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Lösungen der Arbeitsblätter

Lösungen der Arbeitsblätter zum Thema: Irak

Arbeitsblätter

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Warum ist es im Irak zur grassierenden Gewalt gekommen?

Arbeitsblatt 1: Der Irak

Fakten und Hintergründe zum Irak: Ethnische Zusammensetzung, Wirtschaft, Politik; Einzel- oder Partnerarbeit; Beantworten der Fragen.

Aufgabe 1: Zusammensetzung der irakischen Bevölkerung

a) Beschreibe, in welchen Gebieten des Irak Kurden, Schiiten und Sunniten leben.

Kurden: Norden; Schiiten: Süden; Sunniten: Zentral - und West - Irak

b) Welche Auffassung des Islam vertreten Sunniten und Schiiten? Fülle die folgenden Lücken mit Hilfe des Wortspeichers: Sunniten, Korangelehrten, Mohammed, Schiiten

Der Islam spaltete sich an der Frage, wer nach dem Tod des Propheten Mohammed die Führung der Gläubigen übernehmen sollte. Die Schiiten sind der Meinung, der Gläubige solle nicht einem Kalifen oder anderem Herrscher untertan sein. Stattdessen solle er sich einen "Mardscha" suchen, einen Korangelehrten, der ihn berät und führt. Die Sunniten dagegen glauben, dass jeder geeignete Gläubige die Nachfolge Mohammeds antreten und an seiner Stelle über die Gläubigen herrschen kann. Weltweit stellen die Sunniten etwa 90 Prozent aller Muslime. Im Irak bilden sie mit 35 bis 40 Prozent eine Minderheit.

 

Aufgabe 2: Öl – Der wichtigste Wirtschaftsbereich des Irak

a) In welchen Gebieten liegen die größten Ölvorkommen?

Die größten Ölvorkommen des Irak liegen im Norden des Landes; Zentren der Erdölförderung sind die Städte Mosul und Kirkuk. Größere Ölfelder im Süden befinden sich nahe des Persischen Golfes bei Basra.

b) Seit wann kontrollieren die Iraker selbst ihre Ölwirtschaft? Wer kontrollierte sie vorher?

Die Förderkonzession für Erdöl im Irak lag in den Händen der IPC (Iraq Petroleum Company). 1925 gegründet, teilten sich unter ihrem Dach Frankreich, Niederlande, Großbritannien und die USA zu gleichen Teilen das Erdölvorkommen; an den Irak zahlten sie nur eine geringe Abgabe. Dies änderte sich grundlegend, als der damalige Machthaber General Bakr die IPC 1972 verstaatllichte und somit den Zugriff auf irakisches Erdöl von außen beendete.

 

Aufgabe 3: Die politischen Verfassungen des Irak im 20. Jahrhundert

  • Bringe die Spalte der Verfassung in die richtige zeitliche Reihenfolge.
  • Ergänze die Jahreszahlen mit Hilfe der Chronik.
  • Wer herrschte in diesem System? Ordne die Lösungswörter der richtigen Zeile zu.
Verfassung
von … bis
Wer herrscht in diesem politischen System?
Kolonie
von 1918 bis 1920
England und Frankreich
Monarchie
23. August 1921 bis 14. Juli 1958
Faisal I., britische Berater
Militärdiktaturen
14. Juli 1958 bis 17. Juli 1968
Generäle der irakischen Armee
Beginn der Diktatur der Baath - Partei
17. Juli 1968 bis 16. Juli 1979
Baath - Partei, Partei der sunnitischen Arbeiter
Diktatur Saddam Husseins
16. Juli 1979 bis 8. April 2003
Saddam Hussein und Angehörige seines Clans, sunnitische Araber
US - Protektorat
13. Juli 2003 - 28. Juni 2004
Verwaltung durch US-amerikanische Beamte und US-amerikanisches Militär
Republik
20. Januar 2006 bis heute
das irakische Volk, mehrheitlich Schiiten und Kurden und das US-amerikanische Militär

Lösungswörter: Baath-Partei, Partei der sunnitischen Araber– Verwaltung durch US-amerikanische Beamte und US- amerikanisches Militär – Frankreich und England – Faisal I., britische Berater – Generäle der irakischen Armee – Saddam Hussein und Angehörige seines Clans (sunnitische Araber) – das irakische Volk, mehrheitlich Schiiten und Kurden und das US-amerikanische Militär

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Arbeitsblatt 2: Die Geschichte des Irak im 20. Jahrhundert

Aufgabe 1:

Gruppenarbeit:

Erarbeitet eine Wandzeitung, die die Mitschüler über die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte des Irak im 20. Jahrhundert informiert. Geht zum Abschluss auch auf die aktuelle Lage ein.

Alternative:

Einzel- oder Partnerarbeit:

Bringe die Ereignisse in die richtige Reihenfolge und ergänze die fehlenden Jahreszahlen:

  • 16.05.1916: Frankreich und Großbritannien einigen sich im Sykes-Picot-Abkommen darauf, das Großbritannien nach Ende des Osmannischen Reiches den Irak kontrollieren soll.
  • 23.08.1921: Der Araberführer Faisal I. wird zum König des Irak ernannt.
  • 14.07.1958: Arabisch-nationalistische Offiziere unter General Kassem stürzen die Monarchie. König Faisal II. und Familienangehörige werden erschossen.
  • 17.07.1968: Die Baath-Partei stürzt die Militärdiktatur von General Aref.
  • 16.07.1979: Saddam Hussein wird Staatschef.
  • 22.09.1980-20.08.1988: Iran-Irak-Krieg
  • 17.01.1991: Zweiter Golfkrieg
  • 11.09.2001: Anschlag auf das World-Trade-Center in New York. Die Bush-Administration sieht die Mitschuld dafür bei den afghanischen Taliban und dem irakischen Regime.
  • 19.03.2003: Beginn des Dritten Golfkriegs
  • 13.07.2003: Nach der Besetzung des Irak wird das Land von einer US-Zivilverwaltung regiert.
  • 15.10.2005: Per Volksabstimmung nehmen die Iraker die neue irakische Verfassung mit einer Mehrheit von 78 Prozent an.
  • 15.12.2005: An der ersten Wahl eines regulären Parlaments im Irak seit dem Sturz Saddam Husseins nehmen fast 70 Prozent der Stimmberechtigten teil.

Aufgabe 2:

Ordne richtig zu:

1. Saddam Hussein (f) a) Anführer der Al-Kaida-Terroristen im Irak
2. Paul Bremer (d) b) Ermorderte Geisel im Irak
3. Abu Mussab al Zarkawi (a) c) Gemäßigter Schiitenführer und Großayatollah
4. Muqtada al Sadr (h) d) Chef der US-Zivilverwaltung nach dem Sturz der Saddam-Diktatur
5. Ali al Sistani (c) e) Chef der Übergangsregierung im Irak
6. Iyad Allawi (e) f) Diktatorischer Herrscher im Irak von 1979 bis 2003
7. Margaret Hassan (b) g) Chef der UN-Rüstungskontrollkommission
8. George Bush (i) h) Radikaler schiitischer Prediger
9. Hans Blix (g) i) US-amerikanischer Präsident

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Arbeitsblatt 3: Die aktuellen Konflikte

Beurteilen – Abwägen – Entscheiden

Gruppenarbeit

Thema 1: Soll man den Forderungen der Terroristen nachgeben?

Untersucht die Erklärung von Abu Mussab al Zarkawi bei der Hinrichtung von Nicholas Berg (s. Stationen – Den Wahlen entgegen – Terror).

  • 1. Welche Personengruppen sprechen die Terroristen direkt an? Alle Muslime, gemäßigte Gelehrte (Schiiten), US-Präsident George Bush, Mütter und Ehefrauen US-amerikanischer Soldaten, Kollaborateure
  • 2. Was wollen die Terroristen bei diesen Personengruppen erreichen? Ordne die vorgegeben Antworten einer Personengruppe zu.
    • Entsetzen und Wut auf die eigene Regierung bei Müttern und Ehefrauen US-amerikanischer Soldaten
    • Wut auf die US-Besatzer bei Kollaborateuren
    • Stolz auf die eigene Religion bei allen Muslimen
    • Kritik an gemäßigten religiösen Führern bei gemäßigten Gelehrten (Schiiten)
    • Beleidigung und Drohung bei US-Präsident George Bush
  • 3. Wie reagieren diese Personengruppen vermutlich auf diese Videobotschaft unmittelbar vor der Hinrichtung?

Alternative:

Stellt in einem Rollenspiel die Beratungen in einem Krisenstab dar. Im Rollenspiel sollten alle beteiligten Personengruppen zur Sprache kommen, und am Ende soll die Frage beantwortet werden, ob man den Forderungen der Terroristen nachgeben sollte?

Thema 2: Wie lange sollen die US-Amerikaner im Irak bleiben?

Stellt in einem Rollenspiel die Argumente dar, die von den folgenden Teilnehmern in einer Diskussion vermutlich vertreten werden.

Gruppe A:
ein Anhänger des radikalen Predigers Muqtada al Sadr; ein Anhänger von Großayatollah Ali al Sistani; ein Sunnit aus der al Anbar-Provinz; ein Kurde

Gruppe B:
Paul Bremer; ein amerikanischer Soldat; die Mutter eines gefallenen amerikanischen Soldaten

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Arbeitsblatt 4: Lernzielkontrolle

Aufgabe: Fülle die Lücken folgenden Lückentextes mit Hilfe der Lösungswörter:

Demokratie - Saddam - Abu-Ghraib-Gefängnis - Polizisten - Iran (1. Golfkrieg) - Kuwait (2. Golfkrieg) - UNO - Polizei- und Armeeverbände - Entführungen - Kurden - Terrorakte - Schiiten und Kurden - Unzufriedenheit - Al-Kaida-Terroristen - Sunniten - Bürgerkrieg

Die Gründe für die Welle der Gewalt und Terror im Irak sind vielfältig. Ein wichtiger Faktor aus der jüngeren Vergangenheit ist die Diktatur Saddam Husseins, der sein Land in Kriege gegen den Iran und Kuwait führte und 2003 den Konflikt mit der UNO und den USA eskalieren ließ. Während der Diktatur wurden Schiiten und Kurden verfolgt und getötet. Nach dem Sturz Saddam Husseins strebten die USA das Ziel an, den Irak in eine Demokratie nach westlichem Vorbild umzuwandeln. Polizisten, Soldaten und Beamte, die unter Saddam gedient hatten, wurden deshalb entlassen. Diese Maßnahmen förderten Unzufriedenheit, und misstrauisch betrachten die Iraker die "westliche Umgestaltung" ihres Staates. Die Anarchie unmittelbar nach der Eroberung des Irak und die Misshandlung von irakischen Gefangenen im Abu-Ghraib-Gefängnis durch amerikanische Soldaten führten dazu, dass viele Iraker die amerikanischen "Befreier" zunehmend ablehnten. Al-Kaida-Terroristen aus vielen Ländern kämpfen im Irak gegen die US-Soldaten und die neu gebildeten irakischen Polizei- und Armeeverbände. Durch Bombenanschläge, Entführungen und Hinrichtungen von Geiseln kämpfen sie gegen die USA und versuchen damit, die Demokratisierung des Irak zu verhindern. Ein großes Konfliktpotential besteht in der Spaltung des Landes in Kurden, Sunniten und Schiiten. Die arabischen Sunniten, die nur eine Bevölkerungsminderheit im Irak bilden, beherrschten lange Zeit den Irak. Durch die demokratischen Wahlen verloren sie diese Position an die Schiiten und Kurden. Die Terrorakte gegen Schiiten und ihre heiligen Stätten im Irak bergen die Gefahr, dass daraus ein Bürgerkrieg erwachsen könnte.

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