In Boyle Heights, früher ein Brennpunktviertel von Los Angeles, haben viele Einwohner mexikanische Wurzeln. Abseits des Mainstreams ist hier eine lebendige Kunst- und Kultur-Szene entstanden – mit Mariachi-Musik, Theater- und Literaturprojekten, typisch mexikanischen Bars und Pubs. In Boyle Heights ist vielen die Gemeinschaft wichtiger als der Profit. Doch inzwischen interessieren sich Immobilienfirmen für das Viertel. Die Alteingesessenen fürchten verdrängt zu werden.
Alle Themen zum Schwerpunkt Big Cities - Nord- / Mittel- / Südamerika
Cuzco: Eine Hängebrücke in Handarbeit
Jedes Jahr erneuern die Bewohner der vier angrenzenden Provinzen die Brücke über den Rio Apurimac – in Handarbeit, aus reinen Naturmaterialen: Grasseilen und Leder.
Rio de Janeiro: Öko-Essen in der Favela
Regina Tchelly hat die Initiative „Öko-Favela“ gegründet. Sie will den Menschen in den Favelas beibringen, ihre Nahrungsmittel optimal zu nutzen und sich gesund zu ernähren. Mit ihrem Programm reist sie durch ganz Brasilien und mischt mit viel Energie und Humor ganze Viertel auf.
Rio de Janeiro: Frauenpower für die Favela
Antonia Soares ist Leiterin des „Museu de Favela“, einer NGO, die sich für die Mädchen und Frauen in den Favelas von Rio de Janeiro einsetzt. Die Organisation veranstaltet Workshops, Fortbildungen und Freizeitaktivitäten, mit denen sie die Kultur der Favelas fördern und das Selbstbewusstsein der Favela-Bewohnerinnen stärken will. Eine Ausstellung ist starken „Favela-Frauen“ gewidmet, die ihr Leben – ihrer Herkunft zum Trotz – in die Hand genommen haben. Die Journalistin und Schauspiellehrerin Tatiana Bastos hat ein Theaterprojekt ins Leben gerufen, mit dem sie junge Mädchen unterstützt, ihre Zukunftswünsche zu formulieren und in die Tat umzusetzen.
Toronto: Die ganze Welt in einer Stadt
Colin Shafers Projekt heißt Cosmopolis Toronto. Er versucht Leute aus der ganzen Welt an einem Ort - Toronto - zu finden und zu fotografieren: Colin will zeigen, dass die Vielfalt an Menschen und Kulturen die Stadt bereichert und zu dem gemacht hat, was sie heute ist: eine multikulturelle Stadt.
Pilar: Kampf dem Hochwasser
Der Naturpark von Pilar, nordwestlich von Buenos Aires, ist Naturschutzgebiet und öffentliches Naherholungsgebiet. Er liegt im Lujàn-Becken, einem von Flüssen durchzogenen Sumpfgebiet. Das häufig auftretende Hochwasser kann hier auf natürliche Weise im Boden versickern. Die Trinkwasserversorgung der Stadt Pilar ist so gesichert. Doch immer häufiger werden Sümpfe aus wirtschaftlichen Interessen trockengelegt und das natürliche Gleichgewicht zerstört. Graciela Capodoglio, die Gründerin des Naturparks, und Forscherinnen der Universität Buenos Aires sehen das mit großer Sorge. Sie setzen sich dafür ein, dass der natürliche Lebensraum bewahrt wird.
San José: Natürliche Klänge statt Großstadtlärm
Im Lärm von San José, der Hauptstadt von Costa Rica, hat sich eine Gruppe von Anthropologen, Musikern und Instrumentenbauern auf die Klänge ihrer Vorfahren besonnen. Für die Ausstellung „Metapher des Klangs“ haben sie Musikinstrumente aus der Zeit vor Kolumbus gesammelt und zeitgenössische Musiker für Tonaufnahmen gewonnen. Über Klang und Musik wollen sie die Menschen auf eine Zeitreise mitnehmen, auf der die „akustische Verschmutzung“ der Großstadt in den Hintergrund tritt.
Medellín: Ernten im Asphaltdschungel
Mit 2,4 Millionen Einwohnern ist Medellín die zweitgrößte Stadt Kolumbiens – ein Asphaltdschungel, der weiter wächst. Doch zahlreiche Menschen und Initiativen haben sich zu einem Gärtner-Netzwerk zusammengeschlossen, um dem etwas entgegenzusetzen. Gemeinsam erschließen sie die Stadt, bepflanzen freie Flächen, lassen Beete und Gärten entstehen und tragen ihre Initiative in die Schulen.
Bogotá: Kampf dem Stau
In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá sind täglich knapp zwei Millionen Fahrzeuge unterwegs. 75 Prozent davon sind Privatwagen. Tausende Menschen verbringen täglich mehrere Stunden im Verkehrsstau. Eine Gruppe von Studenten entwickelt jetzt ein umweltfreundliches Elektroauto, das zum Carsharing eingesetzt werden soll. Doch vor allem geht es ihnen darum, die Menschen anzuregen, ihre Gewohnheiten zu hinterfragen und ihr Bewusstsein für ökologische Alternativen zu schärfen. Denn viele Einwohner von Bogotá weigern sich standhaft, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Mexiko City: Wasser für alle
Mexiko City erlebt eine dramatische Wasserkrise. Die Stadt hat einen Tagesverbrauch von fast drei Milliarden Litern – viel zu viel für eine verantwortungsvolle Stadtplanung. Das hat die Initiative „Isla Urbana“ auf den Plan gerufen. Sie hat eine spezielle Technik entwickelt, um für einen nachhaltigeren Umgang mit Wasser in der Millionenstadt zu sorgen. Ihr Konzept: Regenwasser-Gewinnung mit Wassertanks. So kann Regenwasser, das bisher in den Abwasserkanälen landet, gesammelt und in den Haushalten und öffentlichen Gebäuden der Stadt genutzt werden. Innerhalb kurzer Zeit konnte die Organisation große Erfolge verzeichnen: Sie hat Wasser in Bezirke gebracht, die nicht an die städtische Wasserversorgung angeschlossen sind und zahlreiche Wassertank-Anlagen in einkommensschwachen Haushalten installiert.
Monterrey: Energie aus Müll
In der mexikanischen Millionenstadt Monterrey wird es immer schwieriger, die Tausende Tonnen Müll, die täglich produziert werden, zu entsorgen oder zu recyceln. Etwa 70 Prozent der Materialien sind wiederverwertbar wie Papier, Kunststoff oder Metall. Der Rest ist organischer Müll, von dem die Hälfte weiter genutzt werden kann. Öffentliche Behörden haben zusammen mit privaten Unternehmen ein neues Energiekonzept entwickelt: Der organische Abfall wird abgebaut und das dabei entstehende Methan genutzt, um zum Beispiel Motoren zu betreiben oder Strom zu erzeugen. Ein Beispiel, das Schule machen könnte, denn zahlreiche Millionenstädte haben mit wachsenden Müllproblemen zu kämpfen.