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total phänomenal · Tiere

Saugstark | Unterricht

STAND
Autor/in
Thomas Schmid

Bezug zu den Bildungsplänen

Zentrale Anliegen des naturwissenschaftlichen Bildungsauftrages aller Schularten sind die Aspekte „Erschließen von Phänomenen, Strukturen und natürlichen Prozessen“ und „Staunen über die biologische Vielfalt“. Im Fach Technik ist das selbständige Untersuchen und Bewerten technischer Gegenstände „ausgehend von einer konkreten Problemstellung“ von besonderer Bedeutung.

Die Folge „total phänomenal – Saugstark“ trägt gerade diesen inhaltlichen und methodischen Forderungen in besonders motivierender und anregender Weise Rechnung. Ausgehend vom Vorkommen des Saugnapf-Mechanismus in der Natur wird die Brücke zur technischen Anwendung des Prinzips in unserem Alltag, aber auch für die industrielle Produktion geschlagen.

Aufnahme der Unterseite eines orangefarbenen Seesterns. (Foto: SWR)
Seesterne nutzen ihre Saugnäpfe, um sich an Steinen und Felsen festzuhalten SWR Bild in Detailansicht öffnen
Schiffshalter saugen sich fest und reisen „per Anhalter“ SWR Bild in Detailansicht öffnen

Vorschlag für einen Unterrichtsablauf

Die Stunde beginnt mit einem sehr eindrücklichen Foto, welches beispielsweise einen Kraken mit seinen tausenden Saugnäpfen an der Scheibe eines Aquariums zeigt. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben zunächst das Bild, nennen den Namen des gezeigten Tieres und stellen, nach einem Impuls des Lehrers, Vermutungen darüber an, welche Überlebensvorteile die zahlreichen Saugnäpfe an den Armen des Oktopus’ bringen. Die Vermutungen werden schriftlich an der Tafel festgehalten.

Im Anschluss daran werden einfache Saugnäpfe mit folgender Aufgabenstellung paarweise verteilt: Zunächst soll damit frei experimentiert, dann der Frage nachgegangen werden, wie es möglich ist, dass dieser recht einfache Mechanismus eine solch starke Kraft entwickeln kann. Im Zentrum der Untersuchung steht nun also der eigentliche „Festsaug-Vorgang“. Die Schülerinnen und Schüler machen sich dazu stichwortartig Notizen, um diese im Anschluss daran vorzutragen und untereinander zu vergleichen.

In der folgenden Unterrichtsphase wird erst das Arbeitsblatt „Prinzip Saugnapf“ verteilt und besprochen, dann die Sendung „total phänomenal – Saugstark“ gezeigt. Mithilfe des anschließend bearbeiteten und korrigierten Arbeitsblatts überprüfen die Schülerinnen und Schüler nun eigenständig ihre anfangs aufgestellten Hypothesen zur Funktionsweise von Saugnäpfen.

Ganz am Ende des Unterrichts wird auf die vermuteten Überlebensvorteile für den Oktopus eingegangen und mit denen der im Film vorgestellten weiteren Tiere verglichen. Zur Vertiefung des Verständnisses für dieses Phänomen kann eines der Arbeitsblätter „Saugnäpfe – einfach stark für Mensch und Tier“ oder „Der neue Sauger“ ausgegeben werden.

Blick durch eine Glasscheibe auf einen Mann, der zwei große blaue Saugnäpfe an die Scheibe presst. (Foto: SWR)
Vorbild Natur: Entwicklung von Saugnäpfen SWR Bild in Detailansicht öffnen
Ein durchsichtiger Saugnapf wird auf eine grüne Badezimmerkachel gedrückt. SWR Bild in Detailansicht öffnen

Methodische Erläuterungen

Der Grundaufbau der dargestellten Unterrichtsstunde folgt eng naturwissenschaftlichen Prinzipien:

1. Ein Phänomen wird beschrieben.

2. Über die Gründe dieser Erscheinung werden Vermutungen angestellt.

3. Die Hypothesen werden überprüft und somit verifiziert oder falsifiziert.

Die Überprüfung der Schüler-Spekulationen findet dabei im Grunde auf zweierlei Art statt. Die experimentelle Herangehensweise basiert auf der Eigenerfahrung im spielerischen Umgang mit den einfachen Saugnäpfen. Die letztendliche Erklärung erhält die Klasse durch den methodisch zielgerichteten Einsatz der Folge „total phänomenal – Saugstark“. Die Auswahl der beigefügten Materialien soll einen variantenreichen Einsatz ermöglichen: Das Arbeitsblatt „Prinzip Saugnapf“ ermöglicht, wie oben beschrieben, die Überprüfung der aufgestellten Vermutungen. Der reproduktiven Sicherung ausgewählter im Film vermittelter Tatsachen dient das Blatt „Saugnäpfe – einfach stark für Mensch und Tier“. Dagegen ist das Arbeitsblatt „Der neue Sauger“ eindeutig auf den kreativen Transfer gewonnener Erkenntnisse ausgerichtet. Die Phantasie von Schülerinnen und Schülern wird angeregt und mit neuem Wissen verknüpft.

Arbeitsbätter

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Klebekünstler

Die glatte Wand hochgehen: Geckos können das! Fliegen laufen kopfüber von der Decke hängend. An Spinnennetzen und fleischfressenden Pflanzen bleiben selbst große Insekten kleben. Welche Patente stecken hinter diesen phänomenalen Haftkräften? Das versuchen Wissenschaftler am Max-Planck-Institut in Stuttgart-Vaihingen zu ergründen. Sie sind den mikroskopischen Strukturen an den Füßen der Klebekünstler auf der Spur und entwickeln technische Anwendungen nach dem Vorbild der Natur. Wie die Haftorgane beschaffen sind und wie sie funktionieren, zeigen 3D-Animationen. Extreme Zeitlupenaufnahmen lassen erkennen, dass an der Kannenpflanze selbst der beste Insektenfuß keinen Halt mehr findet. Auch wird erst in der Verlangsamung deutlich, wie Geckos ihre phänomenale Haftkraft bei Bedarf wieder aufheben können.

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Saugstark

Saugnäpfe sind überall – an der Badematte ebenso wie an der Halterung für das Navigationssystem im Auto. Auch in der Industrie nutzt man das Prinzip, mittels Unterdruck Teile anzuheben oder vorübergehend zu fixieren. Was wir aber erst seit wenigen hundert Jahren können, hat die Natur schon seit Jahrmillionen im Programm. So finden sich selbst im Badesee saugstarke Kreaturen: Die Männchen des Gelbrandkäfers heften sich mit ihren ganz besonderen Füßen an die Panzer der Weibchen, um sie zu begatten. Blutegel lassen sich nur schwer von ihren Opfern abschütteln. Noch raffiniertere Mechanismen finden sich im Meer: Manche Fische hängen sich dank einer Saugplatte an größere Tiere und lassen sich von ihnen durch die Ozeane ziehen. Kraken besitzen tausende Saugnäpfe und können die Erzeugung von Unterdruck in jedem einzelnen dieser Saugnäpfe gezielt steuern. Forscher am Max-Planck-Institut in Stuttgart-Vaihingen studieren all diese tierischen Saugmechanismen. Ihre Forschungsergebnisse liefern wichtige Ansatzpunkte für entsprechende technische Umsetzungen.

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Winzlingen auf der Spur

Um mysteriöse Todesfälle aufzuklären, braucht man kriminalistischen Spürsinn und ein gutes Mikroskop. Das Instrument gewährt uns Einblicke in einen Mikrokosmos, der dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Der Kriminalbiologe Mark Benecke hofft, in diesem Mikrokosmos Hinweise auf Todeszeit oder Todesumstände eines Opfers zu finden. Seine „Zeugen“ sind Insekten, die er an und in Leichen findet und die er mithilfe des Mikroskops genau untersucht und bestimmt. Damit ist er dem Täter auf der Spur!

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Thomas Schmid