Was verschmutzt die Luft?

Eine dicke Dunstglocke hängt dicht über dem Boden. Besonders in Großstädten und Ballungszentren ist solch ein grauer Nebelschleier häufig zu sehen. Hier leidet die Luftqualität darunter, dass jede Menge Staubteilchen herumschwirren. Weil sie zu klein sind, um sie mit bloßem Auge zu erkennen, werden diese Schwebstoffe auch Feinstaub genannt. Zum Feinstaub kommen noch giftige Gase wie Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid, die in der unteren Atmosphäre schweben und die Luft belasten.

Dreckige Luft durch Autoabgase
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Ein großer Teil dieser Abgase entsteht beim Verbrennen von Erdöl, Kohle und anderen Stoffen. Autos, Kraftwerke, Müllverbrennung und Heizungen von Wohnhäusern blasen jede Menge Dreck in die Luft. Dazu kommt aufgewirbelter Staub – von Straßen, aber zum Beispiel auch aus der Massentierhaltung. Auch die „Abgase“ der Nutztiere tragen dazu bei, dass die Luft immer schlechter wird. Doch nicht immer ist es der Mensch, der die Luft verunreinigt: Vulkanausbrüche können ebenfalls zu höheren Feinstaubwerten in der Atmosphäre beitragen.

Abgase aus Industrieanlagen
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Je mehr Schadstoffe sich in der Luft befinden, desto schlechter ist das für unsere Gesundheit: Die Atemwege können erkranken, Kreislauf und Gehirn werden geschädigt. Nicht nur Mensch und Tier leiden unter der verschmutzten Luft, auch Pflanzen nehmen Schaden: Schweben zu viel Kohlendioxid und Schwefeloxid in der Luft, bildet sich in Verbindung mit Wasser Säure (Kohlen- und Schwefelsäure). Was dabei herauskommt, ist der so genannte „saure Regen“, der den Boden sauer werden lässt. Pflanzen, die auf einem solchen Boden wachsen, werden dürr und sterben ab. Die Rede ist vom „Waldsterben“. Das kann auch weit entfernt von dem Ort geschehen, an dem die Abgase in die Luft gelangen, denn der Wind trägt die sauren Regenwolken über Hunderte von Kilometern fort.

Waldbrände können die Luft verpesten…
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Besonders schlimm ist die Luftverschmutzung in Millionenstädten in Indien, Pakistan und im Iran oder wie in Mexiko-City. In Deutschland gibt es Vorschriften, wie stark die Luft belastet sein darf. Doch auch hier werden die Werte nicht immer eingehalten und der Autoverkehr nimmt weiter zu.

…ebenso wie die Viehzucht
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Um die Schadstoffe in der Luft gering zu halten, ist es darum besonders wichtig, dass genügend Wälder und Parks die Luft reinigen. Denn Bäume nehmen, wie alle grünen Pflanzen, Kohlendioxid aus der Luft auf und produzieren den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff. „Grüne Lungen“ in Großstädten, also stadtnahe Grünflächen und Wälder, sind für unsere Gesundheit deshalb ganz besonders wichtig. Und wer öfter mal aufs Fahrrad steigt statt mit dem Auto zu fahren, hilft ebenfalls, die Luft rein zu halten.

„Grüne Lunge“: Stadtpark in Nürnberg
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Eine Hülle aus Gas

Vom Weltraum gesehen erscheint sie wie ein feiner bläulicher Schleier, der sich um die Erde legt: die Atmosphäre. Sie ist die Lufthülle, die unseren Planeten umgibt. Im Vergleich zum Durchmesser der Erde ist diese Hülle ziemlich dünn: Wäre die Erde so groß wie ein Apfel, dann hätte die Atmosphäre etwa die Dicke seiner Schale.

Die Atmosphäre liefert Sauerstoff zum Atmen
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Ohne die Atmosphäre gäbe es auf diesem Planeten kein Leben, denn Pflanzen, Tiere und Menschen benötigen Luft zum Atmen. Sie schützt uns vor der Kälte und vor schädlicher Strahlung aus dem Weltall. Außerdem lässt sie Meteoriten verglühen, bevor sie auf der Erdoberfläche einschlagen können. Diese Lufthülle ist für uns lebenswichtig – aber woraus besteht sie eigentlich?

Nur etwa ein Fünftel der Atemluft ist Sauerstoff
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Die Atmosphäre ist ein Mix aus verschiedenen Gasen. Ein großer Teil dieses Gasgemischs ist Stickstoff: Mit 78 Prozent sind das fast vier Fünftel der gesamten Atmosphäre. Nur 21 Prozent bestehen aus Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen. Das restliche eine Prozent machen verschiedene Spurengase aus – also Gase, die nur in Spuren in der Atmosphäre vorkommen. Zu diesen Spurengasen gehören Methan, Stickoxide und vor allem Kohlendioxid, kurz CO2 genannt. Obwohl der CO2-Anteil recht gering ist, hat dieses Spurengas gewaltigen Einfluss auf unser Erdklima. Das zeigt sich am Treibhauseffekt, der unseren Planeten aufheizt.

Auf den Gipfeln des Himalaya ist die Luft sehr dünn
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Dass die Erde überhaupt eine Atmosphäre hat, liegt an der Schwerkraft. Sie hält die Gasmoleküle auf der Erde fest und verhindert, dass diese einfach ins Weltall hinaus fliegen. Tatsächlich wird die Luft mit steigender Höhe und damit abnehmender Schwerkraft immer dünner. Schon ab 2000 Metern über dem Meeresspiegel kann sich das für den Menschen unangenehm bemerkbar machen: Er leidet an der Höhenkrankheit mit Atemnot, Kopfschmerzen und Übelkeit. Extrembergsteiger, die hohe Gipfel wie die 8000er des Himalaya erklimmen wollen, nehmen daher meistens künstlichen Sauerstoff mit auf ihre Tour.

Der Kreislauf des Sauerstoffs

Die Luft, die wir atmen, enthält etwa ein Fünftel Sauerstoff. Dieses Gas ist unsichtbar, ohne Geruch und ohne Geschmack – aber es ist für uns lebenswichtig. Denn wir benötigen Sauerstoff, um bei unserem Stoffwechsel Energie zu gewinnen. Ohne dieses Gas können weder Menschen noch die meisten Tiere überleben.

Unsichtbar aber lebenswichtig: Sauerstoff
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Fast der gesamte Sauerstoff in der Luft wird von Pflanzen durch die Fotosynthese hergestellt. Bei diesem Vorgang bildet die Pflanze aus Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht für sie wichtige Nährstoffe. Als Nebenprodukt entsteht bei der Fotosynthese auch Sauerstoff.

Bei der Fotosynthese wird Sauerstoff produziert
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Den Sauerstoff, den die Pflanze nicht braucht, gibt sie an ihre Umgebung ab. Eine große Buche zum Beispiel produziert in einer Stunde etwa so viel Sauerstoff wie 50 Menschen in derselben Zeit zum Atmen benötigen. Mensch und Tier atmen diesen Sauerstoff ein, verbrauchen ihn und atmen Kohlendioxid aus. Dieses Kohlendioxid nehmen bei der Fotosynthese die Pflanzen auf, während sie gleichzeitig neuen Sauerstoff erzeugen. Ein Kreislauf zwischen Pflanzen, Menschen und Tieren entsteht.

Vom Kreislauf des Sauerstoffs profitieren Pflanzen, Tiere und Menschen
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Im Lauf der Erdgeschichte wurde viel mehr Sauerstoff freigesetzt als die Lebewesen beim Atmen verbraucht haben. So gelangte immer mehr Sauerstoff in die Atmosphäre. Aus dem wachsenden Anteil an Sauerstoff konnte sich, hoch oben in der Stratosphäre, die Ozonschicht bilden, die uns vor gefährlicher UV-Strahlung schützt.

Die Ozonschicht schützt vor schädlicher Strahlung
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Seitdem die Menschen immer mehr Erdöl, Erdgas und Kohle verbrennen, wird dieser natürliche Sauerstoffkreislauf empfindlich gestört: Das Verbrennen verbraucht Sauerstoff und gleichzeitig wird auch noch Kohlendioxid ausgestoßen. Aus diesem Grund ist der Anteil an Kohlendioxid in der Luft während der letzten 250 Jahre stark angestiegen. Der Anstieg dieses Spurengases ist die Hauptursache für den vom Menschen gemachten Treibhauseffekt und damit auch für die Erwärmung der Atmosphäre.

Beim Verbrennen wird Sauerstoff verbraucht
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