Als 1963 der heilige Vulkan Agung ausbrach, hofften die Balinesen auf die Ankunft der Götter, stattdessen kamen Tod und Verwüstung. Doch gerade die Lavaerde und das tropische Klima machen die indonesische Insel Bali zu einem der fruchtbarsten Flecken der Erde. Reis ist dort das Hauptnahrungsmittel, und für eine reiche Ernte werden den Göttern Opfer gebracht. Die Opferbereitung ist eine wichtige Aufgabe auf Bali, das eine hinduistische Bevölkerungsmehrheit besitzt. Um mit Hindugöttern in Kontakt zu treten, wird in jedem Dorf Gamelan gespielt. Das Gamelanorchester besteht aus über 30 Mitgliedern, die urtümliche Metallschlaginstrumente, wie Gongs, Xylophone, Becken und Klangschalen spielen, doch es wird als ein Instrument betrachtet – nur im Zusammenklang bekommt es einen Sinn. Wie beim Gamelan spielt die Gemeinschaft auch in den balinesischen Dörfern eine große Rolle: Zusammen erledigen die Männer die wichtigsten Feldarbeiten, gemeinsam legen sie die Kanäle an und verteilen das Wasser. Das Zusammenspiel auf den Reisterrassen klappt seit Jahrhunderten ebenso reibungslos wie das allabendliche Gamelanspiel. Das Dorf ist auf Bali eine funktionierende Einheit für Arbeit und Leben.
Alle Themen zum Schwerpunkt Klänge der Welt
Mali
Wie klingt Mali? Welche Instrumente werden gespielt und welche Bedeutung hat dort Musik? Film für Unterricht in Geografie und Musik Klasse 7-13.
Hadzabe · Die letzten Jäger und Sammler in Tansania
Die Hadzabe leben in der kargen Savanne im ostafrikanischen Grabenbruch. Sie sind nur noch knapp 1000 an der Zahl. Eine kleine, versteckte Gruppe von ihnen lebt fast noch so, wie unsere Vorfahren das vor Tausenden von Jahren taten: Sie jagen und sammeln. Die Hadzabe nehmen, was die Natur ihnen gibt: Die Frauen und Kinder pflücken Beeren von den Sträuchern. Sie sammeln die Früchte der Affenbrotbäume und graben Wurzeln aus. Die Männer bringen mit Pfeil und Bogen Antilopen zur Strecke. Kaum vorstellbar, dass eine solch archaische Lebensform noch existiert. In der Eyasi-Region im Norden Tansanias, dem Stammesgebiet der Wildbeuter, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Auf den ersten Blick. Und doch: Land wird knapp und knapper im 21. Jahrhundert – auch in Ostafrika. Immer mehr Hirten drängen ins Streifgebiet der Jäger und Sammlerinnen hinein. Aus einstigen Nachbarn werden Rivalen. Der Konflikt spitzt sich zu.