Unternehmen werben mit flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice, dem Obstkorb und der Müsli-Bar, einem Fitness-Abo und Sabbaticals. Vermeintlich voller Einsatz für die Mitarbeiter, die möglichst lange gesund, motiviert und leistungsfähig bleiben sollen – und den großen Spagat hinbekommen wollen: Die Work-Life-Balance. Inzwischen schon fast ein abgedroschenes Mode-Wort. Der Begriff hat sich tatsächlich jedoch aus betriebswirtschaftlicher Notwendigkeit in Deutschland etabliert. Die vier Tage Woche als Versuch, angeschlagene Großkonzerne davor zu bewahren, viele Menschen entlassen zu müssen. Und der Blick zurück in die Geschichte zeigt: Schon zu Zeiten der Industrialisierung formt sich ein Menschenbild von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als Rädchen im Getriebe, das möglichst gut funktionieren soll.
Work-Life-Balance – das klingt heute für die jungen Generationen ganz anders: Nicht nach Bankrott oder Funktionieren-Sollen, sondern nach Freiheit, nach neuem Lebensgefühl und nach etwas, was einem einfach zusteht.