Bannerbild (Quelle: SWR – Screenshot aus der Sendung) (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Klänge der Welt

Bali | Unterricht

STAND
Autor/in
Gerlinde Braun

Verwendung des Filmes im Erdkundeunterricht

Verstärkt legen die Lehr- und Bildungspläne für das Fach Erdkunde Wert auf eigenständiges Lernen, auf den Erwerb von Fertigkeiten im Umgang mit Kartenmaterial und auf den Umgang mit Medien, sei es das Auswerten von Filmen und Schulfernsehsendungen oder die Internetrecherche. Die Aufgabenstellungen zu der Sendung „Bali“ wollen diesen Anforderungen gerecht werden.

Didaktischer Ort

Ein großes Thema im 7. Schuljahr heißt „Naturkatastrophen“. Hier soll unter anderem der Zusammenhang zwischen Erdbeben, Vulkanismus und den Folgeerscheinungen, wie zum Beispiel Tsunamis im Pazifischen Ozean, erschlossen werden. Ein anderer wichtiger Aspekt ist der, herauszufinden, warum manche Gebiete der Erde mehr als andere von solchen Katastrophen heimgesucht werden. Dazu gehört das Wissen, dass die Oberflächengestalt unserer Erde sich ständig verändert - ohne technisches Hilfsgerät zwar unmerklich, aber mit verheerenden Auswirkungen für die Bevölkerung. Die Kenntnis der Lage und der Verschiebungen der tektonischen Platten bilden eine wichtige Grundlage, die Ursachen dieser Naturkatastrophen zu begreifen.

Methodische Hinweise

Die Mehrheit der SchülerInnen richtet ihr Augenmerk beim Vorführen eines Filmes auf das Bild. Häufig kommt das gesprochene Wort zu kurz. Aus diesem Grund sind viele Fragen und Aufgaben vom Arbeitsblatt „Informationssammlung“ spezielle „Höraufgaben“.

Eine Fähigkeit, die bei vielen SchülerInnen, vor allem bei HauptschülerInnen und bei solchen mit fremder Muttersprache, dringend gefördert werden muss, ist das Versprachlichen von optischen Eindrücken. Dazu eignen sind mehrere Aufgaben vom Arbeitsblatt „Informationssammlung“. Bei sprachlich ganz schwachen SchülerInnen können wichtige Begriffe an der Tafel vorgegeben werden. Von sprachlich gewandten SchülerInnen kann man erwarten, dass sie ihre Ergebnisse selbständig in ganzen Sätzen formulieren.

Die Aufgaben vom Arbeitsblatt „Thematische Karten“ können nur SchülerInnen selbständig bewältigen, die bereits geübt sind im Umgang mit thematischen Karten und die solchen Informationen entnehmen können. Zur Einführung in die Arbeit mit thematischen Karten sind diese Aufgaben nicht geeignet.

Arbeitsblatt „Internetrecherche Vulkanismus“ setzt voraus, dass der Umgang mit dem Computer und die Internetrecherche ein fester Bestandteil der Arbeitsmethoden der SchülerInnen sind.

Fächerübergreifender Unterricht

Viele Lehr- und Bildungspläne fordern den fächerübergreifenden Unterricht. Natürlich erfordert dieser eine umfangreiche Vorbereitung, eine gute Zusammenarbeit unter den Fachkollegen und ein gehöriges Maß an Organisation. Wenn man sich aber den vorliegenden Film ansieht, so drängt sich ein solches Projekt geradezu auf, nämlich die Zusammenarbeit der Fächer Musik, Religion oder Ethik und Erdkunde. Die SchülerInnen lernen so, dass das Leben und das Zusammenleben der Menschen immer beeinflusst ist von vielen einzelnen Komponenten, von ihrer Religion, von den geographischen Gegebenheiten, von ihrer Geschichte, und dass sich daraus das entwickelt, was wir „Kultur“ nennen, in diesem Fall die Gamelanmusik.

Verwendung des Films im Musikunterricht

Alte Bräuche und gelebte Tradition sind auch heute noch Teil der indonesischen Kultur. Dabei spielen Musik und Tanz eine große Rolle. Auf magische Weise berühren sie Menschen und schaffen eine Verbindung mit den Göttern.

Beobachtungs- und Analyseaufgaben in Gruppenarbeit

● Beschreiben der Instrumente und Klangfarben des Gamelan
● Analysieren des Rhythmus
● Untersuchen des Tonspektrums der Gamelanmusik
● Analysieren der Melodie
● Beobachten des Tanzes und des Maskentanzes
● Erörtern der Wirkung von Gamelan-Musik

Rechercheaufgaben zur anschließenden Präsentation vor der Klasse

● Instrumente des Gamelan
● Tradition des Gamelan
● Funktion des Gamelan

Musizierpraxis

● Zusammenstellen eines Gamelan aus dem Schulinstrumentarium und Alltagsgegenständen. Evtl. Herstellen einer Klangschale im Werkunterricht
● Erarbeiten eines eigenen Musikstücks
● Erarbeiten eines Tanzes nach der im Film vorhandenen Musik

Beispiel für Arbeitsblätter

Das beigefügte Arbeitsblatt ist als eine von vielen Möglichkeiten der Wissensüberprüfung gedacht. Je nach Alter und Fähigkeiten der Schüler kann es modifiziert werden. Absichtlich handelt es sich um Aufgaben, die in Partnerarbeit zu lösen sind, um den Austausch anzuregen und so die Teamfähigkeit zu schulen.

Arbeitsblätter

Unterrichsmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Klänge der Welt | Unterricht

Gemäß den Bildungsplänen für alle Schularten sollen die SchülerInnen im Laufe der Sekundarstufe die unterschiedlichen Klimagebiete und Naturräume der Erde kennenlernen und die Tragweite menschlicher Eingriffe in den Naturhaushalt erkennen. Sie befassen sich mit Wohlstandsländern, Schwellenländern und Entwicklungsländern und erörtern Handlungsperspektiven für eine ausgleichsorientierte Entwicklung in der Einen Welt.



Die SchülerInnen lernen die unterschiedlichen Kulturkreise der Welt kennen. Sie erforschen traditionelle und moderne Lebens- und Gesellschaftsformen, erfassen Grundzüge der Religionen, erkennen ethnisch-religiöse Gegensätze, machen sich mit Sprach- Musik und Bewegungskulturen vertraut. Außerdem sollen sie mindestens einen nicht-europäischen geprägten musikkulturellen Bereich kennenlernen und dessen Strukturen untersuchen (Rhythmus, Tonsystem, Melodie, Aufbau, Gestaltungsweise, Instrumente, Klangerzeugung). Sie sollen Einblick in die kulturellen Hintergründe von Liedern und Musikformen erhalten und deren gesellschaftlicher und/oder religiöser Funktion nachspüren. Diese in den Bildungsplänen formulierten Ziele zu erreichen, dazu soll "Klänge der Welt" beitragen.

Alle Themen zum Schwerpunkt Klänge der Welt

Mali

Modibo ist Koraspieler in Bamako, der Hauptstadt Malis im tropischen Südwesten des Landes. Seine Familie gehört seit Generationen zum Stand der Griots – der Musiker und Geschichtenerzähler, die schon in den glanzvollen Zeiten des Königreichs der Malinke für Unterhaltung sorgten. In Modibos Heimatdorf werden Mais, Hirse, Erdnüsse und Baumwolle angebaut, ein Hauptexportgut Malis. Die Lieder der Griots loben die Arbeit der Bauern und besingen die Ernte. Sie mahnen, die üppige Natur und die Bäume zu schützen, da sonst Dürre drohe.
Eine Landschaft fast ohne Vegetation ist die Heimat des Griots Abasse, 1000 Kilometer weiter nördlich. Dort liegt am Rande der Sahara die legendäre Wüstenstadt Timbuktu. Abasse besingt die Verdienste einer Karawane, die seit 16 Tagen durch die Wüste unterwegs ist, um Salzplatten aus den 800 Kilometer entfernten Minen der Oase Taouedenni nach Timbuktu zu transportieren. Diese Arbeit sicherte den Tuareg jahrhundertelang den Lebensunterhalt. Doch das Leben in der Wüste wird schwerer. Das Wetter wird unberechenbarer, es gibt weniger Wasser – eine Bedrohung auch für die Kamele, die von jeher die Lasten trugen. Viele Lieder der Tuareg handeln von diesem Leben in einer extremen Landschaft.

Klänge der Welt SWR Fernsehen

Bali

Als 1963 der heilige Vulkan Agung ausbrach, hofften die Balinesen auf die Ankunft der Götter, stattdessen kamen Tod und Verwüstung. Doch gerade die Lavaerde und das tropische Klima machen die indonesische Insel Bali zu einem der fruchtbarsten Flecken der Erde. Reis ist dort das Hauptnahrungsmittel, und für eine reiche Ernte werden den Göttern Opfer gebracht. Die Opferbereitung ist eine wichtige Aufgabe auf Bali, das eine hinduistische Bevölkerungsmehrheit besitzt. Um mit Hindugöttern in Kontakt zu treten, wird in jedem Dorf Gamelan gespielt. Das Gamelanorchester besteht aus über 30 Mitgliedern, die urtümliche Metallschlaginstrumente, wie Gongs, Xylophone, Becken und Klangschalen spielen, doch es wird als ein Instrument betrachtet – nur im Zusammenklang bekommt es einen Sinn.
Wie beim Gamelan spielt die Gemeinschaft auch in den balinesischen Dörfern eine große Rolle: Zusammen erledigen die Männer die wichtigsten Feldarbeiten, gemeinsam legen sie die Kanäle an und verteilen das Wasser. Das Zusammenspiel auf den Reisterrassen klappt seit Jahrhunderten ebenso reibungslos wie das allabendliche Gamelanspiel. Das Dorf ist auf Bali eine funktionierende Einheit für Arbeit und Leben.

Klänge der Welt SWR Fernsehen

Appenzell

Bei den Bauern im Schweizer Appenzellerland sind noch uralte Bräuche zu finden. Hier lebt eine Musiktradition, die von alters her Menschen, Tiere und Landschaft verbindet. Bei der Alpauffahrt und beim Abtrieb, beim Feierabend auf der Alp und bei festlichen Gottesdiensten im Tal singen die Sennen „Rugguserli“ - einen mehrstimmigen Naturjodel ohne Worte, der so archaisch wirkt wie die Gebirgslandschaft des Alpsteins.
In den Bergen schlägt das Wetter oft schnell um, und Nebel behindert die Sicht. Das auf der Alp verstreute Vieh zu finden, dabei helfen die Kuhschellen ebenso wie der Lockruf der Sennen, in dem einige den Ursprung des Naturjodels sehen.
Die Alpwirtschaft im Appenzellerland ist kein Nostalgiebetrieb, die Melkmaschine hat längst Einzug gehalten. Dennoch können die Sennen mit Betrieben im Tal oder Massentierhaltung nicht konkurrieren. Sie sind heute hoch subventionierte Landschaftspfleger. Denn ohne Bewirtschaftung gäbe es keine Alpwiesen mehr, und eine jahrhundertealte Kulturlandschaft würde verschwinden.

Klänge der Welt SWR Fernsehen

Hadzabe · Die letzten Jäger und Sammler in Tansania

Die Hadzabe leben in der kargen Savanne im ostafrikanischen Grabenbruch. Sie sind nur noch knapp 1000 an der Zahl. Eine kleine, versteckte Gruppe von ihnen lebt fast noch so, wie unsere Vorfahren das vor Tausenden von Jahren taten: Sie jagen und sammeln. Die Hadzabe nehmen, was die Natur ihnen gibt: Die Frauen und Kinder pflücken Beeren von den Sträuchern. Sie sammeln die Früchte der Affenbrotbäume und graben Wurzeln aus. Die Männer bringen mit Pfeil und Bogen Antilopen zur Strecke. Kaum vorstellbar, dass eine solch archaische Lebensform noch existiert. In der Eyasi-Region im Norden Tansanias, dem Stammesgebiet der Wildbeuter, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Auf den ersten Blick. Und doch: Land wird knapp und knapper im 21. Jahrhundert – auch in Ostafrika. Immer mehr Hirten drängen ins Streifgebiet der Jäger und Sammlerinnen hinein. Aus einstigen Nachbarn werden Rivalen. Der Konflikt spitzt sich zu.

Hadzabe heißt: Wir Menschen SWR Fernsehen

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Autor/in
Gerlinde Braun