Dimension Ralph

Liebe und Verliebtsein: Alles nur Illusion?

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Von Autor/in Ralph Caspers, Ilka aus der Mark

Was ist überhaupt Liebe? Diese Frage haben sich schon viele kluge Menschen gestellt. Ralph erzählt, was Sokrates, Siegmund Freud oder Simone de Beauvoir über die Liebe gesagt haben und stellt fest: Die Antworten sind gar nicht so eindeutig.

Ziemlich eindeutig ist hingegen das, was in unserem Körper passiert, wenn wir Liebe empfinden: In einer Studie wurden frisch verliebte Paare untersucht. Jeweils einer der beiden bekam ein Foto des anderen gezeigt, während ihre Hirnaktivität im MRT beobachtet wurde. Dabei kam heraus: Das Belohnungssystem der Verliebten war sehr aktiv und es wurde unter anderem viel Dopamin ausgeschüttet, das im Gehirn nicht nur bei Verliebten Glücksgefühle auslöst. Die gleiche Hirnaktivität wie bei Liebespaaren ließ sich übrigens auch bei einer anderen Art von Liebe nachweisen: zwischen Mutter und Kind.

Die Hormone bewirken im Gehirn, dass wir für andere Menschen Gefühle empfinden. Dabei werden Rezeptorstrukturen umgebaut und es kommen neue Verbindungen zustande. Liebe ist demnach eine Form sozialen Lernens, gekoppelt an ein bestimmtes Individuum.

Und damit stellt sich die Frage: Wenn Liebe im Gehirn einfach „abgelesen“ werden kann, ist „echte Liebe“ dann nur eine Illusion?

Am Anfang jeder Liebe steht das Verliebtsein: Dieses besondere Hochgefühl entsteht durch eine bestimmte Kombination aus Hormonen und Botenstoffen. Dieser Ausnahmezustand verändert unsere Wahrnehmung und unser Handeln. Deshalb denken und verhalten sich Verliebte anders als andere Menschen. Bei einigen ist die Situation vergleichbar mit einem Drogenrausch: Sowohl auf molekularer Ebene als auch bei der Hirnaktivierung liegen Sucht und Liebe eng beieinander – zumindest bei Präriewühlmäusen, bei denen man das untersucht hat.

Der Beitrag wurde am 7.11.2023 auf dem YouTube-Kanal Quarks Dimension Ralph veröffentlicht.

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Ralph Caspers
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