Collage Bannerbild (Quelle: SWR – Screenshot aus der Sendung) (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Das Industriezeitalter

Karl Marx | Hintergrund

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Er ist einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte: Karl Marx. 1818 in Trier geboren, erlebte er die Industrialisierung hautnah mit. Und nicht nur das, er analysierte die Entwicklung und Zusammenhänge von Industrie, Kapital, Arbeit und sozialer Frage. Dem großen philosophischen Denker verdanken wir ein philosophisch-politisches Gedankengebäude, das bis heute wirkt und das als Sozialismus und Kommunismus die Weltgeschichte prägte. Der Film spiegelt wichtige Lebensstationen von Karl Marx mit seinem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld im 19. Jahrhunderts.

Die frühen Jahre sind geprägt durch die Nachwirkungen der Napoleonischen Kriege, durch Verheerung, Armut und Hunger. Als Sohn eines Anwalts wächst Karl Marx relativ behütet und materiell abgesichert auf, besucht das Gymnasium. Dort wird er erstmals mit der Politik konfrontiert, den liberalen Forderungen des Hambacher Fests.

Als Student in Bonn und später Berlin wird er ein Anhänger des Philosophen Hegel, dessen Lehren er kritisiert und weiterentwickelt. Schon damals lebte er mit seiner Jugendfreundin und späteren Frau Jenny zusammen, die ihn zeitlebens unterstützte. Ihr Leben war nicht immer einfach, denn Marx Schriften eckten an, wurden von der Zensur verboten. Das Paar musste ins Exil, Stationen waren Belgien, Paris und schließlich London.

Ein Schauspieler verkörpert Marx und liest einen Brief (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Marx fordert „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“

Zusammen mit seinem Freund und Mitstreiter Friedrich Engels veröffentlichte Marx 1848 das Kommunistische Manifest, die Utopie einer herrschaftsfreien und klassenlosen Gesellschaft. Erreichbar nach dem erfolgreichen Klassenkampf des Proletariats gegen die noch herrschende „Bourgeoisie“, also die Fabrikherren und andere Kapitalisten. Es endet mit den Worten: „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“. Auch wenn es damals noch nicht zur proletarischen Revolution kam, so legten Marx Schriften den Grundstein für die Arbeiterbewegung, die sich gegen die negativen Auswirkungen der Industrialisierung stemmte.

Der Vordenker der sozialistischen Idee starb 1883 in London. Sein Freund und Mitstreiter Friedrich Engels hielt die Grabrede: „Am 14. März, nachmittags ein Viertel vor drei, hat der größte lebende Denker aufgehört zu denken.“

Schreibtisch mit Flugblatt mit der Aufschrift „Proletarier aller Länder vereinigt euch“ (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Denkmal für die Deutsche Revolution von 1848 Bild in Detailansicht öffnen
Marx schockierten die Zustände in den Fabriken Bild in Detailansicht öffnen

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Revolution der Technik

Technische Erfindungen, allen voran die Dampfmaschine, katapultieren die Menschen im späten 18. und 19. Jahrhundert in eine andere, sich stetig verändernde Welt. Historiker beschreiben den Anbruch eines neuen Zeitalters: das Industriezeitalter. Es bahnte sich innerhalb weniger Jahrzehnte an – angestoßen durch technische Errungenschaften. Motor dieser Entwicklung ist die Erfindung der Dampfmaschine – mit ihrer neuen Art der Krafterzeugung, stetig und standortunabhängig. Sie ermöglicht eine flächendeckende Nutzung dampfgetriebener Arbeitsmaschinen und überholt jahrtausendealte Kraftquellen: die Muskelkraft von Mensch und Tier, die Wasser- und die Windkraft.

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Eine Industriestadt entsteht

Mit Verspätung, erst Anfang des 19. Jahrhunderts, beginnt in Deutschland die Industrialisierung und damit auch eine Bewegung, die bis heute anhält: Die Menschen wandern vom Land in die Städte ab. Mit der Industrialisierung entstehen neue urbane Zentren. Der Film geht dieser für die Industrialisierung typischen Entwicklung an einem konkreten Beispiel nach: Aus einem unbedeutenden Militärposten am Rhein, der Rheinschanze bei Mannheim, wird eine weltweit bekannte Industriestadt: Ludwigshafen.

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Mobilität

Über Jahrtausende bestimmte das Tempo von Menschen, Pferden und Ochsen oder die Kraft von Wind und Wasser den Warentransport oder das Fortkommen. Und damit auch die Geschwindigkeit und das Aufkommen von Handel und industrieller Entwicklung. Die technischen Erfindungen des Industriezeitalters hatten daher oft auch die Steigerung der Mobilität zum Ziel. Der Film geht auf Spurensuche und nimmt nicht nur die Erfindung der Eisenbahn in den Blick.

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Beschleunigte Gesellschaft

Ende des 18. Jahrhunderts, Anfang des 19. Jahrhunderts beginnt die Miniaturisierung der mechanischen Uhren. Mit den neuen Taschenuhren kann die Zeit überallhin getragen werden. Damit beginnt auch die Beschleunigung von Leben und Arbeit. Das sind Prozesse, die allumfassend wirkten und nicht nur Produktion und Arbeit, sondern auch das Alltagsleben revolutionierten. Es beginnt ein „immer schneller“, das im Zeitalter der Digitalisierung noch einmal einen großen Beschleunigungsschub zulegen wird. Der Film schaut zurück auf die Anfänge dieser stetigen Beschleunigung unseres Lebens.

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Soziale Frage

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wächst in Deutschland die Bevölkerung. Auf dem Lande, wo die allermeisten Menschen leben, finden nicht alle Arbeit und Auskommen. In weiten Teilen der Bevölkerung herrscht große Armut. In England hatte zu der Zeit die schon entstandene Industrie die verarmte Landbevölkerung „absorbiert“ – als ein willkommenes und billiges Heer an Arbeitskräften. Landflucht und schnell wachsende Industriestädte sind die Folge, eine neue Gesellschaftsklasse entsteht: das sogenannte Proletariat. In Deutschland geschieht dies mit Verzögerung, jedoch mit oft ähnlich verheerenden Lebensumständen für die Arbeiter und ihre Familien. Der Film schildert diese Arbeits- und Lebensbedingungen am Beispiel der Textilindustrie auf der Schwäbischen Alb und der Lederindustrie in Worms.

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Karl Marx

Er ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte: Karl Marx. 1818 in Trier geboren, erlebte er die Industrialisierung hautnah mit. Und nicht nur das, er analysierte die Entwicklung und Zusammenhänge von Industrie, Kapital, Arbeit und sozialer Frage. Dem großen philosophischen Denker verdanken wir ein philosophisch-politisches Gedankengebäude, das bis heute wirkt und das als Sozialismus und Kommunismus die Weltgeschichte prägte. Der Film spiegelt wichtige Lebensstationen von Karl Marx mit seinem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld im 19. Jahrhundert.

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