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total phänomenal · Sinne

Superohren | Unterricht

Stand
Autor/in
Sandra Domenghino

Einsatz im Unterricht

Das Thema Sinnesorgane ist in allen Schularten in der Sekundarstufe I vorgesehen. Im Zuge dieser Unterrichtsreihe kann der Film „Superohren“ eingesetzt werden. Häufig wird das Auge vorrangig und ausführlich behandelt. Das Ohr spielt meistens nur eine untergeordnete Rolle. Mithilfe dieses Filmes können die prinzipielle Arbeitsweise des Hörvorgangs sowie das Richtungshören erarbeitet werden.

Xylophon, Baby mit Kopfhörer, Gitarre
Wir hören immer, denn unsere Umwelt ist voller Klänge.

Als Einstieg in die Unterrichtseinheit „Hören“ kann ein Hörtest dienen, in dem der Klasse viele verschiedene Geräusche und Klänge angeboten werden, die jeder für sich identifizieren sollte. Dabei sollte eine möglichst große Palette von Geräuschen zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel ein Musikinstrument, das Aufeinanderknallen von Holz, eine Trillerpfeife, eine Rassel, eine Klingel, plätscherndes Wasser und weitere unterschiedliche Geräusche. Die Schüler:innen vergleichen ihre Wahrnehmungen und werden feststellen, dass sie die meisten Geräusche sehr genau beschreiben und auseinander halten können.

Wie nehmen wir Geräusche wahr?

Im Anschluss an die Darbietung und den Ergebnisvergleich kann nun im Klassenverband überlegt werden, was diesen sehr unterschiedlichen Geräuschen gemeinsam ist, so dass wir sie als solche wahrnehmen und auch recht genau identifizieren können. Außerdem stellt sich die Frage, wie wir diese Geräusche „verarbeiten“. Die Schüler können an dieser Stelle im Sinne einer naturwissenschaftlichen Vorgehensweise Hypothesen formulieren, und sicherlich haben einige Schüler eine Menge „Halbwissen“ zu diesem Thema zu bieten. Die Fragen können dann mithilfe des Filmes und des Arbeitsblattes 1 beantwortet werden.

Der Aufbau des Ohrs

Der Aufbau und die Arbeitsweise des Ohres sind gut geeignet, um mithilfe der Arbeitsmaterialien das „Basiskonzept Struktur und Funktion des Kompetenzbereiches Fachwissen“ der Bildungsstandards weiterzuentwickeln. Sinnesorgane sind so gebaut, dass sie nur einen bestimmten Reiz, einen sogenannten adäquaten Reiz, aufnehmen können. Das Trommelfell wird also nur durch Schallwellen in Schwingungen versetzt, Lichtwellen oder radioaktive Strahlung können nicht verarbeitet werden. Der Aufbau von Hammer, Amboss und Steigbügel ist derart, dass das Schwingungssignal vom größeren Trommelfell auf das kleinere ovale Fenster übertragen wird. Das ovale Fenster ist so gebaut, dass es in der Lage ist, die flüssigkeitsgefüllte Schnecke beziehungsweise die Basilarmembran in Schwingungen zu versetzen.

Diese Tatsachen können je nach Altersstufe oberflächlicher oder genauer thematisiert werden (vgl. Aufgabe 1 auf AB 1). Außerdem bietet der Versuch mit dem Dosentelefon (vgl. Aufgabe 2 auf AB 1) eine Möglichkeit, Modelle zur Veranschaulichung eines Sachverhaltes heranzuziehen, wie es im „Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung“ als eigener Punkt in den Bildungsstandards vorgesehen ist.

Wie orentiert sich die Eule?

In einer weiteren Stunde kann das Richtungshören thematisiert werden. Entweder ergibt sich eine solche Fragestellung schon aus dem Film oder man führt problem-orientiert ein, zum Beispiel indem man eine kurze Geschichte über das Jagdverhalten bei Eulen erzählt, in der man auf die Nachtaktivität bei Eulen eingeht und den Begriff „Lauschjäger“ einführt.

Drei Bilder: Ein Ohr (links), eine Eule (mittig) und eine Katze (rechts).
Die Fähigkeit Geräusche wahrzunehmen und einzuordnen sind unterschiedlich ausgebildet.

Wie also orientieren sich die Eulen bei Nacht und schlagen ganz sicher ihre Beute? Zur Erarbeitung dieser Fragestellung kann Arbeitsblatt 2 dienen. Bei der Bearbeitung dieses Arbeitsblattes steht wieder die Weiterentwicklung von Kompetenzen aus den „Kompetenzbereichen Erkenntnisgewinnung und Kommunikation“ im Vordergrund.

Schüler sollen selbstständig einfache Experimente planen, durchführen sowie auswerten und wenden die gewonnenen Erkenntnisse zur Erklärung eines Sachverhaltes an (vgl. Bildungsstandards). Schon einfache Versuche, wie der zur Richtungsbestimmung einer Geräuschquelle, können dazu dienen, wichtige Grundgedanken bei naturwissenschaftlichen Experimenten einzuhalten

  • Welche Faktoren müssen konstant gehalten werden und was darf, beziehungsweise muss, bei dem Versuch variiert werden?
  • Warum ist es wichtig, dass man Versuche mehrfach wiederholt, um eine gültige Aussage treffen zu können?
  • Wann kann einer Hypothese zugestimmt werden und wann muss sie verworfen werden?

Im zweiten Teil des Arbeitsblattes sollen die Schüler mithilfe einer Zeichnung einen biologischen Sachverhalt verdeutlichen, das heißt sie veranschaulichen den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion mit bildlichen Gestaltungsmitteln (vgl. Bildungsstandards). Außerdem soll der Sachverhalt verbalisiert werden. Insgesamt sollte man je nach Alter der Schüler etwa drei Unterrichtsstunden für diese Unterrichtseinheit „Hören“ einplanen. Der Versuch mit dem Dosentelefon oder das Planen und Durchführen des Experimentes zum Richtungshören kann selbstverständlich auch als Hausaufgabe gegeben werden.

Arbeitsblätter

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