Die Stadt im späten Mittelalter

Mauern, Brunnen, Galgenstricke | Links & Literatur

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Link-Tipps auf Planet Schule

Das Mittelalter-Experiment

Das Mittelalter war ein faszinierendes Zeitalter mit erfindungsreichen, gläubigen und zugleich pragmatischen Menschen. Wir räumen auf mit Klischees über ihren Alltag.

Die Juden im Mittelalter

Die Geschichte der Juden im Rheinland ist von Massakern und Verfolgungen geprägt, die auf falschen Vorwürfen gegründet waren. Trotzdem liegt es vielen Juden am Herzen.

Bauberufe im Mittelalter

Die Baumeister des Mittelalters haben mächtige Burgen errichtet. Wie wurden die Mauern ohne Wasserwaage gerade? Wie konnten Lasten über 20 Meter in die Höhe gehievt werden?

Bauberufe des Mittelalters SWR Fernsehen

Bäuerliches Leben im Mittelalter

Im Mittelalter lebten die Menschen mit der Natur und passten sich ihr an anstatt sie zu beherrschen. In szenischen Rekonstruktionen schildert die Sendung das Leben der Bauern in der dörflichen Gemeinschaft. Sie zeigt ihre Tagesarbeit auf dem Hof und deren Organisation. Dazu gehören das Fruchtbarmachen und die Bearbeitung der Böden in der Dreifelderwirtschaft, der Anbau und die Verarbeitung des Getreides, die Holzwirtschaft und die Textilherstellung. Es wird die Abhängigkeit der Bauern vom Grundherrn deutlich, der Stand der Medizin wird erklärt und auch deren Zusammenspiel mit Religion und Glauben.
Multimedia: Die Stadt im späten Mittelalter in vier Sprachen (DVD-ROM, Begleitheft)

Bäuerliches Leben im Mittelalter SWR Fernsehen

Die Burg im Mittelalter

Ritter spielten im Mittelalter eine wichtige Rolle. Wie war ihr Leben auf einer Ritterburg? Wir zeigen den Aufbau einer Burg und die Funktion der verschiedenen Räumlichkeiten.

Die Burg im Mittelalter SWR Fernsehen

Allgemein

Der Band führt klar und verständlich in die unterschiedlichsten Bereiche der Stadtgeschichte ein und geht auch auf die Vorläufer und antiken Traditionen ein.

In seiner knappen Darstellung schildert Jörg Schwarz anschaulich und unterhaltsam das Leben in der spätmittelalterlichen Stadt.

Die Studie des Kölner Historikers gilt als das Standardwerk auf dem Gebiet der mittelalterlichen Stadtforschung.

Anhand von über 500 Bildern von Bauwerken, Gemälden und Kunstgegenständen gelingt es Hartmut Boockmann, die Welt der mittelalterlichen Stadt plastisch zu rekonstruieren.

Der Band bietet eine kenntnisreiche Darstellung der Siedlungsgeschichte Mitteleuropas auf der Grundlage der neueren archäologischen Forschung.

Mauern, Brunnen, Galgenstricke

Internetseite des Historikers Stefan Dumont zur Entwicklung der mittelalterlichen Stadtbefestigung in Mainz

Die Studie des Kölner Historikers gilt als das Standardwerk auf dem Gebiet der mittelalterlichen Stadtforschung.

Ein kunsthistorischer Reiseführer.

Eine Studie zur Entstehung der mittelalterlichen Stadtbefestigungen.

Mehr Themen zum Schwerpunkt Die Stadt im späten Mittelalter

Höllenangst und Seelenheil

Das Leben im Mittelalter war von Krankheit geprägt. Der Tod war allgegenwärtig. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 30 Jahren war der Glaube an Gott die zentrale Lebensauffassung. Das irdische Leben sahen die Menschen als einen Übergang in ein nächstes Leben an. Dabei war die Angst groß, wegen begangener Sünden in die Hölle zu kommen. Die Kirche bot verschiedene Wege an, die Seele vor dem Fegefeuer zu retten. Das Exklusivrecht der Kirche, Sünden zu vergeben, führte aber zu Missbrauch und Missständen, die schließlich die Reformation auslösten.

Stadt im späten Mittelalter SWR Fernsehen

Mauern, Brunnen, Galgenstricke

Innerhalb der Stadtmauern hatten Recht und Ordnung zu herrschen. Pflichten und Rechte der Bürger waren in den Verordnungen des Städtischen Rats genau festgelegt. Die Ratsherren waren auch Richter. Gesetzesbrecher wurden hart bestraft; Folter und Todesstrafe waren an der Tagesordnung. Erstaunlich dagegen: Den Steuerzahlern überließ der Rat weitgehend selbst die Entscheidung, wie viel sie in den Stadtsäckel einzahlen wollten. Wie der Rat das Geld zum Wohle der Bürger wieder ausgab, wird anhand der Wasserversorgung deutlich: Brunnen und Wasserläufe durften nicht verschmutzt werden. Doch die hygienischen Zustände in der Stadt waren oft miserabel. Müll, Kot und Dreck gehörten zum alltäglichen Stadtbild. Gegen Seuchen wie die Pest waren die Menschen machtlos. Eine weitere Ausnahmesituation: Krieg. Wie funktionierte die Stadtverteidigung, und was geschah mit der Stadt, wenn sie vom Feind erobert wurde?

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Handel, Handwerk, Marktgeschehen

Jeder zweite Stadtbewohner war Handwerker. Organisiert in Zünften sorgten sie zusammen mit den Kaufleuten für die wirtschaftliche Stabilität der Stadt. Wichtigster Warenumschlagplatz war der Markt und wichtigstes Zahlungsmittel das Geld. Von einer einheitlichen Währung wie dem Euro war man im Mittelalter aber weit entfernt. Jede Stadt mit Münzrecht konnte eigenes Geld in Umlauf bringen. Die Verbindung zwischen den Städten stellten die Kaufleute her. Sie unternahmen Handelsreisen und füllten die Kontore und Kaufhäuser mit Waren. Eine Revolution in der Verbreitung von Informationen brachte die Erfindung von Papier und Buchdruck. Aus manchem Handwerker wurde ein reicher Verleger und Geschäftsmann.

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Gassen, Ghettos, Baubetrieb

Holz und Lehm waren die wichtigsten Baustoffe für den Bau von Fachwerkhäusern, aber auch leicht brennbare Materialien. Stadtbrände vernichteten oft ganze Stadtviertel. Steinhäuser mit Ziegeldächern schützten besser vor Feuer. Leben und arbeiten war in den Häusern selten getrennt. Nur reiche Leute leisteten sich etwas mehr Privatsphäre. Regelrecht isoliert im Gesellschaftsgefüge: die Juden. Sie mussten in einem Ghetto leben und waren rechtlich Menschen zweiter Klasse. Dennoch waren sie meist reicher als ihre christlichen Mitbürger, weil sie sich auf den Handel und das Bankgeschäft konzentrierten. Zum Zeichen der Hoheit des Christentums entstanden in den Städten mächtige Kirchen und Kathedralen. Alle Bürger beteiligten sich am Bau der Gotteshäuser, so wie auch Kirchenfeste in aller Öffentlichkeit gefeiert wurden. Weniger fromm ging es in den städtischen Badehäusern zu. Hier gab man sich bei gutem Essen und Musik den Liebesdiensten der Prostituierten hin.

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Frauen, Fortschritt, Vorurteile

Die Pest hatte um 1350 ein Drittel der gesamten Bevölkerung Europas dahingerafft. Arbeitskräfte waren knapp. Das verschaffte den Frauen Aufstiegschancen. Sie drängten in das wirtschaftliche Leben der mittelalterlichen Städte. Zwar war das Bild der Frau immer noch von religiösen Vorurteilen geprägt, doch wirkte es sich kaum mehr auf den Alltag aus. Frauen waren bald in allen Berufsfeldern zu finden, jedoch behielten die Männer stets die Oberhand. Ehemann oder Vater waren Vormund der Frau - offiziell zum Schutz des schwachen Geschlechts. Allein der Weg ins Kloster ermöglichte die Loslösung vom Mann. Dennoch war das späte Mittelalter eine fortschrittliche Epoche. Mit Beginn der Neuzeit gingen viele Errungenschaften für die Frauen wieder verloren.

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