Didaktisch-methodische Hinweise
Dauer
Je nach Schwerpunksetzung 4 bis 5 Schulstunden für alle 6 Arbeitsblätter, alle Themen können auch modular eingesetzt werden.
Material
Film, Arbeitsblätter, Infoblätter, Lösungsblätter, Auswahl an Instrumenten, die für die Schülerinnen und Schüler (je nach Vorwissen) leicht zu spielen sind.
Binnendifferenzierung
Die Arbeitsblätter bieten eine Auswahl an Aufgaben, die je nach Klassenstufe und Leistungsniveau eingesetzt werden können. Sollen die Schülerinnen und Schüler selbst Musik entwerfen, kann auch dadurch differenziert werden, dass jüngeren oder leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern klarere Vorgaben gegeben werden. Das kann zum Beispiel geschehen durch:
eine eingegrenzte Auswahl an Instrumenten (z. B. nur zwei sehr unterschiedliche) Konzentration nur auf den Rhythmus Vorgabe des Tonumfangs (nur 5 oder 3 Töne, die beieinanderliegen oder je einen Ton überspringen, …) Vorgabe verschiedener kurzer Melodien, die von den Schülerinnen und Schülern ausgewählt und verändert/fortgesetzt werden können
Arbeitsblatt 1 und 2 – Wolfgang Amadeus
Sozialformen Einzelarbeit, Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit
Material Film, Arbeitsblatt 1 und 2, Lösungsblatt 1
Einstieg Die Schülerinnen und Schüler schauen den Film und rekapitulieren dessen Inhalt mit Hilfe eines Kreuzworträtsels (Arbeitsblatt 1). Anschließend erläutern sie, warum Mozart als Wunderkind galt. Im Unterrichtsgespräch können außerdem schon erste Gedanken dazu zusammengetragen werden, wie es Mozart damit erging. Vertieft werden kann dieser Aspekt bei der Auseinandersetzung mit Arbeitsblatt 5.
Erarbeitung Die Schülerinnen und Schüler vervollständigen einen Steckbrief zu Mozart (Arbeitsblatt 2, Aufgabe 1) und charakterisieren ihn mit Hilfe vorgegebener und selbst gefundener Adjektive. Dabei kann noch einmal deutlich werden, dass er sich seines Talents und seines Promi-Status durchaus bewusst war, was nicht nur positive Folgen hatte (verschwenderischer Lebensstil, Streit mit dem Chef) (Arbeitsblatt 2). Ebenfalls in Vorbereitung auf die Auseinandersetzung mit Arbeitsblatt 5 können vor allem ältere und/oder leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zudem ein fiktives Social-Media-Profil entwerfen, das zeigt, wie ein Wunderkind und „Star“ wie Mozart sich wahrscheinlich heute präsentieren würde (Aufgabe 3). Die Schülerinnen und Schüler stellen einander ihre Ergebnisse vor und tauschen sich auch darüber aus, ob und warum sie Mozart folgen würden oder eher nicht.
Arbeitsblatt 3 – „Eine Kleine Nachtmusik“
Sozialformen Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit
Material Arbeitsblatt 3, Infoblatt 1, Audio
Einstieg Die Schülerinnen und Schüler hören in Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“ hinein und halten fest, welche Instrumente zu hören sind (Streicher – Ursprünglich für Violinen, Bratsche, Violoncello und Kontrabass) (Arbeitsblatt 3, Aufgabe1).
Erarbeitung 1 Sie bringen kreativ zum Ausdruck, wie die Musik auf sie wirkt, indem sie eine Zeichnung dazu anfertigen, sie stellen einander ihre Ergebnisse vor und tauschen sich darüber aus (Aufgabe 2) und beschreiben den Charakter des Stücks dann mit Hilfe von Adjektiven (hell, fröhlich, leicht, …) (Aufgabe 3). Anhand der ersten Takte kann auch bereits deutlich werden, dass die Grundidee recht einfach ist (zwei zur Melodie werdende Akkorde, G-Dur und D-Dur), aber dennoch ansprechend dynamisch wirkt.
Ergebnissicherung Mit Hilfe des Infoblattes 1 können sie außerdem zusammentragen, mit welchen Mitteln diese Wirkung erzeugt wird, sie stellen einander ihre Ergebnisse vor und tauschen sich darüber aus (Aufgabe 4). Überleitend zur Auseinandersetzung mit Arbeitsblatt 4 überlegen die Schülerinnen und Schüler abschließend gemeinsam, zu welchen Anlässen diese Musik passt (Aufgabe 5).
Arbeitsblatt 4 – Das Populäre
Sozialformen Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit, Einzelarbeit
Material Arbeitsblatt 4, Audios
Vertiefungsmöglichkeiten zu Arbeitsblatt 3 Dieses Arbeitsblatt richtet sich vor allem an etwas ältere und/oder leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler. Es soll dazu anregen, musikhistorische Zusammenhänge bei der Beurteilung von „Eine kleine Nachtmusik“ mit einzubeziehen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Aussage Leopold Mozarts auseinander, sein Sohn solle doch beim Komponieren auch an unmusikalische Menschen denken und „das Populäre“ nicht vergessen. Sie informieren sich mit Hilfe eines kurzen Hintergrundtextes über das sich ändernde Publikum, an das sich Komponisten der Klassik wendeten, und erläutern, dass es dabei auch darum ging, mit gefälliger Musik Aufträge zu gewinnen (Aufgabe1). Anschließend vollziehen sie das Phänomen in der heutigen Musiklandschaft nach und (z. B. Jazz (komplexer) vs. Pop oder Schlager (teilweise sehr simpel)) (Aufgabe 2). Im Unterrichtsgespräch kann auch zur Sprache kommen, dass der Begriff Pop sich vom Wort „populär“ ableitet.
Ergebnissicherung Die Schülerinnen und Schüler erläutern, inwiefern sich die Form der Serenade eignete, um auch die „langen Ohren“ zu kitzeln (Aufgabe 3). Sie überlegen, welche Art von Musik Mozart heute machen würde und verfassen eine Rezension (Aufgabe 4), in der sie noch einmal zusammenfassen, inwiefern bestimmte Formen von Musik besonders „populär“ wirken, die Schülerinnen und Schüler stellen einander ihre Ergebnisse vor und tauschen sich darüber aus.
Arbeitsblatt 5 – Kinderstar
Sozialformen Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit
Material Arbeitsblatt 5, kurze Ausschnitte aus einer Doku
Einstieg Die Schülerinnen und Schüler äußern erste Gedanken dazu, ob Mozart sich als Kind immer gut damit gefühlt hat, als Wunderkind herumzureisen und präsentiert zu werden, und ob das Kinderstar-Sein auch problematische Aspekte mit sich bringt (Aufgabe 1)
Erarbeitung Sie setzen sich mit der Situation heutiger (Kinder-)Influencerinnen auseinander (Aufgaben 2 und 3) und erläutern, warum es problematisch sein, kann, wenn Kinder dem Druck ausgesetzt sind, immer besonders erfolgreich zu sein.
Ergebnissicherung Anschließend versetzen sie sich in Mozarts Gedanken in weniger erfolgreichen Phasen hinein und fassen ihre eigene Einschätzung, wie er mit solchen Phasen umgehen könnte, in einem fiktiven Brief zusammen und tauschen sich anschließend über ihre Ergebnisse aus (Aufgabe 4).
Arbeitsblatt 6 – Zauberflöte
Sozialformen Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit
Material Arbeitsblatt 6 Audios, kurzes Video zum Inhalt
Einstieg/Erarbeitung 1 Mit Hilfe dieses kurzen Videos verschaffen sich die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über die Geschichte, die die Oper erzählt. Sie ordnen den Hauptfiguren zentrale Eigenschaften zu und entscheiden anschließend, welche Arie zu der jeweiligen Figur passt (Aufgabe 1).
Erarbeitung 2 In Gruppen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler anschließend genauer mit je einer der Figuren und der entsprechenden Arie und beschreiben mit Hilfe des Infoblatts 1, mit welchen Mitteln der Charakter und der Gefühlszustand der jeweiligen Figur musikalisch (und textlich) zum Ausdruck gebracht wird. Um sich besser zu vergegenwärtigen, in welcher Gemütslage sich die Figur jeweils befindet, können dazu auch Standbilder, also gestellte Fotos, erstellt werden (Aufgaben 2 und 3). Herausgearbeitet werden können dabei unter anderem Papagenos naive Unbedarftheit (tirilierende Melodie, dem Vogelfangen ähnliche Vorstellung davon, wie er eine Frau finden könnte), Taminos Verliebtheit (langsam getragene Melodie mit zurückhaltend leisen aber in der Erwartung auch dynamisch ansteigenden und lauter werdenden Tönen), die fast hysterisch wirkende Rachsucht der Königin der Nacht (spitze, hohe Töne) und im Gegensatz dazu Sarastros Ruhe und Besonnenheit (tiefe Töne, ruhiger Melodieverlauf). Die Schülerinnen und Schüler stellen einander ihre Figuren und Arbeitsergebnisse vor und tauschen sich darüber aus.
Erarbeitung 3 Zusätzlich oder, falls wenig Zeit zur Verfügung steht, auch stattdessen vergleichen die Schülerinnen und Schüler die Arien der Königin der Nacht und Sarastros und arbeiten mit Hilfe des Infoblatts 1 die gegensätzliche Gestaltung und deren Wirkung heraus (Aufgabe 3).
Vertiefung Vertiefend können die Schülerinnen und Schüler überlegen, wie die Figuren mit modernen Mitteln ihre Gefühle ausdrücken könnten. Dazu suchen sie zunächst ihnen bekannte Songs aus, die zur Situation der jeweiligen Figur passen (Liebeslied, Rap, Gute-Laune-Pop, moderne Ballade, …) und kombinieren beziehungsweise passen die Texte so an, dass die Botschaft der Figuren aus „Die Zauberflöte“ erhalten bleibt (Aufgabe 4). Anschließend stellen die Schülerinnen und Schüler einander ihre Ergebnisse vor und tauschen sich darüber aus.