Didaktisch-methodische Hinweise
Dauer
Je nach Schwerpunktsetzung 3 bis 4 Schulstunden für alle 6 Arbeitsblätter
Material
Film, Arbeitsblätter, Infoblatt, Lösungsblätter, Papier und Farben (Stifte, Wasserfarben), buntes Papier/Zeitschriften, Auswahl an Instrumenten, die für die Schülerinnen und Schüler (je nach Vorwissen) leicht zu spielen sind.
Binnendifferenzierung
Die Arbeitsblätter bieten eine Auswahl an Aufgaben, die je nach Klassenstufe und Leistungsniveau eingesetzt werden können. Sollen die Schülerinnen und Schüler selbst Musik entwerfen, kann auch dadurch differenziert werden, dass jüngeren oder leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern klarere Vorgaben gegeben werden. Das kann zum Beispiel geschehen durch: - eine eingegrenzte Auswahl an Instrumenten (z. B. nur zwei sehr unterschiedliche) - Konzentration nur auf den Rhythmus - Vorgabe des Tonumfangs (nur 5 oder 3 Töne, die beieinanderliegen oder je einen Ton überspringen, …) - Vorgabe verschiedener kurzer Melodien, die von den Schülerinnen und Schülern ausgewählt und verändert/fortgesetzt werden können
Arbeitsblatt 1-3: Peter Tschaikowsky – Biografie & Porzellankind
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit
Material
Film, Arbeitsblatt 1-3, Lösungsblatt 1
Einstieg
Die Schülerinnen und Schüler schauen den Film und rekapitulieren dessen Inhalt anschließend mit Hilfe eines Lückentextes (Arbeitsblatt 1).
Erarbeitung
Alternativ können sie sich auch gleich nach dem Schauen darüber austauschen, was Peter für ein Mensch war, wenn seine Kinderfrau ihn Porzellankind (Arbeitsblatt 2) nannte. Sie charakterisieren den Musiker stichwortartig vor dem Hintergrund der Informationen aus dem Film (empfindsam und selbstkritisch, aber doch selbstbewusst in der Durchsetzung seines Wunsches Musiker zu werden) und diskutieren gemeinsam, inwiefern seine Empfindsamkeit für ihn (als Künstler) ein Vorteil oder ein Nachteil war (Aufgabe 1). Dabei können und sollen die Schülerinnen und Schüler durchaus eigene Erfahrungen einbringen und ggf. vorhandene Stereotype hinterfragen.
Vertiefung 1: Musikerkarriere versus Beamtenlaufbahn
In einem kurzen Antwortstatement nehmen die Schülerinnen und Schüler Stellung zu einer Aussage von Peters Onkel, der offensichtlich nicht so ganz verstehen konnte, warum der Neffe seine sichere Beamtenlaufbahn aufgab, um Musiker zu werden (Arbeitsblatt 2, Aufgabe 2). Das anschließende Unterrichtsgespräch kann Gelegenheit dazu geben, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch über eigene Erfahrungen mit ähnlichen Äußerungen anderer in Bezug auf ihre Träume austauschen.
Vertiefung 2: Peter Tschaikowsky – Liebesleben
Vertiefend können sich ältere und/oder leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler abschließend mit der Frage beschäftigen, warum Tschaikowsky eine ihm kaum bekannte Frau heiratete, obwohl er schwul war. In einem fiktiven Brief des – offensichtlich verständnisvollen – Bruders bringen sie zum Ausdruck, was sie von dieser Entscheidung halten (Arbeitsblatt 3).
Arbeitsblatt 4: Romantik
Sozialformen
Einzelarbeit
Material
Arbeitsblatt 4, Lösungsblatt 2
Einstieg zu Arbeitsblatt 5:
Um die Musik Peter Tschaikowskys im Kontext der Romantik betrachten zu können, können sich vor allem ältere Schülerinnen und Schüler zunächst mit einem kurzen Überblick beschäftigen und ihr Textverständnis mit Hilfe eines kleinen Rätsels prüfen (Arbeitsblatt 4, Aufgabe 1). Da es Kindern und Jugendlichen oft leichter fällt, visuelle Eindrücke zu beschreiben, können die Bilder von Caspar David Friedrich als Einstieg zur Auseinandersetzung mit der Romantik genutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben schon vor dem Lesen des Textes die Stimmung der Bilder und diskutieren nach der Auseinandersetzung mit dem Text, inwiefern diese Stimmung zum Zeitgeist der Romantik passt.
Arbeitsblatt 5: 1. Klavierkonzert
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit
Material
Arbeitsblatt 5, Audio, ggf. größere Bögen Papier, Kleber und buntes Papier/Zeitschriften für eine Collage
Erarbeitung:
Die Schülerinnen und Schüler hören sich den Beginn von Tschaikowskys 1. Klavierkonzert an und erschließen dessen Wirkung auf kreative Weise. Arbeitsblatt 5, Aufgabe 1 regt vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler dazu an, sich beim Hören eine Geschichte zur wechselhaften Musik auszudenken. Ältere und/oder leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler könnten stattdessen mit einfachen Mitteln eine Collage zur Musik erstellen. Auf Infoblatt 1 finden sie Leitfragen zur Beschreibung von Musik, mit deren Hilfe sie die Wirkung des Stücks anschließend beschreiben. Im Unterrichtsgespräch kann dann auch zusammengetragen werden, inwiefern das Stück zu den im Text auf Arbeitsblatt 4 zusammengefassten Idealen der Romantik passt oder auch nicht. Dabei kann vor allem deutlich werden, dass das Stück in seiner Wechselhaftigkeit verschiedenste Gefühle zum Ausdruck bringt und (damals) übliche Hörerwartungen durchbricht.
Vertiefung/Ergebnissicherung
Unter den ersten Hörerinnen und Hörern erntete das Stück sowohl vernichtende Kritik als auch Begeisterung. Die Schülerinnen und Schüler fassen ihre eigenen Eindrücke abschließend zusammen, indem sie eine Entgegnung zu einer dieser Kritiken formulieren (Arbeitsblatt 5, Aufgabe 3).
Arbeitsblatt 6: Der Nussknacker – die Musik aus Tschaikowskys Ballett erleben und einordnen
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit
Material
Arbeitsblatt 6, Audios, ggf. größerer Raum, eine den Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler entsprechende Auswahl an Musikinstrumenten
Dauer
Sollen sich die Schülerinnen und Schüler sowohl mit dem „Marsch“ als auch mit dem „Tanz der Zuckerfee“ beschäftigen, werden zwei Schulstunden benötigt.
Einstieg/Erarbeitung 1: Zur Musik bewegen und Musik und Inhaltsangabe vergleichen
In einem Raum mit größerer freier Fläche bewegen sich die Schülerinnen und Schüler nach dem „Marsch“ aus Tschaikowskys Nussknacker. (Ältere Schülerinnen und Schüler, die sich nicht so unbefangen bewegen mögen, können stattdessen auch entsprechend mit den Fingern über den Tisch marschieren oder hüpfen.) Anschließend tauschen sie sich darüber aus, warum sie sich so bewegt haben, beschreiben aufbauend darauf die Wirkung der Musik (ggf. kann hierzu Infoblatt 1 zur Hilfe genommen werden) und stellen Mutmaßungen an, welche Figuren im Ballett zu dieser Musik tanzen könnten (Arbeitsblatt 6, Aufgabe 1). Mit einer Aufnahme des Semperoper Balletts und einer kurzen Inhaltsangabe der Geschichte können sie ihre Vermutungen dann vergleichen (Aufgabe 2).
Einstiegt/Erarbeitung 2: Tanz der Zuckerfee
Aufgabe 3 beschäftigt sich mit dem „Tanz der Zuckerfee“. Die Schülerinnen und Schüler hören sich das Stück an, zeichnen ein Bild von der Figur, die wohl dazu tanzen könnte, und vergleichen ihre Bilder mit der Zuckerfee aus der Aufnahme des Semperoper Balletts. Dabei kann unter anderem deutlich werden, dass die zarten Klänge, auch eher an ein zartes Wesen denken lassen.
Erarbeitung/Vertiefung: Celesta
Die Schülerinnen und Schüler tragen Informationen zur Celesta zusammen, die diese Klänge erzeugt (Aufgabe 4) und fassen ihre Vermutungen darüber, wie der Einsatz dieses neuen Instruments auf die damaligen Premierenbesucher gewirkt haben könnte, in einem fiktiven Interview zusammen (Aufgabe 5).
Vertiefung: Eigene Melodien für tanzende Süßigkeiten erfinden
Aufgabe 6 regt vertiefend dazu an, in Kleingruppen eigene kleine Melodien zu den zum Leben erwachten (Weihnachts-)Süßigkeiten zu erfinden. Je nach Alter und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, können die Möglichkeiten hier durch Vorgabe eines begrenzten Notenumfangs, eine kleinere Auswahl an Instrumenten oder die Beschränkung nur auf einen Rhythmus eingegrenzt werden.