Lebensräume · Im See

Mehr als Badespaß: Seen bieten viele Lebensräume | Hintergrund

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Autor/in
Gisela Fritz
See (Foto: SWR - Screenshot aus Sendung)
Lebensraum See

Seen sind angenehme Orte für Badespaß im Sommer und Eissport im Winter. Wir ärgern uns, wenn das Wasser trübe oder kalt ist. Selten gehen wir ins Wasser und schauen mal genauer nach, was sich unter der blaugrünen Oberfläche eines Sees abspielt. Zu Unrecht, denn eine faszinierende Welt breitet sich dort aus: Schöne und merkwürdige Gestalten sind zu beobachten, tägliche Dramen ums Überleben spielen sich dort ab. Wasser alleine macht noch keinen See. Die Uferzonen mit Schilf und anderen Feuchtpflanzen gehören genauso dazu wie die Pflanzen und Tiere des Seebodens.

Verschiedene Zonen, unterschiedliche Bewohner

Manche schwimmen nur auf der Oberfläche, andere bewegen sich durch die ganze Wassersäule. Manche kriechen über den Seegrund, andere sitzen darauf fest. Ein See bietet viele unterschiedliche Lebensräume, so genannte ökologische Nischen. Wie man diese Nischen unterscheidet und wer sie bewohnt, erfährst du hier.

Man unterteilt den See generell in zwei Lebensräume: den Freiwasserbereich, auch Pelagial genannt (griechisch: Pelagos = Meer), und den Gewässerboden oder das Benthal (griechisch: Benthos = Tiefsee).

An den eigentlichen See schließt der Bereich an, der nur gelegentlich überschwemmt wird: die Uferzone, das Epilitoral. Pflanzen, die hier leben, haben sich an große Schwankungen in ihrem Lebensraum angepasst - tritt der See über die Ufer, müssen sie mit Sauerstoffmangel und starker Nässe zurecht kommen. Außerdem finden hier viele Tiere ein Versteck, die vom See, aber nicht ganzzeitig in ihm leben.

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Naturschutz am Bodensee

Wilde Uferzonen säumen Europas drittgrößten Binnensee und verwandeln die Landschaft im Süden Deutschlands in ein Eldorado für selten gewordene Tiere. Der Bodensee bietet seinen tierischen Bewohnern vielerorts einen idealen Lebensraum. Blaukehlchen, Eisvogel oder Uhu, sie alle profitieren von den zahlreichen Naturschutzgebieten rund um das „Schwäbische Meer“. Auch Heerscharen weit gereister Zugvögel lassen sich hier im Alpenvorland jedes Jahr nieder - sei es, um sich auf der Durchreise kurz auszuruhen oder wie der Große Brachvogel gar zu überwintern. Mit einer jungen Naturschützerin nehmen wir die naturbelassenen Uferbereiche näher unter die Lupe. Im größten und artenreichsten Naturschutzgebiet des deutschen Bodenseeufers, dem Wollmatinger Ried bei Konstanz, verraten charakteristische Nagespuren, dass auch der Biber wieder heimisch geworden ist. Der erfolgreiche Naturschutz macht sich am Bodensee nicht nur durch den außergewöhnlichen Artenreichtum bemerkbar, sondern auch in der Wasserqualität: Der Bodensee ist heute Europas größter Trinkwasserspeicher.

Naturschutz am Bodensee SWR Fernsehen

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Gisela Fritz