Während im fruchtbaren Pfälzer Vorland Wein und Tabak gedeihen, sind die Böden im Pfälzer Wald karg und werfen wenig Ertrag ab. So wurde einst die anspruchslose Kartoffel zum idealen Hauptnahrungsmittel – bis die Kartoffelfäule im 19. Jahrhundert zu großen Hungersnöten führte. Der Wald war von jeher eine wichtige Nahrungsquelle: Die Menschen sammelten Pilze, Beeren und Esskastanien. Die Schweine suchten sich ihr Futter in den Eichen- und Buchenwäldern. Laub und Moos dienten als Streu im Stall.
Alle Themen zum Schwerpunkt Die Pfalz
Von Auswanderern und Wandermusikanten
Über Jahrhunderte war die Pfalz vom Kommen und Gehen geprägt. Immer wieder blieb vielen aus Not nichts anderes übrig, als ihre Heimat zu verlassen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war die Pfalz entvölkert und Mennoniten aus der Schweiz siedelten sich an. Im 18. und 19. Jahrhundert zwang die Armut dann viele Menschen zur Auswanderung nach Amerika. Einige Pfälzer wurden zu Berufsmusikern. Sie bereisten als Zirkusmusikanten die ganze Welt, kehrten jedoch immer wieder in ihre Heimat zurück.
Von Bauern und Winzern
Während im fruchtbaren Pfälzer Vorland Wein und Tabak gedeihen, sind die Böden im Pfälzer Wald karg und werfen wenig Ertrag ab. So wurde einst die anspruchslose Kartoffel zum idealen Hauptnahrungsmittel – bis die Kartoffelfäule im 19. Jahrhundert zu großen Hungersnöten führte. Der Wald war von jeher eine wichtige Nahrungsquelle: Die Menschen sammelten Pilze, Beeren und Esskastanien. Die Schweine suchten sich ihr Futter in den Eichen- und Buchenwäldern. Laub und Moos dienten als Streu im Stall.
Von Eisen und Sandstein
Die Farbe des Buntsandsteins im Pfälzer Wald rührt von Eisenoxiden her. Schon die Römer nutzten das Eisenerz dieser Gegend. Im 19. Jahrhundert wurden aus Schmieden große Industriebetriebe, und die Gienanth-Eisenwerke waren bald der wichtigste Arbeitgeber der Pfalz. Das Familien-Unternehmen führte eine Betriebskrankenkasse ein und baute Arbeiterwohnungen in unmittelbarer Nähe zum Werk und zum Herrenhaus. Die Firma stellt bis heute Gussstahl her, vor allem für die Auto- und Schiffsindustrie.
Von Holz- und Lederschuhen
Viele Menschen im Pfälzer Wald waren darauf angewiesen neue Einnahmequellen zu finden, um zu überleben. Nachdem 1790 die Residenz in Pirmasens aufgelöst wurde, begannen die arbeitslosen Soldaten aus Uniformen Schuhe zu nähen. Im 19. Jahrhundert führte die wachsende Nachfrage nach Lederschuhen zur Gründung zahlreicher Schuhmanufakturen, und Pirmasens wurde zu einem Zentrum der Schuhindustrie. Die Firma Peter Kaiser ist eine der wenigen, die auch heute noch erfolgreich Schuhe produziert.
Von Bürsten und Besen
Holz war schon immer ein wichtiger Rohstoff im Pfälzer Wald. Aus Holz und Tierborsten ließen sich Bürsten und Besen herstellen, eine willkommene Einkommensquelle für zahlreiche Menschen. Die Bürsten wurden in Heimarbeit hergestellt und über fahrende Händler bis ins Ausland verkauft. In Ramberg gab es um 1850 rund 130 Bürstenmacher und Anfang des 20. Jahrhunderts acht Bürstenfabriken. Heute sind noch zwei Betriebe übrig, und die setzen auf Qualität.