Sendungen:
- Peur de l'enfer et salut de l'âme
- Murailles, puits et crimes
- Commerce, artisanat, marchés
- Ruelles, ghettos, chantiers
- Les femmes, le progrès, les préjugés
Introduction/Einleitung
Es handelt sich um eine Dokumentation über die Lebensart der Menschen im Spätmittelalter in französischer Sprache. Das Thema Mittelalter steht in den meisten Bundesländern auf dem Lehrplan Geschichte, sodass die Sendungen im Laufe des 7. Schuljahres im bilingualen Fachunterricht Französisch gezeigt werden können. Religion und Kunst sind auch bei diesen Sendungen mit dem Französischunterricht zu kombinieren. Sie setzen vom Fachwortschatz und vom Sprechtempo einiges an Lexikkenntnissen und Hörverständniskompetenzen voraus. Die Sendungen sollten daher bei Schülern und Schülerinnen der Niveaus A2.2 bis B 1.2 des Gemeinsamen europäischen Rahmens (GeR) eingesetzt werden. Zur besseren Verständigung sollten die entsprechenden didaktisierten Sequenzen ausgesucht werden. Die Wahl der Sequenzen und Teilsequenzen findet nach sprachlichen und schülerzentrierten Kriterien statt. Die Sendungen können im bilingualen Unterricht oder an einem deutsch-französischen Gymnasium vorgeführt werden. Sie lassen sich auch im Rahmen einer fächerübergreifenden/ klassenübergreifenden/jahrgangsübergreifenden Projektwoche einbetten.
Methodisch-didaktische Anregungen
Technisch sollte eine Klasse wenn möglich mit Beamer und Whiteboard oder mit Notebooks ausgestattet sein. Die Lehrkraft sollte für ein angenehmes, entspanntes Vorführklima sorgen und die Klasse vorbereiten und einstimmen: bequemes Sitzen, gute Sicht für alle, aufgeräumter Arbeitsplatz, vorhandenes Schreibzeug et cetera.
Erste Verfahrensweise: Die ausgewählte Sequenz oder Teilsequenz kann ohne Ton gezeigt werden. Dann werden die Arbeitsaufträge und die nötigen Arbeitsblätter ausgeteilt. Die Klasse sollte mit den Lernstrategien vertraut sein. Zuerst sollen die Consignes, die Aufträge, verstanden, die Fragen gut durchgelesen werden.
Bei der Compréhension auditive et visuelle (Hör-/Sehverständnis) sind alle Aufgaben nach Schwierigkeitsgrad aufgebaut:
- compréhension globale
- compréhension détaillée
- compréhension sélective
Die Aufgaben verstehen sich als lerninhaltlich-differenziert.
Bei der compréhension écrite sollten zuerst die Anweisungen und dann die Fragen einzeln durchgelesen und verstanden werden. Dann wird nach und nach jede einzelne Frage mit Bezug auf die gezeigte Sequenz bearbeitet. (Arbeitsblatt 1). Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht nur das richtige Kästchen ankreuzen, sondern möglichst mit eigenen, einfachen Worten oder mit dem richtigen Zitat aus dem gesehenen oder gehörten Abschnitt oder dem gelesenen Text begründen (la justification). Die Kontrolle erfolgt im Tandem (Die Bögen werden ausgetauscht) oder im Plenum. Diese Übungen könnten zum Teil im Rahmen einer Lernstandsdiagnose benutzt werden. Die Fragen sind wie beim Hör-/Sehverständnis nach Schwierigkeitsprinzipien aufgebaut.
Dann erst wird die Teilsequenz ganz oder en partie nach Verstehenssequenzen abgespielt; Pausen zum Mitschreiben sollen dosiert und miteinbezogen werden. Es sei darauf hingewiesen, dass das Sprechtempo beim Abspielen der DVD technisch von der Lehrkraft gesteuert werden kann, indem beispielsweise die Vorführung durch Anklicken/Drücken der Pausetaste unterbrochen wird.
Zweite Verfahrensweise: Ein Mitschüler oder ein Tandem könnte zu dem Thema einen kurzen Vortrag halten und ein Vokabelblatt mit den nötigen Idiotismen (sprachlichen Eigentümlichkeiten) vorbereiten, vielleicht einen groben Ablaufplan geben, wenn es sich um eine längere Sequenz handelt.
Dritte Verfahrensweise: Es wird zuerst zugehört und dann das Gehörte schriftlich festgehalten (bei Lückentexten, siehe Arbeitsblätter 2 und 3).
Vierte Verfahrensweise: Schülerinnen und Schüler sollen mündlich oder schriftlich eine Sequenz dialogisieren oder kommentieren (style journalistique ou documentaire), die ohne Ton abgespielt wurde. Der Anfang kann mit Ton vorgeführt werden und das Ende nicht.
Fünfte Verfahrensweise: Die Klasse wird aufgefordert, einen anderen Titel zu finden oder Zusatzmaterialien zu suchen (Tipp: www.planet-schule.de), um die Sequenz zu ergänzen. Somit sind etliche Kompetenzen des GeRs für einen Portfolioeintrag abgedeckt. (Je sais trouver, lire, commenter des documents historiques ou d’histoire de l’art, par exemple).
Sechste Verfahrensweise: Die Lehrkraft kann den Film stoppen und die Gruppe auffordern das Standbild, eine Szene der Sendung zu beschreiben. Diese Methode eignet sich für den Einstieg oder für eine lernschwache Gruppe (Wiederholung der Kleider oder der Zimmer eines Hauses oder der Berufe) erweitert mit Vergleichen zwischen damals und heute (révision de l’imparfait). Auf diese Weise können schüchterne Schüler ihren Beitrag leisten. Mit Hilfe der Technik am Whiteboard kann auch nur ein Teil des Gesamtgeschehens gezeigt werden und es müssen Hypothesen formuliert werden. (Il pourrait s’agir de…, je pense que la scène a lieu… se joue …)
Siebte Verfahrensweise: Im Rahmen eines Tages der offenen Tür oder einer Arbeitsgemeinschaft könnten die Schülerinnen und Schüler eine mittelalterliche Marktszene mit französischen Dialogen spielen/vorführen.
La ville au bas Moyen-Âge - Commerce, artisanat, marchés
BEISPIELHAFTER UNTERRICHTSABLAUF
Folgende Hauptthemen werden in dieser Sendung aufgegriffen: das Handwerk und die Zünfte, alles rund um den Markt und die Marktleute, Erfindungen. Die unterschiedlichen Aufgabentypen zu diesen Themen enthalten verschiedene Schwierigkeitsgrade. Hinweise zum Umgang mit den Aufgaben:
Thema 1: die Handwerker (TC 0:00-2:16)
Annäherung: Die Schüler sollten im Vorfeld eine Wortschatzübung zu diesem Thema gemacht haben, beispielsweise mit Mindmapping, mit Zuordnung von Bildern zu Handwerksberufen oder auch über Zunftzeichen.
Einsatz: Der Ausschnitt wird zunächst ohne Ton gezeigt. Danach werden im Lehrer-Schüler-Gespräch die dargestellten Berufe auf Französisch benannt und beschrieben. Die Schüler hören erst beim zweiten Vorspielen die einzelnen Berufe. (Achtung: Nicht alle Berufe werden genannt.) Beim Vorspielen mit Ton können die Schüler bereits ihre Ergebnisse überprüfen. Möglich ist es auch, die Handwerkerdarstellungen einzeln zu stoppen und die Berufe direkt notieren zu lassen. Die weiteren Übungen sind auf einzelne Details konzentriert: die Größe der Handwerkergruppe und die Arbeitszeit. Arbeitsblatt 5, Aufgabe 1
Thema 2: die Zünfte (TC 2:16 – 3:09)
Annäherung: Überleitung von den Handwerksberufen zum Organisationssystem der Handwerker. Methodische Kenntnisse: Notiztechniken sollten den Schülern bekannt sein oder müssen vorher eingeführt werden.
Einsatz: Es bietet sich an, arbeitsteilig vorzugehen. Je eine Gruppe bearbeitet einen Themenbereich und kann gegebenenfalls noch weitere Informationen zu den anderen Bereichen ergänzen. Dieser Abschnitt muss in mehrere Phasen eingeteilt werden. Möglich ist ein Stopp bei TC 2:25 Minuten (définition), TC 2:30 (présidence), TC 2:39 (le règlement), TC 3:00 (fonction du président) und nach TC 3:09 (objectifs des règles). Der Schwierigkeitsgrad ist am höchsten für die Bereiche fonction du président und le règlement. Die Versammlung der maîtres jurés lässt sich gut als Standbild nutzen (TC 2:18). Mit Hilfe der Zunftzeichen kann man die Handwerksberufe wiederholen. Arbeitsblatt 5, Aufgaben 4 und 5
Thema 3: le marché (TC 3:33 – 3:54)
Annäherung: Mindmap zum Thema Marché (aujourd'hui).
Einsatz: Der Ausschnitt wird mit Ton gezeigt (Zwischenstopps sind schwierig, besser mehrmals mit unterschiedlicher Aufgabenstellung sehen und hören). Die Schüler bearbeiten Aufgabe 6 auf Arbeitsblatt 6. Ein globaler Vergleich der beiden Marktformen bietet sich im Anschluss an.
Aufgabe 7 (TC 05:02-6:02) ermöglicht den Vergleich eines Details: der Marktwächter / Kontrolleur im Mittelalter und heute. Es empfiehlt sich eine arbeitsteilige Gruppenarbeit. Leistungsschwache Gruppen können auch die einzelnen Lösungselemente erhalten und müssen sie nur noch richtig zuordnen. Arbeitsblatt 6, Aufgaben 6 und 7.
4. Vertiefung des Themas marché: le marchand (TC 8:20 -10:15)
Im Anschluss an das Thema marché bietet sich eine Vertiefungsphase zum Unterthema „le marchand“ an. Die ersten drei offenen Fragen sind einfach zu beantworten, die letzte Frage (TC 09:20-10:17) ist komplexer. Sie kann auch weiter in Unterfragen aufgeteilt werden, beispielsweise: Quels risques court le marchand en voyageant en charrette, quels risques court-il en voyageant en navire? Arbeitsblatt 6, Aufgaben 8-11.
Thema 5: les inventions – le papier (TC 11:06-11:44)
Einsatz: Allgemeine Behandlung von Erfindungen im Mittelalter. Ein konkretes Beispiel, „le papier“, zeigt der Film. Die einzelnen Schritte zur Herstellung des Papiers werden den Schülern mithilfe der Übung verdeutlicht. Als Zusatzfrage bietet sich Aufgabe 13 auf Arbeitsblatt 6 an (TC 11:44-12:02).