Collage Bannerbild (Quelle: SWR – Screenshot aus der Sendung) (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Der Krieg und ich

Deutschland 1944/45 · Justus will sein Land verteidigen | Unterricht Sonderschule

STAND
Autor/in
Christina Lüdeke
Annette Bulut
Fachberatung
Prof. Dr. Sascha Feuchert

Unterricht in Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren/Förderschulen: Episode 7: Justus

Justus und mehrere andere Jungen in Uniform. (Foto: SWR, LOOKS Film und Toto Studio)
Auch der 15-jährige Justus muss kämpfen Bild in Detailansicht öffnen
Ende des Kampfs: Die Bäuerin bringt für die Kapitulation ein weißes Tuch Bild in Detailansicht öffnen
Modellwelt: Die Jungen erleben die Kriegsrealität, als die Amerikaner das Feuer erwidern Bild in Detailansicht öffnen

Unterrichtsvorschlag zu Episode 7: Justus

Kurzinhalt: Die Endphase des Krieges

Im Film geht es um das Jahr 1945. Der Krieg dauert schon über fünf Jahre an. Millionen Soldaten sind ums Leben gekommen, werden vermisst oder wurden in Kriegsgefangenschaft genommen. Deshalb werden Jungen ab 16 und alte Männer zum Kriegsdienst eingezogen.
Sogar 14- und 15-Jährige melden sich zum Dienst an der Waffe. Innerhalb von wenigen Wochen sollen sie zu Soldaten ausgebildet werden. Der Film „Justus“ (Episode 7) erzählt die Geschichte eines dieser Jungen. Anhand dieses Films setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Situation von Kindern auseinander, die gezwungen sind, Soldaten zu sein. Sie erleben mit, wie Justus und seine Freunde erkennen, dass es sinnlos ist, weiterzukämpfen, dass sie mit blindem Befehlsgehorsam nur ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.

Filmeinstieg und Erarbeitung: Fahnensymbolik

In Episode 7 spielen Fahnen eine zentrale Rolle. Justus und seine Freunde müssen als zukünftige „Soldaten“ einen Eid auf die Fahne ablegen. Die Hakenkreuz-Fahnen waren überall präsent – selbst bei Kinderfesten. Auch beim Fußweg der Jungen durch das Dorf sind Hakenkreuz-Fahnen zu sehen. Allerdings haben später viele Menschen auch weiße Fahnen aus den Fenstern hängen. Auch Justus benutzt am Ende der Episode ein Küchentuch als weiße Fahne, um die Kapitulation der Gruppe zu signalisieren.

Die symbolische Bedeutung der weißen Fahne ist sicherlich für viele Schülerinnen und Schüler neu. Daher sollte die Lehrkraft den Film beim ersten Anschauen kurz stoppen, nachdem erklärt wird, warum die Menschen weiße Fahnen aus den Häusern hängten (Timecode 10:15 Min.). Die Lehrkraft sollte kurz darauf eingehen und die Erklärung aus dem Film noch einmal mit eigenen Worten wiederholen. Anschließend kann der Film weiterlaufen.

Mit Arbeitsblatt 7a wird dieses Wissen noch einmal gefestigt. Außerdem erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über den Fahnenkult der Nationalsozialisten. In diesem Kontext kann die Frage diskutiert werden, warum das Hakenkreuz heute ein verbotenes Symbol ist.

Sicherung: Steckbrief Justus

Zur Sicherung der Inhalte füllen die Kinder einen Steckbrief zum Film aus (Arbeitsblatt 7d). (Alternativ kann der Steckbrief vor dem Anschauen des Films verteilt und direkt danach ausgefüllt werden.) Die abschließende Reflexionsaufgabe kann beim schriftlichen Teil außer Acht gelassen werden.

Reflexion: Persönliche Eindrücke

Nach dem Bearbeiten des Steckbriefs sollten die Kinder die Möglichkeit haben, im Klassengespräch über ihre Eindrücke zu sprechen und zu überlegen, was es für Kinder bedeutet, als Soldaten zu kämpfen (Reflexionsaufgabe Steckbrief).

Erarbeitung: Kurz vor Kriegsende

Mithilfe von historischen Bildern als Informationsquellen (Arbeitsblatt 7b) können sich die Schülerinnen und Schüler noch einmal intensiver mit der Situation der deutschen Soldaten und der Zivilbevölkerung am Ende des Krieges auseinandersetzen. Die Bilder stammen alle aus dem Film, sind also für die Schülerinnen und Schüler nicht komplett neu. Sie sollen die Bilder zunächst so gut wie möglich selbst beschreiben. Optional können sie die Aussagen, die zu den Bildern passen (Seite 2, Arbeitsblatt), ausschneiden und aufkleben. So nehmen sie zunächst die Bildinformation auf und können anschließend die textlichen Erklärungen besser einordnen.

Episode 7: Justus – Tabellarischer Unterrichtsverlauf
PhaseInhaltSozialformMedien
EinstiegFilmbeobachtung;PlenumPC / Beamer / Lautsprecher
ErarbeitungFahnensymbolikPlenum: Klassengespräch; Einzel- oder GruppenarbeitArbeitsblatt 7a: Fahnen und ihre Bedeutung
SicherungSteckbrief zum FilmEinzelarbeitArbeitsblatt 7d: Steckbrief Justus
ReflexionPersönliche Eindrücke und Überlegungen: Wenn Kinder kämpfen müssenPlenum: KlassengesprächGgfs. Transfer-Aufgabe Arbeitsblatt 7d: Steckbrief Justus
ErarbeitungKurz vor Kriegsende- Situation von Zivilbevölkerung und Soldaten im letzten Kriegsjahr in DeutschlandEinzel- oder GruppenarbeitArbeitsblatt 7b: Das letzte Kriegsjahr
AbschlussNachbereitungPlenum: Klassengespräch

Unterrichtsmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Der Krieg und ich | Unterricht

Unterricht zu Der Krieg und ich

Alle Themen zum Schwerpunkt Der Krieg und ich

Deutschland 1938/39 · Anton will in die Hitlerjugend

Anton (10) will kein Außenseiter mehr sein und endlich in die Hitlerjugend, aber sein Vater ist dagegen. So fälscht Anton kurzerhand die Unterschrift. Es kommt zum Streit mit dem Vater, doch Anton fühlt sich sicher, denn seine Kameraden geben ihm Rückhalt. Erst als jüdische Nachbarn Schutz bei ihm suchen, erkennt er, zu was die Nationalsozialisten wirklich fähig sind. Er sucht vertraulichen Rat bei einem Kameraden und bringt damit seinen Vater und die andere Familie in große Schwierigkeiten.

Planet Schule: Der Krieg und ich - Deutschland 1938/39: Anton will in die Hitlerjugend WDR Fernsehen

Norwegen 1940 · Fritjof stellt sich gegen die deutschen Besatzer

Fritjof (11) lebt in einem Fischerdorf in Norwegen, als der Zweite Weltkrieg auch sein Land erreicht. Da sein Vater in den Krieg zieht, muss Fritjof als Fischerjunge zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Zunächst arbeitet er für die Deutschen, doch die Bezahlung kann seine Familie kaum ernähren. Er will die Situation nicht länger hinnehmen und stellt sich gegen die deutschen Besatzer – mit weitreichenden Folgen für seine Familie …

Planet Schule: Der Krieg und ich - Norwegen 1940: Fritjof stellt sich gegen die deutschen Besatzer WDR Fernsehen

Frankreich 1942 · Sandrines Familie versteckt Juden

Sandrines (12) Vater hilft als Dorfpfarrer aktiv verfolgten Juden bei der Flucht vor dem Nazi-Regime. Ihr Zuhause gleicht einem Bahnhof: Sandrine muss nicht nur ihr Zimmer räumen, sondern auch ihre Eltern teilen. Plötzlich wird der Vater verhaftet, die Situation immer gefährlicher. Sandrine steht vor der Frage: Setzt sie für die jüdischen Flüchtlinge das eigene Leben aufs Spiel?

Planet Schule: Der Krieg und ich - Frankreich 1942: Sandrines Familie versteckt Juden WDR Fernsehen

Schottland 1941 · Calum erlebt den Luftangriff der Deutschen

Calum (14) lebt seit Kriegsbeginn allein mit seiner Mutter. Sein Vater ist Schweißer bei der Royal Air Force. Vom Krieg will Calum nichts wissen, er klaut lieber Äpfel oder schwänzt die Schule, als seine Zeit mit Luftschutzübungen und Lernen zu verschwenden. Überhaupt will er sich von nichts und niemandem etwas sagen lassen. Als seine Mutter ihn von der Polizeistation abholen muss, kommt es zum handfesten Streit. Calum reißt aus, doch dann ziehen deutsche Bomber auf. Clydebank wird angegriffen. Calum muss schnell zu seiner Mutter …

Planet Schule: Der Krieg und ich - Schottland 1941: Calum erlebt den Luftangriff der Deutschen WDR Fernsehen

Polen 1942 · Romek flieht aus dem jüdischen Ghetto

Romek (10) gehört zu einer Gruppe von Schmugglerkindern. Von seiner letzten Tour bringt er nicht nur ein paar Kartoffeln, sondern auch beunruhigende Neuigkeiten mit: Das Ghetto soll geschlossen werden. Sein Vater versucht ihn zu beruhigen, doch Romek forscht im Ghetto nach, denn seine Mutter ist schwer krank. Er erfährt, dass in sogenannten Arbeitslagern die Juden getötet werden sollen. Das Ghetto wird immer weiter abgeriegelt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt – Romek muss einen Weg aus dem Ghetto für sich und seine Eltern finden.

Planet Schule: Der Krieg und ich - Polen 1942: Romek flieht aus dem jüdischen Ghetto WDR Fernsehen

Sowjetunion 1942/43 · Vera muss fliehen und kommt in ein Kinderheim

Vera (10) kommt nach tagelanger Irrfahrt in einem Kinderheim in Kasachstan an. Alles ist fremd, die anderen Kinder scheinen so anders als sie zu sein. Vera fühlt sich einsam. Sie kann den Verlust ihrer Eltern und ihres Bruders nicht vergessen. Sie erhält die Chance, in eine neue Familie aufgenommen zu werden. Die anderen Kinder beneiden sie dafür, aber für Vera fühlt es sich einfach nicht richtig an. Erst Tamara (12) und Mischa (8) zeigen ihr, dass sie nicht alleine ist, jeder anders mit seinen Erlebnissen umgeht, aber es allen gleich geht. Dann kommt unerwartet ein Brief aus ihrer Heimatstadt Stalingrad an.

Planet Schule: Der Krieg und ich - Sowjetunion 1942/43: Vera muss fliehen und kommt in ein Kinderheim WDR Fernsehen

Deutschland 1944/45 · Justus will sein Land verteidigen

Justus (15) freut sich, endlich kann er als „Soldat“ seinen Beitrag zur Verteidigung Deutschlands leisten. Er und eine Handvoll weiterer Jungs bekommen die Aufgabe, eine Dorfstraße vor den Amerikanern zu sichern. Der Befehl lautet „Halten bis zum letzten Mann“. Justus führt seine Truppe zum Einsatzort. Doch der „echte Krieg“ macht all ihre Heldenfantasien zunichte. Als amerikanische Panzer in Angriffsposition gehen, muss sich Justus entscheiden: Befiehlt er den Jungs zu kämpfen angesichts der offensichtlichen Übermacht?

Planet Schule: Der Krieg und ich - Deutschland 1944/45: Justus will sein Land verteidigen WDR Fernsehen

Tschechische Republik 1945 · Im Konzentrationslager muss Eva für die SS musizieren

Eva (14) ist ein Waisenkind und kommt im Konzentrationslager Auschwitz an. Sie hofft, dort ihre Freunde aus dem Kinderchor Theresienstadt wiederzutreffen, die vor ihr deportiert wurden. Sie selbst begleitete den Chor auf dem Klavier. Wie durch ein Wunder findet sie Renata (16), aber die Sopranistin des Chors ist dem Tode nah. Eva versucht, Renata am Leben zu halten. Die Musik gibt Eva die Kraft dazu, denn nur sie ermöglicht den beiden Mädchen eine Flucht vor der Hölle, die sie umgibt. Und tatsächlich schafft es Eva, Renata ins Leben zurückzuholen. Doch eine Rettung, gar die Befreiung aus Auschwitz ist noch nicht in Sicht …

Planet Schule: Der Krieg und ich - Tschechische Republik 1945: Im Konzentrationslager muss Eva für die SS musizieren WDR Fernsehen

STAND
Autor/in
Christina Lüdeke
Annette Bulut
Fachberatung
Prof. Dr. Sascha Feuchert