"Ach, als ich Kind war, gab's hier noch einen Tümpel im Dorf und die Laubfrösche waren so laut, dass man nicht schlafen konnte". Wie oft hört man von alten Leuten solche oder ähnliche Aussprüche. Fast immer können sie sich an intakte Naturräume in ihrer Jugend erinnern, die längst verschwunden sind. Unbegradigte Bäche, artenreiche Gewässer, Störche als typische Sommergäste, Fledermäuse im Dorf und viele andere Elemente einer intakten Natur scheinen oft nur noch in der Erinnerung vorhanden zu sein. Niemand kann ernsthaft bestreiten, dass die Natur in Deutschland in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Wandel durchgemacht hat. Vielerorts sind ehemals häufige Tierarten komplett verschwunden, sind zahlreiche Naturräume längst Gewerbegebieten oder Flughäfen gewichen.
Die Konflikte zwischen Ökologie und Ökonomie sind altbekannt und Umweltschutz seit langem in aller Munde, aber was sind die Ursachen für den dramatischen Artenschwund, die Deutschland und viele andere europäische Länder trotzdem zu verzeichnen haben? Und was wird getan, um den Rückgang der Arten aufzuhalten? Lässt sich unsere moderne Industriegesellschaft überhaupt mit einer intakten, gesunden Umwelt vereinbaren?