Verdauungssystem (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

total phänomenal · Mensch

Aus Kost wird Kot | Unterricht

Stand
Autor/in
Thomas Schmid
Heidrun de Jong

Didaktische Hinweise zum Einsatz im Fach Biologie

Der naturwissenschaftliche Unterricht soll dazu beitragen, bei den Schülerinnen und Schülern ein ausdifferenziertes Verständnis von Begriffen, Prinzipien und Prozessen aufzubauen. Um das menschliche Verdauungssystem in Aufbau und Wirkungsweise verstehen zu können, ist unter anderem eine Begriffsbildung der daran beteiligten Organe sowie deren Aufbau und Funktion unumgänglich. Erst dies schafft die Grundlage für die anschließende Erarbeitung der Zerlegung einzelner Nährstoffe in ihre Grundbausteine mithilfe verschiedener Enzyme. Ein Vergleich mit den Verdauungsvorgängen von Pflanzenfressern sowie die Darstellung weiterer, teilweise sehr verwunderlicher Vorgänge im Tierreich hinsichtlich dieses Themenbereichs ermöglichen den Schülerinnen und Schülern ein staunendes Erfassen des Phänomens Verdauung.

Farbige grafische Darstellung der Verdauungsorgane und ihrer Lage beim Menschen. Die einzelnen Organe sind beschriftet. (Foto: Mariana Ruiz Villarreal)
Die Verdauungsorgane des Menschen

Methodische Hinweise

Der Einsatz der Sendung „Aus Kost wird Kot“ eignet sich besonders in den Klassenstufen 5 und 6. Am Beginn der Unterrichtsstunde könnte die Frage stehen, auf welche „Reise“ sich beispielsweise ein Gummibärchen begibt, wenn es geschluckt wird und welcher „Verwandlung“ es dabei ausgesetzt ist. Die Vorkenntnisse der Schüler werden zunächst ungeordnet an der Tafel oder auf Folie gesammelt und anschließend mittels der ersten Filmsequenz (bis etwa 5:30 Min.) überprüft. Anschließend kann wahlweise Arbeitsblatt 1 (Die Verdauungsorgane des Menschen) oder Arbeitsblatt 2 (Der Weg der Nahrung oder: Aus Kost wird Kot – die Aufgaben der Verdauungsorgane) in Einzel- oder Partnerarbeit gelöst werden, je nach Schwerpunktsetzung für diese Unterrichtsstunde. Danach erfolgt die Kontrolle im Plenum.

In der nächsten Unterrichtsphase steht die Überprüfung der anfänglichen Schülerver-mutungen im Mittelpunkt. Der Tafel- beziehungsweise Folienaufschrieb wird mit den im Film genannten Tatsachen verglichen. Die „Reise“ des Gummibärchens soll somit erneut nachvollzogen, die Lerninhalte gefestigt werden.

In einem weiteren Unterrichtsschritt kann der nun bekannte menschliche Verdauungstrakt mit dem von Pflanzenfressern verglichen werden. Wieder sollte den Schülern zuerst Gelegenheit gegeben werden, auf ihr bereits vorhandenes Wissen zurückzugreifen. Der folgende Filmausschnitt, der die Verdauungsvorgänge bei Pferd und Rind darstellt, wird gezeigt, anschließend Arbeitsblatt 3 (Kühe verdauen anders oder: Der Weg der Nahrung durch den Rindermagen) bearbeitet.

Alternativ wäre denkbar, Arbeitsblatt 4 (Erstaunliche Verdauung) auszugeben. Die Schüler raten zunächst, welche der genannten verwunderlichen Tatsachen sie für richtig halten. Danach wird die Sendung bis zum Ende gezeigt und die sich nun ergebenden Lösungen werden besprochen.

Modell eines Rindes, bei dem der Verdauungstrakt sichtbar ist – die vier Mägen sind beschriftet. (Foto: SWR/WDR – Print aus der Sendung)
Die vier Mägen des Rinds

Arbeitsblätter

Bericht aus der Praxis: Aus Kost wird Kot

Unterrichtsentwurf aus dem Workshop: "Innovatives Klassenzimmer"

Im Zentrum stand dabei das Kennenlernen von verschiedenen interaktiven Angeboten und themenbezogenen Filmen, um im Anschluss mit deren Hilfe und bei Wunsch mit professioneller Unterstützung eine entsprechende Unterrichtsstunde zu planen, zu erproben und in der Gruppe auszuwerten. Zusammen mit einer 8. Klasse der Realschule des Schulverbunds Efringen-Kirchen wurde schließlich der Einsatz der Sendung „Aus Kost wird Kot“ aus der Sendereihe „total phänomenal“ erprobt. Nachdem die Schüler in den Wochen zuvor viel über die Zusammensetzung unserer Nahrung kennengelernt hatten, diente diese Unterrichtsstunde der Überleitung zum Themengebiet Verdauung und sollte der Klasse einen Überblick und erste Eindrücke von dem geben, was in nächster Zeit auf sie zukommen wird.
Im Vorfeld wurden dem Film mit Hilfe von Screenshots insgesamt sieben zentrale Bilder entnommen, die den gesamten Unterrichtsablauf begleiteten. Aus ihnen entstanden zum einen kleine Bildkarten (Arbeitsblatt 1) und zum anderen eine PowerPoint Präsentation, für die sie die einzige Grundlage bildeten.

3D-Animation des menschlichen Dünndarms. (Foto: SWR/WDR)
Die Darmzotten vergrößern die Fläche des Dünndarms Bild in Detailansicht öffnen
Virtueller Blick in den Dickdarm, in dem Bakterien „arbeiten“ Bild in Detailansicht öffnen

Aufnahme von Screenshots mit Hilfe des Windows Media Player:

1. Film starten
2. Film an der gewünschten Stelle mit der Pausentaste stoppen
3. Rechtsklick mit der Maus
4. In der Anzeige unter dem Punkt „DVD Features“ den Unterpunkt „Bild aufzeichnen“ auswählen und Bild speichern
5. Neues Word-Dokument öffnen und über „Einfügen – Grafik – Aus Datei“ das gewünschte Bild einfügen

Unterrichtsverlauf

Ein Mann sitzt am Tisch und trinkt aus einer Tasse. Vor ihm zwei Thermoskannen. (Foto: SWR/WDR)
Ein alltäglicher Vorgang: Nahrungsaufnahme am frühen Morgen Bild in Detailansicht öffnen
Endstation für das leckere Frühstück Bild in Detailansicht öffnen

Neben der Ankündigung eines neuen, noch geheimen Themas erhielten die Schüler bereits beim Einstieg jeweils zu zweit oder zu dritt die sieben Screenshot-Karten mit der Aufforderung, das Geheimnis um das neue Thema zu lüften. Die daraufhin einsetzende rege Diskussion wurde durch die zum Teil große Abstraktheit der Filmausschnitte zusätzlich verstärkt. Genaues Hinsehen und Fantasie waren gefragt und auch ungewöhnliche Interpretationen erwünscht. Mit Hilfe eines Ausschnitts (Filmanfang bis TC 5:18) der Sendung „Aus Kost wird Kot“ sollten die geäußerten Vermutungen im Anschluss überprüft und die Screenshot-Karten in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Jeder Gruppe wurde zusätzlich eines der Bilder zugeordnet, über das sie später schwerpunktmäßig Bescheid wissen sollte.

Der Film selbst startet mit einer auch für das Fernsehen ungewöhnlichen Szene – mit dem Klogang eines Menschen – und sorgte daher, abgesehen von wenigen Randbemerkungen, bereits von Beginn an für eine gespannte Aufmerksamkeit. Besonders die Veranschaulichungen von aus dem Alltag Bekanntem fesselte die Schüler. Schließlich sieht man nicht jeden Tag die Perspektive, die unsere Nahrung besitzt, wenn sie durch die Speiseröhre in den Magen transportiert wird. In der folgenden PowerPoint Präsentation zeigten die Schüler dann, dass sie aus dem Film nicht nur visuelle Eindrücke mitgenommen hatten.

Durch die Bearbeitung des Arbeitsblatts 2 konnten die Schüler das eben Gehörte für sich nochmals rekapitulieren. Zum Abschluss wurde der Filmausschnitt nach den nun gewonnenen Erkenntnissen erneut angeschaut und dieses Mal herrschte absolute Stille.

Der Unterrichtsentwurf entstand im Rahmen des zweitägigen Workshops "Innovatives Klassenzimmer", den das SWR Schulfernsehen in Zusammenarbeit mit dem KMZ Lörrach an der GHRS Efringen-Kirchen anbot.

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Angriff der Viren

Der renommierte schwedische Wissenschaftsfotograf Lennart Nilsson will das Unsichtbare sichtbar machen: Was passiert, wenn Viren menschliche Zellen angreifen? Er will Vogelgrippe-Viren dabei fotografieren, wie sie in die Zelle eindringen, sich in ihr vermehren und sie dadurch zerstören. Dafür hat er sich mit führenden Wissenschaftlern des renommierten Karolinska-Instituts in Stockholm zusammengetan, die sich von seinen Aufnahmen neue Erkenntnisse bei der Bekämpfung von Viren erhoffen.
Wenn ein Virus in die Zelle eindringt, zwingt es sie komplett unter seine Herrschaft. Alle ihre Funktionen werden auf eine einzige Aufgabe reduziert: die Produktion von immer mehr Kopien des Virus. Letztlich gehen der Zelle dabei sämtliche Energie und das Baumaterial aus, sie verhungert regelrecht. Kurz bevor es so weit ist, aktiviert sie den Selbstzerstörungsmechanismus. Lennart Nilsson versucht, mit seinen Fotos zu einem besseren Verständnis des Ablaufs einer Virus-Infektion beizutragen. Ergänzende Computeranimationen veranschaulichen, wie das Leben in der Zelle funktioniert – und in welcher Katastrophe es endet, wenn Viren ihr zerstörerisches Werk vollenden.

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Aus Kost wird Kot

Ein Ritual, das sich täglich wiederholt – der Gang aufs Klo! Unser Körper entzieht dem Essen, was er braucht. Er kann die Nahrung aber nicht rückstandslos verdauen; die Reste müssen entsorgt werden. 3D-Computer-Animationen veranschaulichen, was bei der Verdauung im Körper vor sich geht, welche Rolle zum Beispiel Galle, Bauchspeicheldrüse oder Darmbakterien spielen. Auch tierische Verdauungsstrategien werden unter die Lupe genommen: Eine Kuh profitiert von Symbionten in ihrem Magen, Termiten fressen den proteinreichen Kot ihrer Artgenossen, Bienen verwerten die Ausscheidungen von Läusen und Nagetiere erhalten wichtige Vitamine aus ihrem eigenen Kot. Aus den Hinterlassenschaften von Schleichkatzen brauen sich manche Feinschmecker einen ganz besonderen Kaffee. Aber Vorsicht: In Fäkalien stecken oft auch Krankheitserreger. Dass wir bei den täglich neu anfallenden Massen nicht im Mist ertrinken, verdanken wir dem „Recyclingservice“ der Natur – Mistkäfern und vielen anderen kleinen Helfern.

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Das Gehirn

Das Gehirn zählt zu den erstaunlichsten Organen des Menschen. Es ist so komplex, dass es bis heute nur zum Teil erforscht ist. Eine Reise in unseren Denkapparat zeigt, was Wissenschaftler bisher über den Aufbau des Gehirns herausgefunden haben, wie unser Gedächtnis funktioniert und dass Lernen „Nervensache“ ist.
Protagonistin ist die erfolgreiche Gedächtnissportlerin Dorothea Seitz. Die 18-jährige Junioren-Weltmeisterin zeigt uns, wie sie ihre grauen Zellen fit hält. Der Film dokumentiert den normalen Tagesablauf der Schülerin ebenso, wie ihre anspruchsvollen Denkübungen und Wettbewerbe. Was dabei in Dorotheas Gehirn passiert, zeigen Experimente im Kernspintomografen und 3D-Animationen.

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Kraftmaschine Mensch

Der Mensch ist eine Kraft- und Bewegungsmaschine, die zu unglaublichen Höchstleistungen fähig ist. Im Zusammenspiel von Gehirn, Muskulatur und Skelett entstehen grazile aber auch sehr dynamische Bewegungen. Triathleten sind Musterbeispiele an Kraft und Ausdauer: Schwimmen, Radfahren, Laufen – verteilt auf über acht Stunden Wettkampf. Woher kommt die Kraft und wie wird sie optimal eingesetzt? Im Vergleich zur Tierwelt schneidet der Mensch zwar in Einzeldisziplinen schlechter ab, aber sein Gehirn verhilft ihm zum komplettesten Bewegungsrepertoire aller Lebewesen.

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Netzwerk Nerven

Ohne die feine „Verkabelung“, die unseren gesamten Körper durchzieht, könnten wir nicht mal den kleinen Finger krumm machen. Vieles ist also reine „Nervensache“. Das wissen auch die Artisten des Zirkus FlicFlac, die täglich ihr „Nervenkostüm“ trainieren, um Höchstleistungen zu vollbringen. Ein Blick in das Innere des Körpers zeigt, wie das Wunderwerk Nervensystem funktioniert.

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Nerve Network

Ohne die feine Verkabelung, die den gesamten Körper durchzieht, könnten wir nicht mal den kleinen Finger krumm machen. Vieles ist also reine „Nervensache“. Das wissen auch die Artisten des Zirkus FlicFlac, die täglich ihr „Nervenkostüm“ trainieren, um Höchstleistungen zu vollbringen. Ein Blick in das Innere des Körpers zeigt, wie das Wunderwerk Nervensystem funktioniert.

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Heidrun de Jong