Australian Treasures | Unterricht

Stand
Autor/in
Wolfgang Biederstädt
Der Uluru – ein Berg aus rotem Sandstein.
Im Zentrum Australiens befindet sich der Uluru (früher: Ayers Rock) Bild in Detailansicht öffnen
Australischer Road Train.
Gewaltige Road Trains transportieren Waren über den Kontinent Bild in Detailansicht öffnen

Schwerpunkte der Sendung

Australien übt seit jeher eine besondere Faszination auf Schüler/innen aller Altersgruppen aus. Die Sendung über den Stuart Highway, eine der bedeutendsten Fernverkehrsstraßen Australiens, die Adelaide im Süden mit Darwin im Norden des Kontinents miteinander verbindet, bietet einige interessante, bisweilen spektakuläre Einblicke in diesen Teil des Landes. Der Stuart Highway trägt seinen Namen nach John McDouall Stuart, einem schottischen Entdecker, der es als erster Europäer 1862 schaffte, Australien von Süden nach Norden zu durchqueren.

Seit 1907 lässt sich diese Strecke mit dem Auto befahren. Ein Road Train, der im Mittelpunkt der Sendung steht, braucht für die rund 3000 Kilometer lange Straße etwa 40 Stunden, wobei sich die beiden Fahrer, Rick und Vicky Foote, bei ihrer Arbeit abwechseln. Die Sendung veranschaulicht die Strapazen solch einer Reise für die beiden Fahrer und korrigiert ein wenig das faszinierende Bild, das der Zuschauer leicht von den beeindruckenden Ausmaßen der australischen Road Trains gewinnt. Sie sind mehr als dreimal so lang wie europäische Lastkraftwagen und können dadurch große Mengen an Fracht durch den Kontinent transportieren.

Provisorischer Kirchenraum in einer Höhle.
In der Opalgräberstadt Coober Pedy spielt sich das Leben unter der Erde ab

Entlang des Stuart Highway wird über die Opalgräberstadt Coober Pedy und das Leben des schwäbischen Auswanderers Günther Wagner auf seiner Suche nach wertvollen Opalsteinen berichtet, über den Uluru Nationalpark (früher Ayers Rock), die Schönheiten der beiden Nationalparks Nitmiluk und Kakadu. Selbstverständlich spielt in diesem Zusammenhang Australiens dunkle Geschichte der „Gestohlenen Generation“ („Stolen Generation“) eine Rolle. Es wird verdeutlicht, dass die Ureinwohner, die Aborigines, seit dem 26. Mai 1998, dem sogenannten „Say Sorry Day“, mehr Anerkennung und Rechte erhalten haben.

Australien ist eines der wichtigsten Länder dieser Erde für Lebendexporte von Schlachtrindern, Kamelen und Schafen. Seit mehr als dreißig Jahren ist beim Zusammentreiben auf den großen cattle stations, die im Durchschnitt eine Fläche von bis zu 8000 Quadratkilometern und mehr umfassen, keine Cowboy-Romantik mehr angesagt. Die Tiere werden mit Hubschraubern aus der Luft zusammengetrieben, bevor sie in Länder in Südost-Asien (Indonesien ist der wichtigste Abnehmer von Rindern), im Vorderen Orient oder andere Regionen der Welt verfrachtet werden.

Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass in Australien das Ökosystem durch unüberlegte oder auch gut gemeinte Eingriffe der weißen Siedler aus den Fugen geraten ist. Zu diesen Beispielen gehören nicht nur die Kaninchen und Riesenkröten, sondern auch eine große Zahl von wild lebenden Dromedaren, deren Zahl sich vorsichtigen Schätzungen zufolge bei mehr als 500 000 Exemplaren bewegt. Um der Plage Herr zu werden, werden Dromedare unter anderem nach Kuwait und Saudi-Arabien ausgeführt, aber auch gezielt abgeschossen, weil sie auf ihren Wanderungen viel zerstören und vor allem Nutztieren wichtiges Wasser zum Überleben im Outback vorenthalten.

Unterrichtliche Einordnung der Sendung

Üblicherweise wird im Englischunterricht der 9. Klasse der australische Kontinent thematisiert, so dass es sich anbietet, die vorliegende Sendung fächerverbindend in die Behandlung des riesigen Kontinents zu integrieren. Da die Sendung sowohl in deutscher als auch englischer Fassung genutzt werden kann, kann sie im deutschsprachigen wie auch im bilingualen Erdkundeunterricht mit der Zielsprache Englisch eingesetzt werden.
Worksheets 1-2b: für den bilingualen Unterricht
Arbeitsblätter 1-2b: für den deutschsprachigen Erdkundeunterricht

Gruppe von Dromedaren auf dürrem Gras.
Die australischen Dromedare haben sich zur Plage entwickelt

Methodisch-didaktische Entscheidungen zum Einsatz der Sendung

Wenn die Schüler/innen sich bereits mit Australien auseinandergesetzt haben, ist es leicht, für diese Sendung einen Einstieg zu finden. Ein bis zwei Bilder von Road Trains wecken das Interesse der Schüler/innen, wahrscheinlich das der Jungen in besonderem Maße. Auf einer Karte wird die Lage der beiden Endpunkte des Stuart Highway, Adelaide und Darwin, sowie der Verlauf der Straße von Süd nach Nord erkundet.

Während die Sendung präsentiert wird, notieren die Lerner sich die wichtigsten Fakten über die angesprochenen Themen. Im Anschluss an das Schauen des Films werden schwerpunktmäßig die einzelnen Subthemen erörtert, was sich durchaus im arbeitsteiligen Gruppenverfahren organisieren lässt, so dass am Ende dieser Phase die Besonderheiten und Probleme der einzelnen Schauplätze dargestellt und bewertet werden können.

Im Anschluss an die Sendung können bei ausreichender Zeit und Motivation einzelne Teilthemen der Sendung vertieft werden, indem Kleingruppen von vier bis fünf Schülerinnen und Schülern zu den Themen wie der Plage der Dromedare, den drei Nationalparks, den „cattle stations“ im Internet oder in ihren Englischbüchern recherchieren, um die Ergebnisse als Posterpräsentation oder elektronische Präsentation zu veranschaulichen.

Es ist selbstverständlich, dass in der Gruppenarbeitsphase unterschiedliche Möglichkeiten der Differenzierung und Individualisierung genutzt werden können. Erlauben es die technischen Voraussetzungen der Schule, können die beiden Sprachfassungen der Sendung auch im Rahmen selbstständigen Arbeitens eingesetzt werden. Die Lernenden arbeiten online – oder auch nach einem Download – individuell mit den unterschiedlichen Fassungen der Sendung an den einzelnen Aufgaben.

In Regelklassen, die keine oder geringe Erfahrungen mit bilingualem Unterricht haben, kann zunächst die deutsche Sprachversion gezeigt werden, um anschließend die gleiche Sendung mit englischem Kommentar ganz oder in Auszügen zu betrachten.

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Wolfgang Biederstädt
Online bis