Bannerbild (Quelle: ImagoLars Reimann) (Foto: Imago/Lars Reimann)

Lebensräume · Auf Feldern und Wiesen

Im Reich der Mäuse | Unterricht

STAND
Autor/in
Annette Faiss

Lehrplanbezüge

Die folgenden Lehrplanhinweise beziehen sich auf Baden-Württemberg und gelten entsprechend für die anderen Bundesländer.

Der Themenkomplex „Mäuse“ lässt sich folgenden Lehrplaninhalten zuordnen:

● Grundschule, Klasse 4, Fächerverbund „Mensch, Natur und Kultur“ (MNK):„Mensch, Tier und Pflanze“ – staunen, schützen, erhalten und darstellen.
Die Schüler sollen „exemplarisch Pflanzen, Tiere und Menschen in ihren Lebensräumen, Wechselbeziehungen und jahreszeitlicher Anpassung“ kennenlernen. Der Lehrer hat also die Möglichkeit, die Maus in ihrer Artenvielfalt als Beispiel für ein heimisches Tier zu thematisieren.

● Hauptschule: Fächerverbund „Materie, Natur, Technik“ (MNT), Klasse 6: Belebte Welt
Als Lernziel wird vorgegeben, dass die Schüler „Tiere klassifizieren und deren Lebensweise kennen“. Sie sollen erkennen, wie sich „Lebewesen an ihre Lebensräume anpassen“. Der Lehrer stellt also die Maus als Vertreter der Nagetiere vor und die Schüler lernen Merkmale und Besonderheiten der verschiedenen Mäusearten kennen.

● Realschule: Fächerverbund „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ (NWA), Klasse 6: Über die biologische Vielfalt staunen
Die Schüler sollen „ausgewählte Tierarten beobachten und beschreiben, ihre Angepasstheit an das Leben an Land, in der Luft oder im Wasser in Körperbau, Funktion und artspezifischem Verhalten erfassen und erklären.“ Diese Zielvorgaben lassen sich am Thema „Maus“ erfüllen.

● Gymnasium: Biologie, Klasse 6
Auch in dieser Schulart ist es Lehrplanvorgabe, dass die Schüler „die Lebensweise und die typischen Baumerkmale von Vertretern der Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere exemplarisch beschreiben“. Somit dient die Maus als Vertreterin der größten Säugetier-Gruppe, der Nagetiere, als schönes Beispiel.

Eine kleine braune Maus macht sich in einem Vogelnest über die Eier her. (Foto: SWR - Screenshot aus der Sendung)
Auch Vogeleier sind lecker – Maus als Nesträuber

Einsatz im Unterricht

Durch die Art der Kameraführung, die oft aus dem Blickwinkel einer Maus stattfindet, ist diese Sendung besonders für ältere Grundschulkinder und Schüler der Klassenstufen 5 und 6 ansprechend. Sicherlich wird so manches Mal ein „süß!“ erschallen, wenn die Maus beim Nestbau oder auf der Futtersuche begleitet wird und sicherlich werden die Kinder die Jagdszenen gespannt verfolgen.
Der Film eignet sich gut als Einstieg in die Unterrichtseinheit, weil mehrere Bereiche des Themas angesprochen werden. Im weiteren Unterrichtsverlauf kann dann an verschiedenen Punkten des Films gearbeitet werden. Denkbar ist auch, den Film in kleineren Filmsequenzen zu zeigen und den Schülern dann Aufgaben zum jeweils Gesehenen zu geben. (siehe Kapiteleinteilung des Films).
Nachfolgend werden einige Ideen für Arbeitsaufträge zu einzelnen Themenbereichen des Films vorgestellt.
Schön ist es, wenn die Schüler Bücher, Poster und andere Materialien (Internetausdrucke, Informationsbroschüren aus der Tierhandlung usw.) zum Thema „Mäuse“ mitbringen und die Dinge für alle zugänglich auf einem Büchertisch und einer Wandtafel/Flipchart oder ähnlichem vorhanden sind. So können für die Bearbeitung der Aufgaben zu den Informationen aus dem Film noch andere Quellen genutzt werden.

ThemaArbeitsauftragLernziele
Wie leben Mäuse in der Natur oder bei den Menschen? (Arbeitsblatt 1)Die Schüler beschreiben in Einzelarbeit die Unterschiede vom Leben einer Maus in freier Natur, einer Maus, die sich im Keller eines Wohnhauses eingerichtet hat oder einer Maus, die als Haustier bei jemandem lebt.Die Auswirkungen des Lebensraumes auf das Leben einer Maus erkennen.
Welche Feinde haben Mäuse? (Arbeitsblatt 1)Auf demselben Arbeitsblatt notieren die Schüler, welche Feinde Mäuse in der Natur (Fuchs, Adler) und in Menschennähe (Katze, Mausefalle) haben.Die Feinde der Mäuse kennen.
Welche Mäusearten gibt es? (Arbeitsblatt 1)Die Schüler erstellen in Einzel- oder Partnerarbeit Steckbriefe zu einer Mäuseart. Dabei nutzen sie Informationen aus dem Film und holen sich weitere Informationen aus Lexika oder dem Internet. In einem Buch werden alle Steckbriefe gesammelt. Durch ein Quiz mit Fragen zu allen Mäusearten halten die Schüler alle Ergebnisse im Überblick fest.Die Merkmale einer Mäuseart herausarbeiten und im Vergleich mit anderen Vertretern Unterschiede oder Gemeinsamkeiten erkennen.
Was tut die Maus in den verschiedenen Jahreszeiten? (Arbeitsblatt 2)Mit Hilfe von Bildern, die das Tun der Mäuse zeigen, entsteht an der Tafel ein Jahreszeitenkreis. Die Schüler erzählen, was sie aus dem Film darüber wissen. Auf einem Arbeitsblatt halten sie die Ergebnisse dann fest.Die Anpassung der Mäuse an die jahreszeitlichen Besonderheiten erkennen und die Maus als Beispiel eines winteraktiven Tieres kennen.
Sind Ratten und Mäusen eigentlich das gleiche? (Arbeitsblatt 3)Die Schüler notieren in Einzel- oder Partnerarbeit auf einem Arbeitsblatt die Merkmale von Ratten und Mäusen im Vergleich.Die Unterschiede zwischen Mäusen und der Unterart Ratte kennen.
Wie war das Verhältnis zwischen Menschen und Mäusen in unterschiedlichen Epochen?In arbeitsteiliger Gruppenarbeit recherchieren die Schüler im Internet oder in Büchern, wie sich das Verhältnis zwischen Menschen und Mäusen entwickelt hat. In Referaten stellen sie dann das Erarbeitete vor. Im Unterrichtsgespräch werden Mittelalter und die Neuzeit gegenübergestellt: Mäuse als Küchendieb und Pestüberträger oder als Haustier und Filmstar („Sendung mit der Maus“).Das Verhältnis zwischen Mäusen und Menschen vor dem Hintergrund der Zeit verstehen
Wo kommen Mäuse in der Literatur vor?Den Schülern werden eine oder mehrere Sagen erzählt oder sie lesen sie selbst. Dazu können sie dann eine Nacherzählung schreiben, der Lehrer kann ein Arbeitsblatt mit Fragen zum Text austeilen oder andere Aufgaben anbieten.Die Sage vom „Bingener Mäuseturm“, dem „Rattenfänger von Hameln“ oder vom „Löwen und der Maus“ nacherzählen können.
Was erleben Mäuse auf einem Bauernhof oder bei dir zu Hause?Wahlweise schreiben die Schüler eine Erlebnisgeschichte über eine Maus, die auf einem Bauernhof (Maus als Vorratsdieb) oder bei einem Jugendlichen (Maus als Haustier) lebt. In einer Vorleserunde werden die Ergebnisse präsentiert oder in einem Geschichtenbuch gesammelt.Das Verhältnis zwischen Mäusen und Menschen unter unterschiedlichen Umständen begreifen.
Wie halte ich eine Maus oder Ratte als Haustier?Eine Schülergruppe führt in einer Tierhandlung ein Interview über Mäuse als Haustier und berichtet danach der Klasse davon. Die Fragen sollten zuvor in der Schule oder als Hausaufgabe überlegt werden. Vielleicht hat ein Schüler in der Klasse auch eine Maus oder Ratte als Haustier. Dann ist es toll, wenn dieser das Tier mitbringt und über seine Erfahrungen berichtet.Über die artgerechte Haltung von Mäusen und Ratten Bescheid wissen.
Bilderbuch „Frederick“ von Leo LionniDen Schülern kann das Bilderbuch vorgelesen werden. Es handelt sich dabei um eine wunderschöne Geschichte für Grundschulkinder, die erzählt, wie eine Feldmaus im Herbst nicht wie ihre Artgenossen für den Winter Körner und Nüsse, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt.Das Buch „Frederick“ kennen.

Alle Themen zum Schwerpunkt Lebensräume · Auf Feldern und Wiesen

Leben im Kornfeld

Aus einem kahlen Acker wird innerhalb weniger Monate ein Schlaraffenland für eine Vielzahl von Tierarten. In einem naturnah bewirtschafteten Weizenfeld zieht ein Hamsterweibchen seine Jungen auf. Das Korn ist eigentlich für menschliche Mägen bestimmt, aber die Feldhamster zweigen einen kleinen Teil für sich ab und legen eine unterirdische Vorratskammer an. Nebenan ist der Maulwurf auf der Pirsch nach Regenwürmern. Diese und andere Zersetzer machen den Ackerboden fruchtbar. Zwischen den Getreidepflanzen sprießen Feldblumen wie Kornblume, Frauenspiegel oder Klatschmohn. Die Mohnblüten wiederum spielen eine wichtige Rolle im Leben der Mohnbiene - und das nicht nur als Pollenlieferanten. So profitieren viele Arten vom Ackerbau, solange sie an den raschen Wachstumszyklus angepasst sind. Denn im Herbst ist alles vorbei. Nach der Ernte liegt der Acker wieder brach – bis zum nächsten Frühjahr.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Leben in der Wiese

Die Wiese, eine artenreiche Lebensgemeinschaft aus Gräsern und Blumen, in der sich viele Insekten und andere Tiere tummeln. Störche gehen auf die Pirsch nach Mäusen, Feldgrillen streiten um ihr Revier, eine Schmetterlingsraupe macht Ameisen zu ihren Leibwächtern. Wiesen sind in unseren Breiten ein Lebensraum auf Zeit. Würden sie nicht regelmäßig gemäht, wären sie bald von Bäumen überwachsen. Mahd oder Beweidung halten den Wald in Schach. Dort wo Wiesen besonders stark gedüngt werden, droht ihnen ein anderes Schicksal: Aus der bunten Blumenpracht wird eine eintönige Fettwiese, die zwar viel Viehfutter liefert, ökologisch gesehen aber nahezu wertlos ist.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Im Reich der Mäuse

Viele Menschen sehen Mäuse am liebsten im Maul der Katze oder in der Falle. Denn auf dem Acker fressen sie das Korn, und wenn die Ernte eingebracht ist, ist kein Lager, kein Speicher vor ihnen sicher. Ob im Dachboden oder in der Speisekammer: Überall nisten sich Mäuse oder Ratten ein. Aber diese unbeliebten Untermieter bilden nur eine Minderheit. Die meisten heimischen Nager leben in der freien Wildbahn, in Alpentälern, an Flussufern, auf Wiesen und in Wäldern. Mäuse sind die anpassungsfähigsten Säugetiere unserer Heimat. Es gibt Taucher, Gräber, Kletterer und Springer. Sie sind nicht nur harmlose Körnersammler, sondern mitunter auch geschickte Fischer und listige Diebe. Obwohl von vielen größeren Tieren gejagt, gelingt es den Mäusen, erfolgreich zu bestehen: mit Vorsicht und Pfiffigkeit und mit ihrer sprichwörtlichen Vermehrungsfreude.

Natur nah: Im Reich der Mäuse SWR Fernsehen

Von der Raupe zum Schmetterling

Die Verwandlung einer unscheinbaren, wurmförmigen Raupe in einen prachtvollen Schmetterling ist ein faszinierendes Naturschauspiel. Anhand der Entwicklung eines Schwalbenschwanzes, vom Ei über verschiedene Raupenstadien zum geschlechtsreifen Falter, erleben die Zuschauer exemplarisch das Phänomen der Metamorphose. Extreme Makro-Aufnahmen gewähren Einblicke in den Bauplan der Insekten und in ihre Ökologie.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Die Wespenspinne

Nur an warmen, sonnigen Standorten konnte bei uns eine Radnetzspinne Fuß fassen, die ursprünglich vor allem im Mittelmeerraum anzutreffen war – die Wespenspinne. Diesen Namen verdankt sie ihrer auffallenden schwarz-gelben Färbung.
Der Film beschreibt das Leben dieser faszinierenden Wesen, geht auf Beutefang, Häutung, Balz, Paarung, Eiablage, Kokon- und Netzbau ein. Es ist äußerst spannend, in aller Ruhe diese nützlichen Achtbeiner zu beobachten. Die Dokumentation von Otto Hahn soll dazu beitragen, dass Spinnen ihr „Ekelimage“ endlich abstreifen können.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Lebensraum Hecke

Feldhecken inmitten unserer Kulturlandschaft sind Standorte für eine Vielzahl von Pflanzen und bieten auf kleinster Fläche die unterschiedlichsten Lebensräume für zahlreiche Tierarten. Ihren Schwerpunkt legt diese Sendung auf das Rebhuhn. Es wird deutlich, dass diese Hühnervögel auf vernetzte Heckenlandschaften angewiesen sind.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Lebensraum Feuchtwiese

Vögel wie Weißstorch, Kiebitz und Brachvogel brüten nur dort, wo sie Nistmöglichkeiten und ausreichend Nahrung für die Jungen finden. Sie sind vom Lebensraum Feuchtwiese abhängig.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Der Storch

Die Zerstörung von Auenlandschaften und Feuchtwiesen hat dazu geführt, dass Störche auf der deutschen Roten Liste der gefährdeten Brutvögel als stark gefährdet eingestuft wurden. In Holland, Belgien und der Schweiz ist der Weißstorch als Wildvogel bereits verschwunden. Der Film beschreibt das Leben des Kulturfolgers Storch in Deutschland, Spanien und in Portugal. Dort haben sich einige Brutpaare auf Felsnadeln im Atlantik zurückgezogen.

Natur nah: Adebar macht sich rar SWR Fernsehen

Leben im Garten

Der Film „Leben im Garten“ ist ein filmischer Spaziergang durch den Lebensraum Garten zu allen Jahreszeiten. In direkter Nachbarschaft unserer Häuser befindet sich ein erstaunlich vielfältiger Lebensraum. Gärten bieten kleinen und großen Tieren eine Überlebenschance mitten in der Zivilisation. Die jungen Zuschauer erfahren zum Beispiel, warum Bienen Gartenblumen besuchen und Brennnesseln wichtig für Schmetterlinge sind. Oder dass in jedem Garten mehr Regenwürmer leben, als Menschen in einer Großstadt. Der Film führt auch vor, wie die anpassungsfähige Kohlmeise in einem Briefkasten ihre Jungen großzieht, zeigt, warum Gartenvögel nützlich sind und stellt den vielleicht schlauesten Gartenbewohner vor – den Eichelhäher. Er knackt im Baum Nüsse, ohne dass dabei etwas herunterfällt und er merkt sich genau, wo beispielsweise die Eichhörnchen ihre Vorräte lagern, um diese dann später zu plündern.

Tiere und Pflanzen SWR Fernsehen

Gartenkosmos

Seit rund 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst Nutzgärten, in denen man Gemüse, Gewürze, Heilpflanzen und Obst anpflanzte. Aber schon bald kultivierte der Mensch auch Pflanzen allein ihrer Schönheit wegen. So wurde der Nutzgarten allmählich auch zum Ziergarten. Für viele Menschen ist der Garten das eigene, kleine Paradies – allerdings müssen sie es oft genug mit ungebetenen Gästen teilen. Zäune und Mauern stellen nämlich für die wenigsten Pflanzen und Tiere ein ernstzunehmendes Hindernis dar.
„Gartenkosmos“ zeigt die Vielfalt unserer heimischen Gärten und ermöglicht dem Zuschauer Erstaunliches über diesen artenreichen Lebensraum zu erfahren. Pfingstrosen machen Ameisen zu ihren willigen Helfern, prachtvoll gefärbte Zauneidechsenmännchen kämpfen um die Gunst der Weibchen und eine seltene Bienenart zieht ihren Nachwuchs in Schneckenhäusern groß. Zeitraffer und Zeitlupen erforschen den Lebensraum Komposthaufen und ein Blick unter die Erde zeigt, dass auch hier mit Wühlmäusen, Maulwürfen und Regenwürmern Gartenbewohner ihrer „Arbeit“ nachgehen.

Natur nah: Gartenkosmos SWR Fernsehen

STAND
Autor/in
Annette Faiss