Weit entwickelte Kaulquappen unter Wasser. (Foto: Imago/blickwinkel)

Lebensräume · Im Teich

Stand
Autor/in
Susanne Decker

Kleingewässer stecken voller unglaublicher, bisweilen sogar bizarr anmutender Lebensformen – jede mit ihrer ganz individuellen Anpassungsstrategie an diesen speziellen Lebensraum. Algen, Wasserpflanzen, unterschiedlichste Arten von Wasserinsekten, Krebse und Fische. Und damit nicht genug - im Frühjahr kommen neue Mitbewohner dazu. Frösche, Kröten und Molche nehmen weite und teilweise sogar lebensgefährliche Wanderungen in Kauf, um im Wasser abzulaichen. Hier sind ideale Bedingungen für den Nachwuchs geboten, der seine gesamte „Kindheit“ unter Wasser verbringen wird. Nach dem Ablaichen beginnen spannende Wochen, in denen sich der Nachwuchs zu Frosch, Kröte oder Molch entwickelt. Welche unglaublichen Verwandlungen dabei passieren, wie das Zusammenspiel der Lebensgemeinschaften unter Wasser immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird und welche verblüffenden Anpassungen das Leben unter Wasser fordert, zeigen die Filme in diesem Wissenspool. Im Unterricht können sie in voller Länge oder auch in kürzeren Ausschnitten präsentiert werden. Zusätzlich gewähren interaktive Lernspiele und Hintergrundinformationen weitere Einblicke in das Ökosystem eines Kleingewässers.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Im Teich

Frösche und Kröten

Erdkröten und Grasfrösche marschieren jedes Frühjahr an ein Gewässer, um dort abzulaichen. Wenn sie diese gefährliche Wanderung heil überstanden haben, suchen sie nach einem Partner. Bei männlichen Erdkröten ist der Fortpflanzungstrieb so stark, dass sie alles umklammern, was ihnen in die Quere kommt, vom Erdklumpen bis zum Karpfen. Dies hat Otto Hahn in unglaublichen Bildern festgehalten. Darüber hinaus zeigt er als Ergebnis der über einjährigen Dreharbeiten die Entwicklung und Lebensweise der heimischen Froschlurche, von denen nur wenige den Schritt ans Land schaffen; zu viele Feinde lauern im Wasser.

Natur nah: Überleben in zwei Welten SWR Fernsehen

Ein Bergrutsch schafft Lebensraum

Nach einer Naturkatastrophe erobern Flora und Fauna ganz allmählich verloren gegangenes Terrain zurück. Pionierpflanzen sprießen, das Regenwasser bleibt in Pfützen stehen, in denen sich Molche entwickeln. An anderen Extremstandorten überleben Gelbbauchunken, Kreuzkröten, Uferschwalben und die Larve der Ameisenjungfer, der Ameisenlöwe. Und in der steilen Felswand ziehen Wanderfalken ihre Jungen groß.

Natur-Nah SWR Fernsehen

Lernmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Lernspiel Nahrungskette im Teich

Die Nahrungskette im Teich reicht von Algen über Tiere wie Larven und Krebse bis zu Fischen und Menschen. Die interaktive Animation lädt zum Entdecken ein.

Lernspiel Überdüngung eines Gewässers

Unsere Abwässer haben in Seen nichts zu suchen. Welche Folgen diese unkontrollierte Nährstoffzufuhr für das Gewässer hat, kann hier erkundet werden.

Lebensräume · Im Teich | Unterricht

Warum leben Amphibien „in zwei Welten“? Wie entwickelt sich eine Larve zum Lurch und welche Rolle spielen die Hormone dabei? Können Insekten unter Wasser atmen? Mit welchen Strategien passen sich Tiere und Pflanzen an ihre Umwelt an und welche Bedeutung haben ökologische Nischen für die Artenvielfalt? Diese Fragen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der ganzen Bandbreite spannender Themenfelder, die der Wissenspool „Im Teich“ für den Einsatz im Unterricht bietet. Die Filme „Lebensraum für Lurche“, „Über-Leben in zwei Welten – Froschlurche“, „Über-Leben in zwei Welten – Wasserinsekten“ und „Tiere im Teich“, können den Schülern in voller Länge oder in kurzen Ausschnitten präsentiert werden. In Kombination mit den zusätzlich angebotenen Arbeitsblättern ergeben sich vielfältige lehrplanrelevante Einsatzmöglichkeiten. Weiterhin werden Tipps, Anregungen und Vorschläge zu Aufgabenstellung und Strukturierung des Unterrichts angeboten. Und wie dann alles „in Echt“ funktioniert, davon erzählt eine Grundschullehrerin, die mit ihrer 4. Klasse das Thema „Libellen“ erarbeitete und dafür Ausschnitte aus der Sendereihe „Tiere im Teich“ nutzte. Ihr Erfahrungsbericht zeigt, wie Unterricht mit dem „Planet-Schule“-Wissenspool funktionieren kann.

Lebensräume · Im Teich | Ergänzender Hintergrund

Amphibien, Wasserinsekten und Wasserpflanzen haben sich mit ihren ganz individuellen Strategien perfekt an den Lebensraum „Kleingewässer“ angepasst. Die Ansprüche an ihre jeweiligen ökologischen Nischen können dabei extrem variieren. Was für die einen die perfekte Umgebung ist, kann für die anderen schädlich oder sogar tödlich sein. Vor allem Wasserpflanzen können deshalb bei der Qualitätseinstufung eines Gewässers als Bioindikatoren nützlich sein. Mit den unterschiedlichen Umgebungsverhältnissen im Weiher oder Teich müssen auch die tierischen Bewohner klar kommen. Sie haben beeindruckende Strategien entwickelt, um unter Wasser an den lebensnotwendigen Sauerstoff zu kommen. Kiemen sind dafür eine perfekte Lösung aber bei Weitem nicht die einzige. Zum Thema „Schwanzlurche“ wird der Lebenszyklus des Teichmolchs näher beschrieben – von der Balz zur Eiablage und von der wasserlebenden Larve zum erwachsenen Landbewohner.

Lebensräume · Im Teich | Hintergrund: Atmen unter Wasser

Alle Tiere brauchen Sauerstoff zum Überleben. Bei einigen Lebewesen ist die Sauerstoffaufnahme ohne größeren Aufwand möglich, da zum Beispiel bei Einzellern der Sauerstoff über die gesamte Zelloberfläche einwandern kann (Diffusion). Einfache mehrzellige Organismen können den Sauerstoff zwar über die Körperoberfläche aufnehmen, brauchen dann aber ein Transport- oder Verteilersystem. Höher entwickelte Vielzeller besitzen spezielle Organe, um genügend Sauerstoff in den Körper zu bringen - die Atmungsorgane. Sie nehmen den Sauerstoff auf und leiten ihn weiter.

Lebensräume · Im Teich | Hintergrund: Gewässergüte-Bestimmung Teich/See

Unterschiedliche Pflanzen und Algen haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Umwelt. Sie benötigen verschiedene Nährstoffe und unterschiedliche Nährstoffkonzentrationen und haben unterschiedliche Anforderungen an Licht, Temperatur und Sauerstoffgehalt. Manche Wasserpflanzen und -algen (Makrophyten) können Veränderungen in diesen Parametern nicht tolerieren und sterben z. B. bei zu hohem Nährstoffeintrag ab. Daher sind Makrophyten gute Bioindikatoren für den Zustand stehender Gewässer.

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Susanne Decker