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Nie wieder keine Ahnung! Architektur | Unterricht

Stand
Autor/in
Marko Sommer

Die Sendungen stellen betont einen ersten Einstieg dar. Folge 1 kann eine Grundlage für eine anschließende vertiefende architekturhistorische Auseinandersetzung sein. Bauwerke sind sehr komplex und daher auch nicht leicht zu besprechen und einzuordnen. Es empfiehlt sich eine Unterrichtseinheit Kunstgeschichte – zum Beispiel mit den Materialien rund um „Nie wieder keine Ahnung! Malerei“ vorzuschalten. So können die Lernenden die Bauwerke mit mehr Überblick über die Epochen und das Zeitgeschehen betrachten.

Pont du Gard (Foto: Alexander Bartl, Pixelio.de)
Berühmtes Bauwerk aus der Römerzeit: Pont du Gard in Frankreich

Der Einstieg mit Folge 2 eignet sich für die Sekundarstufe I. Die Baumaterialien liefern einen direkten und greifbaren Zugang zu den Bauten, erfordern dabei weniger historisches Vorwissen als Folge 1. Die Arbeitsmaterialien sind auf die jeweilige Folge zugeschnitten, ein Arbeitsblatt liefert vermischte Aufgaben zu allen drei Folgen. Gekennzeichnet werden zwei Anforderungsniveaus:

Außenaufname von Schloss Versailles (Foto: SWR – Screenshot aus der Sendung)
Gebaut im Zeitalter des Barock: Schloss Versailles

Material zu Folge 1: Wie funktioniert Architektur?

1. Zuordnungsspiel –sammeln und sortieren

zu den Arbeitsblättern 1 und 2:

- Rechts werden kurze Infos zu den Werken gegeben beziehungsweise Begriffe und Fachtermini erklärt.

- Die mittlere Spalte zeigt die Epochen mit dem Bauwerk.

- Links werden Zusammenhänge aus dem Film als Lernkontrolle erfragt.

Schwärzt man den Gebäudenamen in der mittleren Spalte, kann man die Arbeitsblätter zu Kärtchen schneiden und als Zuordnungsspiel einsetzen.

Mit einem gewissen Vorwissen kann man die Zusehenden getrost einmal ohne Unterbrechung auf die Reise zu den zehn berühmten Bauwerken schicken. Die Arbeitsblätter 1 und 2 verfolgen das Ziel, das Gesehene zu sichern und den Seheindruck dennoch möglichst unverfälscht zu lassen. Sie bieten sowohl eine kognitive – als auch eine spielerische Zugangs Möglichkeit (siehe „Zuordnungsspiel“). Arbeitsblatt 3 berücksichtigt zudem die Funktionen der Bauwerke und wiederholt sie auf visuelle Weise, indem es nochmals alle kühnen Konstruktionen zeigt. Die farbigen Verbindungen liefern die Möglichkeit einer Anschlusskommunikation über die Quantitäten hin zu den Qualitäten der Gebäude.

Zwei Schüler stehen sich gegenüber und bilden einen Spitzbogen. (Foto: Marko Sommer)
Im Unterricht nachgestellt: die Druckverteilung bei Spitz- und Rundbogen

2. Welche Kräfte wirken?

Zwei etwa gleichgroße Schüler stellen sich so gegenüber, dass ihre Hände sich mit nach oben ausgestreckten Armen berühren – sie bilden einen gotischen Spitzbogen. Lassen sie sich nun leicht gegeneinander fallen, spüren sie den Druck auf den Händen.

Variante: Ein Stück Styropor befindet sich zwischen ihnen und symbolisiert den Schlussstein.

Enie van de Meiklokjes vor dem BMW-Tower (Foto: SWR/megaherz)
Berühmte Stahl-Glas-Konstruktion: der BMW-Tower in München

Material zu Folge 2: Bauen – aber womit?

Auch wenn die Folge einen praktischeren Zugang hat, gibt es zunächst wieder viele Fakten zu den Baustoffen, die verarbeitet werden müssen. Daher haben einige Aufgaben erklärenden beziehungsweise ergänzenden und wiederum sichernden Charakter. Hinzu kommen Aufgaben, die zeichnerisch zu „beantworten“ sind. Die Folge eignet sich besonders zum sequentiellen Ansehen. Nach Stein und Ziegel sollte man den Film anhalten und die Baustoffe vergleichen. Mit den Aufgaben des Arbeitsblattes 4 lässt sich so eine abgerundete Stunde gestalten. In der Folgestunde können dann Holz und Stahl verglichen werden. Der Beton bietet Ansatzpunkte für einen Gesamtvergleich, da er schon von den Römern verwendet wurde: Arbeitsblatt 5. Ergänzt werden kann das Thema Baustoffe mit der Sendereihe „Bauberufe des Mittelalters“.

Schätzfrage – raten mit Enie

Halten Sie Folge 2 bei 19:21 Min. an: Seit wann gibt es Beton?

Porträtaufnahme von Andreas Hild (Foto: SWR/megaherz)
Architekt Andreas Hild

Material zu Folge 3: Architektur und die Menschen, die sie gestalten

In dieser Folge ist Architekt Andreas Hild in seinem Element – ist er doch selbst Architekt. So macht er zu Beginn klar, was der Architekt im Idealfall alles unter einen Hut bringen muss: Statik, Ökonomie/Ökologie und die Ästhetik. Mit Erklärstücken – durch Zeichnungen illustriert – verdeutlicht Enie van de Meiklokjes, was den Auftraggeber ausmacht. Mit diesem sich wiederholenden Sendungselement wird hier der Wandel der Auftraggeber von Kirchen- und Adelsvertretern bis hin zu Aufsichtsgremien verdeutlicht.

Ebenso werden dann kontrastiv Bewohner Pompejis und Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt. Verbunden wird dies mit der Frage, wann man begann, sich wirklich Gedanken über die Wohnverhältnisse der Bürger zu machen. Die Arbeitsblätter verstehen sich zunächst als Sammlung der Erfahrungen zu den drei Personengruppen (der Architekt – Arbeitsblatt 6) – vor der Bearbeitung sollte den Lernenden jedoch schon bekannt sein, dass diese Aufgaben zur ersten Vorbereitung des Planspiels (siehe Arbeitsblätter 7 und 8) dienen. Das Planspiel ermöglicht selbsttätiges Auseinandersetzen und somit Wiederholen der Inhalte der drei Folgen. Es kann auch den Weg zu einer ästhetisch-praktischen Arbeit bereiten, ein dreidimensionales Modell zu erstellen. Hierzu gibt es in allen Folgen immer wieder Ansatzpunkte. Zudem kann es zu einem bewussten Nachdenken über die Bedürfnisse und Anforderungen an die drei Personengruppen führen, zu denen die Schülerinnen und Schüler auch einmal gehören werden oder schon gehören.

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Autor/in
Marko Sommer