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Der Zauberer von Menlo Park

 

Das elektrische Glühlicht sei kurz vor der Einführungsreife, meldete Thomas Alva Edison an die Presse, ohne eine wirklich brauchbare Glühlampe in den Händen zu halten. Damit wollte er Geldgeber ködern, die er für sein Entwicklungsziel brauchte.

 
 

Edison erkannte, dass durchaus nach einer Alternative zum Gaslicht Bedarf bestand. Geradezu generalstabsmäßig ging er die Sache an. Er und seine Mitarbeiter erforschten Glühfadenmaterialien, Glaskolben und die weiteren Bestandteile. Sie rechneten die physikalischen Eigenschaften, welche die Lampe haben sollte, genau durch. Edison wendete sich ab vom zuerst verwendeten Platindraht und erkannte, dass ein sehr dünner Kohlefaden geeignet sein müsste. Nach unterschiedlichsten Versuchen, einen solchen Faden herzustellen, hatte er schließlich am 19.10.1879 mit verkohltem Baumwollgarn Erfolg.

Kohlefaden-Glühlampe
 

Kohlefaden-Glühlampe

In Deutschland wurden die Erfolgsmeldungen Edisons sehr zurückhaltend aufgenommen, wie ein Bericht von 1880 zeigt:
"Dass die von Herrn Edison neuerdings beliebte Sensationsnachricht mit obligatem Gasactienfallen auf soliderer Basis beruht, darf aus mehreren Gründen nicht ohne weiteres angenommen werden. ... Wie die Neue Frankfurter Presse mitteilt, hat sich ein grosses Wiener Haus telegraphisch nach New York gewendet, um eine wahrheitsgetreue Auskunft über die vielbesprochene Edison'sche Lampe zu erhalten. Diese Antwort per Kabel liegt uns nun vor; sie lautet: Bis jetzt ist Edison's neue Lampe öffentlich noch nicht angewendet worden. Er selbst ist jedoch sanguinisch und hält die durchgeführten Privatversuche für entscheidend. Männer der Wissenschaft zweifeln an einem praktischen Endresultat". (Zeitschrift für angewandte Elektrizitätslehre 2, 1880, S. 102).