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Qu Yuan - Dichtung

Statue des Qu Yuans

Während der Verbannung schrieb der große Dichter Qu Yuan das Li Sao, die Klagelieder, die zu den einflussreichsten Werken der chinesischen Dichtung gehören.

1754 wurde dem Dichter und Staatsmann im Kreis Miluo eine Gedenkstätte gebaut, die noch heute für die Chinesen wie auch für ausländische Gäste zu den wichtigsten Besuchszielen in Hunan zählt. Qu Yuans Gedichte werden in China noch heute in den Schulen gelehrt.


Den Wagen schirrt' ich mit der Drachen vier, bestieg den Phönix,
Und so, in Staub und Sturm, fuhr ich zur Höhe.
Des Sonnenwagens Lenker hieß ich eilen,
der Weg war lang, und weit entfernt mein Ziel.
Die Rosse tränkt' ich in dem Teich, darein die Sonne taucht,
Ich band die Zügel an den Baum der Sonn' im Osten,
Und mit dem Zweig des Zauberbaumes wehrt' ich ihr.
So fuhr ich ziellos in der Luft umher,
Vor mir des Mondes Lenker, hinter mir der Sturmgott,
Den Donnergott zur Seite als Berater.
Den Regenbogen schwang als Banner ich,
Von Perlenglocken weckt' ich klingelndes Getön.

...
Ach, alles ist vorbei, das Reich hat keine Männer mehr.
keiner ist, der mich versteht.
Warum mich da noch sehnen nach dem Vaterland?

(aus: Consten, Eleanor: Das Alte China. Phaidon Verlag, Akademische / Athenaion, Sammlung Kilpper)


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