Der Zweiteiler deutet die sogenannten Kinderkreuzzüge aus dem historischen Kontext des 13. Jahrhunderts, einer Epoche der Extreme und Veränderungen, geprägt von dem Konflikt der Armenbewegung und Bettelorden gegen Kirche und Papsttum. Tausende fanden den Tod oder wurden versklavt, warum? Was bedeutet "Kind sein" im Mittelalter? Über 50 mittelalterliche Chronisten berichten über diesen Kreuzzug, er ist einzigartig in der Geschichte. Was ist Mythos, was Wahrheit? Die Recherchereise begibt sich an die Handlungsorte der Kreuzzüge, fahndet in Archiven und Bibliotheken nach den Quellen und sucht nach Belegen, auch im Vatikan. Waren es tatsächlich Kinder, die sich allein auf dieses Himmelsfahrtkommando wagten? Welche Rolle spielte die Amtskirche? Die Dokumentationen verbinden journalistische Fahndung, wissenschaftliche Entdeckungen, spannende Statements, grandiose Bilder mit Computer generierten, cineastischen Szenen.
Sendungsliste
Märchen oder historische Wahrheit
Im Jahre 1212 brechen in Köln Tausende von Kindern Richtung Jerusalem auf. Sie wollen, ohne Waffen, "allein Kraft ihres Glaubens", die "Heilige Stadt von den Sarazenen befreien". Geführt werden die Kinder, die kleinsten sollen nicht älter als drei, vier Jahre alt gewesen sein, von einem Propheten, Nikolaus aus Köln, ein Kind wie sie. Etwa zur gleichen Zeit sollen sich in Paris ebenfalls Scharen von Kindern gesammelt haben, ihr Anführer ist der Hirtenjunge Stephan. Auch ihr Ziel ist Jerusalem. Nikolaus und Stephan sind sich angeblich nie begegnet.