Bannerbild (Quelle: SWR – Screenshot aus der Sendung) (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Lebensräume · Im Meer

Lebensraum Ostsee | Unterricht

STAND
Autor/in
Thomas Schmid

Bezug zu den Bildungsplänen

Der vielfältige inhaltliche Ansatz der Sendung erlaubt ihren Einsatz in den Fächern Geographie/EWG (Erdkunde – Wirtschaftskunde – Gemeinschaftskunde) , Biologie/NWA (Naturwissenschaftliches Arbeiten) und weiteren Fächerverbunden der Sekundarstufe I. Geographische Bezüge bestehen zu den Themenbereichen Orientierung im Raum (genauer: Verortung von Großlandschaften Deutschlands und Europas) und Beschäftigung mit einer Landschaft hinsichtlich exemplarischer erdgeschichtlicher Ereignisse (in diesem Fall: die Entstehungsgeschichte des Ostseeraumes nach der letzten Eiszeit). Im Fachbereich Naturwissenschaften stellt einerseits das Staunen über die biologische Vielfalt ein unterrichtliches Grundprinzip dar. Insbesondere die Angepasstheit ausgewählter Tierarten an das Leben an Land, in der Luft und im Wasser ist dabei zu betonen. Andererseits soll Schülern Erkenntnisgewinn durch Sekundärerfahrungen, beispielsweise durch Filme, ermöglicht werden. Das Sammeln, Sortieren und Gewichten von Sachinformationen bildet dabei einen methodischen Schwerpunkt.

Eine junge Kegelrobbe reckt den Kopf aus dem Wasser. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Junge Kegelrobbe vor der Küste Estlands

Beschreibung des Unterrichtsablaufs/Hinweise für Lehrer

Geographie/EWG: Am Stundenbeginn steht ein Rätsel, bei dem die Klasse einige Ostsee-Anrainerstaaten errät, beispielsweise mittels Flaggen, Autokennzeichen, Länderumrissen und so weiter. Überleitend wird die Frage nach der Gemeinsamkeit all dieser Länder geklärt: eben das Angrenzen an dieses europäische Randmeer. Daran anschließend wird die Sendung gezeigt. Die Klasse gewinnt Eindrücke vom Naturraum Ostsee und orientiert sich zugleich durch das Ausfüllen des Arbeitsblattes „Karte der Ostsee“ (Arbeitsblatt 1). Alternativ ist der Filmeinsatz am Ende einer Unterrichtseinheit zur letzten Eiszeit denkbar. Geomorphologische Grundbegriffe sollten vorhanden sein. Anhand einzelner Sequenzen wird die Genese des Ostseeraumes aufgezeigt und mittels des Arbeitsblattes 2 „Die Entstehung der Ostsee“ nachvollzogen.
Biologie/NWA: Nach der Wiederholung zahlreicher heimischer Vogelarten wird auf die enorme Vielfalt dieser Tiergruppe verwiesen. Gemäß dem Prinzip „vom Nahen zum Fernen“ wird zur Sendung übergeleitet, wobei das beiliegende Rätsel (Arbeitsblatt 3) als Arbeitsgrundlage dient. Es wird ausgeteilt, kurz besprochen, von der Klasse während des Films ausgefüllt und am Stundenende korrigiert beziehungsweise ergänzt.

Das Satellitenbild zeigt die Ostsee mit sämtlichen Anrainerstaaten. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Satellitenaufnahme Nordeuropas mit der Ostsee Bild in Detailansicht öffnen
Von Gletschern glatt geschliffen – Felsen auf den Aland Inseln Bild in Detailansicht öffnen
Mehrere Dutzend Trottellummen, Vögel mit weißem Bauch und dunklem Gefieder oben, sitzen an einer steilen Felswand. (SWR – Print aus der Sendung) (Foto: SWR - Screenshot aus Sendung)
Trottellummen nisten waghalsig an Felswänden

Methodische Erläuterungen

Die Arbeitsaufträge wurden so gewählt, dass die Schülerinnen und Schüler während der Filmmitschau im Unterricht gerade gewonnene Erkenntnisse rasch festhalten und somit dokumentieren können. Die „Karte der Ostsee“ lässt sich aufgrund der vorgegebenen Informationen leicht ergänzen. Die darüber hinausgehende Atlasarbeit ist grundsätzlich fester Bestandteil des Erdkunde-Unterrichts. Das Textblatt „Die Entstehung der Ostsee“ ermöglicht durch Wegstreichen des Falsch-Begriffes die Komprimierung wesentlicher Informationen bei gleichzeitigem konzentriertem Verfolgen der Filmsequenzen. Besonders motivierend wirkt oft ein Rätsel, bei dem zusätzlich, quasi als Selbstkontrolle, der Begriff zu finden ist, der der Biologiestunde im Grunde den Titel gibt. Durch die eigenständige Erläuterung des Lösungswortes wird der Unterricht sinnvoll abgerundet.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Im Meer

Lebensraum Nordsee

Die Nordsee ist ein Meer mit vielen Gesichtern. Ihre Küsten sind uns vertraut und doch birgt die Nordsee noch viele Geheimnisse – über und unter Wasser. Austernfischer und Seehunde treffen sich auf den Sandbänken. Surfer teilen sich die Brandung zuweilen mit Schweinswalen. Bei Ebbe gewährt das Wattenmeer einen Einblick in seine Lebensfülle: Kieselalgen werden von Würmern gefressen, die wiederum Tausenden von Zugvögeln als Nahrung dienen. Eine beschauliche Wattwanderung ist nur eine Facette der Nordsee. Bei Sturm zeigt sie sich von einer anderen Seite. Wind und Wellen setzen den Inseln zu, tragen den Boden ab. Mit Baggern und Lahnungen kämpfen die Inselbewohner gegen die Erosion. Von den Salzwiesen auf den Halligen bis zu den Felsklippen von Helgoland – die Nordsee ernährt zahllose Seevögel, die hier brüten. Während die Zahl der Hummer immer weiter zurückgeht, kehren die seltenen Kegelrobben wieder in deutsche Gewässer zurück. Die Nordsee – nicht nur Urlaubsparadies, sondern ein dynamischer und faszinierender Lebensraum für eine Vielzahl von Arten.

Natur nah: Lebensraum Nordsee SWR Fernsehen

Vogelinsel Texel

Auf der holländischen Nordseeinsel Texel spielt sich in jedem Frühjahr ein faszinierendes Naturschauspiel ab. Während Ringelgänse, die hier überwintert haben, in ihre sibirische Brutheimat aufbrechen, kehren Fluss-Seeschwalben aus der Antarktis, ihrem 15 000 Kilometer entfernten Überwinterungsgebiet, zurück. Beeindruckend ist auch, wie viele Vogelarten in der Zeit der Balz ihr Aussehen ändern und sich in festgelegten Ritualen näher kommen.

Natur nah: Texel - Insel der Vögel SWR Fernsehen

Lebensraum Ostsee

Im Norden Europas hat die letzte Eiszeit ein Binnenmeer hinterlassen – die Ostsee. Der Wasseraustausch mit dem Atlantik ist begrenzt, dadurch entstehen hier ganz einzigartige Lebensbedingungen. Die westliche Ostsee ist schon weniger salzhaltig als die Nordsee; im Nordosten „verwässern“ die skandinavischen Flüsse das Meer noch stärker. Dadurch finden viele verschiedene Wasserbewohner wie Schwämme, Krebse oder Seesterne, eine geeignete Nische. Auch die Küsten sind vielgestaltig und abwechslungsreich: Kreidefelsen auf Rügen, riesige Wanderdünen in Pommern, Strände aus Versteinerungen auf Gotland. Die Boddenlandschaft ist Lebensraum für Kormorane und Seeschwalben. Weiter im Norden trifft man auf Eiderenten und Kegelrobben. Durch die Nähe zum Polarkreis und den hohen Süßwassergehalt friert die nördliche Ostsee im Winter meist komplett zu. Die Vögel ziehen in wärmere Gefilde. Nur wenige Arten harren hier über die kalte Jahreszeit aus. Aber Schneehuhn und Rentier kann der Frost nichts anhaben.

Natur nah: Lebensraum Ostsee SWR Fernsehen

Naturparadies Äußere Hebriden

Eine raue Welt am Rande Europas: die Äußeren Hebriden. Den Stürmen des Nordatlantiks schutzlos ausgeliefert, liegt diese Inselkette in einem 150 Kilometer langen Bogen vor der Westküste Schottlands. Nur wenige Menschen leben hier. Deshalb blieben diese wilden Inseln bis heute ein Naturparadies aus Fels, Sand, Moor und windgepeitschtem Grasland – Lebensraum für Papageientaucher, Trottellummen, Wollgras und Taumelkäfer. Menschen haben es hier schwer, sie leben von Fischerei und Lachszucht, stechen im Moor von Hand Torf, ein wichtiger Brennstoff auf den baumarmen Inseln. Auf steilen Vulkanfelsen versammeln sich im Sommer 300.000 Seevögel, um ihre Jungen großzuziehen, vor allem Papageientaucher. Das „Arktische Brüderchen“ ist der Hauptdarsteller des Films, ein Vogel mit großem rotem Schnabel und dem Gesicht eines Clowns.

Natur nah: Naturparadies Äußere Hebriden SWR Fernsehen

Die Inseln der Papageientaucher

Ein taubengroßer, schwarz-weißer Vogel mit dem Gesicht eines Clowns, knallroten Entenfüßen und einem überdimensional bunten Schnabel: der Papageientaucher. „Fratercula arctica“, „Arktisches Brüderchen“, haben ihn Wissenschaftler getauft; sie mochten den kleinen Kerl, den sie hoch im Norden entdeckt hatten. Papageientaucher sind nicht nur äußerlich außergewöhnlich, sondern auch im Verhalten. Acht Monate verbringen sie alleine auf hoher See, aber jedes Jahr im April kommen sie an Land und leben dann in enger Gemeinschaft; sie balzen, bauen Nester, brüten und ziehen ihre Jungen groß – allein auf den Shiant-Inseln versammeln sich 250.000 „Arktische Brüderchen“.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Delfine

Sie gelten als Sinnbilder für Intelligenz und Freundlichkeit, doch wie sieht der wahre Alltag eines Delfins auf hoher See aus? Wir begleiten Forscher der Massey University in Neuseeland bei ihrer Arbeit und beobachten, wie Delfine gemeinsam mit Basstölpeln auf Makrelenjagd gehen, oder wie man einzelne Delfine an ihrer Rückenflosse wiedererkennt. Packende Aufnahmen über und unter Wasser zeigen die komplexen Jagdstrategien und die engen sozialen Bindungen der faszinierenden Meeressäuger. Immer mehr Menschen möchten Delfine in freier Wildbahn erleben, doch Tourismus und Bootsverkehr haben ihre Schattenseiten. Die größte Bedrohung für Delfine bleibt der Fischfang – Mensch und Delfin konkurrieren um die gleiche Beute.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Fortpflanzung im Meer

Die Ozeane gelten gemeinhin als die „Wiege des Lebens“. In dieser Wiege erblickt der Nachwuchs unzähliger Tierarten jedes Jahr das Licht der Welt – und ihre Eltern bedienen sich unterschiedlichster, teilweise sehr kurioser Strategien, um die nächste Generation hervorzubringen.
Eindrucksvolle Unterwasseraufnahmen zeigen Papageifische beim Paarungstanz oder die „Orgie“ der Korallen – durch Mondphasen koordiniert entlassen sämtliche männlichen und weiblichen Polypen gleichzeitig Samen und Eier in die Strömung. Bei den Seepferdchen wird das Männchen „schwanger“. Wale legen tausende von Kilometern zurück, um ihre Jungen in wärmeren Gewässern zu gebären. Meeresschildkröten verlassen das feuchte Element, um ihre Eier in den warmen Sand zu legen. Eier, Larven und Jungtiere sind immer großen Gefahren ausgesetzt, aber letztlich überleben genügend von ihnen, um den Fortbestand der Art zu sichern – die unterschiedlichsten Strategien führen zum gleichen Ziel.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

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Thomas Schmid