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Leben in kalten Zonen

Grönland: Erdbeeren am Polarkreis | Unterricht

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Autor/in
Thomas Schmid

Bezug zu den Bildungsplänen

Die Bildungspläne der Faches Geographie/Erdkunde beziehungsweise der entsprechenden Fächerverbünde weisen für die Klassen 6 bis 8 der Sekundarstufe ausdrücklich auf die Einübung geographischer Grundkenntnisse und die Anbahnung fachspezifischer methodischer Kompetenzen hin. Anhand ausgewählter Räume (zum Beispiel der Polargebiete) wird diesbezüglich exemplarisch gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler können demnach Naturgefahren und Auswirkungen menschlicher Aktivitäten beschreiben. Dabei werden geeignete Methoden (beispielsweise Kartenarbeit) angewendet. Sie „können insbesondere Medien, die im Alltag eine zentrale Rolle spielen (zum Beispiel Filme), im Sinne einer kritischen Medienkompetenz nutzen“ (Bildungsplan 2004 Realschule Baden-Württemberg).

Der Film „Grönland – Erdbeeren am Polarkreis“ bietet die Möglichkeit, die Darstellung hochaktueller globaler Entwicklungen mit den genannten curricularen Anforderungen zu kombinieren.

Unterrichtsablauf

Am Anfang des Erdkunde-Unterrichts notiert die Lehrkraft folgende Schüttelwörter an der Tafel:

REDEREBEN – KROTAFFELN – SATAL

und lässt die Buchstaben zu den Wörtern

ERDBEEREN – KARTOFFELN – SALAT
ordnen. Anschließend wird „Alles frisch aus Grönland“ angeschrieben. Dies führt sicher zum Widerspruch bei Schülerinnen und Schülern. Im Klassengespräch soll nun kurz erläutert werden, ob die Überschrift angemessen ist oder nicht, Begründungen inklusive. Der Film kann als Beweis, dass die Behauptung doch stimme, angekündigt und gezeigt werden. Dazu werden die beiden Arbeitsblätter 1 und 2 als doppelseitige Kopien an nebeneinander sitzende Kinder ausgeteilt. Arbeitsauftrag: Die erste Fragestellung soll während des Schauens des Films erledigt werden (Zahlen eintragen von Partner 1 beziehungsweise Aussagen ankreuzen von Partner 2).

Die zweite, also die jeweilige Partneraufgabe, wird dann gemeinsam von beiden Schülern bearbeitet, nachdem diese sich gegenseitig die Ergebnisse der jeweils ersten Aufgabe diktiert haben. Somit ist der Inhalt des Films erarbeitet und gesichert, zur Bildung eigener Ansichten wurde herangeführt. Diese sollten vorgelesen und begründet werden.

Im Klassengespräch wird dann der Frage nachgegangen, woher die globale Klimaveränderung beziehungsweise die Erwärmung Grönlands rührt. Nachdem die Schülerinnen und Schüler verschiedene Vermutungen und Vorkenntnisse geäußert haben, wird Arbeitsblatt 3 zur Erarbeitung der Ursachen des Treibhauseffekts genutzt. Dies kann in Einzel- oder Partnerarbeit geschehen, oder – bei vorgerückter Zeit – im Plenum durchgeführt werden.

Danach sollte kurz auf den anfänglichen Tafelanschrieb zurückgegriffen werden, der sich inzwischen als absolut richtig herausgestellt hat.
Die abschließende Hausaufgabe – Arbeitsblatt 4 – dient der wiederholenden Verortung des Gesehenen.

Methodische Erläuterungen

Der Unterrichtsbeginn ist in zwei Phasen gegliedert. Zunächst werden die Schülerinnen und Schüler durch das einfache Schüttelrätsel aktiviert. Danach erfolgt eine Irritation/Provokation, die neugierig macht, zum Widerspruch reizt und sich daher motivierend auswirkt. Mithilfe des Films erkennt die Klasse am Stundenende, dass die fragliche Behauptung richtig war.

Bei der inhaltlichen Erarbeitung werden Aufgabenformen angeboten, die es den Kindern einerseits ermöglichen, bestimmte Informationen gezielt und rasch zu dokumentieren, ohne andererseits die Gesamtaussage des Films zu verpassen. Die jeweilige Einzelarbeit bildet dann die Grundlage, um anschließend mit einem Partner das neu Gelernte vertiefend weiter zu entwickeln. Zunächst wird das Zahlenmaterial in Verbindung zum Kerninhalt Klimaerwärmung gebracht, danach äußern die Schülerinnen und Schüler ihre Meinungen zu den im Film multiperspektivisch angelegten Aussagen.
Die Hausaufgabe fördert die fachspezifische methodische Kompetenz der Kartenarbeit.

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90° Süd: Expeditionen zum Südpol

Anfang des 20. Jahrhunderts war der Südpol noch ein unerforschter Fleck auf dem Globus. 1902 starteten die Briten Robert Scott und Ernest Shackleton zu ihrer ersten Expedition in die Antarktis. Den Pol erreichte 1911 jedoch der Norweger Roald Amundsen – einen Monat vor Robert Scott, der auf dem Rückweg mit seinen Männern von den Winterstürmen überrascht wurde und in der Eiswüste umkam. 1989 gelang es Reinhold Messner und Arved Fuchs, die Antarktis zu Fuß zu durchqueren und ihr Abenteuer filmisch zu dokumentieren. 22 Jahre später erzählt Reinhold Messner die Geschichte all dieser dramatischen Versuche, die Antarktis zu erobern, und blickt in die Zukunft.

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Grönland: Erdbeeren am Polarkreis

Die globale Erwärmung hat auf Grönland das Leben vieler Menschen verändert. So kreuzt der Jäger Mala Kuko immer häufiger vergeblich vor der Ostküste auf der Suche nach Robben. Einige ehemalige Jäger haben inzwischen aufgegeben und sind Bauern geworden. Sie züchten Schafe, weil es jetzt mehr Heu gibt, und bauen Kartoffeln und Gemüse an, was vor wenigen Jahren wegen der Kälte nicht möglich gewesen wäre. Der Klimawandel hat also nicht nur Nachteile: Jetzt werden sogar die ersten Erdbeeren geerntet.

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Grönland

Die größte Insel der Welt wird von einem kilometerdicken Eispanzer in die Erdkruste gedrückt. In Form von Wasser würde er weltweit die Meeresspiegel um fast 20 Meter anheben. Klimajournalistin Bernice Notenboom paddelt mit Forschern zu einer Eiszunge, die in den vergangenen zehn Jahren schneller abgeschmolzen ist als in einhundert Jahren zuvor.

Rußablagerungen aus Industrie und Dieselmotoren wandeln immer mehr Sonnenstrahlung in Wärme um. Die Temperaturen in Grönland lagen in diesem Frühjahr bis zu 16 Grad höher als in den Jahren zuvor, der Tauprozess beschleunigt sich.

Wo das Klima auf der Kippe steht - Eine Reise zu den Wendepunkten SWR Fernsehen

Zu Besuch auf Wrangel Island

Ein Eisbrecher versorgt die wenigen Wildhüter der Insel mehrmals im Jahr mit Proviant, Ausrüstung und Post. Früher lebten Walfänger und Fischer hier, später kam das sowjetische Militär, doch heute ist die Natur wieder sich selbst überlassen: Polarfüchse jagen Schneegänsen hinterher, und auch Schnee-Eulen haben hier ein einzigartiges Jagd- und Brutrevier. Wahrzeichen der Insel sind jedoch die über 1000 Polarbären.

Interviews mit Jugendlichen in Nunavut

Um Identität und Kultur, Schule, Drogen, Selbstmord und Teenager-Schwangerschaften geht es in den Interviews aus dem kanadischen Territorium „Nunavut“. Dianne, Philipp und Chris sind zwischen 17 und 21 Jahre alt, und - ebenso wie Christa Kunuk von der lokalen Schulbehörde – sind sie Inuit, Nachkommen der Ureinwohner. Mit großer Offenheit schildern sie den Einfluss der Geschichte auf ihr Leben und sprechen über ihre Bemühungen ihre Identität und Kultur wiederzufinden. Sie erzählen von den besonderen Problemen der Jugendlichen in Nunavut und zeigen wie sie und ihre Familien damit umgehen. Die Interviews wurden von Dorothea Künzig und Simone Heineck geführt - im Rahmen ihres Abschlussfilms an der Filmakademie Ludwigsburg „Polar Perspectives“.

Amazonien

Im Amazonasbecken befindet sich das größte Regenwaldgebiet der Erde. Klimajournalistin Bernice Notenboom erklettert eine Forschungsstation hoch in den Baumwipfeln. Von hier aus scheint noch alles in Ordnung, doch später wird sie Gebiete überfliegen, in denen nach der Abholzung des Baumbestandes eine trockene Savanne entstanden ist.

Mit dem Verschwinden der Bäume bleibt auch der Regen aus, das Land verdorrt. Immer mehr abgeholzte Flächen werden für den Sojaanbau im großen Stil genutzt, denn Soja ist ein beliebter Exportartikel: In den Industrieländern wird es als Tierfutter vor allem in der Schweinezucht eingesetzt. Sollten wir nicht doch auf Schweinefleisch verzichten, um die Zerstörung des Regenwaldes nicht noch weiter voran zur treiben?

Die Austrocknung des Amazonasbeckens verstärkt die Veränderungen der großen „Klimapumpe“ im Südatlantik über einen Rückkopplungseffekt.

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Alaska

Seit Jahrmillionen sind die Böden in Alaska und Sibirien gefroren. Auch im Sommer taut das Eis nur an der Oberfläche. Klimajournalistin Bernice Notenboom fährt mit dem Kajak bis zu einer Stelle, wo abgelagerte Pflanzenteile in bis zu hundert Meter dicken Permafrostschichten konserviert sind.

Mittels Bohrproben verfolgen die Wissenschaftler, wie durch die Temperaturerhöhung ein Gärungsprozess einsetzt. Überall in den Seen steigen Methangasblasen auf, wie eine Feuerprobe eindrucksvoll zeigt. Dieses Gas verstärkt die Aufheizung der Atmosphäre bis zu 20 mal stärker als CO2. Die Inuit müssen deshalb ihre traditionellen Kühlräume im Permafrost aufgeben.

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Ozeanien

Ähnlich wie an Land die Regenwälder sind im Meer die Korallenriffe die „Labore des Lebens“ und sorgen für die Vielfalt der Arten. In Australien taucht Klimajournalistin Bernice Notenboom zu den größten Korallenriffen der Erde und erlebt, wie empfindlich sie auf feinste Temperatur- und CO2-Veränderungen reagieren.

In großen Tanks überprüfen Wissenschaftler in einer Art Zeitmaschine, wann sich diese Veränderungen wie auswirken werden. Vergleichbar mit den Regenwaldgebieten, die durch die Abholzung praktisch austrocknen, droht im Meer durch das Absterben der Korallen eine "Steppenbildung".

In dem Inselstaat Tuvalu, tausende Kilometer von der Küste Australiens entfernt, sorgt der Anstieg des Meeresspiegels für regelmäßige Überflutungen, sodass Landwirtschaft praktisch nicht mehr möglich ist und die Inseln per Schiff mit Lebensmitteln versorgt werden müssen.

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Afrika

Am Kap der guten Hoffnung vor Südafrika verändert sich das Zusammenspiel warmer und kalter Meeresströmungen. Klimajournalistin Bernice Notenboom fährt mit den Wissenschaftlern in die tosende See, um genauere Daten zu bekommen.

Die Folgen für das Klima erlebt sie tausend Kilometer weiter nördlich nach der Durchquerung der staubtrockenen Namib-Wüste. In den Bergen wurden viele Dörfer durch plötzliche Starkregenfälle zerstört. Die Bewohner des afrikanischen Kontinents leiden besonders stark unter den Folgen der Klimaveränderungen, die wohl nur durch groß angelegte Aufforstungs- und Unterstützungsprogramme aufgefangen werden können.

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Indien und Himalaja

Die Himalaja-Gletscher tauen ab. Der Monsunregen füllt den Grundwasserspiegel nicht mehr auf. Wissenschaftler forschen an neuen Anbaumethoden, um die Menschen dennoch zu ernähren.

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Thomas Schmid