Ein Bach, der durch den Wald über Steinplatten einen kleinen Wasserfall bildet. (Foto: Imago/Kai Koehler)

Lebensräume · Im Bach | Ergänzender Hintergrund

Stand
Autor/in
Susanne Decker

Ein Bach kommt mal murmelnd, mal plätschernd und stellenweise auch ziemlich rauschend daher. Entsprechend vielfältig und herausfordernd sind die Lebensbedingungen, an die sich Pflanzen und Tiere, die im Bach in ihren jeweiligen ökologischen Nischen zuhause sind, anpassen müssen. Dabei spielen unter anderem die Strömungsgeschwindigkeit und der Sauerstoffgehalt des Wassers, die Beschaffenheit des Untergrundes oder der Nährstoffgehalt eine Rolle. Flusskrebse und Nasen (eine Fischart) z.B. haben ganz unterschiedliche Strategien entwickelt, um sich vor Feinden zu schützen, Nahrung zu beschaffen und sich fortzupflanzen. Auch physiologische Besonderheiten werden in diesem Wissenspool vorgestellt - wie zum Beispiel das Atmen unter Wasser funktioniert. Seit dem 19. Jahrhundert hat der Mensch durch Flussbegradigungen und den Bau von Staustufen und Wehren das fein austarierte Zusammenspiel der einzelnen Arten ins Wanken gebracht. Für viele Tiere und Pflanzen bringt das bis heute noch massive Probleme mit sich. Glücklicherweise gibt es Bestrebungen, den Lebensraum für die Bach- und Flussbewohner wieder attraktiver zu machen und das nützt letztendlich auch dem Menschen.

Hintergrundmaterial zu einzelnen Themen

Der Flusskrebs | Hintergrund

Noch in der Mitte des letzten Jahrhunderts besiedelte der Flusskrebs in rauhen Mengen die Bäche. Die Krebspest seit Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch die Begradigung und Verschmutzung unserer Gewässer im 20. Jahrhundert haben ihn stark dezimiert. Wild lebende Flusskrebse sind geschützt, denn man findet sie nur noch an wenigen naturnahen, sauberen Bächen mit überhängenden Ufern und steinigem Grund. Im Laufe der Evolution haben sich die Extremitäten der „zehnfüßigen Krebse“ in zahlreichen Variationen abgewandelt. Die größten Gliedmaßen sind die Scheren zum Kämpfen und Zupacken. Die darauffolgenden vier Beinpaare dienen vor allem der Fortbewegung. Das erste, kürzere Antennenpaar trägt Sinneszellen zum Schmecken. An der Basis sitzen mit Chitin ausgekleidete Gruben, die Sandkörnchen enthalten und als Gleichgewichts-Organe dienen. Die zweiten, viel längeren Antennen sind Fühler, mit denen der Flusskrebs seine Umgebung abtastet. Außerdem orientiert sich das vorwiegend nachtaktive Tier mit seinen auf Stielen sitzenden Facettenaugen. Außerhalb der Paarungszeit sind Flusskrebse Einzelgänger und dulden keine Artgenossen im selben Unterschlupf. Der Eindringling richtet sich auf, um größer zu wirken. Doch der angestammte Besitzer wehrt sich und setzt seine Scheren ein, sodass der Angreifer ruckartig den Hinterleib zur Bauchseite einschlägt und rückwärts flüchtet. Flusskrebse nutzen nicht nur Naturverstecke, sie bauen sich mit Gliedmaßen und Schwanzfächer auch „eigenfüßig“ Höhlen.

Lebensräume · Im Bach | Hintergrund: Mensch und Fluss

Der Rhein war noch vor 200 Jahren ein verästelter Strom mit vielen Inseln. Heute sieht der Fluss ganz anders aus. Er verläuft in einem viel schmaleren, geradlinigen Flussbett. Diese Formveränderung hat der Fluss nicht selber geschaffen. Der Mensch hat ihn nach seinen Bedürfnissen geformt.

Lebensräume · Im Bach | Hintergrund: Wasserqualität

Wasser ist nie gleich Wasser. Es gibt strahlend blaue Bergseen und stinkende, braune Tümpel. Bei Bächen und Flüssen ist es nicht anders. Die Wasser- qualität kann von Gewässer zu Gewässer unterschiedlich sein, sie ändert sich aber auch bei ein und demselben Fluss auf dem Weg von der Quelle zur Mündung.

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Susanne Decker