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Die Strömungsmechanik folgt eigenen Gesetzen. Wie man heute weiß, bildet sich beim Flugzeugflügel eine so genannte Zirkulationsströmung. Diese zirkuliert um den Flügel herum, wobei sie an der Flügeloberfläche schneller strömt als unten - nach der Formel von Bernoulli entsteht also wieder Auftrieb und das Flugzeug fliegt.

Warum bildet sich die Zirkulationsströmung? Bewegt sich der Flügel langsam, ist sie noch nicht vorhanden. Die Luft, die direkt auf dem Flügel aufliegt, wird durch Reibung gebremst. Wird das Flugzeug immer schneller, kann diese Luft der Bewegung irgendwann nicht mehr folgen. Sie löst sich deshalb an der Hinterkante des Flügels von der Oberfläche. Die weiter außen liegende Luft wird jedoch nicht gebremst, sie unterliegt nicht der Reibung mit der Flügeloberfläche und folgt daher der Bewegung um die hintere Flügelkante herum. Dadurch bildet sich ein Wirbel, der so genannte Anfahrtswirbel. Er ruft die Bildung eines Gegenwirbels hervor, daher bildet sich ein Wirbel um den ganzen Flügel herum.

Zirkulationsströmung
Durch den Anfahrtswirbel bildet sich eine Umströmung des Flügels - Auftrieb entsteht.

Mit diesem Modell lässt sich auch der Geschwindigkeitsunterschied ober- und unterhalb des Flügels erklären. Man kann sich vorstellen, dass sich beide Strömungen addieren. Zum einen gibt es die schon vorgestellte Strömung (siehe Abschnitt Druckunterschiede / Bernoulli),

Flügelprofil

zum anderen die Zirkulationsströmung. Beide zusammen sorgen dafür, dass oberhalb des Flügels die Luft schneller strömt und unterhalb des Flügels die Geschwindigkeit sinkt. Und nach Bernoulli entsteht durch die verschiedenen Geschwindigkeiten ein Druckunterschied, der wiederum den Auftrieb verursacht.

Eine detaillierte Darstellung der Zirkulationsströmung um den Flugzeugflügel findet sich in dem Skript: "Wie erklärt man das Fliegen in der Schule? Versuch einer Analyse verschiedener Erklärungsmuster" von Rita Wodzinski, Professorin für Didaktik der Physik an der Gesamthochschule Kassel.