The trail of DNA (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

total phänomenal · Genetik

The Trail of DNA | Unterricht

Stand
Autor/in
Tanja Appel


Themen
• Genetik
• Erbgut
• genetischer Fingerabdruck
• Vaterschaftstest

Fächer
• Englisch
• Bilingualer Unterricht: Biologie

Klassenstufen
• ab Klasse 10, alle Schularten

Fingerabdruck. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Genetische Spuren sind genauer als jeder Fingerabdruck Bild in Detailansicht öffnen
DNA-Tests in der Kriminalistik: Winzige Blutspuren genügen zur Überführung von Tätern Bild in Detailansicht öffnen

Lernziele und Bezug zum Bildungsplan

Wieso haben Kinder oft ähnliche Eigenschaften wie ihre Eltern? Und warum sehen sie ihren Eltern häufig so ähnlich? Diesen und vielen anderen Fragestellungen geht die Genetik oder Vererbungslehre, die einen großen Bereich der Biologie darstellt, nach. Aber auch in anderen faszinierenden Bereichen findet das Wissen um die Erbsubstanz eines Menschen ihren Einsatz, wie zum Beispiel in der Kriminalistik. Welche Spuren kann ein Einbrecher zurücklassen, auch wenn er keine Fingerabdrücke hinterlässt? Wie nutzen Ermittler kleinste Mengen vom Blut eines Täters, um ihn zu überführen?
Darüber hinaus spielt die Genetik bei der Bestimmung einer Vaterschaft eine wichtige Rolle. Sie kann die Frage klären, wie eine Vaterschaft genauer bestimmt werden kann als über äußere Ähnlichkeit. Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich der Film „The Trail of DNA“ und hilft, spannende Sachverhalte genauer zu verstehen.

Der Film greift wichtige Inhalte auf, die auch die Bildungspläne in den Vordergrund stellen. Hierzu gehören zum Beispiel strukturelle und funktionelle Eigenschaften der tierischen Zelle. Darüber hinaus geht der Film auf die Struktur der DNA sowie deren Funktion in verschiedenen Zusammenhängen ein. Das Aufgreifen der Themen vom Einsatz der Genetik im Bereich Kriminalistik und zur Bestimmung einer Vaterschaftswahrscheinlichkeit ergänzt die vom Bildungsplan vorgegebenen Inhalte um interessante Bereiche der angewandten Genetik.

Der Einsatz eines englischsprachigen Films eröffnet über die Inhalte des Sachfachs hinaus weitere Möglichkeiten des Lernens. Durch die Verwendung der Fremdsprache im Sachfach wird ein dual-fokussiertes Lernen ermöglicht, das den Schwerpunkt gleichzeitig auf das Lernen des Inhalts und die Verwendung einer Fremdsprache lenkt. Über den Film werden sowohl lebensnahe als auch bedeutsame Kommunikationsanlässe geschaffen, die im reinen Fremdsprachenunterricht, zum Beispiel durch das Schreiben eines imaginären Briefs oder Tagebucheintrags, oft künstlich erzeugt werden müssen.

Fotos von zwei Männern, darunter identische Farbbalken. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Eineiige Zwillinge haben unterschiedliche Fingerabdrücke; der genetische Fingerabdruck ist jedoch gleich Bild in Detailansicht öffnen
Polymerase-Kettenreaktion: Die Einzelstränge der DNA werden zum Doppelstrang ergänzt Bild in Detailansicht öffnen

Die Lernenden beschäftigen sich dabei weiterhin vordergründig mit den Inhalten des Sachfachs und verwenden die Fremdsprache natürlich, um über einen Inhalt zu kommunizieren. Hierdurch lernen sie beides. Das Sprachenlernen folgt dabei dem Prinzip „use it to learn it“ anstatt „learn it to use it“. Die Fehlertoleranz für rein sprachliche Fehler sollte höher liegen, um die Lernenden zur Kommunikation zu ermutigen. Hierbei gewinnt der Grundsatz „fluency before accuracy“ an besonderer Bedeutung. Häufig wiederkehrende Fehler können zum Beispiel gesammelt werden und zu einem angemessenen Zeitpunkt in einer Art „language clinic“ separat behandelt werden. Da im vorliegenden Material der zu kommunizierende Inhalt auf einem sehr hohen Niveau liegt, spielen sprachliche Hilfen und anschauliche Visualisierungen eine besondere Rolle.

Die Verwendung des Films fördert darüber hinaus das audio-visuelle Verständnis in der Fremdsprache. In Kombination mit den Unterrichtsmaterialien werden viele Prinzipien unterstützt, denen aufgrund des dualen Fokus eine besondere Bedeutung zukommt:

● Klare Strukturierung
● Weitgehende Einsprachigkeit
● Sprachliche Aktivierung der Schüler*innen
● Terminologische Zweisprachigkeit
● Schüler*innen- und Handlungsorientierung
● Wiederholung, Vertiefung und Umwälzung
● Lebensnahe und didaktisch reduzierte Materialien
● Strukturierte Ergebnissicherung


„Language Clinic“
Im dual-fokussierten Unterricht sollte das Hauptaugenmerk weiterhin stets auf der Vermittlung und Kommunikation des Inhalts liegen, nicht auf dem Sprachenlernen an sich. Das ständige Verbessern sprachlicher Details kann die Lernenden dabei entmutigen und frustrieren. Um Sprachfehler, die den inhaltsbezogenen Austausch erschweren, dennoch zu korrigieren und auch einen sprachlichen Lernzuwachs zu ermöglichen, sollten gesonderte Situationen geschaffen werden, in der auf solche Schwierigkeiten eingegangen wird. Hierzu kann die „Language Clinic“ dienen, die eine gezielte Stunde darstellt, in der inhaltsbezogene sprachliche Problematiken, die gehäuft aufgetreten sind, aufgegriffen und „behandelt“ werden.

Einsatz im Unterricht

Falls es an der Schule keinen bilingualen Zug gibt, empfiehlt es sich, den Film „The Trail of DNA“ als Modul am Ende der Einheit Genetik einzusetzen. Dabei kann grundlegendes Wissen des Genetikunterrichts in der Muttersprache aufgegriffen, wiederholt und über den Einsatz der Fremdsprache und neue Inhalte erweitert werden.
Lernende können zunächst überfordert reagieren, wenn sie erfahren, dass Inhalte auf solch hohem Niveau nun in einer Fremdsprache erarbeitet werden sollen. Besonders jene, die sich in Bezug auf das Sachfach und die Fremdsprache unsicher fühlen. Die Angst vor Überforderung kann man Lernenden nehmen, indem man die zwei magischen Wörter ausspricht („nicht klausurrelevant“) und sie ermutigt, es einmal zu probieren. Wenn man die Lerngruppe kleinschrittig und nach den oben genannten Prinzipien anleitet, stehen die Erfolgschancen für einen Lernzuwachs auf der sprachlichen und der Sachfachebene sehr gut und die Schüler*innen gehen motiviert an den und aus dem Unterricht.

Tabellarischer Unterrichtsverlauf
PhaseInhaltSozialformMedien
EinstiegLehrkraft zeigt 01‘02 Minuten des Films ohne Ton und führt anschließend ein fragenentwickelndes UnterrichtsgesprächPlenumFilm, Sprachhilfen
Erarbeitungs-phase ILehrkraft zeigt Abschnitt 1 des Films – DNA Evidence mit Ton und bespricht gemeinsam Task 1a und 1bPlenumFilm TC 00:00-02:00, Arbeitsblatt 1, Vokabelblatt
Erarbeitungs-phase IILehrkraft zeigt Abschnitt 2 des Films – The Genetic Code.
Lesen des Arbeitsauftrags und die Zuordnung der Textabschnitte erfolgen gemeinsam. Schüler*innen schreiben Texte in Eigenarbeit ab. Schüler*innen bearbeiten Task 2a – 2c und vergleichen Lösungen mit einem Aushang.
Plenum, Einzelarbeit, PartnerarbeitFilm TC 02:00–03:48, Arbeitsblatt 2 und 3, Vokabelblatt, Lösungen
Erarbeitungs-phase IIILehrkraft zeigt Abschnitt 3 des Films – The Paternity Test.
Klasse liest gemeinsam den Arbeitsauftrag und die Textabschnitte, die zugeordnet werden sollen. Schüler*innen bearbeiten Task 3a – 3b und vergleichen Lösungen mit einem Aushang.
PartnerarbeitFilm TC 03:48–05:21, Arbeitsblatt 4, Vokabelblatt, Lösungen
Erarbeitungs-phase IVSchüler*innen schauen sich in Eigenregie Abschnitte 4, 5 und 6 des Films an (TC 05:21–14:45) und bearbeiten Task 4. Schüler*innen vergleichen Lösungen mit einem AushangPartnerarbeitLaptops/ Handys, Arbeitsblatt 5, Vokabelblatt, Lösungen
Vertiefung/ UmwälzungSchüler*innen bearbeiten Task 3c / bereiten Kurzvortrag über ein Teilthema ihrer Wahl vor/ schreiben einen Text zu einem Teilthema ihrer Wahl/ überlegen sich selbst right or wrong questions/ bereiten ein Quiz vor/ nehmen selbst eine kurze Filmsequenz auf oder Ähnliches

Für die weitere Vertiefung/Arbeit mit dem Film in der Kursstufe stehen die Arbeitsblätter 6 und 7 zur Verfügung.
Einzelarbeit/ Partnerarbeit/ GruppenarbeitFilm, Arbeitsblätter 6 und 7, Vokabelblatt, ggf. Laptops/ Handys

Arbeitsblätter – englische Fassung:

Arbeitsblätter – deutsche Fassung:

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Die Gentechnik erlebt eine Revolution. Neue Genscheren wie Crispr machen die Genmanipulation so einfach und schnell wie nie zuvor. In der Tier- und Pflanzenzucht beschleunigt der direkte Eingriff ins Erbgut nicht nur das Erschaffen neuer Merkmale – es geht auch präziser als jemals zuvor.
Die Methoden funktionieren auch beim Menschen. In der Medizin sind die Hoffnungen riesig, mithilfe der Gentechnik große Fortschritte im Kampf gegen Erbleiden, Krebs, HIV und viele andere Krankheiten machen zu können. Doch kennen wir alle Nebenwirkungen?
Aber es geht nicht allein um die Abwägung von Chancen und Risiken. Es geht auch um ethische Fragen: Darf der Mensch längst ausgestorbene Arten wieder zum Leben erwecken? Wird auch der Mensch zum Objekt der Manipulation? Wird er sich in Zukunft selbst nach Wunsch designen? Und wer entscheidet darüber?
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Tanja Appel