie ist selbstbewusst, hat große Träume und das Down-Syndrom. In ihrem Leben verändert sich gerade sehr viel. Wie andere junge Leute möchte auch Sophie zu Hause ausziehen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Ihre Familie unterstützt sie dabei. In der berufsvorbereitenden Klasse trainiert sie Fertigkeiten, die sie für eine berufliche Zukunft brauchen wird. Sophie hat sehr konkrete Vorstellungen von ihrer Zukunft. Die junge Frau will Erzieherin werden. Sie mag Kinder und hat ihren ganz eigenen Zugang zu ihnen. Das Praktikum im Kindergarten läuft dennoch nicht problemlos, ist aber bereichernd für alle Beteiligten.
Ihre Freunde trifft Sophie im Jugendhaus. Ihr großer Traum ist Theaterspielen. Auf der Bühne arbeitet sie zusammen mit anderen Jugendlichen, mit und ohne Handicaps. Auch Technik interessiert sie. Für diesen Film hat sie mit einer kleinen HD-Kamera selbst Videos gedreht, die in die Dokumentation eingingen. Und sie hat über Inhalte und Tempo der Dreharbeiten mitentschieden.
Der Film begleitet die junge Frau auf ihrem Weg in ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Der Feind auf meinem Teller · Magersucht

„Ich mag es nicht, was ich im Spiegel sehe, ich hasse das!“ Michelle ist 18 Jahre alt und steht vor dem Abitur. Die größte Herausforderung für sie: essen. Michelle ist seit vielen Jahren magersüchtig, jetzt aber ist sie fest entschlossen, wieder gesund zu werden. Dazu gehört auch, dass sie lernt ihren Körper zu mögen – ein schwieriger Weg für die junge Frau.Essprobleme bis hin zur Magersucht sind ein häufiges Problem von Jugendlichen. Typisch ist ein starker Gewichtsverlust, den die Betroffenen bewusst herbeiführen. Sie empfinden sich auch dann noch als zu dick, wenn sie schon unter starkem Untergewicht leiden. Auch Aileen und Nina kämpfen mit den Folgen ihrer Magersucht. Die Krankheit hat ihr ganzes Leben verändert. Ihre Familien und Freunde fühlen sich oft überfordert. Die drei jungen Frauen leiden nicht nur unter Essstörungen, sondern ebenso unter einem übersteigerten Ehrgeiz und einem Hang zum Perfektionismus. Was alle drei lernen müssen: loslassen und das Leben genießen. Der Film begleitet sie bei ihrer Suche nach Normalität.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Was glaubst du denn?

„Es ist ein Teil meiner Identität – Zweifel gehören dazu.“ Laila, Boris und Patric sind gläubig. Die drei jungen Leute leben ihre Religion auf ganz unterschiedliche Weise, aber vieles verbindet sie. Laila ist Muslimin, Boris Jude und Patric Katholik. Jeder von ihnen kennt die Auseinandersetzung mit Vorurteilen, das Befremden, aber auch die Neugier von Freunden und Familien. In ihren religiösen Gemeinschaften fühlen sie sich zu Hause, das Gebet und die Einhaltung der religiösen Vorschriften und Riten sind wichtige Teile ihres Lebens. Sie sind der Welt zugewandt und versuchen auf verschiedenen Wegen Spiritualität und Alltag zu verbinden. Zukunftsvisionen, Liebe, Glück, Gottesverständnis und Toleranz sind für sie wichtige Themen.
Die Sendung begleitet die drei jungen Gläubigen bei der Auseinandersetzung mit ihrer Religion.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Plötzlich ist man wer: Neonazi!

Felix ist jung, klug, kommt aus gesicherten Verhältnissen und – er war jahrelang aktiver Neonazi. Heute will er verhindern, dass andere den gleichen Weg einschlagen und leistet politische Aufklärungsarbeit. Auch Heidi, Benedikt, Gunnar und Klaus waren als Jugendliche in der Neonaziszene. Musik, Propaganda und Gewalt spielten bei ihrem Einstieg eine wichtige Rolle. Wer nicht in das Weltbild passte, wurde diskriminiert und bedroht. Die Gruppe gab den Mitgliedern das Gefühl dazuzugehören, wichtig zu sein. Nach strikten Vorgaben wurde zwischen Freund und Feind unterschieden; für Zweifel war wenig Raum.
Der Film begleitet ehemalige Neonazis, die es geschafft haben, aus der Szene auszusteigen. Dafür mussten sie ihr bisheriges Leben ganz aufgeben, manche von ihnen leben heute in Schutzprogrammen. Ihre Gesichter wurden daher im Film anonymisiert. In Form von Graphic Novels und über Interviews erzählt der Film ihre Geschichten.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Süchtig nach Computerspielen Spiel oder Leben

Wir portraitieren drei junge Menschen, die süchtig nach Computerspielen waren und hinterfragen ihre Motive und ihre Lebensperspektiven.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Sie, er oder wer? Transgender

„Und plötzlich habe ich gemerkt, es gibt auch andere, die so sind wie ich.“ Fenris, Nick und Anna-Lena sind transgender. Sie identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Es war für sie befreiend zu erfahren, dass sie mit diesem Lebensgefühl nicht allein sind. Das hat ihnen Kraft gegeben für bedeutende Entscheidungen.
Der Film begleitet drei transsexuelle Jugendliche, die sich in einem Prozess der Veränderung befinden und, wie alle Heranwachsenden, nach ihrer Identität suchen.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Der Kampf mit den Buchstaben · Analphabetismus

„Jahrelang habe ich mich verkrochen und es verheimlicht“, sagt Torsten. Er ist Analphabet, genau wie Marcel und Luc. Ihr Alltag ist ungeheuer mühsam, Analphabetismus macht Privatleben, Schule und Beruf zur ständigen Herausforderung.
In der Dokumentation erzählen drei junge Analphabeten von ihrem täglichen Kampf mit den Buchstaben und von ihrer Entscheidung, sich dem Problem zu stellen. Wie fühlt es sich an, als junger Erwachsener Grundschulwissen nachzuholen? Ein Film über Menschen, für die der Umgang mit Buchstaben ein existenzielles Problem darstellt.

Ich und die Anderen SWR Fernsehen

Jung. Politisch. Aktiv

„Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist jugendlich. Uns nicht anzuhören, geht nicht.“
Nikolas ist Jugenddelegierter bei den Vereinten Nationen. Auch die Klimaaktivistin Ronja und die Jugendbetreuerin Sarah wollen, dass junge Menschen mehr Gehör finden.
Die Ziele von Ronja, Sarah und Nikolas sind unterschiedlich, gemeinsam aber ist ihnen ihr politisches Interesse und ihr Enthusiasmus.
Für Freunde, Schule und Ausbildung bleibt ihnen wenig Zeit. Aber die drei lernen über ihr Engagement viel Neues, knüpfen Kontakte und entwickeln Selbstbewusstsein.
Nikolas, 20 Jahre alt, reist quer durch Deutschland und fragt Jugendliche, was sie von der Politik erwarten. Ihre Forderungen trägt er in New York vor, in einer Rede vor den Vereinten Nationen. Ronja ist 16 Jahre alt und engagiert sich in der Klimabewegung. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören für sie zusammen. Für beides kämpft sie mit großem Einsatz. „Ich denke, die Zeit drängt“, sagt Ronja. Sarah ist 19 Jahre alt und auf dem Dorf aufgewachsen. Die junge Frau will ihre Heimatregion nicht den Rechtsradikalen überlassen, die dort sehr aktiv sind. „Wir brauchen Angebote für die Jugendlichen auf dem Land“, fordert sie. Sie engagiert sich für ein selbstverwaltetes Jugenddorf und wehrt sich gegen Rassismus und rechte Parolen.
Ein Film über junge Menschen und ihre Leidenschaft für Politik.

Ich und die Anderen SWR Fernsehen

Hochbegabung

„Ich beobachte sehr genau, viele Dinge fallen mir leicht.“, sagt Negin. Die 16-Jährige ist hochbegabt, findet aber daran gar nichts Ungewöhnliches. Die junge Frau nimmt teil bei „Jugend forscht“, engagiert sich bei UNICEF und denkt, dass die meisten Menschen besondere Begabungen haben.
Die gleichaltrige Carina ist ebenfalls hochbegabt. Sie ist Schlagzeugerin und hat schon viele Wettbewerbe haushoch gewonnen. Früher hatte sie Schwierigkeiten in der Schule, wurde gemobbt. Doch seit ihr Ausnahmetalent entdeckt ist und gefördert wird, kann sie selbstbewusst ihre Musikleidenschaft ausleben. Auch der hochbegabte Florian blickt zurück auf eine schwierige Schulzeit. Mittlerweile studiert der 21-Jährige und hat gleichgesinnte Freunde gefunden, aber früher war er sehr allein. Er brannte für viele Themen, doch Gleichaltrige konnten damit nichts anfangen. Auch seine Lehrer waren überfordert und fanden, er stelle zu viele Fragen. Florian zog sich zurück.
Besondere Talente brauchen Anerkennung und Förderung, damit sie sich entfalten können. Unser Film begleitet drei junge hochbegabte Menschen, die ihren eigenen Weg finden.

Ich und die Anderen SWR Fernsehen

Rassismus

„Es ist nicht so, dass ich rausgehe und denke, ich bin anders. Andere geben mir das Gefühl: Du bist anders.“ Celestino ist 23 Jahre alt, Finanzberater, Torwart und Schwarz. Seit der Grundschule wird er rassistisch beleidigt. Er hat schon früh beschlossen, sich das nicht mehr gefallen zu lassen. In seinem Fußballverein bringt der selbstbewusste junge Mann Kindern bei, gegen Diskriminierung zu kämpfen.Auch die gleichaltrige Perla, Jurastudentin und Black-Lives-Matter-Aktivistin, ist Schwarz. Sie organisiert Demonstrationen gegen Rassismus und fordert die Solidarität der Gesellschaft. „Ich brauche niemanden, der mich in Schutz nimmt, ich bin kein Opfer, ich brauche jemanden, der Gerechtigkeit fordert.“ Perla macht klar, dass Rassismus ein Thema ist, das alle betrifft.Amina ist 17 Jahre alt und Muslima. Ihre Eltern stammen aus Bosnien. Sie beobachtet, dass der Alltagsrassismus stärker wird. Seit dem Terroranschlag in Hanau hat sie Angst vor rechtsextremen Gewalttätern. Dort ermordete ein Rassist am 19. Februar 2020 neun Menschen. Einer der Getöteten stammte aus dem Heimatdorf von Aminas Familie. Ihre Welt hat sich dadurch verändert, die Sorge, Opfer rassistischer Gewalt zu werden, ist konkreter geworden. Sie engagiert sich in einer Anti-Rassismus-AG und versucht, über die Gefahr von Vorurteilen aufzuklären. „Man muss nicht die ganze Welt verändern, schon kleine Dinge können etwas bewirken“, sagt sie.
Der Film begleitet die drei jungen Menschen bei ihrem Kampf gegen Rassismus und ihrem Engagement für eine solidarische Gesellschaft.

Ich und die anderen SWR Fernsehen

Stand
Autor/in
Lena Kubin