Bannerbild (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)

Zu Hause in Deutschland

Merhaba heißt Guten Tag | Unterricht

Stand
Autor/in
Dr. Katrin Woesner

Unterrichtsvorschlag für die Klassen 7 bis 10

Fächer: Deutsch, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde/Gesellschaftslehre, Ethik, Religion

Thema: Verschiedene Kulturen in Deutschland

Umfang: Die Stunde sollte als Doppelstunde angelegt werden.

Groblernziel: Die Schüler sollen verschiedene Kulturen in Deutschland vorstellen können und sich über das Zusammenleben von verschiedenen Kulturen in Deutschland Gedanken machen können

Feinlernziele: Die Schüler sollen

  • für das Thema der heutigen Stunde motiviert werden, indem sie von ihrer Lebenswirklichkeit ausgehen und ihre eigene Kultur beschreiben
  • ihre Ergebnisse präsentieren und erläutern können, indem sie ihre Ergebnisse im ersten Arbeitsblatt festhalten und diese erklären.
  • die Grundzüge einer anderen Kultur beschreiben können, indem sie einen Arbeitsbogen zum Film „Zu Hause in Deutschland – Merhaba heißt Guten Tag“ ausfüllen.
  • ihre Ergebnisse der Klasse präsentieren können.
  • ihren Umgang mit verschiedenen Kulturen in Deutschland reflektieren können, indem sie Chancen und Schwierigkeiten des Zusammenlebens verschiedener Kulturen in Deutschland erläutern und Lösungen für ein respektvolles Miteinander aufzeigen können.

Geplanter Verlauf

Tabelle, die einen möglichen Unterrichtsablauf darstellt und dabei auf Unterrichtsschritte, -form und benutzte Medien eingeht. (Foto: SWR)

Vorbereitende Hausaufgabe

Ob eine vorbereitende Hausaufgabe gestellt wird, hängt von der Lernsituation und der Klasse ab. Besonders bei stärkeren Lerngruppen oder älteren Schülern könnten in der Hausaufgabe arbeitsteilig Hintergrundinformationen erarbeitet werden, die dann in der Sicherung der Erarbeitungsphase vorgetragen werden könnten und die Ergebnisse der Erarbeitungsphase ergänzen würden.

Hier bieten sich insbesondere folgende Themen an: „Opferfest“ und „Türkische Einwanderung in Deutschland“ (mit Hilfe der entsprechenden Kapitel im Wissenspool-Hintergrund von Planet Schule)

Einstieg

Im Einstieg der Stunde, der z.B. bei jüngeren Schülern oder schwächeren Lerngruppen auch in Form einer vorbereitenden Hausaufgabe bearbeitet werden kann, geht es darum, das Thema der Unterrichtsstunde an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler anzubinden. Damit die Schüler die im Film dargestellten Situationen nicht nur als Filmsequenzen wahrnehmen, die keinen Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt haben, sollen sie sich zunächst Gedanken darüber machen, was ihre eigene Kultur ausmacht. Die Leitfragen auf Arbeitsblatt 1 – „Meine Kultur(e)n“ orientieren sich in der Thematik und in der Reihenfolge an den Sequenzen des Films (große Feste, Schule, Freizeit, Familienalltag, Familiengeschichte, Ferien).

In einem ersten Arbeitsschritt sollten sich die Schüler selbständig mit dem Arbeitsblatt auseinandersetzen, um ihre ganz eigenen Vorstellungen festhalten zu können. Dabei können sie sich natürlich auch gegenseitig helfen.

Die Besprechung der Ergebnisse sollte in einem offenen Unterrichtsgespräch geschehen, bei dem kein Schüler gezwungen werden sollte vorzutragen, da die Fragen in unterschiedlichem Ausmaße (auch von der jeweiligen Kultur oder persönlichen Situation des Schülers abhängig) von den Schülern als sehr persönlich empfunden werden könnten. Bereits in dieser Gesprächsphase kann es, je nach Zusammensetzung der Klasse, zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen und Vergleichen kommen, insbesondere wenn sich Schüler mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen in der Klasse befinden.

Nach dieser Hinführung zum Thema der Unterrichtsstunde kann die Lehrperson zur Arbeit mit dem Film überleiten. Sollten türkischstämmige Schüler in der Klasse sein, könnte auf deren Äußerungen Bezug genommen werden und darauf hingewiesen werden, dass sich die Klasse im Folgenden näher mit dem Leben und Alltag eines türkischstämmigen Schülers in Deutschland beschäftigen wird.

Erarbeitung

In der Erarbeitungsphase soll der Inhalt des Films mithilfe der differenzierten Arbeitsblätter 2 A, B, C – „Arbeit mit dem Film“ - erarbeitet werden. Hierbei kann der Film entweder ganz oder in Abschnitten gezeigt werden: 1. Abschnitt bis 5’15 (Opferfest), 2. Abschnitt bis 6’42 (Schule, Freizeit und Familienalltag), 3. Abschnitt bis 8’58 (Familiengeschichte), 4. Abschnitt bis Ende des Films (Ferien in der Türkei).

Bei der Erarbeitung sollte je nach Lerngruppe differenziert vorgegangen werden. Bei schwächeren Lerngruppen bietet es sich an, nur wenige Aspekte bearbeiten zu lassen bzw. die Erarbeitung aller Aspekte auf mehrere Unterrichtsphasen oder sogar –stunden aufzuteilen. Stärkere Lerngruppen dagegen können alle Aspekte der Arbeitsblätter in einem Arbeitsgang erarbeiten. Ebenso sollte auf die Heterogenität innerhalb der Klasse geachtet werden. Daher sollte sich die Lehrperson im Vorwege überlegen, welche Schüler mit welchem Arbeitsblatt arbeiten sollen (Arbeitsblatt A für „stärkere“, B für „mittlere“, C für „schwächere“ Schüler). Die Arbeitsblätter können im Unterricht parallel verwendet werden, und die Nummern der Aufgaben entsprechen einander.

Nachdem der Film angeschaut und die Arbeitsblätter von den Schülern bearbeitet worden sind, werden sie in einem Unterrichtsgespräch gemeinsam besprochen, und mögliche inhaltliche oder sprachliche Fragen zum Film werden geklärt.

Der Vergleich mit den Ergebnissen aus dem Einstieg leitet zur Vertiefungsphase über. Es werden an dieser Stelle von den Schülerinnen und Schülern sicherlich sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen ihrer eigenen und Erens Kultur aufgezeigt werden.

Vertiefung

In der Vertiefungsphase sollen die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, ihren Umgang mit verschiedenen Kulturen in Deutschland reflektieren zu können. Sie sollen Chancen und Schwierigkeiten des Zusammenlebens verschiedener Kulturen in Deutschland erläutern und Lösungen für ein respektvolles Miteinander aufzeigen können. Um den Schülerinnen und Schülern Anregungen für Diskussionspunkte zu geben, können in diesem Zusammenhang auch die einzelnen Punkte des Interviews mit Erens großem Bruder im Wissenspool von Planet Schule hinzugezogen werden.

Das Arbeitsblatt 3 – „Chancen und Schwierigkeiten“ - kann ebenfalls eine Stütze für die Diskussion sein, die je nach Vorarbeit der Schülerinnen und Schüler in der Einstiegs- und Erarbeitungsphase sehr unterschiedliche Aspekte zum Thema haben kann. Sollte diese Unterrichtsstunde im Rahmen eines größeren Projektes zu verschiedenen Kulturen in Deutschland gehalten werden, bietet es sich an, im Anschluss an diese Stunde verschiedene Kulturen genauer zu untersuchen.

Hausaufgabe

Höre dir das Interview mit dem großen Bruder im Wissenspool von Planet Schule an. Worüber spricht er? Was denkst du über diese Gesichtspunkte?
Diese Hausaufgabe bietet sich an, wenn das Interview noch nicht in der Vertiefungsphase aufgegriffen worden ist.
Alternative Hausaufgabe: Lies Dir einen der drei Punkte zum Hintergrundwissen im Wissenspool durch und stelle ihn nächste Stunde im Unterricht vor!

Unterrichtsmaterial zum gesamten Schwerpunkt

Zu Hause in Deutschland | Unterricht

Die Filme sind Teil der Reihe „Zu Hause in Deutschland“, in der Familien verschiedener Herkunft vorgestellt werden. Sie haben alle eines gemeinsam: ihre neue – oder zweite – Heimat ist Deutschland. Die Reihe legt ihren Fokus dabei vor allem auf die Kinder. Sie erzählen und zeigen, wie sie leben, was ihnen an Deutschland gefällt und was am Herkunftsland ihrer Eltern. Dabei kommen sie auch mit ihren Eltern und Großeltern ins Gespräch und spüren der Frage nach, welche Bedeutung ihre Herkunft für sie hat. Außerdem machen sie einen Besuch bei der Verwandtschaft im Geburtsland ihrer Eltern und lernen dort den Alltag kennen.

Alle Themen zum Schwerpunkt Zu Hause in Deutschland

Merhaba heißt Guten Tag

Eren ist der Sohn türkischer Eltern. In seinem deutschen Umfeld ist er gut integriert, feiert aber auch begeistert die türkischen Feste mit seiner Familie und deren Freunden.

Zu Hause in Deutschland SWR Fernsehen

Dobro jutro heißt Guten Morgen

Athina lebt mit ihren Eltern in Deutschland, doch nun ist es Zeit, die Koffer zu packen für die Ferienreise in das Heimatland der Mutter. Mit dem Auto geht über Österreich, Slowenien und Kroatien bis in den Nordosten von Bosnien und Herzegowina. Nicht weit vom Bauernhof der Großeltern fließt die Drina, der Fluss, der Bosnien vom Nachbarland Serbien trennt. Die Mutter versucht Athina zu erklären, wie es hier früher war, warum es Krieg gab, und warum viele Menschen im Krieg gestorben sind.

Zu Hause in Deutschland SWR Fernsehen

Akwaaba heißt Hallo und Willkommen

Laureen und Tracy sind in Deutschland geboren. Ihre Eltern stammen aus Ghana, und die Familie lebt in zwei Kulturen gleichzeitig. Die Mädchen wechseln mit Leichtigkeit zwischen den Sprachen und lieben afrikanisches Fufu wie auch deutsches Schnitzel. Zu Festtagen tragen die Schwestern bunte, ghanaische Kleider, in der Schule aber legen sie Wert auf modisches Teenie-Outfit. Wenn Laureen und Tracy ihre Großeltern in Ghana besuchen, ernten sie Kokosnüsse, besuchen eine Weberei, handeln auf dem Markt und schwimmen im Bosumtwi-See.

Zu Hause in Deutschland SWR Fernsehen

Privet heißt Hallo

Kristina lernt Russisch, denn sie soll zweisprachig aufwachsen. In den Sommerferien besucht sie zum ersten Mal ihre Verwandten im fernen Kasachstan. Kristinas Mutter wurde da geboren und zeigt ihrer Tochter nun ihre Heimatstadt Karaganda: ihr Elternhaus, ihre Schule – sogar das alte Riesenrad gibt es noch. Beim Besuch eines Museums erfährt Kristina einiges über die Geschichte der Menschen in diesem neuntgrößten Land der Welt.

Zu Hause in Deutschland SWR Fernsehen

Stand
Autor/in
Dr. Katrin Woesner