Lernvideos für den Unterricht, als Nachhilfe oder zur Prüfungsvorbereitung.
Frauen, Fortschritt, Vorurteile
Die Pest hatte um 1350 ein Drittel der gesamten Bevölkerung Europas dahingerafft. Arbeitskräfte waren knapp. Das verschaffte den Frauen Aufstiegschancen. Sie drängten in das wirtschaftliche Leben der mittelalterlichen Städte. Zwar war das Bild der Frau immer noch von religiösen Vorurteilen geprägt, doch wirkte es sich kaum mehr auf den Alltag aus. Frauen waren bald in allen Berufsfeldern zu finden, jedoch behielten die Männer stets die Oberhand. Ehemann oder Vater waren Vormund der Frau - offiziell zum Schutz des schwachen Geschlechts. Allein der Weg ins Kloster ermöglichte die Loslösung vom Mann. Dennoch war das späte Mittelalter eine fortschrittliche Epoche. Mit Beginn der Neuzeit gingen viele Errungenschaften für die Frauen wieder verloren.
Gassen, Ghettos, Baubetrieb
Holz und Lehm waren die wichtigsten Baustoffe für den Bau von Fachwerkhäusern, aber auch leicht brennbare Materialien. Stadtbrände vernichteten oft ganze Stadtviertel. Steinhäuser mit Ziegeldächern schützten besser vor Feuer. Leben und arbeiten war in den Häusern selten getrennt. Nur reiche Leute leisteten sich etwas mehr Privatsphäre. Regelrecht isoliert im Gesellschaftsgefüge: die Juden. Sie mussten in einem Ghetto leben und waren rechtlich Menschen zweiter Klasse. Dennoch waren sie meist reicher als ihre christlichen Mitbürger, weil sie sich auf den Handel und das Bankgeschäft konzentrierten. Zum Zeichen der Hoheit des Christentums entstanden in den Städten mächtige Kirchen und Kathedralen. Alle Bürger beteiligten sich am Bau der Gotteshäuser, so wie auch Kirchenfeste in aller Öffentlichkeit gefeiert wurden. Weniger fromm ging es in den städtischen Badehäusern zu. Hier gab man sich bei gutem Essen und Musik den Liebesdiensten der Prostituierten hin.
Handel, Handwerk, Marktgeschehen
Jeder zweite Stadtbewohner war Handwerker. Organisiert in Zünften sorgten sie zusammen mit den Kaufleuten für die wirtschaftliche Stabilität der Stadt. Wichtigster Warenumschlagplatz war der Markt und wichtigstes Zahlungsmittel das Geld. Von einer einheitlichen Währung wie dem Euro war man im Mittelalter aber weit entfernt. Jede Stadt mit Münzrecht konnte eigenes Geld in Umlauf bringen. Die Verbindung zwischen den Städten stellten die Kaufleute her. Sie unternahmen Handelsreisen und füllten die Kontore und Kaufhäuser mit Waren. Eine Revolution in der Verbreitung von Informationen brachte die Erfindung von Papier und Buchdruck. Aus manchem Handwerker wurde ein reicher Verleger und Geschäftsmann.
Mauern, Brunnen, Galgenstricke
Innerhalb der Stadtmauern hatten Recht und Ordnung zu herrschen. Pflichten und Rechte der Bürger waren in den Verordnungen des Städtischen Rats genau festgelegt. Die Ratsherren waren auch Richter. Gesetzesbrecher wurden hart bestraft; Folter und Todesstrafe waren an der Tagesordnung. Erstaunlich dagegen: Den Steuerzahlern überließ der Rat weitgehend selbst die Entscheidung, wie viel sie in den Stadtsäckel einzahlen wollten. Wie der Rat das Geld zum Wohle der Bürger wieder ausgab, wird anhand der Wasserversorgung deutlich: Brunnen und Wasserläufe durften nicht verschmutzt werden. Doch die hygienischen Zustände in der Stadt waren oft miserabel. Müll, Kot und Dreck gehörten zum alltäglichen Stadtbild. Gegen Seuchen wie die Pest waren die Menschen machtlos. Eine weitere Ausnahmesituation: Krieg. Wie funktionierte die Stadtverteidigung, und was geschah mit der Stadt, wenn sie vom Feind erobert wurde?
Höllenangst und Seelenheil
Das Leben im Mittelalter war von Krankheit geprägt. Der Tod war allgegenwärtig. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 30 Jahren war der Glaube an Gott die zentrale Lebensauffassung. Das irdische Leben sahen die Menschen als einen Übergang in ein nächstes Leben an. Dabei war die Angst groß, wegen begangener Sünden in die Hölle zu kommen. Die Kirche bot verschiedene Wege an, die Seele vor dem Fegefeuer zu retten. Das Exklusivrecht der Kirche, Sünden zu vergeben, führte aber zu Missbrauch und Missständen, die schließlich die Reformation auslösten.
Was war los beim Konstanzer Konzil?
Die Sendung begibt sich mitten hinein in das Mega-Event des Mittelalters: das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418. Es ging um die zukünftige Machtverteilung in der christlichen Welt. Religiöse, politische und soziale Gegensätze prallten aufeinander.
Eine detailgetreue 3D-Rekonstruktion des mittelalterlichen Konstanz macht das historische Ereignis greifbar. Die Chronik Ulrich Richentals dient dem Film als Wegweiser durch die Wirren des Konzils.
Welche Rolle spielte die Kirche?
Im Mittelalter waren Glaube und Kirche allgegenwärtig und bestimmten große Teile des Lebens. Beim Konstanzer Konzil trafen vor 600 Jahren weltliche und kirchliche Machtansprüche aufeinander. Das Gottesgnadentum, die Legitimation weltlicher Vormachtstellung, war durch die Existenz von drei Päpsten bedroht und damit schien auch die - über das gesamte Mittelalter gültige - Auffassung der Einheit kirchlichen und weltlichen Lebens bedroht. Der Film erklärt aus der zeitlichen Perspektive des späten Mittelalters die Bedeutung des mittelalterlichen Glaubens und spürt der Faszination religiöser Riten nach.
Wovon lebten die Bauern?
Was wuchs auf den Äckern des Mittelalters? Und was kam auf den Tisch? Wie gesichert war die Ernährung? Welche Rolle spielte der Stand der Bauern im Mittelalter? Die Sendung zeigt, wie eng das Leben der Bauern und die Fragen der mittelalterlichen Ernährung miteinander verbunden waren und geht mit Archäobotanikern und Köchen auf Spurensuche.
Wie lebten die Frauen?
Die Sendung folgt den Spuren der Frauen, die zur Zeit des Konstanzer Konzils am Bodensee lebten. Welche gesellschaftlichen Rollen standen ihnen zu? Wovon lebten sie? Wie sah ihre Kleidung aus und welche Bedeutung hatten die Schnitte, Farben und Accessoires? Die Sendung geht diesen Fragen nach und begleitet Wissenschaftler und Spezialisten bei ihren Recherchen und Experimenten.
Warum baute man Burgen?
Die Sendung untersucht den Aufbau und die Bedeutung der mittelalterlichen Burg und zeigt im Experiment, wie Angriff und Verteidigung funktionierten. Mittelalterliche Waffen waren überaus gefährlich. Das beweist der originalgetreue Nachbau einer Armbrust, die sich, in den Händen eines Experimentalarchäologen, als sehr effektiv erweist. Viele Experimente in der Sendung zeigen: In der mittelalterlichen Schlacht gab es weitaus mehr als Schwerterklirren und Kampfgeschrei
Die Zulieferer
Archäologiestudent und Touristenführer Frank stellt die Berufe der Zulieferer vor, die mit ihrer Arbeit die anderen Handwerker auf der mittelalterlichen Baustelle unterstützen.
Wie wurde man Ritter?
Die Sendung stellt den „Traumberuf“ Ritter mit einer ausführlichen Jobbeschreibung vor und zeigt Höhepunkte und Gefahren einer Ritterlaufbahn. Das Anforderungsprofil war beeindruckend. Die Anwärter mussten sowohl Kampftechniken als auch höfische Benimmregeln erlernen, auf dem Lehrplan standen zusätzlich Lesen, Schreiben, Brettspiele, Tanz, Gesang und Reiten. Der Aufstieg vom Pagen zum Knappen bis zur Aufnahme in den Ritterstand dauerte sehr lange. Frühestens im Alter von 21 Jahren erhielten die jungen Männer die sogenannte „Schwertleite“. Ab nun galt es, sich im Kampf zu bewähren.
Wie hat der Buchdruck die Reformation beflügelt?
Im Jahr 1517 fordert der Augustinermönch Martin Luther eine grundlegende Reform der Kirche. Mit seinen 95 Thesen will er die Öffentlichkeit wachrütteln. Da kommt ihm gerade recht, dass Johannes Gutenberg etwa 60 Jahre zuvor in Mainz ein revolutionäres Buchdruckverfahren entwickelt hat.
Was waren die Bauernkriege?
Im Jahr 1517 prangerte Martin Luther mit seinen 95 Thesen den Ablasshandel an und brachte die Reformation ins Rollen. Luther predigte „von der Freiheit eines Christenmenschen“. Dieser Gedanke spielte wenige Jahre später als Auslöser der Bauernkriege eine entscheidende Rolle. Was geschah damals genau?
Der Aachener Kaiserdom
Vor mehr als 1200 Jahren beginnen die Vorarbeiten zum spektakulärsten Bauwerk der damaligen Zeit. Bauherr Karl der Große beordert die besten Baumeister und Handwerker nach Aachen.
Was war eine Viereckschanze bei den Kelten?
Auf der Schwäbischen Alb finden Archäologen immer wieder auffällige Grundrisse aus der Keltenzeit. Damals befanden sich dort durch Wall und Graben geschützte, gut befestigte Siedlungszentren. Doch wozu dienten sie? Die Experten versuchen ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Bäuerliches Leben im Mittelalter
Im Mittelalter lebten die Menschen mit der Natur und passten sich ihr an anstatt sie zu beherrschen. In szenischen Rekonstruktionen schildert die Sendung das Leben der Bauern in der dörflichen Gemeinschaft. Sie zeigt ihre Tagesarbeit auf dem Hof und deren Organisation. Dazu gehören das Fruchtbarmachen und die Bearbeitung der Böden in der Dreifelderwirtschaft, der Anbau und die Verarbeitung des Getreides, die Holzwirtschaft und die Textilherstellung. Es wird die Abhängigkeit der Bauern vom Grundherrn deutlich, der Stand der Medizin wird erklärt und auch deren Zusammenspiel mit Religion und Glauben.
Multimedia: Die Stadt im späten Mittelalter in vier Sprachen (DVD-ROM, Begleitheft)
Gefangen in Köln
Im Mittelalter kann Kritik an der Kirche den Tod bedeuten. Mit Ketzern wird kurzer Prozess gemacht. Aber wann ist man ein Ketzer?
Diese Geschichte beginnt im Kölner Dom, im Jahr 1527: Peter Fliesteden, ein evangelischer Reformator, zeigt seinen Abscheu über die alte Liturgie und spuckt während des Abendmahls auf den Boden. Das bringt ihn in den Kerker. Der Klerus damals ist mächtig in Köln. Aber viele Priester und Mönche der Stadt sind auch ebenso unbeliebt. So kommen sie oft betrunken zu den Gottesdiensten – oder auch gar nicht. Peter Fliesteden ist nicht der Einzige, der eine Reformation in der Stadt will. Es kommt zum Kräftemessen.
Wie es dem Ketzer erging und warum Köln am Ende katholisch blieb, dem geht Julian Sengelmann auf den Grund.
Entführt auf die Wartburg
Martin Luther ist auf dem Heimweg von Worms nach Wittenberg. Eine gefährliche Reise, denn er ist vom Kaiser als Ketzer verurteilt worden. Er gilt als vogelfrei. Und dann geschieht es: In einem Wald werden er und seine Reisegefährten überfallen. Martin Luther wird entführt. Heimlich bringen ihn die Häscher auf die Wartburg. Während ganz Deutschland glaubt, Martin Luther sei tot, verbringt er einsame Stunden auf der Wartburg und stellt sich dort seinen inneren Dämonen.
Julian Sengelmann geht einer Entführung nach, die in die Weltgeschichte eingegangen ist.
Angeklagt zu Worms
Mit den 95 Thesen fing es an, weitere Schriften folgten. Martin Luther stellt erst den Ablass, dann die Papstkirche insgesamt in Frage. Das provoziert Kaiser und Papst. Und nun, 1521, soll sich Luther auf dem Reichstag zu Worms verteidigen. Er ist als Ketzer angeklagt. Zwei Tage soll das Verfahren dauern. Ein kleiner Mönch aus der deutschen Provinz wird vor den Kaiser und die mächtigsten Männer des Reiches zitiert. Eine Sensation.
Aber steht das Urteil nicht schon fest? Kann man einen solch riskanten Auftritt mit heiler Haut überstehen?
Julian Sengelmann sucht am Ort des Geschehens nach Antworten.
Wie war das mit dem Glauben im Mittelalter?
Religion prägte das mittelalterliche Leben, die Menschen fürchteten die Hölle und versuchten die göttlichen Gebote einzuhalten. Um von ihren Sünden erlöst zu werden, machten sich die Menschen auf zu Wallfahrten und beteten Heilige und Reliquien an. Die Verehrung konnte manchmal aber ins Extreme umschlagen.
Leben im rheinischen Paradies
Im ersten nachchristlichen Jahrtausend verlagerte sich der Schwerpunkt der jüdischen Diaspora immer mehr vom Nahen und Mittleren Osten nach Europa. Von Italien kommend siedelten die ersten jüdischen Familien entlang des Rheins und gründeten neue Zentren jüdischen Lebens - als Chasside Aschkenaze, die „Frommen Deutschlands“. Die jüdische Bevölkerung leistete Entscheidendes für die kulturelle Entwicklung der Städte: vor allem in den Städten Speyer, Worms, Straßburg und Mainz entstanden bedeutsame jüdischen Gemeinden. Mit ihrer Siedelung im Rheintal nahmen die neuen Siedler auch Gebräuche der neuen Heimat in ihre Kultur auf - vor allem übernahmen sie Wörter und Struktur des Mittelhochdeutschen in ihre Alltagssprache, das „Jiddisch“ entstand.
Leben im Mittelalter
Im Mittelalter geht es hoch her im Südwesten. Mit einem großen Hoffest will Kaiser Barbarossa seine Macht demonstrieren. Doch das Fest verläuft anders als geplant...Im Kloster Disibodenberg legt sich die Nonne Hildegard von Bingen mit dem Bischof an. In Ravensburg – wie in anderen Städten – gewinnen die Bürger an Macht. Der Bürgermeister Henggi Humpis gründet zusammen mit anderen Kaufleuten die Ravensburger Handelsgesellschaft, die zu einem der bedeutendsten Handelsunternehmen dieser Zeit wird. Die Gesellschaft ist im Umbruch...
Was ist ein Ritter?
In Büchern und Geschichten, auf Rittermärkten und beim Spielen – überall begegnen wir Rittern. Doch in welcher Zeit lebten die echten Ritter? Wie wurde man Ritter und wie sah das Leben eines Ritters aus?
Was geschah beim Konstanzer Konzil?
Es war das Ereignis des Mittelalters! Konstanz platzte aus allen Nähten: Etwa 70.000 Besucher kamen in die kleine Stadt - Delegationen aus der ganzen christlichen Welt. Denn die Lage war ernst. Es galt, die Spaltung der Kirche aufzuhalten, religiöse und politische Probleme zu lösen.