Zwei Generationen aus Eltern und Kindern – die sogenannten ‚Kernfamilien‘ waren lange der Standard. Vor allem die enge Verknüpfung von traditionellen Rollenmustern, die zum Beispiel weiblichen Personen die meiste unentgeltliche Care-Arbeit zuschreibt, sorgt in Zeiten der weiblichen Emanzipation dafür, dass das Familienmodell so veraltet sowie logistisch und sozial nicht umsetzbar bleibt wie nie. „Wie wir ticken“ erklärt, wie Kleinfamilien heute aussehen und welche Veränderungen es in Zukunft braucht.
Vater, Mutter, Kind. Diese Form der Kleinfamilie ist nach wie vor flächendeckend verbreitet und der Traum junger Paare. Auch Patchwork- oder Regenbogenfamilien mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen organisieren ihren Alltag ähnlich. Die Kleinfamilie wirkt wie ein natürliches System, das die Aufzucht des Nachwuchses erleichtert. Aber sie ist sozial konstruiert.
Als Unterdrückungsinstrument des Patriarchats hat sie eine ziemlich üble Geschichte hinter sich, die längst nicht überwunden scheint. Auch gleichberechtigt denkende Menschen fallen in die Arbeitsteilung der traditionellen Geschlechterrollen zurück, sobald sie Eltern werden. Aus Sorge um ihre Kinder sind Eltern zu vielem bereit, auch zur Selbstaufgabe und Selbstausbeutung. Ob das Modell aus psychologischer Sicht hält, was es verspricht, nämlich Geborgenheit und Sicherheit, sei allerdings dahingestellt. Abschaffen, wie es Feministinnen oder Kommunisten fordern, lässt sich die bevorzugte soziale Mini-Einheit wohl kaum. Denn ihre volkswirtschaftlichen Vorteile sind nach wie vor enorm.
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