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Was wo wie wächst

Was wird aus Weizen? | Unterricht

STAND
Autor/in
Ingeborg Schuster

Bildungsplanbezug

Im Bildungsplan 2004 für Baden-Württemberg finden sich auf S. 106 für den Themenbereich „Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten und darstellen“ in Klasse 4 als Inhaltsbereich diese Punkte:

• Wachstum und Vermehrung von Pflanzen

• Pflanzen, Tiere und Menschen in exemplarischen Lebensräumen, Wechselbeziehungen, jahreszeitliche Anpassung

• Nutzung von Pflanzen und Tieren als Grundlage von Nahrungsmitteln und Speisen

Was bietet der Film?

Die Kinder können in beeindruckenden Bildern den Anbau des Weizens sowie die Keimung und das Wachstum eines einzelnen Weizenkorns im Zeitraffer nachvollziehen und sehen alle Stationen der modernen Verarbeitung zum Mehl. Außerdem können sie Verarbeitungsmethoden früherer Jahrhunderte kennenlernen.

Der Film unterstützt und festigt also das Lernen der wichtigsten Aspekte der Einheit. Andere Bereiche, wie zum Beispiel die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Weizen, werden im Film kurz angesprochen und können dann im Unterricht aufgegriffen und vertieft werden.

Da der Film bereits ein gewisses Vorwissen der Kinder voraussetzt, ist es am besten, ihn in der laufenden Einheit zu zeigen: Die Kinder haben sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt. Sie kennen verschiedene Getreidepflanzen, wissen, wie diese heißen, aussehen und wodurch sie sich unterscheiden. Sie wissen, dass Getreide als Nahrungs- und Futtermittel angebaut wird und dabei verschiedene Sorten zu verschiedenen Zwecken dienen. Vielleicht haben sie auch etwas über die Geschichte des Getreideanbaus und seine große Bedeutung für die Menschheit, nämlich den Wandel vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit, gelernt. (Tipp: Sendungen „Zurück in die Steinzeit, 4 x 15 Minuten, Stammnummern 4682278–4682281)

Noch nicht durchgenommen wurden die einzelnen Phasen des Anbaus und der Weiterverarbeitung. Im Klassenzimmer befindet sich Anschauungsmaterial wie verschiedene Getreidekörner und -ähren. Der Bereich der Herstellung von Brot, anderen Nahrungsmitteln und Produkten ist im Anschluss an den Film gut aufgehoben. So bildet die Arbeit mit dem Film eine Brücke zwischen diesen beiden Bereichen: der botanischen Betrachtung der Pflanze auf der einen Seite und ihrer historischen und heutigen Bedeutung für den Menschen auf der anderen.

Unterrichtsvorschlag

Da der Film sehr viele Informationen bietet, ist es günstiger, ihn in einzelnen Sequenzen zu zeigen und direkt danach die Arbeitsaufträge zu nutzen, um zu wiederholen und zu vertiefen.
Wenn Sie mit Lernstationen oder einer Lerntheke arbeiten, können Sie den Kindern den Film auch auf einem Rechner im Klassenzimmer zur Verfügung stellen. Dann müssten die Schüler mit der Bedienung so weit vertraut sein, dass sie bestimmte Sequenzen des Films selbstständig abrufen können und daraufhin mit den Arbeitsblättern arbeiten können. Dies bietet sich für eher lernstarke Klassen mit hoher Mediennutzungskompetenz an. Doch auch in diesem Fall sollten Sie den Film einmal zusammen mit den Kindern angeschaut haben, um Fragen zu klären.

Eine einfachere Einsatzweise .mit dem Umfang von fünf bis sechs Unterrichtsstunden, die sich auch gut an den freien Unterricht anschließen lässt, könnte konkret so aussehen:

Einstieg

Planen Sie für den Einstieg in die Arbeit mit dem Film und die erste Filmsequenz etwa eine Doppelstunde ein. Zeigen Sie den Kindern Bilder verschiedener Getreidepflanzen, die sie aus dem bisherigen Verlauf der Einheit schon kennen – eventuell auch als einfaches Puzzle zum Zusammensetzen entweder am Overhead-Projektor oder als großformatiges Puzzle an der Tafel beziehungsweise auf dem Boden im Stuhlkreis. Lassen Sie sie den Pflanzen Namensschildchen zuordnen. Dann sammeln Sie im Gespräch, unterstützt durch weitere Wortkärtchen, einige Eigenschaften der verschiedenen Pflanzen, soweit dies bereits im Unterricht Thema war.

Nun greifen Sie den Weizen heraus und kündigen an, dass es in den nächsten Stunden ausschließlich um dieses Getreide gehen wird. Lassen Sie die Kinder aufzählen, was aus Weizen hergestellt werden kann. Wahrscheinlich werden verschiedene Brotwaren und vielleicht Nudeln o.ä. genannt werden. Im Stuhlkreis werden jetzt unterschiedliche Produkte und Verpackungen ausgebreitet.

Fordern Sie sie auf, herauszusuchen, was aus Weizen hergestellt wird. Je unterschiedlicher die Produkte sind, die alle natürlich Weizen in irgendeiner Form enthalten, umso besser. Lassen Sie die Kinder nun auch die Inhaltsangaben jener Produkte lesen, die bis jetzt stehengeblieben sind. Da diese Texte erfahrungsgemäß unübersichtlich, kleingedruckt und lang sind, kann es sinnvoll sein, die entsprechenden Stellen farbig zu markieren. Die Kinder werden wahrscheinlich überrascht sein zu erfahren, dass Weizen z.B. auch in Shampoo stecken kann.
Nehmen Sie nun ein paar Weizenkörner in die Hand und werfen die Frage auf, was mit den Körnern passieren muss, damit daraus Shampoo, Brot und alles Mögliche andere werden kann. Sammeln Sie die Ideen der Kinder auf einem Plakat (z.B. in Form einer Mindmap). Die Verpackungen und Produkte bleiben natürlich im Klassenzimmer, damit dieser Bereich nach der Beschäftigung mit dem Film wieder aufgegriffen werden kann.

Erklären Sie den Kindern nun, dass Sie Ihnen einen Film über Weizen in kleinen Abschnitten zeigen werden und dass direkt im Anschluss daran Aufgaben bearbeitet werden. Zeigen Sie Ihnen den vorbereiteten Platz für die „Expertenwörter“, z. B. eine Ecke der MeNuK-Pinnwand. Hier werden Wortkärtchen mit dem benötigten Fachvokabular sowie weiteren Wörtern, die im Film benutzt werden und den Kindern evtl. nicht klar sind, aufgehängt. Auf der Vorderseite der Karte steht das Wort so groß, dass es auch in einiger Entfernung noch zu lesen ist. Auf der Rückseite finden die Kinder eine kurze Erklärung. Einige dieser Karten sollten von Ihnen vorbereitet werden (siehe Materialblatt „Wörterliste“), andere werden sich durch Nachfragen der Kinder ergeben. Dabei können natürlich auch leistungsstärkere Schüler die Erklärungen schreiben. Klären Sie die vorbereiteten Wörter bereits vor dem Anschauen der betreffenden Filmsequenz, um die Effektivität zu erhöhen.

Lassen Sie die Kinder evtl. passende Fahrzeuge und Maschinen aus ihrem Spielzeug-Fundus mitbringen, die zusammen mit den Getreidekörnern und -ähren, den aus Weizen hergestellten Produkten und den Ergebnissen der Handlungsanregungen auf einem Materialtisch ausgestellt werden.

Einsatz der Sendung

Eine Frau zerbricht ein Bündel Spaghetti. (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Ein Weizenprodukt, das alle Kinder kennen: Spaghetti Bild in Detailansicht öffnen
In vielen Frühstücksprodukten wie Toast steckt Weizenmehl Bild in Detailansicht öffnen
Selbst in Shampoo kann Weizen stecken Bild in Detailansicht öffnen

1. Aussaat und Wachstum

(TC 00:00 – 04:48)

Die erste Sequenz dauert knapp fünf Minuten und zeigt nach einer kurzen Einleitung die Aussaat des Weizens und die Entwicklung der Weizenpflanze bis zur Ernte. Nachdem Sie die passenden Wörter von der Wörterliste (siehe Materialblatt „Wörterliste“) geklärt haben, zeigen Sie die erste Sequenz. Direkt nach dem Anschauen können die Kinder konkrete Fragen stellen, dann sollten sie in der Lage sein, die Aufgaben auf den ersten beiden Arbeitsblättern zu lösen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass das erste Anschauen nicht ausgereicht hat, um alle Informationen mitzubekommen, lassen Sie die Sequenz noch einmal ohne Ton laufen und die Bilder von einzelnen Kindern kommentieren.

Die Handlungsanregungen können von den Kindern in Gruppen- oder Partnerarbeit direkt im Anschluss an die Arbeitsblätter umgesetzt werden. Damit auch die Schülerinnen und Schüler, die langsamer arbeiten, zu diesen Aufgaben kommen, können Sie bereits vor der Arbeit mit dem Film leistungsheterogene Gruppen bilden. Die stärkeren Schüler helfen den schwächeren bei den schriftlichen Aufgaben, damit die Gruppe dann gemeinsam mit dem Experimentieren und Basteln beginnen kann.

Beenden Sie den Unterricht mit einem kurzen Schlusskreis, in dem die Kinder von ihren Erfahrungen berichten und Fragen stellen können, die entweder direkt beantwortet oder für die nächste Stunde festgehalten werden.

Mit den weiteren Sequenzen können Sie dann genauso verfahren:

2. Die Ernte

(TC 04:48 – 00:07:20)

In diesem Teil wird die moderne Erntemethode mit dem Mähdrescher der Handverarbeitung früherer Jahrhunderte gegenübergestellt.

3. Der Weizen wird gemahlen

(TC 07:20 – 00:12:10)

Die einzelnen Schritte der Verarbeitung in der Mühle werden genau gezeigt. In einer kurzen Animation wird der Aufbau eines Weizenkorns erklärt.

4. Was aus Weizen werden kann

(TC 12:10 –14:39)

Das Thema der vierten Sequenz wird im Film und auf dem Arbeitsblatt nur angerissen und sollte dann in einer anschließenden Stunde noch weiter vertieft werden.

Im Anschluss an die Arbeit mit dem Film steht die Auswertung und Präsentation der „Forschungsergebnisse“ der Schüler, die aus den Handlungsanregungen entstanden sind. Eine hübsche Idee ist auch, die Arbeitsblätter der gesamten Einheit in einem Weizen-Heft zusammenzufassen. Das Deckblatt könnte in Marmorier-Technik gestaltet werden, für die man aus Weizenstärke selbst hergestellten Kleister verwenden kann. Einen runden Abschluss des Themas stellt der Besuch einer Bäckerei oder einer Getreidemühle dar.

Materialliste

Für die Durchführung des Unterrichtsvorschlags und aller Handlungsanregungen brauchen Sie folgendes Material:

- Bilder verschiedener Getreidepflanzen als Puzzle, dazu passende Namenskärtchen

- verschiedene Getreidekörner

- möglichst viele verschiedene Produkte bzw. deren Verpackungen, die Weizen enthalten

- alte Backbleche oder flache Auflaufformen,

- alte Gabeln

- Blumenerde

- Gießkannen

- schwarze (lichtundurchlässige) Folie oder Pappe

- ein kleines Aquarium oder Terrarium, ersatzweise andere viereckige Glasgefäße

- zwei flache, größere Steine

- einen Mörser

- Getreidemühlen (Handbetrieb und elektrisch)

- kleine Schälchen für das Mahlgut

- Back- und Kochbücher

- Zutaten für Salzteig (Salz, Mehl) und entsprechende Gefäße

- Backpapier

- Sperrholzplatten

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Was wird aus Weizen?

Wie viel Zeit und Arbeit stecken eigentlich in einem Pfannkuchen? Wir verfolgen den Weg zurück zum „Ausgangsmaterial“: Ein kahler Acker im Spätherbst – kaum zu glauben, dass hier in weniger als einem Jahr zentnerweise Weizen geerntet wird. Aus den winzigen Getreidekörnern, die der Bauer mit der Sämaschine in den Boden bringt, wird mithilfe von Wasser und Sonne im Laufe weniger Monate erntereifes Getreide. In der Mühle durchlaufen die Körner einen aufwändigen Reinigungs- und Mahlprozess. Das fertige Mehl steckt in Nudeln, Pizza oder Keksen. Sogar in Brühwürfeln und Shampoos finden sich Weizenprodukte. Selbst in der Eier- und Milchproduktion spielt Weizen eine Rolle. Vorgänge, die für das menschliche Auge zu schnell oder zu langsam ablaufen, illustriert der Film mit Zeitlupen- beziehungsweise Zeitrafferaufnahmen. Der Zuschauer lernt zu schätzen, wie viele Naturwunder und menschlicher Einsatz in unserer alltäglichen Nahrung stecken.

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Was wird aus Kartoffeln?

Kartoffeln lassen wir uns in zahllosen Variationen schmecken. Als Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Reibekuchen, Kartoffelpüree, Pommes frites oder Chips. Doch die Knollen können weit mehr, als nur unseren Gaumen zu erfreuen: Aus Kartoffeln wird Stärkemehl gewonnen, das in der Lebensmittel- oder Papierindustrie Verwendung findet oder bei der Produktion von biologisch abbaubarem Kunststoff eingesetzt wird. Aber wie erhält man den Rohstoff für all diese vielen Kartoffelprodukte? Auf einem Acker verfolgen wir die Arbeit des Bauern und das Wachstum der Kartoffelpflanzen vom Setzen der Saatkartoffeln bis zur Ernte. Aus einer einzigen Saatknolle, die der Bauer im Frühjahr in die Erde setzt, gehen, je nach Sorte, bis zu zehn oder sogar noch mehr sogenannte „Tochterknollen“ hervor. Zeitraffer, Zeitlupe und 3D-Animationen machen dabei auch Vorgänge sichtbar, die dem Zuschauer normalerweise verborgen bleiben. Doch eine gute Ernte ist keine Selbstverständlichkeit. Der Kartoffelkäfer könnte dem Bauern einen Strich durch die Rechnung machen. Desweiteren begleiten wir Kartoffeln auf ihrem Weg durch die Fabriken, die Chips, Stärkemehl oder Bioplastik aus ihnen machen.

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Was wird aus Rüben?

Zucker ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob offensichtlich zum „Versüßen“ des Kaffees, oder versteckt in Lebensmitteln wie Pizza oder Ketchup. Doch woher kommt eigentlich Zucker? In Mitteleuropa liefert die Zuckerrübe den Grundstoff, der uns das tägliche Leben versüßt. Wir verfolgen den Weg einer Zuckerrübe von der Aussaat bis zum Endprodukt. Wie die Zuckerrübe keimt, wächst, reift, wie die Pflanze aufgebaut ist, und welche landwirtschaftlichen Arbeitsschritte im Zuckerrübenanbau notwendig sind – all das illustriert dieser Film. Hinzu kommt die Erklärung des aufwändigen Raffinierungsprozesses, in dem aus dem Pflanzenrohstoff schließlich die weißen Zuckerkristalle gewonnen werden. Der Zuschauer lernt zu schätzen, wie viel Naturwunder und menschlicher Einsatz in einem Würfelzucker stecken.

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Autor/in
Ingeborg Schuster