Bannerbild (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Ich und die Anderen

Sophie und das Down-Syndrom | Unterricht

Stand
Autor/in
Annette Pola
Lucia Hefti

Unterrichtsmaterial Empowerment

Didaktik und Arbeitsblätter


Themen
• Behinderung
• Down-Syndrom
• Trisomie 21
• Inklusion

Fächer
• Religion
• Ethik
• Politik
• Gemeinschaftskunde
• Sozialkunde
• Biologie

Klassenstufen
• ab Klasse 8

Sophie sitzt am Tisch und lacht. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Die 20-jährige Sophie möchte ein selbstbestimmtes Leben führen Bild in Detailansicht öffnen
Am liebsten möchte Sophie in einem Kindergarten arbeiten Bild in Detailansicht öffnen

Bezug zu den Bildungsplänen

Nicht erst seit Übernahme der UN-Konvention im Jahre 2009, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärker in den Fokus der Gesellschaft rückte, sind bildungspolitische Debatten zum Thema Inklusion allgegenwärtig. Auch wenn die praktische Umsetzung von Inklusion noch sehr individuell gehandhabt wird, besteht doch der allgemeine Anspruch, die Institution Schule und alle am Schulleben Beteiligten für das Thema zu sensibilisieren. Um Inklusion in den Bildungsalltag zu integrieren, muss eine Basis von Toleranz und Vertrauen bestehen, die respektvollen und unvoreingenommenen Umgang gegenüber Menschen mit Behinderung voraussetzt. Daher ist es wichtig, Schüler in Hinblick auf soziale und personale Kompetenzen zu schulen, um den Umgang mit Andersartigkeit zu stärken und wichtige Kompetenzen wie Empathie, Hilfsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit zu fördern.

Die folgende Unterrichtsstunde, die ab Klasse 8 durchgeführt werden kann, soll in erster Linie Raum für Begegnungen mit beeinträchtigten Menschen schaffen und Berührungsängste überwinden. Weiter soll sie vergegenwärtigen, dass Menschen mit Behinderung zwar ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können, aber trotzdem in gewisser Weise von einer toleranten Gesellschaft abhängig sind. Der Einblick in Sophies Lebenswelt soll die Schüler befähigen, soziale Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und damit Verhaltenssicherheit in einer pluralistischen Gesellschaft fördern. Dies führt darüber hinaus zu einer Stärkung der eigenen Sozialkompetenz und fördert Selbstbewusstsein im Umgang mit Menschen im Allgemeinen.

Der Film „Sophie unterwegs – Leben mit dem Down-Syndrom“ ist fächerübergreifend einsetzbar. Es finden sich Bezüge zu Religion und Ethik unter den Gesichtspunkten christliches Menschenbild, Nächstenliebe und Huma-nitätsgedanken. Des Weiteren kann das Thema in den Fächern Politik, Gesellschafts- und Gemeinschaftskunde angesiedelt werden, wenn es um die Bereiche freiheitlich-demokratische Staats- und Gesellschaftsordnung so-wie Menschenwürde und Leben in demokratischen Gemeinschaften mit besonderem Schutz der eigenen Person, der Ehe und Familie geht. Zuletzt zeigen sich auch Zugänge in den naturwissenschaftlichen Fächerbereich unter den Aspekten Genetik, Entwicklung des Lebens und seelische Entwicklung des Menschen zur Persönlich-keitsentwicklung.

Die Besonderheit der vorliegenden Unterrichtskonzeption ist, dass alle Unterrichtsmaterialien in drei Niveaustufen vorhanden sind. Dies ermöglicht Lehrern auf einfache Weise, die Stunde in jeder Schulform sowie in inklusiven Klassen durchzuführen. Dabei wurden sowohl Schüler im Sekundarbereich II (Gymnasialniveau – 3), Lernende des Sekundarbereiches I (Mittleres Niveau – 2) als auch Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Niveau 1) berücksichtigt.

Methodisch-didaktische Hinweise

Der Unterricht setzt sich zum Ziel, Schüler für einen toleranten Umgang mit beeinträchtigten Menschen zu sensibilisieren. Deshalb ist es wichtig, einen Menschen mit Behinderung, in diesem Fall Sophie, kennenzulernen und ihr Leben zum eigenen Leben in Bezug zu setzen. Hierzu sollen die Schüler in einem ersten Schritt ihr eigenes Leben beleuchten, um es danach mit Sophies Leben zu vergleichen. Dabei wird deutlich, dass Sophie ein „ganz normales“ Leben führt und eventuell auch Gemeinsamkeiten mit den Schülern hat. Von diesem Ausgangspunkt wird gezielt an Sophies Welt angeknüpft, um sich konkret in ihre Situation hineinzuversetzen. Schüler sollen dadurch subjektiv involviert werden und das Leben von beinträchtigen Menschen kennenlernen, wahr- und ernstnehmen.
In einer Partnerarbeit werden konkrete Ideen entwickelt, wie Sophie noch aktiver am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Dies führt zu einer sozial Sensibilisierung im Kontakt mit Andersartigkeit und schließt mit der Aufgabe ab, sich Gedanken über einen Tag mit Sophie zu machen. Daraus resultiert ein Abbau emotionaler Befangenheit, was wiederum Wege öffnet für neue Denkansätze im Umgang mit beeinträchtigten Menschen.

Wichtig ist hierbei, eine Bandbreite des Kompetenzerwerbs für Schüler bereitzustellen. Neben sozialer, persona-ler und emotionalen Faktoren, sollen auch kreative Kompetenzen beim Gestalten einer Freundschaftsanzeige sowie produktive und kreative Schreibfähigkeiten gefördert werden. Je nach Niveaustufe finden auch fachliche Kompetenzen Einzug, wenn beispielsweise bei einer Recherche die biologischen Fakten über das Down-Syndrom herausgefunden werden.

Sophie steht mit einem Mann an einer Stanzmaschine (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Sophie macht sich fit für die Berufswelt

Unterrichtsverlauf

Aufgrund der Filmlänge empfiehlt sich eine Doppelstunde, beziehungsweise kann die Stunde auch auf zwei einzelne Stunden verteilt werden.

Die Lehrperson startet die Stunde mit einem „Warmer“, der den Namen „Finde jemanden, der...“ trägt. Hierbei positionieren sich die Schüler im Stuhlkreis, wobei ein Stuhl fehlt, weswegen ein Schüler stehen muss. Dieser beendet nun den Satz „Finde jemanden der...“ mit seinen eigenen Worten so, dass er auf manche der Schüler zutrifft. Beispielshaft sei der Satz „Finde jemanden, der gerne morgens Müsli isst.“ genannt. Alle Schüler, die die Aussage betrifft, müssen sich nun von ihrem Stuhl erheben und sich einen neuen freien Platz suchen, eingeschlossen der Fragesteller, während ein Schüler erneut keinen Platz findet. Der Schüler ohne Sitzplatz führt das Spiel fort. Nach etwa fünf Durchgängen wird das Spiel beendet.
Dieses Spiel soll den Schülern aufzeigen, wie viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten sie mit ihren Mitschülern haben. Im Laufe der Stunde werden die Schüler auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit der Protagonistin des Films feststellen.

Als Hinführung zu Arbeitsblatt 1 erläutert der Lehrer kurz, dass dieses Spiel stattfand, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Klasse herauszustellen. Mit Hilfe des Arbeitsblattes 1 soll nun die Individualität der Schüler beim Anfertigen einer ICH-Collage deutlich herausgearbeitet werden.

Nun folgt die Überleitung zum Film. Den Schülern wird erklärt, dass sie gleich eine Person kennenlernen werden, über die es sich ebenfalls lohnt eine Collage anzufertigen. Dazu wird das Arbeitsblatt 2 ausgeteilt.

Sophie sitzt neben einem jungen Mann. Im Hintergrund ein voller Einkaufswagen. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Sophies große Liebe gehört dem Theater. Ihren Mitspielern begegnet sie auf Augenhöhe.

Nach dem Film dürfen die Schüler Fragen äußern, die sie sich, wenn möglich, gegenseitig beantworten. Danach stellt der Lehrer die Frage, was die Schüler an Sophies Leben überrascht hat.

In der nächsten Phase treffen sich die Schüler zu einer Partnerarbeit, in der vertiefend und vergleichend Sophies Leben beleuchtet wird. Dazu wird eine Freundschaftsanzeige angefertigt, mit deren Hilfe die Schüler noch enger an das Leben der Protagonistin heranführen werden sollen.

Handgeschriebener Text einer Freundschafts-Annonce.  Im Hintergrund ein voller Einkaufswagen. (Foto: Lucia Hefti)
Schüleridee zu einer Annonce für Sophie

Um die Werke der Schüler zu würdigen, folgt nun ein Galerie-Gang, indem die Schüler Einblick in die Produkte der Mitschüler erhalten. Dazu werden die Ergebnisse aus der Arbeitsphase mit Tesa-Film der Wand entlang geklebt, so dass die Schüler alles besichtigen können.

Nach einer ersten Beschäftigung mit Sophies Leben, sollen nun in einer vertiefenden Phase Berührungspunkte zum eigenen Leben geschaffen werden. Die Schüler treffen sich in einer Kleingruppe, bestehend aus drei bis fünf Schülern, um konkret zu überlegen, was sie mit Sophie an einem Tag in ihrer Stadt unternehmen könnten. Die Ergebnisse dieser Phase werden der Klasse anschließend präsentiert.

Zum Abschluss der Stunde zeigt der Lehrer anhand des Beispiels Pablo Pineda aus Malaga, welche Möglichkeiten Menschen mit Down-Syndrom heutzutage geboten werden können. Dazu können die Zitate von Pablo Pineda und die einleitenden Sätze in verteilten Rollen vorgelesen werden. Anschließend folgt die Ausgabe der Hausaufgabe, die zu einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema Down-Syndrom führen soll.

PhaseInhaltSozialformMedienTipps für inklusiven Unterricht
EinstiegSpiel zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden: Alle die...PlenumBei hörgeschädigten oder gehbehinderten Schüler kann dieses Spiel auch am Platz stattfinden, in dem Übereinstimmungen durch Handzeichen zum Ausdruck gebracht werden.
HinführungSchüler erstellen eine ICH-CollageEinzelarbeitArbeitsblatt 1Arbeitsblatt 1 steht in drei Niveaustufen zur Verfügung.
ErarbeitungSchüler schauen den Film „Sophie unterwegs“ und erstellen dabei eine Sophie-Collage.EinzelarbeitFilm „Sophie unterwegs“

Arbeitsblatt 2
Arbeitsblatt 2 steht in drei Niveaustufen zur Verfügung.

Es besteht die Möglichkeit, den Film in regelmäßigen Abständen zu stoppen, um den Schülern Zeit zu verschaffen, das Arbeitsblatt auszufüllen.
VergleichSchüler äußern, was sie an Sophies Leben überrascht hat. Daraufhin erfolgt eine kurze Gesprächsphase zum Thema "Down-Syndrom", wobei die Schüler Unklarheiten und Fragen äußern.Plenum
SicherungSchüler erstellen in Partnerarbeit eine Unternehmungsliste/ Freundschaftsanzeige für Sophie.
Schüler hängen ihre Werke an die Wände des Klassenraums und betrachten die Arbeiten ihrer Mitschüler in einem Galerie-Gang.
Partnerarbeit

Plenum
Arbeitsblatt 3

Tesafilm
Arbeitsblatt 3 steht in drei Niveaustufen zur Verfügung.

Bilder, die Unternehmungen und Hobbys zeigen, können zusätzlich unterstützend wirken.
TransferSchüler beschreiben einen Tag, den sie zusammen mit Sophie in ihrer Heimatsstadt verbringen.
Schülergruppen präsentieren ihre Ergebnisse den Mitschülern.
GruppenarbeitArbeitsblatt 4


Plakat
Stifte
Arbeitsblatt 4 steht in drei Niveaustufen zur Verfügung.

Bilder, die typische Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Stadt zeigen, können die Schüler zusätzlich unterstützen.
Abschluss und HausaufgabeLehrer berichtet kurz über Pablo Pineda aus Malaga, einem Mann, der trotz seines Down-Syndroms einen Universitätsabschluss erlangte.
Lehrer gibt die Hausaufgaben aus.
PlenumInfotext
Infotext-
Erläuterung


Arbeitsblatt 5
Der Infotext kann je nach Niveaustufe verschiedene Anwendungen finden.

Arbeitsblatt 5 steht in drei Niveaustufen zur Verfügung.

Alle Themen zum Schwerpunkt Ich und die Anderen

Lesbisch. Schwul. Jung

„Ich bin lesbisch! Ich hab mich wirklich vor den Spiegel gestellt und das zwanzigmal gesagt.“ Ingelis musste sich eine Weile an den Gedanken gewöhnen, dass sie auf Frauen steht. Mittlerweile findet sie ihre Homosexualität gut, aber noch immer sind Fragen offen. Wie reagieren andere darauf, was verändert sich dadurch in ihrem Leben und wo gibt es Informationen, wie lesbisch sein eigentlich funktioniert?
Julius ist schwul. Die Freunde und Mitschüler wissen das, aber das entscheidende Gespräch mit seinem Vater schiebt er immer wieder auf. Er fühlt sich zerrissen, will sich nicht rechtfertigen müssen, leidet aber auch unter dem Schweigen. Seine Schwester will ihm helfen.
Florian ist überzeugt: Wenn du nicht darüber sprichst, machen das andere für dich. Er ist Fußballer, arbeitet als Schiedsrichter und er ist schwul. Er hatte große Angst vor dem Outing, denn im Fußball ist Homophobie weit verbreitet. Heute ist er froh über sein Outing. Die Erlebnisse, die er dabei gemacht hat, haben ihn geprägt.
Der Film begleitet drei junge Leute bei ihrem alltäglichen Umgang mit ihrer Homosexualität.

Ich und die Anderen SWR Fernsehen

Sophie und das Down-Syndrom

Die 20-jährige Sophie ist selbstbewusst, hat große Träume und das Down-Syndrom. In ihrem Leben verändert sich gerade sehr viel. Wie andere junge Leute möchte auch Sophie zu Hause ausziehen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Ihre Familie unterstützt sie dabei. In der berufsvorbereitenden Klasse trainiert sie Fertigkeiten, die sie für eine berufliche Zukunft brauchen wird. Sophie hat sehr konkrete Vorstellungen von ihrer Zukunft. Die junge Frau will Erzieherin werden. Sie mag Kinder und hat ihren ganz eigenen Zugang zu ihnen. Das Praktikum im Kindergarten läuft dennoch nicht problemlos, ist aber bereichernd für alle Beteiligten.
Ihre Freunde trifft Sophie im Jugendhaus. Ihr großer Traum ist Theaterspielen. Auf der Bühne arbeitet sie zusammen mit anderen Jugendlichen, mit und ohne Handicaps. Auch Technik interessiert sie. Für diesen Film hat sie mit einer kleinen HD-Kamera selbst Videos gedreht, die in die Dokumentation eingingen. Und sie hat über Inhalte und Tempo der Dreharbeiten mitentschieden.
Der Film begleitet die junge Frau auf ihrem Weg in ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben.

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Der Feind auf meinem Teller · Magersucht

„Ich mag es nicht, was ich im Spiegel sehe, ich hasse das!“ Michelle ist 18 Jahre alt und steht vor dem Abitur. Die größte Herausforderung für sie: essen. Michelle ist seit vielen Jahren magersüchtig, jetzt aber ist sie fest entschlossen, wieder gesund zu werden. Dazu gehört auch, dass sie lernt ihren Körper zu mögen – ein schwieriger Weg für die junge Frau.Essprobleme bis hin zur Magersucht sind ein häufiges Problem von Jugendlichen. Typisch ist ein starker Gewichtsverlust, den die Betroffenen bewusst herbeiführen. Sie empfinden sich auch dann noch als zu dick, wenn sie schon unter starkem Untergewicht leiden. Auch Aileen und Nina kämpfen mit den Folgen ihrer Magersucht. Die Krankheit hat ihr ganzes Leben verändert. Ihre Familien und Freunde fühlen sich oft überfordert. Die drei jungen Frauen leiden nicht nur unter Essstörungen, sondern ebenso unter einem übersteigerten Ehrgeiz und einem Hang zum Perfektionismus. Was alle drei lernen müssen: loslassen und das Leben genießen. Der Film begleitet sie bei ihrer Suche nach Normalität.

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Was glaubst du denn?

„Es ist ein Teil meiner Identität – Zweifel gehören dazu.“ Laila, Boris und Patric sind gläubig. Die drei jungen Leute leben ihre Religion auf ganz unterschiedliche Weise, aber vieles verbindet sie. Laila ist Muslimin, Boris Jude und Patric Katholik. Jeder von ihnen kennt die Auseinandersetzung mit Vorurteilen, das Befremden, aber auch die Neugier von Freunden und Familien. In ihren religiösen Gemeinschaften fühlen sie sich zu Hause, das Gebet und die Einhaltung der religiösen Vorschriften und Riten sind wichtige Teile ihres Lebens. Sie sind der Welt zugewandt und versuchen auf verschiedenen Wegen Spiritualität und Alltag zu verbinden. Zukunftsvisionen, Liebe, Glück, Gottesverständnis und Toleranz sind für sie wichtige Themen.
Die Sendung begleitet die drei jungen Gläubigen bei der Auseinandersetzung mit ihrer Religion.

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Plötzlich ist man wer: Neonazi!

Felix ist jung, klug, kommt aus gesicherten Verhältnissen und – er war jahrelang aktiver Neonazi. Heute will er verhindern, dass andere den gleichen Weg einschlagen und leistet politische Aufklärungsarbeit. Auch Heidi, Benedikt, Gunnar und Klaus waren als Jugendliche in der Neonaziszene. Musik, Propaganda und Gewalt spielten bei ihrem Einstieg eine wichtige Rolle. Wer nicht in das Weltbild passte, wurde diskriminiert und bedroht. Die Gruppe gab den Mitgliedern das Gefühl dazuzugehören, wichtig zu sein. Nach strikten Vorgaben wurde zwischen Freund und Feind unterschieden; für Zweifel war wenig Raum.
Der Film begleitet ehemalige Neonazis, die es geschafft haben, aus der Szene auszusteigen. Dafür mussten sie ihr bisheriges Leben ganz aufgeben, manche von ihnen leben heute in Schutzprogrammen. Ihre Gesichter wurden daher im Film anonymisiert. In Form von Graphic Novels und über Interviews erzählt der Film ihre Geschichten.

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Süchtig nach Computerspielen Spiel oder Leben

Wir portraitieren drei junge Menschen, die süchtig nach Computerspielen waren und hinterfragen ihre Motive und ihre Lebensperspektiven.

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Sie, er oder wer? Transgender

„Und plötzlich habe ich gemerkt, es gibt auch andere, die so sind wie ich.“ Fenris, Nick und Anna-Lena sind transgender. Sie identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Es war für sie befreiend zu erfahren, dass sie mit diesem Lebensgefühl nicht allein sind. Das hat ihnen Kraft gegeben für bedeutende Entscheidungen.
Der Film begleitet drei transsexuelle Jugendliche, die sich in einem Prozess der Veränderung befinden und, wie alle Heranwachsenden, nach ihrer Identität suchen.

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Der Kampf mit den Buchstaben · Analphabetismus

„Jahrelang habe ich mich verkrochen und es verheimlicht“, sagt Torsten. Er ist Analphabet, genau wie Marcel und Luc. Ihr Alltag ist ungeheuer mühsam, Analphabetismus macht Privatleben, Schule und Beruf zur ständigen Herausforderung.
In der Dokumentation erzählen drei junge Analphabeten von ihrem täglichen Kampf mit den Buchstaben und von ihrer Entscheidung, sich dem Problem zu stellen. Wie fühlt es sich an, als junger Erwachsener Grundschulwissen nachzuholen? Ein Film über Menschen, für die der Umgang mit Buchstaben ein existenzielles Problem darstellt.

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Jung. Politisch. Aktiv

„Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist jugendlich. Uns nicht anzuhören, geht nicht.“
Nikolas ist Jugenddelegierter bei den Vereinten Nationen. Auch die Klimaaktivistin Ronja und die Jugendbetreuerin Sarah wollen, dass junge Menschen mehr Gehör finden.
Die Ziele von Ronja, Sarah und Nikolas sind unterschiedlich, gemeinsam aber ist ihnen ihr politisches Interesse und ihr Enthusiasmus.
Für Freunde, Schule und Ausbildung bleibt ihnen wenig Zeit. Aber die drei lernen über ihr Engagement viel Neues, knüpfen Kontakte und entwickeln Selbstbewusstsein.
Nikolas, 20 Jahre alt, reist quer durch Deutschland und fragt Jugendliche, was sie von der Politik erwarten. Ihre Forderungen trägt er in New York vor, in einer Rede vor den Vereinten Nationen. Ronja ist 16 Jahre alt und engagiert sich in der Klimabewegung. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören für sie zusammen. Für beides kämpft sie mit großem Einsatz. „Ich denke, die Zeit drängt“, sagt Ronja. Sarah ist 19 Jahre alt und auf dem Dorf aufgewachsen. Die junge Frau will ihre Heimatregion nicht den Rechtsradikalen überlassen, die dort sehr aktiv sind. „Wir brauchen Angebote für die Jugendlichen auf dem Land“, fordert sie. Sie engagiert sich für ein selbstverwaltetes Jugenddorf und wehrt sich gegen Rassismus und rechte Parolen.
Ein Film über junge Menschen und ihre Leidenschaft für Politik.

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Hochbegabung

„Ich beobachte sehr genau, viele Dinge fallen mir leicht.“, sagt Negin. Die 16-Jährige ist hochbegabt, findet aber daran gar nichts Ungewöhnliches. Die junge Frau nimmt teil bei „Jugend forscht“, engagiert sich bei UNICEF und denkt, dass die meisten Menschen besondere Begabungen haben.
Die gleichaltrige Carina ist ebenfalls hochbegabt. Sie ist Schlagzeugerin und hat schon viele Wettbewerbe haushoch gewonnen. Früher hatte sie Schwierigkeiten in der Schule, wurde gemobbt. Doch seit ihr Ausnahmetalent entdeckt ist und gefördert wird, kann sie selbstbewusst ihre Musikleidenschaft ausleben. Auch der hochbegabte Florian blickt zurück auf eine schwierige Schulzeit. Mittlerweile studiert der 21-Jährige und hat gleichgesinnte Freunde gefunden, aber früher war er sehr allein. Er brannte für viele Themen, doch Gleichaltrige konnten damit nichts anfangen. Auch seine Lehrer waren überfordert und fanden, er stelle zu viele Fragen. Florian zog sich zurück.
Besondere Talente brauchen Anerkennung und Förderung, damit sie sich entfalten können. Unser Film begleitet drei junge hochbegabte Menschen, die ihren eigenen Weg finden.

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Rassismus

„Es ist nicht so, dass ich rausgehe und denke, ich bin anders. Andere geben mir das Gefühl: Du bist anders.“ Celestino ist 23 Jahre alt, Finanzberater, Torwart und Schwarz. Seit der Grundschule wird er rassistisch beleidigt. Er hat schon früh beschlossen, sich das nicht mehr gefallen zu lassen. In seinem Fußballverein bringt der selbstbewusste junge Mann Kindern bei, gegen Diskriminierung zu kämpfen.Auch die gleichaltrige Perla, Jurastudentin und Black-Lives-Matter-Aktivistin, ist Schwarz. Sie organisiert Demonstrationen gegen Rassismus und fordert die Solidarität der Gesellschaft. „Ich brauche niemanden, der mich in Schutz nimmt, ich bin kein Opfer, ich brauche jemanden, der Gerechtigkeit fordert.“ Perla macht klar, dass Rassismus ein Thema ist, das alle betrifft.Amina ist 17 Jahre alt und Muslima. Ihre Eltern stammen aus Bosnien. Sie beobachtet, dass der Alltagsrassismus stärker wird. Seit dem Terroranschlag in Hanau hat sie Angst vor rechtsextremen Gewalttätern. Dort ermordete ein Rassist am 19. Februar 2020 neun Menschen. Einer der Getöteten stammte aus dem Heimatdorf von Aminas Familie. Ihre Welt hat sich dadurch verändert, die Sorge, Opfer rassistischer Gewalt zu werden, ist konkreter geworden. Sie engagiert sich in einer Anti-Rassismus-AG und versucht, über die Gefahr von Vorurteilen aufzuklären. „Man muss nicht die ganze Welt verändern, schon kleine Dinge können etwas bewirken“, sagt sie.
Der Film begleitet die drei jungen Menschen bei ihrem Kampf gegen Rassismus und ihrem Engagement für eine solidarische Gesellschaft.

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