Wenn eine mongolische Mutter in der Jurte ihr Kind in den Schlaf wiegt, summt und singt sie von der vergangenen Zeit, als die Mongolen die Welt beherrschten, als die Reiterheere Dschingis Khans auf ihren Pferden über Europa hinwegfegten und die treffsicheren Bogenschützen Angst und Schrecken verbreiteten.
Wettkämpfe sind heute noch Teil der Kultur der Mongolen
Die Steppennomaden der Mongolei sind heute ein friedliebendes Volk - ihre kriegerischen Künste aber leben bis heute fort: Jedes Fest wird begleitet von Wettkämpfen. Besonders beliebt sind die traditionellen mongolischen Ringkämpfe und natürlich die Pferderennen.
Die Pferde sind der Mittelpunkt des Steppenlebens, sie liefern ein wichtiges mongolisches Nahrungsmittel, die Stutenmilch. Und gute Rennpferde sind der Stolz einer jeden Nomadenfamilie. So sind die Pferderennen auch die Hauptattraktion bei jedem Naadam-Fest.
Bei den Wettkämpfen ist das Pferd der Sieger
Kinder, Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 10 Jahren, reiten die Pferde über die unglaubliche Distanz von 30 Kilometern. Und doch wird nicht der Junge oder das Mädchen gefeiert, wenn sein Pferd als erstes ins Ziel galoppiert. Geehrt wird das Pferd, und wenn der Lobgesang zu Ehren seines siegreichen Pferdes über die Steppe erklingt, ist der sehnlichste Wunsch eines mongolischen Pferdezüchters in Erfüllung gegangen. Für jeden Mongolen wird Naadam auch in Zukunft mehr als nur ein Sportfest sein: Die Pferde sind der Stolz der Nomaden, der Stolz der Steppe.