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Lebensräume · Gefiederte Waldbewohner

Vögel im Winter | Hintergrund

STAND
Autor/in
Karl-Heinz Renner

Steckbriefe Vögel

Amsel (Turdus merula)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Drosselartige (Turdidae), Unterfamilie: eigentliche Drosseln (Turdinae)
Gattung:eigentliche Drosseln (Turdus)
Länge:26 cm, Männchen schwarz mit hellgelbem Schnabel, Weibchen dunkelbraun
Lebensraum:noch im 19. Jahrhundert Waldbewohner - heute in Gärten, Parks usw. von großen Städten, Kulturfolger
Nahrung:Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Beeren, Obst
Nest:auf Bäumen, Sträuchern, in Mauernischen usw.
Brut:5 - 6 hellgrüne bis bläulichgrüne, rostrot gefleckte Eier von April bis Juni in zwei bis drei Brutphasen, Brutdauer 12 - 14 Tage, nur das Weibchen brütet, beide Eltern füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 13 - 16 Tage
Sonstiges:Mitteleuropäische Tiere sind meist Standvögel; nordeuropäische Tiere überwintern in Südeuropa.
Buchfink (Fringilla coelebs)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Finkenvögel (Fringillidae)
Gattung:eigentliche Finken (Fringilla)
Länge:15 cm, Männchen unterseits weinrot, oberseits rostbraun, Kopf mit graublauem Käppchen, Weibchen oliv - gelblichgrau, bei beiden weiße Flügelbinden und Schwanzkanten
Lebensraum:Laub- und Nadelwälder, Gärten, Parkanlagen, in Stadt und Dorf
Nahrung:Insekten zur Jungenaufzucht, Sämereien, Beeren, Früchte, Knospen
Nest:auf Bäumen, Sträuchern, usw.
Brut:5 - 6 bräunlichgrüne Eier mit rostfarbenen Flecken im April bis Juni in zwei Brutphasen, Brutdauer 12/13 Tage, nur das Weibchen brütet, beide Eltern füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 13/14 Tage
Sonstiges:Stand- (alte Männchen), Strich- und Zugvogel (Weibchen und Jungtiere)
Buntspecht (Dendrocopos major)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Spechtvögel (Pici)
Familie:Spechte (Picidae)
Gattung:Buntspechte (Dendrocopos)
Länge:23 cm, schwarzweiß, Unterschwanzdecken scharlachrot
Lebensraum:Nadel- und Mischwälder, Parkanlagen, Baumgärten
Nahrung:Insekten und deren Larven aus Ritzen und Spalten im Holz und unter der Rinde, Nüsse und Nadelbaumsamen (Spechtschmiede), gelegentlich Jungvögel
Nest:Nisthöhlen werden in Bäume mit weichem, aber auch hartem Holz gemeißelt
Brut:ca. 6 weiße Eier im Mai / Juni, Brutdauer 10-13 Tage, beide Eltern brüten und füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 20 Tage
Sonstiges:Stand-und Strichvogel
Dompfaff oder Gimpel (Pyrrhula pyrrhula)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Finkenvögel (Fringillidae)
Gattung:Gimpel (Pyrrhula)
Länge:15 cm, Brust des Männchens auffallend rot, die des Weibchens graubraun
Lebensraum:Dichtes Unterholz von Nadel- und Mischwäldern, Parkanlagen, Gärten
Nahrung:Samen, Insekten zur Jungenaufzucht
Nest:meist in Nadelbäumen
Brut:4 - 5 hellblaue gefleckte Eier von Mai bis Juli in zwei Brutphasen, Brutdauer 13/14 Tage, nur das Weibchen brütet, wird vom Männchen aus Kropf gefüttert, beide Eltern füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 12 - 16 Tage
Sonstiges:Stand-und Strichvogel
Eichelhäher (Garrulus glandarius)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Rabenvögel (Corvidae)
Gattung:Häher (Garrulus)
Länge:34 cm, Männchen und Weibchen gleich gefärbt, Grundfarbe bräunlich und schwarz, Bürzel weiß, Flügel mit auffallendem blauschwarz gestreiften Fleck
Lebensraum:alle Waldtypen, von den Niederungen bis ins Gebirge, zunehmend Stadtvogel, Kulturfolger
Nahrung:Eicheln, Bucheckern, Beeren, Insekten, Würmer, Vogeleier, kleine Wirbeltiere
Nest:in Baumkronen
Brut:5 - 6 graugrüne Eier mit braunen Flecken im Mai/Juni, Brutdauer 16 - 17 Tage, beide Eltern brüten und füttern, Nesthocker, Nestlingszeit ca. 3 Wochen
Sonstiges:Stand-und Strichvogel
Eichelhäher (Foto: Colourbox)
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Kohlmeise (Parus major)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Meisenartige (Paridae)
Gattung:Meisen (Parus)
Länge:14 cm, Kopf schwarz mit weißen Wangen, Rücken grünlichbraun, Schwanz blauschwarz mit weißen Kanten, Unterseite gelb mit dunkler Kehle und dunklem Mittelstreifen
Lebensraum:Wälder, Hecken, Parkanlagen, Gärten
Nahrung:Insekten, Schnecken, Würmer, Beeren und Sämereien
Nest:in Baumhöhlen, Erd- und Mauerlöchern, in künstlichen Nisthöhlen
Brut:8 - 10 weiße gefleckte Eier von April bis Juni in zwei (bis drei) Brutphasen, Brutdauer 13-15 Tage, nur das Weibchen brütet, wird vom Männchen gefüttert, beide Eltern füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 15/16 Tage
Sonstiges:Stand-und Strichvogel, gelegentlich Zugvogel
Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Drosselartige (Turdidae), Unterfamilie: eigentliche Drosseln (Turdinae)
Gattung:Rotkehlchen (Erithacus)
Länge:14 cm, Oberseite braungrau, Brust und Gesicht orangefarben
Lebensraum:Dichtes Unterholz von Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen, Hecken und buschreiche Gärten (Dämmerlicht, deshalb große Augen
Nahrung:Bodeninsekten, Spinnen, Würmer, Nacktschnecken, Beeren (Eibe, Holunder, Weintraube)
Nest:unter Wurzeln, in Mulden, in der Erde, in Mauernischen usw.; Revierbildung
Brut:5 - 7 rahm- oder grünlichgelbe, rötlichbraun gefleckte Eier von April bis Juli in zwei Brutphasen, Brutdauer 14/15 Tage, nur das Weibchen brütet, beide Eltern füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 12 - 15 Tage
Sonstiges:Teils Zugvögel (vorwiegend Weibchen), Überwinterung in Nordafrika und Südeuropa; Standvögel suchen Futter in Nähe des Menschen.
Rotkehlchen (Foto: Colourbox)
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Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
Merkmal:Ausprägung:
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeres), Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie:Familie: Drosselartige (Turdidae), Unterfamilie: eigentliche Drosseln (Turdinae)
Gattung:eigentliche Drosseln (Turdus)
Länge:26 cm, Kopf grau und schwarz, Rücken dunkelbraun, Bürzel grau, Schwanz schwarz, Bauchseite hell mit schwarzen Tupfen
Lebensraum:Nadelwälder, Waldränder an Wiesen und Feldern mit Teichen, im Norden Birkenwälder und Tundren, auch menschennah
Nahrung:Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Beeren, Obst
Nest:auf Bäumen, Sträuchern, usw.
Brut:5 - 6 grünweiße Eier mit rostroten Flecken von April bis Juni in zwei Brutphasen, Brutdauer 12 - 14 Tage, nur das Weibchen brütet, beide Eltern füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 14 Tage
Sonstiges:Mitteleuropäische Tiere sind meist Standvögel; nordeuropäische Tiere überwintern in Mittel- und Südeuropa.

Hintergrundmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Lebensräume · Gefiederte Waldbewohner | Ergänzender Hintergrund

Der Wald bietet seinen gefiederten Bewohnern mehrere „Stockwerke“ mit den unterschiedlichsten ökologischen Nischen als Lebensraum. So findet jeder sein Plätzchen, an dem es sich gut leben lässt. Während sich zum Beispiel das Rotkehlchen gerne in Bodennähe aufhält fühlen sich Buchfink und Eichelhäher eher in den oberen Stockwerken des Waldes wohl. Buntspechte bevorzugen den Wohnort „Baumstamm“. Die einzelnen Wald-Stockwerke mit ihren jeweiligen Eigenschaften und Besonderheiten werden auf den folgenden Seiten ausführlich vorgestellt. Gut beobachten lassen sich die sonst eher scheuen Vögel im Winter. In der kalten Jahreszeit ist ihr Energiebedarf besonders hoch und man kann sie jetzt mit Samenkörnern, Haferflocken und Fettknödeln ans Futterhäuschen locken und aus nächster Nähe betrachten. Einige der bekanntesten „Gäste“ am Futterhäuschen werden auf den folgenden Seiten ausführlich im Steckbrief vorgestellt. Zusätzlich gibt es vertiefende Informationen zu den Themen „Winterfütterung“ und „Specht“.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Gefiederte Waldbewohner

Vögel im Winter

Wird es kalt in unseren Breiten, verlassen uns die Zugvögel und machen sich auf in wärmere Regionen. Für die Standvögel brechen dagegen manchmal harte, sehr kalte Zeiten an.

Natur nah: Vögel im Winter SWR Fernsehen

Spechten auf der Spur

In über 30 Jahren Spechtforschung ist es dem Ornithologen Klaus Ruge noch nie gelungen, das Rätsel zu lösen, was sich im Inneren eines Spechtnests abspielt. Doch dank Tierfilmer Markus Zeugin und dessen Spezialkameras erhalten die beiden Forscher völlig neue Einblicke ins Spechtleben: vom Ei bis zum Flüggewerden.
Ein umfassendes Internet-Angebot bei Planet Schule ergänzt diesen Film zu einem ganz besonderen multimedialen Bildungsangebot. Schüler werden abwechslungsreich an das Thema „Ökosystem Wald“ herangeführt. Durch tägliches Beobachten einer Spechtfamilie im Internet wird eine enge Beziehung zu den Tieren aufgebaut. Dadurch findet eine Sensibilisierung für die Belange unserer Umwelt statt. Neugier über das Funktionieren ökologischer Zusammenhänge wird geweckt und aktive Mitarbeit im Umweltschutz angeregt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Spying on Woodpeckers

In über 30 Jahren Specht-Forschung ist es dem Ornithologen Klaus Ruge noch nie gelungen, das Rätsel zu lösen, was sich im Inneren eines Specht-Nests abspielt. Doch dank Tierfilmer Markus Zeugin und dessen Spezialkameras erhalten die beiden Forscher völlig neue Einblicke ins Specht-Leben: vom Ei bis zum Flüggewerden.
Ein umfassendes Internet-Angebot ergänzt diesen Film zu einem ganz besonderen multimedialen Bildungsangebot. Schüler werden abwechslungsreich an das Thema „Ökosystem Wald“ herangeführt. Durch tägliches Beobachten einer Specht-Familie im Internet wird eine enge Beziehung zu den Tieren aufgebaut. Dadurch findet eine Sensibilisierung für die Belange unserer Umwelt statt. Neugier über das Funktionieren ökologischer Zusammenhänge wird geweckt und aktive Mitarbeit im Umweltschutz angeregt.

Knocking on Wood SWR Fernsehen

Specht & Co

Wenn im Bergwald die Knospen sprießen und in den Tälern der Frühling einzieht, bricht bei den Spechten das Baufieber aus. Das Weibchen klopft nur leicht an den Stamm, doch das genügt, um ihren Auserwählten anzuspornen. Jetzt lassen Bunt- und Schwarzspechte ihren spitzen Schnabel mit voller Wucht gegen den Buchenstamm krachen, bis die Späne fliegen – eine harte Arbeit bis die Höhle fertig ist. Dietmar Keil hat das vielfältige Leben im Wald in unterschiedlichen Jahreszeiten eingefangen. Wildschweine brechen durchs Unterholz, suhlen sich genüsslich, Frischlinge toben ausgelassen, sind verspielt, wie auch die kleinen Füchse. Im Frühjahr überzieht ein Blütenmeer aus Buschwindröschen, Blausternlilien und Veilchen den Boden. Im Herbst wachsen die bizarren Fruchtkörper der Pilze ans Licht. Laut röhrend sorgt der Platzhirsch dafür, dass sein Rudel beisammen bleibt.

Die Rückkehr der bedrohten Vögel

Das Salek-Tal im Norden Sloweniens ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Mensch einerseits die Umwelt zerstört, sie andererseits durch die richtigen Maßnahmen aber auch retten kann. Die Seenlandschaft im Salek-Tal war lange ein Vogelparadies. Ab den 1950er Jahren gelangten dann die Abfallprodukte eines Braunkohlekraftwerks jahrzehntelang ungereinigt in den Velenje-See und machten ihn zu einer giftigen, lebensfeindlichen Wasserwüste. Die Vögel waren verschwunden. Ab 1985 wurden Filter- und Schutzmaßnahmen eingeleitet. Seitdem konnte sich der See erholen und viele Vogelarten haben sich ihren Lebensraum zurückerobert. Das Wasser ist sauber genug, dass Blässhühner, Kormorane, Haubentaucher und Zwergtaucher hier ausreichend Nahrung finden. Reiher waten am Ufer entlang und in den Steilufern der Zuflüsse brüten Eisvögel. Die angrenzenden Wälder sind das Revier von Waldkauz, Turmfalke, Pirol und Kuckuck. Beispielhaft zeigt der Film, dass Umweltschutz funktionieren kann. Durch effektive Renaturierung könnten auch ehemalige Braunkohlereviere in Deutschland seltenen Arten in Zukunft neue Lebensräume bieten.

Planet Schule: Natur nah - Die Rückkehr der bedrohten Vögel WDR Fernsehen

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Autor/in
Karl-Heinz Renner