Eine Kohlmeise, die sich an einen senkrechten Zweig klammert. (Foto: colourbox)

Lebensräume · In Haus und Garten

Vögel im Winter | Praxisbericht

Stand
Autor/in
Eva Willersinn
Kernbeißer (Foto: Karelgallas, Dreamstime.com)
Gut zu erkennen am markant dicken Schnabel: der Kernbeißer

Kurzinhalt

Lange Frostperioden, dicke Schneeschichten – im Winter herrschen keine rosigen Zeiten für Vögel. Nur schwer kommen sie an natürliche Nahrung. Viele Vögel nehmen vor dem Winter Reißaus und ziehen in wärmere Gefilde. Amseln, Drosseln, Meisen, Finken und Spechte sind härter im Nehmen – sie gehören zu den sogenannten „Standvögeln", die der Kälte trotzen. Doch zieht es sie im Winter aus den Wäldern und Feldern in die Nähe menschlicher Behausungen. Dort kommen sie dank Meisenknödeln und gut gefüllter Futterhäuschen auf ihre Kosten. Ist das Füttern der Vögel im Winter sinnvoller Naturschutz oder ein unsinniger Eingriff in das natürliche Gleichgewicht? Auch diese Frage versucht der Film zu beantworten.

Bezug zum Bildungsplan

Einbettung im Kompetenzbereich „Kulturphänomene und Umwelt“ – „Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten“

Die Schülerinnen und Schüler können nach Klasse 2:
... Techniken der Naturbeobachtung und Kriterien der Unterscheidung von Pflanzen und Tieren anwenden
... ihre Kenntnisse von heimischen Lebewesen erweitern und festigen und daraus Wertschätzung entwickeln
Klasse 4:
... Techniken der Naturbeobachtung, der Orientierung in der Artenvielfalt, des Vergleichs an Kriterien und des Entwickelns von Ordnungssystemen anwenden
... die Bedeutung der Artenvielfalt an Beispielen aufzeigen

Umsetzungsmöglichkeit

1. Einsatz im Unterricht

Die Sendung eignet sich als Einstieg in eine Themeneinheit „Vögel“, sie kann aber auch innerhalb einer umfangreicheren Unterrichtseinheit „Herbst“ beziehungsweise „Winter“ oder „Tiere in Haus und Garten“ behandelt werden.

Die Materialien zur Sendung sind als Lerntheke für einen offenen Unterricht konzipiert. Ich führte die Unterrichtseinheit „Vögel im Winter“ im Rahmen eines Jahreszeitenprojekts im Fächerverbund MNK im Spätherbst mit meiner Familienklasse 1–4 durch, in der die Kinder der verschiedenen Klassen gemeinsam unterrichtet werden. Aus diesem Grund sind sowohl Arbeitsblätter für die Klassenstufen 1/2 als auch für die Klassenstufen 3/4 vorhanden. Die Schülerinnen und Schüler bekamen von mir einen Arbeitspass, in dem die Pflichtstationen gekennzeichnet waren. Die Reihenfolge der Bearbeitung war den Kindern freigestellt, ebenso die Wahl der Zusatzaufgaben. Die meisten hatten jedoch so viel Spaß und waren bei der Bearbeitung der Lerntheke so motiviert, dass sie alle Stationen bearbeiteten.

Der Großteil der Aufgaben der hier beschriebenen Lerntheke bezieht sich direkt auf die Inhalte der Sendung und kann durch die darin enthaltenen Informationen bearbeitet werden. Eventuell ist es sinnvoll, die Kinder manche Abschnitte individuell mehrmals anschauen zu lassen. Für einige weiterführende Aufgaben benötigen die Schülerinnen und Schüler Informationsquellen wie Sachbücher, Lexika oder das Internet. Besonders eignet sich die DVD-ROM interaktiv „Lebensräume entdecken – Der Wald“, auf welcher sich neben dem Film viele Zusatzinformationen befinden. Unter anderem gibt es kurze Steckbriefe für die einzelnen Vögel, die sich sehr gut als Informationsquelle auch für jüngere Schüler eignen. Zudem enthält die Lerntheke einige fächerverbindende Angebote wie beispielsweise das Schreiben eines Vogel-ABCs oder das Gestalten eines Vogelfeder-Bildes. Diese Aufgaben gehen über die Arbeit mit der Sendung hinaus, runden die Beschäftigung mit dem Thema jedoch ganzheitlich ab. Da die Einheit im Fächerverbund MNK durchgeführt wird, ist es außerdem sinnvoll, das Thema „Vögel“ auch im Kunst- und Musikunterricht zu behandeln. Meine Schülerinnen und Schüler bearbeiteten im HuS-Bereich die Lerntheke, in Bildende Kunst zeichneten wir Vögel nach Picasso und gestalteten eine Vogel-Collage aus Zeitungsschnipseln, und in Musik sangen und spielten wir „Die Vogelhochzeit“.

Im Folgenden beschreibe ich die Durchführung der Lerntheke im HuS-Bereich (zirka 5 Unterrichtsstunden).

Klasse präsentiert Arbeitsergebnisse zum Thema Vögel (Foto: Eva Willersinn)
Die Familienklasse der Karl-Person-Schule in Ringsheim präsentiert ihre Arbeitsergebnisse zum Thema Vögel
Specht (Foto: Reddogs, Dreamstime.com)
Specht

2. Durchführung

Einstieg:

Als Einstieg in das Thema schauen wir uns zunächst alle gemeinsam im Filmraum die Sendung „Vögel im Winter“ an. Neben der Vorführung mit einem DVD-Rekorder(-player) mit Fernsehschirm kann die Sendung auch mit Laptop/PC, Lautsprechern und Beamer vorgeführt werden. Verfügen Laptop/PC über Internetanschluss, findet man den Film auch auf www.planet-schule.de (Suchbegriff: Vögel im Winter). Die Klasse bekommt von mir den Auftrag, sich alle Vogelnamen aufzuschreiben (bzw. die Erstklässler zu merken), die im Film vorkommen und sich eventuell weitere interessante Informationen zu notieren. Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie im Anschluss an einer Lerntheke arbeiten werden. Nach der Sendung sammeln wir zunächst, welche Vogelarten sie im Film kennengelernt und welche weiteren Informationen sie durch die Sendung erhalten haben. Gemeinsam kann die Klasse fast alle im Film genannten Vogelarten aufzählen, auch die Erstklässler, die zu diesem Zeitpunkt noch nichts notieren können, haben sich einige Namen gemerkt.

Danach zeige ich den Kindern die Lerntheken – eine für die Klassenstufen ½ und eine für die Klassenstufen 3/4, die ich in zwei verschiedenen Ecken des Klassenraumes aufgebaut habe. Dann erhält jedes Kind den Arbeitspass, der sowohl die Pflicht- als auch die Zusatzstationen enthält. Er wird nach dem Erledigen einer Aufgabe von den Kindern abgehakt und als Endkontrolle von mir abgezeichnet. Zur Eigenkontrolle für die Kinder habe ich Lösungsblätter aufgehängt.

Zusätzlich liegen verschiedene Vogelbücher sowie ein Vogelquiz aus. Außerdem können die Schülerinnen und Schüler für die Bearbeitung der Aufgaben das Internet und die im Klassenraum vorhandenen Lexika nutzen. Nachdem ich die einzelnen Stationen kurz mit der Klasse besprochen und darauf hingewiesen habe, dass die Station „Steckbrief“ für die Dritt- und Viertklässler erst erledigt werden kann, wenn bereits viele Fakten gesammelt sind, arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig an den Stationen und können sowohl die Reihenfolge als auch die Sozialform frei wählen. Manche Kinder arbeiten alleine in ihrem eigenen Tempo, andere suchen sich auch einen Partner oder eine Partnerin zum Erledigen der Aufgaben. Alle sind mit großem Eifer bei der Sache und haben Spaß an der Bearbeitung der Aufgaben.

Erarbeitung:

In den folgenden Unterrichtsstunden arbeiten die Kinder an ihren Aufgaben. Einige bringen zur zweiten Stunde Sachbücher, Zeitungsartikel und Bilder zu verschiedenen Vögeln mit und verwenden diese Materialien zur Bearbeitung ihrer Stationen. Durch die Differenzierung der verschiedenen Angebote können die Erst- und Zweitklässler sich mit dem Thema „Vögel“ angemessen auseinandersetzen und lernen verschiedene Vogelarten und deren Ernährungsgewohnheiten kennen. Außerdem haben sie viel Spaß beim Bearbeiten der verschiedenen Puzzles und besonders beim Gestalten ihres Vogelfeder-Bildes.

Die Dritt- und Viertklässler dringen tiefer in die Materie ein und beschäftigen sich zusätzlich zu den unterschiedlichen Vogelarten und deren Nahrung auch mit den Problemen der Vogelfütterung. Auch die älteren Schülerinnen und Schüler sind sehr motiviert und bearbeiten alle Stationen zügig und mit viel Freude. Auch hier sind die künstlerischen Aufgaben sehr beliebt und einige haben Lust, die Puzzles der Jüngeren auszuprobieren, nachdem sie ihren Pflichtteil erledigt haben.

Die Ergebnissicherung erfolgt in einem ersten Schritt selbsttätig durch die Kontrollblätter. Für die Aufgaben, die ganz individuell bearbeitet werden können (Steckbrief, ABC und die kreativen Aufgaben), ist keine Lösung vorgegeben.

ZeitPhaseLehrer-Schüler-InteraktionMaterial
1.–2. StundeEinstieg


Information/
Hinführung




Arbeitsphase
• Anschauen der Sendung
• Notizen

• Sammeln der Informationen
aus der Sendung
• Austeilen und Besprechen des
Stationenplans
• Vorstellen der Lerntheke

• Bearbeiten der Stationen
Fernseher mit DVDPlayer
oder Beamer

Kopierte Lerntheke
Sachbücher, Lexika,
Quiz, Internet
3.–5. StundeArbeitsphase






Überprüfung
• Bearbeiten der Stationen






• Lösungskontrolle
Lerntheke
Informationsquellen
(Lexika, Sachbücher,
Internet)
Bunte Federn für
Vogelfeder-Bild

Lösungsblätter
6. StundeErgebnissicherung• Unterrichtsgespräch, KurzpräsentationenFertig bearbeitete
Lerntheke, Bilder

Ergebnissicherung:

Die Ergebnissicherung erfolgt, wie auch die Einstiegsstunde, wieder im Klassenverband. Wir besprechen gemeinsam, was die Kinder durch die Arbeit an der Lerntheke erfahren haben. Sowohl die Erst- und Zweitklässler als auch die Dritt- und Viertklässler präsentieren ihre Ergebnisse: Dabei stellen die Jüngeren der Klasse die verschiedenen Vogelarten vor, die sie kennen gelernt haben. Die Älteren ergänzen und präsentieren ihre Vogelsteckbriefe. Außerdem besprechen wir noch einmal das Problem der Winterfütterung und sinnvollere Alternativen. Zudem machen wir eine Ausstellung im Klassenraum mit den verschiedenen Bildern, die die Schülerinnen und Schüler gestaltet haben. Den Abschluss unserer Unterrichtseinheit „Vögel im Winter“ bildet das Spielen der „Vogelhochzeit“ mit verteilten Rollen, das wir während der Unterrichtseinheit immer wieder geübt haben. Jedes Kind spielt eine Rolle und alle sind mit großem Spaß bei der Sache.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · In Haus und Garten

Leben im Garten

Der Film „Leben im Garten“ ist ein filmischer Spaziergang durch den Lebensraum Garten zu allen Jahreszeiten. In direkter Nachbarschaft unserer Häuser befindet sich ein erstaunlich vielfältiger Lebensraum. Gärten bieten kleinen und großen Tieren eine Überlebenschance mitten in der Zivilisation. Die jungen Zuschauer erfahren zum Beispiel, warum Bienen Gartenblumen besuchen und Brennnesseln wichtig für Schmetterlinge sind. Oder dass in jedem Garten mehr Regenwürmer leben, als Menschen in einer Großstadt. Der Film führt auch vor, wie die anpassungsfähige Kohlmeise in einem Briefkasten ihre Jungen großzieht, zeigt, warum Gartenvögel nützlich sind und stellt den vielleicht schlauesten Gartenbewohner vor – den Eichelhäher. Er knackt im Baum Nüsse, ohne dass dabei etwas herunterfällt und er merkt sich genau, wo beispielsweise die Eichhörnchen ihre Vorräte lagern, um diese dann später zu plündern.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Gartenkosmos

Seit rund 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst Nutzgärten, in denen man Gemüse, Gewürze, Heilpflanzen und Obst anpflanzte. Aber schon bald kultivierte der Mensch auch Pflanzen allein ihrer Schönheit wegen. So wurde der Nutzgarten allmählich auch zum Ziergarten. Für viele Menschen ist der Garten das eigene, kleine Paradies – allerdings müssen sie es oft genug mit ungebetenen Gästen teilen. Zäune und Mauern stellen nämlich für die wenigsten Pflanzen und Tiere ein ernstzunehmendes Hindernis dar.
„Gartenkosmos“ zeigt die Vielfalt unserer heimischen Gärten und ermöglicht dem Zuschauer Erstaunliches über diesen artenreichen Lebensraum zu erfahren. Pfingstrosen machen Ameisen zu ihren willigen Helfern, prachtvoll gefärbte Zauneidechsenmännchen kämpfen um die Gunst der Weibchen und eine seltene Bienenart zieht ihren Nachwuchs in Schneckenhäusern groß. Zeitraffer und Zeitlupen erforschen den Lebensraum Komposthaufen und ein Blick unter die Erde zeigt, dass auch hier mit Wühlmäusen, Maulwürfen und Regenwürmern Gartenbewohner ihrer „Arbeit“ nachgehen.

Natur nah: Gartenkosmos SWR Fernsehen

Der Igel

Die Sendung beschreibt den Igel als nachtaktives Säugetier, das erst in der Abenddämmerung sein Nest verlässt, um nach Fressen zu suchen. Weitere Schwerpunkte: Orientierung, das Auto als Feind Nummer eins, Paarung, Aufzucht der Jungen und Überwinterung.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Das Leben der Honigbienen

Honigbienen sind bekannt als fleißige Nektarsammler und Bestäuber. Das Leben im Stock ist strikt organisiert. Im Laufe ihres Lebens erledigt eine Biene ganz unterschiedliche Aufgaben.

Das Leben der Honigbienen SWR Fernsehen

Im Staat der Honigbienen

In einem Bienenstaat leben zwischen 40 000 und 80 000 Bienen. Jedes Einzelwesen hat ganz bestimmte Aufgaben zu erfüllen und kann allein nicht überleben. Der Film beschreibt die Aufgabenteilung im Staat, die unterschiedlichen Tätigkeiten der Arbeiterinnen (98 Prozent sind Arbeiterinnen), die Aufgabe der Königin und der Drohnen sowie die Entwicklungsstadien der Biene vom Ei bis zum erwachsenen Insekt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Geliebt und gefürchtet - Spinnen

Über zwei Jahre lag Otto Hahn mit der Kamera auf der Lauer und hat einheimische Spinnen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet. Ihm gelangen faszinierende Aufnahmen von der Balz, der Paarung, der Brutpflege, der Häutung und vom Netzbau. Der Film zeigt die außerordentlich große Formenvielfalt dieser Tiergruppe und belegt ihre bedeutende Rolle als Insektenfresser im Naturhaushalt.

Natur nah: Geliebt und gefürchtet SWR Fernsehen

Kulturfolger Kakerlake

Sie existieren schon seit über 300 Millionen Jahren, gelten als die erfolgreichsten Insekten der Welt und bevölkern fast jeden Winkel der Erde. 25 der über 4000 bekannten Schabenarten suchen die Nähe des Menschen; drei von ihnen werden vorgestellt: die Hausschabe, Blattella germanica, die Küchenschabe, Blatta orientalis, und die amerikanische Großschabe, Periplaneta americana.

Natur nah: Kulturfolger Kakerlake SWR Fernsehen

Im Reich der Mäuse

Viele Menschen sehen Mäuse am liebsten im Maul der Katze oder in der Falle. Denn auf dem Acker fressen sie das Korn, und wenn die Ernte eingebracht ist, ist kein Lager, kein Speicher vor ihnen sicher. Ob im Dachboden oder in der Speisekammer: Überall nisten sich Mäuse oder Ratten ein. Aber diese unbeliebten Untermieter bilden nur eine Minderheit. Die meisten heimischen Nager leben in der freien Wildbahn, in Alpentälern, an Flussufern, auf Wiesen und in Wäldern. Mäuse sind die anpassungsfähigsten Säugetiere unserer Heimat. Es gibt Taucher, Gräber, Kletterer und Springer. Sie sind nicht nur harmlose Körnersammler, sondern mitunter auch geschickte Fischer und listige Diebe. Obwohl von vielen größeren Tieren gejagt, gelingt es den Mäusen, erfolgreich zu bestehen: mit Vorsicht und Pfiffigkeit und mit ihrer sprichwörtlichen Vermehrungsfreude.

Natur nah: Im Reich der Mäuse SWR Fernsehen

Vögel im Winter

Wird es kalt in unseren Breiten, verlassen uns die Zugvögel und machen sich auf in wärmere Regionen. Für die Standvögel brechen dagegen manchmal harte, sehr kalte Zeiten an.

Natur nah: Vögel im Winter SWR Fernsehen

Stand
Autor/in
Eva Willersinn