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Lebensräume · In Haus und Garten

Geliebt und gefürchtet - Spinnen | Hintergrund

STAND
Autor/in
Silke Harrer
Noreen Krespach-Schindler

Spinnen

Spinnseide (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Durch Mischung der verschiedenen Spinnseiden entstehen Fadenarten mit den unterschiedlichsten Eigenschaften: zum Sichern, Kleben, Fesseln, Isolieren, zum Kokon- und Netzbau. SWR - Screenshot aus der Sendung

Systematik
Entgegen landläufiger Meinung sind Spinnen keine Insekten. Sie gehören zur Klasse der Arachnida (Spinnentiere), Insekten bilden eine eigene Klasse (Insekta). Beide Klassen (Spinnentiere, Insekten) gehören dem Stamm der Arthropoda (Gliederfüßer) an.
Zur Ordnung Aranaea gehören mit etwa 34.000 Arten die Webspinnen, also Spinnen mit Spinnwarzen. Es ist eine artenreiche, weltweit verbreitete Gruppe, die – mit Ausnahme des Meeres – alle Lebensräume erschlossen hat. Im Naturhaushalt spielen sie eine äußerst wichtige Rolle. Sie zählen neben Vögeln und Fledermäusen zu den wichtigsten Insektenvertilgern. Diese Tatsache ist auch für den Menschen wichtig. Bei südamerikanischen Indianern z.B. sind einige Spinnenarten gern gesehene „Mitbewohner“, da sie unangenehme Stechmücken vom Leib halten.

Wespenspinne wickelt Beute ein (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Wer sich einmal im Netz verfangen hat, kann kaum noch entkommen. SWR - Screenshot aus der Sendung

Gift
Spinnen injizieren beim Biss mit den Cheliceren Gift. Es lähmt die Beute, ist für Menschen jedoch meist harmlos. Es sind weltweit nur 50 Arten, die dem Menschen gefährlich werden können. Unter den einheimischen Spinnen sind es nur die Dornfingerspinne (Cheiracanthium punctorium) und die Wasserspinne Argyronauta aquatica. Die Dornfingerspinne tritt in klimatisch begünstigten Regionen, vor allem im Gebiet Odenwald-Rheinhessen und am Kaiserstuhl auf. Im August, wenn die Weibchen die Eigelege bewachen, kommt es zu den recht seltenen Bissunfällen. Ihr Biss verursacht Schmerzen wie ein Wespenstich. Außerdem kann es zu allgemeinem Unwohlsein, Schüttelfrost und leichtem Fieber kommen. Ähnliche Symptome treten auch beim Biss der Wasserspinne auf. Allerdings muss auch sie vehement gestört werden, wenn z.B. beim Griff nach Wasserpflanzen die Spinne erwischt und gedrückt wird.

Kieferklauen einer Vogelspinne (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Kieferklauen einer Vogelspinne SWR - Screenshot aus der Sendung

Verdauung
Nicht nur Gift wird beim Beutefang abgegeben. Mit Verdauungsenzymen wird die Beute vor dem Mund verflüssigt, bevor sie aufgenommen werden kann. Man spricht von extraintestinaler Verdauung. Die verflüssigte Nahrung wird mit Hilfe des Saugmagens eingesogen.

Netz einer Wespenspinne (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Netz einer Wespenspinne SWR - Screenshot aus der Sendung

Beuteerwerb
Viele Spinnenarten fangen fliegende Insekten in ihrem Netz. Die Seide ist ein Protein, das in den Warzen zu Fäden gesponnen wird und sich erst an der Luft verfestigt. Nicht alle Seidenfäden sind gleich. Radialfäden und der Rahmen sind besonders fest und erhalten die Grundstruktur des Netzes. Die Fäden der Fangspirale sind hochelastisch und damit in der Lage, Stöße, z.B. durch gefangene Insekten abzufedern. Jede Spinnenart baut ein artspezifisches Netz, eine komplexe Fähigkeit, die angeboren ist. Es gibt aber auch Spinnen, die ohne Netz auf Beutefang gehen. Man unterscheidet hier Lauerjäger und Jagdspinnen. Letztere gehen aktiv auf Beutesuche. Springspinnen gehören zu den Jagdspinnen.

Jagdspinnen benötigen einen sehr guten optischen Sinn um beim Beutefang erfolgreich zu sein. Spinnenarten wiederum, die ihre Beute mit dem Netz fangen, sehen meist sehr schlecht. Bei ihnen ist der mechanische Sinn stark ausgeprägt, so dass sie das Annähern von Beute bzw. die Bewegung der Beute im Netz wahrnehmen. Trichobothrien und Spaltsinnesorgane helfen ihnen dabei. Trichobothrien sind leicht bewegbare Haare mit denen Schwingungen der Luft, z.B. durch ein vorbeifliegendes Insekt, wahrgenommen werden. Spaltsinnesorgane sind von Membranen überzogene Gruben auf der Körperoberfläche. Spannungsänderungen der Membranen werden wahrgenommen, die z.B. durch Vibration des Untergrundes bzw. des Netzes ausgelöst werden.

Balz
Artspezifisch ist neben dem Netzbau das Balzverhalten. Bei den Webspinnen gibt es eine sehr breite Palette an Verhaltensweisen. Es spielen Berührungen, Pheromone, optische und akustische Signale eine Rolle. Springspinnen-Männchen zeigen den Weibchen einen zickzackförmigen Tanz. Bei manchen Raubspinnen bringt das Männchen dem Weibchen ein Brautgeschenk – ein durch Giftbiss gelähmtes und in Seide gewickeltes Beutetier. Bei den Wolfsspinnen werden die Kieferntaster und Vorderbeine artspezifisch bewegt. Sinn all dieser Verhaltensweisen ist, dass die Weibchen artgleiche Männchen als Paarungspartner erkennen, sie also von der Beute unterscheiden.

Spinnenphobie

Schweißausbrüche, Herzrasen, Ekel – treten diese Symptome beim Anblick einer Spinne auf, sind dies Anzeichen für eine Phobie. Spinnenphobiker unternehmen zahlreiche Anstrengungen, um den Achtbeinern aus dem Weg zu gehen und schränken sich so immer mehr ein: z.B. Schutz der Wohnung durch Fliegengitter, Absuchen von Räumen auf Spinnen, Lüften nur, wenn sicher ist, dass keine Spinne hereinkrabbelt, etc. Wer sich lediglich vor Spinnen grault, sich von den Tieren ansonsten aber weniger beeindrucken lässt, gilt nicht als Phobiker. Betroffen sind – entgegen landläufigen Meinungen – Männer und Frauen!

Die Ursache(n) für Spinnenangst werden noch immer erforscht, es gibt inzwischen zahlreiche Theorien:

  • Je mehr das Tier vom Körperschema des Menschen abweicht, desto eher erzeugt es Angst.
  • Plötzliches Auftauchen in Körpernähe
  • Schnelle, nicht vorhersehbare Bewegungsänderungen
  • Ekel vor Schmutz, mit dem Tiere meist in Zusammenhang gebracht werden
  • Angeborene Schutzreaktion vor Giftspinnen
  • Erlerntes Verhalten, z.B. bei Kindern, die Spinnenangst bei einem Elternteil beobachten

Spinnen in der Medizin

Fast jede Spinne ist giftig – aber nur die wenigsten auch für Menschen gefährlich. Ebenso wie bei Giftpflanzen, die in der Medizin genutzt werden, wird auch die Verwendung von Spinnengift in Medikamenten erforscht. Erste Forschungserfolge gibt es bei der gezielten Bekämpfung von Tumoren; bei Herzrhythmusstörungen soll künftig das Gift der Roten Chile-Vogelspinne helfen. In der Volksmedizin versprach man sich schon früher Heilung durch Spinnen: Sie wurden äußerlich angewandt (als Pflaster, als Salbe, Spinnen über Hände laufen lassen, etc.), aber auch innerlich: zerrieben, in Öl, gedörrt, um nur einige Beispiele zu nennen. Spinnen sollten gegen Fieber, die Schwindsucht, Keuchhusten, Rheumatismus, Gelbsucht und weitere Krankheiten helfen.

Spinnen in Filmen

In Kinofilmen haben Spinnen ein wahres Imageproblem. Bis auf „Spiderman“, den Film basierend auf dem gleichnamigen Kult-Comic, kommen Spinnen vor allem als mörderische Bestien vor.

  • Tarantula (1955): Ein Forscher missbraucht ein Wachstumsserum und züchtet eine Riesentarantel. Sie entwischt aus dem Labor und sorgt für Panik in der Bevölkerung.
  • Mörderspinnen (1977): In einer amerikanischen Kleinstadt kommen exotische Spinnen mit chemischem Müll in Berührung und verwandeln sich in Mörderspinnen, die den Bewohnern der Stadt nach dem Leben trachten.
  • Arachnophobia (1990): Mittels Flugzeug, versteckt in einem Sarg (!), reist eine Spinne aus dem Dschungel Mittelamerikas nach Kalifornien und bedroht die Bevölkerung einer Kleinstadt. Eingenistet hat sie sich bei einem Arzt, der an einer Spinnenphobie leidet, sich aber dennoch dem Kampf stellt.
  • Arac Attack (2002): Nuklearer Abfall verseucht in einem kleinen Dorf in Arizona einen kleinen See. Ein Forscher versorgt mit diesem Wasser seine Spinnen, die daraufhin zu überlebensgroßen, angriffslustigen Bestien mutieren.
  • Nicht als Gruseltier, aber doch als Namensgeber für die Bösewichte müssen Spinnen in Fritz Langs mehrteiligem Filmklassiker „Die Spinnen“ (1919/1920) herhalten. Der Geheimbund „Die Spinne“ will in den Besitz eines diamantenen Buddhakopfes kommen, mit dem einer Legende zufolge die Herrschaft über ganz Asien erlangt wird. Und um dieses Ziel zu erreichen, schrecken die „Spinnen“ auch vor Mord nicht zurück.
  • Die besonderen Fähigkeiten der Spinnen macht sich nur einer zunutze: „Spiderman“ (2002). Der Film basiert auf dem 1963 erstmals erschienenen Kult-Comic. Der schüchterne, unsportliche Schüler Peter Parker wird von einer genmanipulierten (im Comic war es noch eine radioaktiv verstrahlte) Spinne gebissen und verfügt fortan über Spinnen-Fähigkeiten. Er geht Wände senkrecht hoch, verschießt Spinnennetze und nutzt seine besonderen Kräfte, um Gutes zu tun, vor allem Verbrechen zu verhindern.

Spinnen-Mythologie - Die Namensgeberin der Arachnida (Spinnentiere)

Arachne (griech.: Spinne), Tochter eines lydischen Purpurfärbers, war bekannt für ihre Kunstfertigkeit beim Weben, so eine griechische Sage. In ihrem Hochmut forderte sie jedoch Athene, Tochter des Zeus und Göttin der weiblichen Künste und Handfertigkeit, zu einem Wettstreit heraus. Beide webten einen Teppich, beide von gleicher Qualität. Doch Arachnes Teppich stellte die Götter bei ihren Liebesabenteuern dar, was Athene so erzürnte, dass sie den Teppich zerriss. Arachne nahm einen Strick und erhängte sich. Athene aber verwandelte den Strick in ein Netz und Arachne in eine Spinne.

Spinnen haben in allen Kulturen der Erde die unterschiedlichsten Bedeutungen. Sie gelten als Glücksbringer und Todesboten, sind Krankheitsdämon und Medizin. Sie sollen das Wetter „vorhersagen“, dienen als Orakel beim Glücksspiel, sollen vom Militärdienst befreien, gegen Blitz schützen und vieles mehr. Manch ein Volksglaube hat sich über Jahrhunderte bis heute gehalten.

In vielen Mythen wurde die Spinne zum Sinnbild der Schöpferin. Dies aufgrund ihrer Fähigkeit, aus sich heraus einen Faden zu erzeugen, mit der sie Netze bauen kann. Die Spinne als Weltenweberin kommt beispielsweise in den Mythen der Indianer Nordamerikas vor: als Spinnenweib Kokyangwuti, das die Erde formte und sie mit einem weißen Umhang, der schöpferischen Weisheit selbst, umhüllte. Bei den Navajos gibt es die Legende der Spinnenfrau, die am Spider Rock im Canyon de Chelley den ersten Menschen, den „Dineh“ das Weben gelehrt haben soll (siehe „USA – The Sound of...“, Folge: Navajos in Arizona). In der indischen Mythologie ist das Spinnennetz das Sinnbild der kosmischen Ordnung. Der Körper der Spinne in der Mitte wird durch die liegende 8, also das Unendlichkeitssymbol, dargestellt. In China gilt die Spinne als Glückstier. Eine Spinne, die sich am Faden herablässt, bedeutet „Glück kommt vom Himmel herab“. Ganz anders Japan: Dem japanischen Volksglauben zufolge hausen gewaltige Spinnendämonen in Erdlöchern. In den Mythen Westafrikas steht der Name Anansi für eine trickreiche Spinne, der es immer gelingt, sich mit Charme und Witz aus hoffnungslosen Situationen zu befreien.

Im Altertum hatte das Erscheinen einer Spinne eine durchweg negative Bedeutung. Noch im Mittelalter galt die Spinne als Hexentier, nur die Kreuzspinne war, dank des Kreuzes auf ihrem Rücken, ein gutes Omen. Die spätere dualistische Auffassung zeigt sich noch heute in vielen Sprichworten, z.B. Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen | Spinne am Mittag bringt Glück am dritten Tag | Spinne am Abend erquickend und labend. Oder im englischen Aberglauben: One for sorrow – two for mirth – three for a wedding – four for death.

Hintergrundmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Lebensräume · In Haus und Garten | Ergänzender Hintergrund

Der Lebensraum Garten ist häufig viel spannender als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Die folgenden Hintergrundinformationen sollen jüngeren Naturfreunden helfen z.B. ihre Artenkenntnis zu schulen oder die Metamorphose von Schmetterlingen zu verstehen. Für die Fortgeschritteneren zeigen wir auch die ökologischen Zusammenhänge auf: Ohne Bienen, die die Bestäubung übernehmen, könnten wir kaum Früchte naschen. Marienkäfer und Florfliegen helfen dabei Pflanzen von hungrigen Blattläusen zu befreien. Nicht zuletzt finden viele Vogelarten im Garten ihr Auskommen und geeignete Nistplätze.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · In Haus und Garten

Leben im Garten

Der Film „Leben im Garten“ ist ein filmischer Spaziergang durch den Lebensraum Garten zu allen Jahreszeiten. In direkter Nachbarschaft unserer Häuser befindet sich ein erstaunlich vielfältiger Lebensraum. Gärten bieten kleinen und großen Tieren eine Überlebenschance mitten in der Zivilisation. Die jungen Zuschauer erfahren zum Beispiel, warum Bienen Gartenblumen besuchen und Brennnesseln wichtig für Schmetterlinge sind. Oder dass in jedem Garten mehr Regenwürmer leben, als Menschen in einer Großstadt. Der Film führt auch vor, wie die anpassungsfähige Kohlmeise in einem Briefkasten ihre Jungen großzieht, zeigt, warum Gartenvögel nützlich sind und stellt den vielleicht schlauesten Gartenbewohner vor – den Eichelhäher. Er knackt im Baum Nüsse, ohne dass dabei etwas herunterfällt und er merkt sich genau, wo beispielsweise die Eichhörnchen ihre Vorräte lagern, um diese dann später zu plündern.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Gartenkosmos

Seit rund 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst Nutzgärten, in denen man Gemüse, Gewürze, Heilpflanzen und Obst anpflanzte. Aber schon bald kultivierte der Mensch auch Pflanzen allein ihrer Schönheit wegen. So wurde der Nutzgarten allmählich auch zum Ziergarten. Für viele Menschen ist der Garten das eigene, kleine Paradies – allerdings müssen sie es oft genug mit ungebetenen Gästen teilen. Zäune und Mauern stellen nämlich für die wenigsten Pflanzen und Tiere ein ernstzunehmendes Hindernis dar.
„Gartenkosmos“ zeigt die Vielfalt unserer heimischen Gärten und ermöglicht dem Zuschauer Erstaunliches über diesen artenreichen Lebensraum zu erfahren. Pfingstrosen machen Ameisen zu ihren willigen Helfern, prachtvoll gefärbte Zauneidechsenmännchen kämpfen um die Gunst der Weibchen und eine seltene Bienenart zieht ihren Nachwuchs in Schneckenhäusern groß. Zeitraffer und Zeitlupen erforschen den Lebensraum Komposthaufen und ein Blick unter die Erde zeigt, dass auch hier mit Wühlmäusen, Maulwürfen und Regenwürmern Gartenbewohner ihrer „Arbeit“ nachgehen.

Natur nah: Gartenkosmos SWR Fernsehen

Der Igel

Die Sendung beschreibt den Igel als nachtaktives Säugetier, das erst in der Abenddämmerung sein Nest verlässt, um nach Fressen zu suchen. Weitere Schwerpunkte: Orientierung, das Auto als Feind Nummer eins, Paarung, Aufzucht der Jungen und Überwinterung.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Im Staat der Honigbienen

In einem Bienenstaat leben zwischen 40 000 und 80 000 Bienen. Jedes Einzelwesen hat ganz bestimmte Aufgaben zu erfüllen und kann allein nicht überleben. Der Film beschreibt die Aufgabenteilung im Staat, die unterschiedlichen Tätigkeiten der Arbeiterinnen (98 Prozent sind Arbeiterinnen), die Aufgabe der Königin und der Drohnen sowie die Entwicklungsstadien der Biene vom Ei bis zum erwachsenen Insekt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Das Jahr der Hornissen

In manchen Lexika werden Hornissen als schädlich bezeichnet, und die Mär, dass drei Hornissenstiche einen Menschen töten und sieben ein Pferd, ist nicht aus der Welt zu schaffen. Immer noch bricht Panik aus, wenn die größte einheimische Faltenwespe auftaucht. Der Film räumt mit den herrschenden Vorurteilen auf. In eindrucksvollen Bildern wird das Leben im Staat aus morschem Holz beschrieben. Der Zuschauer erhält Tipps, wie er sich in der Nähe der gelb-schwarzen Brummer richtig verhält und wie er den geschützten Insekten helfen kann.

Natur nah: Im Staat aus morschem Holz SWR Fernsehen

Keine Angst vor Hornissen

„Sieben Stiche töten ein Pferd, drei einen Menschen“ – dies ist ein weit verbreitetes Vorurteil und keineswegs eine Tatsache. Doch wo Hornissen auftauchen, bricht noch immer Panik aus. So verwundert es kaum, dass die großen Brummer von der Ausrottung bedroht sind. 1987 wurden die größten einheimischen Faltenwespen als besonders geschützte Tierart in die Bundesartenschutzverordnung aufgenommen. Der Film räumt mit den unbegründeten Vorurteilen gegenüber Hornissen auf, informiert über ihre Lebensweise und ihre wichtige Rolle im Naturhaushalt.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Geliebt und gefürchtet - Spinnen

Über zwei Jahre lag Otto Hahn mit der Kamera auf der Lauer und hat einheimische Spinnen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet. Ihm gelangen faszinierende Aufnahmen von der Balz, der Paarung, der Brutpflege, der Häutung und vom Netzbau. Der Film zeigt die außerordentlich große Formenvielfalt dieser Tiergruppe und belegt ihre bedeutende Rolle als Insektenfresser im Naturhaushalt.

Natur nah: Geliebt und gefürchtet SWR Fernsehen

Kulturfolger Kakerlake

Sie existieren schon seit über 300 Millionen Jahren, gelten als die erfolgreichsten Insekten der Welt und bevölkern fast jeden Winkel der Erde. 25 der über 4000 bekannten Schabenarten suchen die Nähe des Menschen; drei von ihnen werden vorgestellt: die Hausschabe, Blattella germanica, die Küchenschabe, Blatta orientalis, und die amerikanische Großschabe, Periplaneta americana.

Natur nah: Kulturfolger Kakerlake SWR Fernsehen

Im Reich der Mäuse

Viele Menschen sehen Mäuse am liebsten im Maul der Katze oder in der Falle. Denn auf dem Acker fressen sie das Korn, und wenn die Ernte eingebracht ist, ist kein Lager, kein Speicher vor ihnen sicher. Ob im Dachboden oder in der Speisekammer: Überall nisten sich Mäuse oder Ratten ein. Aber diese unbeliebten Untermieter bilden nur eine Minderheit. Die meisten heimischen Nager leben in der freien Wildbahn, in Alpentälern, an Flussufern, auf Wiesen und in Wäldern. Mäuse sind die anpassungsfähigsten Säugetiere unserer Heimat. Es gibt Taucher, Gräber, Kletterer und Springer. Sie sind nicht nur harmlose Körnersammler, sondern mitunter auch geschickte Fischer und listige Diebe. Obwohl von vielen größeren Tieren gejagt, gelingt es den Mäusen, erfolgreich zu bestehen: mit Vorsicht und Pfiffigkeit und mit ihrer sprichwörtlichen Vermehrungsfreude.

Natur nah: Im Reich der Mäuse SWR Fernsehen

Von Mäusen, Schwalben und Falken

Kulturfolger nennt man Tiere, die in der Nähe der Menschen leben und zum Teil sogar in ihren Häusern, Kellern und Ställen Unterschlupf finden. Rauchschwalben sind aus ihrer subtropischen Heimat nach Norden vorgedrungen und konnten in den gemäßigten Zonen nur mit menschlicher Hilfe überleben. Sie nutzen zum Beispiel warme Kuhställe, um zu brüten. Otto Hahn hat den Nestbau und die Aufzucht der Jungen mit der Kamera verfolgt. In der Umgebung des Bauernhofs entdeckte er zahlreiche weitere Kulturfolger: Mehlschwalben an der Hauswand, Turmfalken in der Scheuer, aber auch weniger beliebte Tiere wie Hausmaus und Wanderratte.

Natur nah: Von Mäusen, Falken und Schwalben SWR Fernsehen

Vögel im Winter

Wird es kalt in unseren Breiten, verlassen uns die Zugvögel und machen sich auf in wärmere Regionen. Für die Standvögel brechen dagegen manchmal harte, sehr kalte Zeiten an.

Natur nah: Vögel im Winter SWR Fernsehen

Freiheit für ein Huhn

Einer Henne, die sechs Monate lang in einer Legebatterie eingesperrt war, schenkte die Frau des Filmemachers Otto Hahn die Freiheit. Nach und nach stellten sich bei dem Tier wieder zahlreiche Aktivitäten ein, die an die wilde Stammform des Haushuhns, das Bankivahuhn, erinnern: Nistplatzsuche, Nestbau, Scharren, Staubbaden. Im Käfig wurden diese Verhaltensmuster gewaltsam unterdrückt. Das zeigen die ersten vier Minuten des Films, in denen das Hühnerleben in einer Legebatterie beschrieben wird.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

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Autor/in
Silke Harrer
Noreen Krespach-Schindler