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Impressionen von den Dreharbeiten

Kameramann Gerd Bleichert und Assistent Alfons Früh sind betroffen von ihrem kurzen Gespräch mit einem Einheimischen: "In der Gasse da hinten sind in diesem Jahr acht Menschen ermordet worden." Solche Zahlen des Grauens sind nicht selten in einer brasilianischen "favela", einem Elendsviertel. Schon seit Tagen drehen wir hier, im angeblich gefährlichsten Viertel von Salvador da Bahia. Und doch fühlen wir uns sicher, treffen nur freundliche Menschen. Denn wir kamen nicht in das "Vale das Pedrinhas" (Tal der Steinchen), um über Elend, Mord und Totschlag zu berichten. "Sie machen einen Bericht über unsere Errungenschaften," führte Mestre Boa Gente (Meister Guter Mensch) das Team auf seinem "Quartiersradio" ein: 80 Lautsprecher per Kabel mit einer Tonanlage verbunden, mit der er das Quartier alltäglich mit Musik, Meldungen und Interviews berieselt. Wir mussten natürlich sofort ans Mikrophon und erklären, was wir hier wollen: Über Capoeria berichten. Das kommt gut an, darauf sind die Menschen hier stolz. Denn Capoeria gehört ihnen, es ist eine Tradition der Schwarzen. Und es ist ein Beweis ihres Könnens, ihrer Durchsetzungskraft. Hier sind die ewigen Verlierer der brasilianischen Gesellschaft einmal die Meister, die Sieger.


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