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Land & Leute

Höhenlage, Geländeform und geologischer Aufbau des Gebirges sind so unterschiedlich, dass man die Rhönlandschaft in drei Gebiete einteilt. Im Süden und Westen liegt das Vorland. Es wird gekennzeichnet durch langgestreckte, sanfte Bergrücken, die selten höher als 500 Meter sind. Hier und im Norden, in der Kuppenrhön, wächst viel Wald.


Die Rhönkuppen, kegelartige Berge, die die Hügellandschaft der Rhön prägen, sind vulkanischen Ursprungs.Luftaufnahme der Rhön Das Hochrhönmassiv mit seinem höchsten Berg, der Wasserkuppe (950 Meter), ist das Zentrum der früheren Vulkane. Drei Bundesländer teilen sich die Rhön: Hessen, Bayern und Thüringen.


Das Rhönwetter ist oft kalt, regnerisch und neblig. Früher hieß es: "Neun Monate Winter und drei Monate kalt." Allerdings regnet es nicht überall gleich viel. Am Niederschlagsreichsten ist die Wasserkuppe mit jährlich mehr als 1000 Liter/qm, während es im Vorland oft auch wochenlang trocken bleibt. Die kahlen Kuppen, das rauhe Klima, die kurzen Vegetationszeiten und der wenig ertragreiche Boden haben die Rhön jahrhundertelang zu einer der ärmsten Regionen Deutschlands gemacht. Legenden haben sich gebildet, dass die ungewöhnliche Natur der Rhön durch das Einwirken böser Mächte entstanden sei. Es finden sich bezeichnend viele Stellen in dieser Gegend, die Teufelsmühle, Teufelsstein, Hölle oder ähnlich genannt werden. Die Landschaft der Rhön wurde nicht nur durch Vulkane und - wie der Aberglaube besagt - den Teufel geprägt; auch der Mensch hatte bei der Entstehung seine Hand im Spiel.


Naturaufnahme mit Bergen, Wald und Wiesen

Vor dem Mittelalter war das ganze Gebirge von Laubwäldern, besonders von Buchen, bedeckt gewesen. Ein alter Name für die Rhön lautet Buchonia. Im Mittelalter wurden große Teile des Waldes gerodet. Erst in dieser Zeit entstanden die charakteristischen kahlen, weiten Flächen der Rhönlandschaft.


Die jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung, besonders die Schafszucht auf den freigelegten Gebieten, sorgte dafür, dass die Flächen kahl blieben. Die wesentlichen Züge der heutigen Rhönlandschaft haben sich über Jahrhunderte erhalten. Wenn die Menschen sich heute aus der Rhön zurückzögen, würde nach einiger Zeit überall wieder Wald wachsen. Die Rhön mit ihrer Weite ist in ihrem heutigen Erscheinungsbild eine von Menschen geschaffene Kulturlandschaft, in der viele seltene Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum fanden.


Naturschutzgebiet Rhön

Diese durch Mensch und Natur geprägte einzigartige Landschaft soll geschützt werden. Daher bedeutet Naturschutz in der Rhön paradoxerweise auch das natürliche Wachstum der Natur teilweise zu stoppen, um die heute typische Rhön zu erhalten.


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